Zwischen zwei Punkten: Weder nur sexuell noch wirklich im Alltag

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      Zwischen zwei Punkten: Weder nur sexuell noch wirklich im Alltag

      Wunderbaren guten Tag Zusammen :)

      Wie @Regenbogen bereits angetönt hat befinden wir uns gerade an einem Punkt wo wir darüber nachdenken wie weit die D/S Elemente unsere Beziehung beeinflussen sollen.


      Mit etwas erstaunen haben wir gemerkt, dass es unsere Poly-Seite extrem gut ergänzt und das es wohl darauf hinaus läuft dies ein Stückweit in den Alltag zu integrieren. Wir haben aber beide auch einen sehr klaren Widerstand gegen sämtliche 24/7 Konzepte. Es gibt also hier irgendwo eine sehr klare Grenze für uns.

      Im Forum gibt es nun viele Beiträge über Formen des 24/7 aber auch über Beziehungen welche BDSM einfach als eine Würze für ihre Sexualleben nehmen. Wir fühlen uns nun irgendwo dazwischen.

      Was wir gemerkt haben, dass es hilfreich ist diesen Zwischenbereich anzunehmen und das es uns halt gibt nicht nur Spielzeit explizit zu vereinbaren sondern auch die Zeit in der nicht gespielt wird und damit Raum zu schaffen, welcher sich in diese oder jene Richtung entwickeln kann. Weiter experimentieren wir auch damit was uns hilft klar in den Rollen zu sein und wie weit wir in die Rolle gehen können ohne das der ganze Tag zu einer einzigen Session wird.

      Was mich nun interessieren würde, wäre ob sich andere hier damit identifizieren können. Inwiefern gibt es Menschenwesen welche die D/S Elemente in den Alltag übergleiten lassen aber dann doch auch ganz klar Zeit wollen ohne ein Machtgefälle. Wie handhabt ihr das? Wie fühlt sich der Zwischenraum für euch an? Wie geht ihr damit um, dass in diesem Zwischenraum das Machtgefälle auch provoziert werden kann durch die/den Bottom gerade wenn hier Brat Tendenzen stark vorhanden sind. Wie harmoniert das ganze in einem weitgehend Hierarchie freien Verständnis von Polyamorie?

      Bin gespannt über eure Gedanken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Farben () aus folgendem Grund: Links eingefügt Fragen ergänzt

      Sehr komplex @Farben ... :gruebel:

      Ich versuch mich mal an einer Antwort, ob ich allerdings ausdrücken kann, was ich möchte, weiss ich nicht.

      Wir haben per WhatApp die D/S Elemente einfliessen lassen, aber das passierte nicht geplant mit dem Kopf.
      Keine Regeln, keine Rituale.. gar nichts ausser Gefühl! Entweder hat irgendeine Aussage seinerseits mich
      in die Submission gebracht oder ich schrieb einfach, dass ich meinen Meister brauche...
      Es kam und ging fliessend, alles war über das Gefühl gesteuert, auch die Augenhöhe. So unverkrampft und
      regellos haben wir quasi immer mal mehr oder weniger Machtgefälle gespürt. Bedeutsam daran war, dass es
      für uns ausnahmslos immer gestimmt hat. Bedürfnisgerecht sind wir auf einander eingegangen und das hatte
      zur Folge, dass sogar heute - wo es keine Sessions mehr zwischen uns gibt - bei Kontakt eine ganz spezielle
      "Augenhöhe mit Machtgefälle" existiert und von Beiden auch so wahrgenommen wird... :)

      Wenn dies nicht perfekt zu einer hierarchiefreien Polyamorie (nach meinem Verständnis) passen könnte, dann
      weiss ich auch nicht :rolleyes:

      Kannst du damit was anfangen?
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Hm, ich versuche mal , hier im öffentlichen Bereich zu antworten. Ist für mich eher ein sehr persönliches Thema.

      Farben schrieb:

      Was wir gemerkt haben, dass es hilfreich ist diesen Zwischenbereich anzunehmen und das es uns halt gibt nicht nur Spielzeit explizit zu vereinbaren sondern auch die Zeit in der nicht gespielt wird und damit Raum zu schaffen, welcher sich in diese oder jene Richtung entwickeln kann
      Das haben wir auch irgendwann angefangen und es war der Beginn einer spannenden Reise.

      Farben schrieb:

      Inwiefern gibt es Menschenwesen welche die D/S Elemente in den Alltag übergleiten lassen aber dann doch auch ganz klar Zeit wollen ohne ein Machtgefälle.
      Auch das leben wir, nur leider nur noch eingeschränkt aufgrund der großen Entfernung und der Tatsache, dass wir das, was wir ausprobieren und leben möchten, so nicht funktioniert.

      Farben schrieb:

      Wie geht ihr damit um, dass in diesem Zwischenraum das Machtgefälle auch provoziert werden kann durch die/den Bottom gerade wenn hier Brat Tendenzen stark vorhanden sind.
      Ich bin keine Brat, trotzdem mag ich es, gerade aufgrund der schwierigen Situation, zu provozieren.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      Farben schrieb:

      Wie handhabt ihr das?

      Mein Herr und ich haben eine Fernbeziehungsaffaire. D.h. mein Zuhause bleibt weitestgehend geschützt.
      Ich bestimme, wann ich aufstehe, was ich anziehe, wie die Bude aussieht, was ich im TV gucke usw.
      Das ist etwas, was mir sehr wichtig ist, Selbstbestimmung und Privatsphäre.
      An den sehr seltenen Wochenenden, an denen er hier ist, lasse ich mich auch von ihm hier in meinem Reich dominieren.
      Bei unseren Treffen sind wir sonst meist in Ferienhäusern oder Hotels, da gelten seine Regeln.

      Ansonsten kommt es vor, dass er mich virtuell bespielt, mir dann Anweisungen gibt, wie z. B. das Halsband und die Manschetten auch real anzulegen.
      Oder er gibt Anweisungen für den nächsten Tag, manchmal auch am Telefon morgens, z.B. ohne Slip zur Arbeit, im Winter die Klettmanschetten an den Handgelenken, Nippel abkleben und fordert davon Beweisfotos.

      Es gibt Phasen, da lässt er mich knien, wenn ich zuhause bin und er mit mir telefoniert.
      Wenn wir uns im Chat begegnen, habe ich ihn in einer bestimmten (virtuellen) Position zu begrüßen.

      Ich habe ein Tagebuch zu führen, was mir im Umgang mit uns gefällt und welche Gefühle dies auslöst.
      Das Tagebuch möchte er wöchentlich vorgelegt bekommen, eingescannt als PDF oder als Foto oder real bei unseren Treffen.

      Wir haben vorher besprochen, dass u.a. mein Beruf, meine Finanzen, meine sozialen Kontakte, meine Freizeit nicht bedomt werden.
      Sämtliche Entscheidungen in den Bereichen sind meine, er äußert jedoch seine Gedanken dazu.
      Ich frage ihn nicht um Erlaubnis, wenn ich mich mit Freundinnen treffe oder ins Kino gehe, ich informiere ihn lediglich darüber.
      Wir sind aber im ständigen Austausch, d.h. ich erzähle sehr viel und frage auch manchmal gezielt um Rat.

      Farben schrieb:

      Wie fühlt sich der Zwischenraum für euch an?
      Ich brauche diese "Ruheinseln", ich könnte mir auch im Moment nicht vorstellen,
      mit einem Partner, egal ob Dom oder nicht, unter einem Dach ganz eng zusammenzuleben.
      Außerdem fühle ich mich dadurch von @Pat respektiert mit meinem Wunsch nach Selbstbestimmung und Privatsphäre.
      Umso tiefer ist dann das Gefühl der Devotion und Hingabe.

      Oh, da fällt mir grad nochwas ein:
      Letztes Jahr, da war ja noch alles neu für mich im Bereich BDSM.
      Wir spielten erst virtuell ein wenig, hatten dann unser erstes Treffen und mir war klar, ich bin seine Sub.
      So weit, so gut.
      Dann kam der Wochenanfang und eine Aufgabe. Nach ein paar Tagen die nächste Aufgabe und ich war überfordert.
      Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich das auch in meinen Alltag reinzieht, ich hatte nur mit virtuell und den Wochenenden gerechnet.
      Für mich nahm das auf einmal ganz viel Raum ein, obwohl es nur Kleinigkeiten waren.
      Er meinte, ich solle es annehmen und die Überforderung würde sich auflösen. So war es dann auch.

      Es wird also immer wieder Phasen geben, in denen ich ganz viel DS brauche und Phasen, in denen ich einfach nur Mensch und nicht Sub sein möchte.
      Die gab es auch im letzten Jahr 2x und dann bitte ich darum, ein paar Tage Zeit zu bekommen.
      Bisher wurde dem Wunsch immer entsprochen, wofür ich sehr dankbar bin.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Vielen Dank für eure Impulse @Saubi 63 @topaz @Isegrim_w_devot

      @Saubi 63

      Mit dem Ausdruck Hierarchiefreie Polyamorie meinte ich nicht, dass es keine Hierarchie zwischen den direkt Beteiligten gibt, sondern vielmehr, dass es keine Hierarchie zwischen verschiedenen Partner gibt. Eine Frage die wir uns in dem Zusammenhang stellen ist wie weit darf etwas gehen, ohne das andere ausser uns dadurch ungewollt beeinflusst werden.

      @Isegrim_w_devot
      Das kleine Dinge viel Raum einnehmen können haben wir auch schon bemerkt und entsprechend intensive Zeit angefangen so zu planen, dass sie die übrigen Verpflichtungen nicht beeinflussen.

      ==

      Ich habe das Gefühl das ich meine Fragen noch nicht wirklich gut formuliert habe. Ich versuche es vielleicht später nochmals und wenn ich mit @Regenbogen noch mehr gesprochen habe. Ich denke für mich ist die Situation in mancher Hinsicht noch zu überfordernd um die Fragen so präzise zu stellen wie ich sie gern hätte.

      Weitere Impulse zu dem Gedankenwirrwar sind aber nach wie vor sehr willkommen.
      hey, Du schreibst im ersten Posting ,dass ihr euch ganz klar gegen 24/7 Konzepte entschieden habt. Warum eigtl? Was löst da bei euch den Widerstand aus? Das würde ich überdenken, denn wenn ihr das genau benennen könnt habt ihr auch damit die Lösung, denke ich.

      Das was Du beschreibst ist für mich nämlich ein 24/7. Ein Machtgefälle, was mal deutlicher hervorkommt und mal gar nicht, was aber dann auch trotzdem provoziert werden kann.

      Ich finde diese "Mitteldinger" rein rational extrem anstrengend, weil man sich nicht gehen lassen kann, im Grunde weder in die eine noch in die andere Richtung. Mein Partner hat ja, wie ich schon mal erläutert habe sehr grosse Bedenken bzgl 24/7 und ich versuche ihm immer wieder klar zu machen,dass im Grunde der Unterschied rein äusserlich ( also was Aktionen etc betrifft) gar nicht wirklich sichtbar sein muss ( und ist) aber, dass das permanente Mindset entscheidend ist. Man kann so mit einem sehr soften Machtgefälle im Alltag starten ,was Optionen zur Weiterentwicklung zulässt.
      Meistens geht es doch "nur" um Ängste, entweder in der Führung überfordert zu sein oder im Geführtwerden nicht gesehen zu werden. Und ich denke,dass man da seinen Mut zusammen nehmen muss und gemeinsam den Sprung wagen sollte ( ich meine am Ende des Tages seid ihr es ja die eure Beziehung definieren und Entwicklungen können in alle Richtungen gehen)

      Farben schrieb:

      keine Hierarchie zwischen verschiedenen Partner gibt.
      Genau so habe ich es auch verstanden. Was an meiner Antwort lässt dich vermuten, dass dem nicht so ist?

      Glaubst du, dass bei uns - nur weil wir keine fixen Regeln und Aufgaben eingeplant hatten - keine Hirarchie herrschte?
      Feste Regeln sind bei euch nicht praktikabel, eben weil sie eure anderen Partnerschaften "stören". Deshalb dachte ich
      ja, dass unsere Form von 24/7 evtl. auch etwas für euch wäre.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno

      Farben schrieb:



      Was mich nun interessieren würde, wäre ob sich andere hier damit identifizieren können. Inwiefern gibt es Menschenwesen welche die D/S Elemente in den Alltag übergleiten lassen aber dann doch auch ganz klar Zeit wollen ohne ein Machtgefälle. Wie handhabt ihr das? Wie fühlt sich der Zwischenraum für euch an? Wie geht ihr damit um, dass in diesem Zwischenraum das Machtgefälle auch provoziert werden kann durch die/den Bottom gerade wenn hier Brat Tendenzen stark vorhanden sind. Wie harmoniert das ganze in einem weitgehend Hierarchie freien Verständnis von Polyamorie?

      Bin gespannt über eure Gedanken.
      Ein fertiges Konzept müsst Ihr ja nicht nehmen. Ihr könnt auch Euer ganz eigenes Basteln.
      Wie weit Euer D/S in verschiedene Bereiche des Lebens greift entscheidet Ihr selbst.
      Es gibt durchaus einige die auch Bereiche haben wo kein Machtgefälle vorhanden ist.
      Oder auch welche bei denen das Machtgefälle nur jederzeit ausgelöst werden kann ;) sonst aber nicht vorhanden ist.
      Wie handhabt ihr das?
      1. Das Machtgefälle kann jederzeit ausgelöst werden. Wir haben aber auch ein 24 / 7 Konzept wenn Subbi anwesend ist :D
      2. Der Hausherr hat als letzte Instanz die Entscheidungsgewalt, was aber nicht ausschließt das Sub sich einbringen kann und darf. Nennt Mann auch in der Führung Delegieren die der oder die Untergeordnete dann selbstständig ausführt solange das klappt.
      Wie geht ihr damit um, dass in diesem Zwischenraum das Machtgefälle auch provoziert werden kann durch die/den Bottom gerade wenn hier Brat Tendenzen stark vorhanden sind.

      Da hofft dann Subbi besser das ich davon kein Wind bekomme. Denn Ansonsten kann dies mal ganz schnell im gewünschten Gegenteil landen.
      Als Masochistin gefesselt schon mal mit Wattebällchen beworfen worden anstelle der Rohrstockbearbeitung ?
      Topping from Buttom ist unerwünscht und daher auch mit gezielten Mechanismen unterbunden.
      Wie harmoniert das ganze in einem weitgehend Hierarchie freien Verständnis von Polyamorie?

      Nun da muss ich mal ein wenig aus dem nähkästchen mit meiner ersten Sub sprechen die Poly war.
      Das kann funktionieren muss es aber nicht. Hängt von deinem Bedürfnis ab dich Unterzuordnen.
      Der komplette sexuelle Bereich einer Beziehung kann dabei ausgespart sein. Damit hat Sub eben auch jederzeit
      das volle Bestimmungsrecht.
      Mit Beziehungen zu anderen ist dies nicht anders. Da greift das Machtgefälle eben immer nur dann
      sofern Sub auch zur Verfügung steht. Ein TPE ist damit natürlich nicht möglich, aber durchaus ein 24 / 7 in all seinen facetten.

      Was deine frage zur Hierachie angeht:
      Duden-Bedeutungsübersicht
      ^der Satz dazu dürfte Erklärend genug sein.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Wir haben ziemlich die gleiche Situation wie du @Farben

      24/7 ist (noch) zu viel dass wurde uns bewusst. Wir wollten zwar und hatten entsprechende Plaene aber ich hab da dann die Bremse gezogen. Weil Berufe etc die wir moegen und das Leben im generellen halt. Zeitliche Eingrenzung haben wir versucht aber hat nicht gefruchtet. Weil man hat eben auch mal Donnerstags um 5 Lust und nicht Samstags um 3. Raeumliche Eingrenzung - eher auch nicht so das Wahre - weil manchmal gibts eine schoene Vorlage im Auto oder in der Kueche und nicht nur - wie bei uns - im Gaestezimmer = SPielzimmer. Dann haben wir versucht eine Art fliessendes BDSm zu integrieren - so halb aktiv und halb doch nicht - das hat dann dazu gefuehrt dass es nur noch doch nicht gab. Weil ich kann dieses fahren mit dem Fuss ueber der Bremse einfach nicht, das war deutlich mehr Frust als Lust. Ich bin eher ein Extemtyp, das passt nicht zu mir wenn das nichts Halbes und nichts Ganzes ist.

      Wir sind nun bei dem dass ich sie als Sklavin anspreche wenn ich sie als eine solche haben will und sie mit "Ja Herr" antwortet. Quasi Schluessel Schloss Prinzip - damit kann man ueberall und immer, allerdings hat sie auch die Chance was zu sagen wenn sie grad ein Meeting rein bekommt oder den Kopf einfach voll hat. Allerdings werden billige Ausreden geahndet - muss schon wirklich was sein, weil leichtfertig ablehnen ist nicht. Umgekehrt kann sie mich mit Herr ansprechen und ich antwort mit "Ja, Sklavin" wenns denn passt.

      Langzeiterfahrungen fehlen noch, scheint aber erstmal zu funktionieren. Das bisher praktikabelste "System" - ich hoffe mal dass das nun doch langsam was ist das langfristig passt, weil dieses ewige Trial und Error ist dann schon auch mal nervig zwischendurch :D . Ist schon oft echt nicht leicht dass ganze wirklich auch zu aktiv zu betreiben - nicht nur davon zu schwaermen und zu wissen dass mans will, was ja schon mal ein grosser Schritt ist in einem Paerchenleben - sondern es dann auch aktiv zu leben. Eben auch An Tagen wo man sich ueber den Dieselpreis geaergert hat, wenn der Hund mal wieder am Sofa war und der Kunde einen vollgejammert hat. Ist wie bei einem Projekt dass man umsetzt - am Anfang hat man die Idee und dann kommen alle diese hundert tausend feinen Dinge, die es aber nunmal auch alle braucht....
      Guten Abend miteinander,

      @Farben und ich haben uns weiter intensiv über das Thema unterhalten, weshalb ich jetzt versuche, unsere aktuellen Gedanken festzuhalten.
      @Viva dein Beitrag war für uns sehr hilfreich und hat uns geholfen, dass wir uns nicht mehr so strickt gegen einen 24/7 Rahmen wehren. Wir sehen auch klar den Punkt, dass alles andere sehr kompliziert werden kann und uns ein 24/7 Konzept vieles enorm erleichtern könnte. Zudem half mir aufzuzeigen , dass ein 24/7 Konzept nicht ein permanentes, präsentes Machtgefälle bedeuten muss. Nichtsdestotrotz haben wir immer noch Wiederstände auch gegen sanfte Formen eines 24/7 Konzepts.
      Wir haben als Grundlage für unsere weiteren Diskussionen unabhängig voneinander die Fragen «Wo möchte ich Kontrolle abgeben bzw. übernehmen?» und «Wo möchte ich die Kontrolle nicht abgeben bzw. übernehmen?» beantwortet und unsere Antworten verglichen. Abgesehen von kleineren Punkten passen unsere Antworten zueinander. Die Grundlage wäre also vorhanden und unsere Ansichten stimmen wie so oft erstaunlich gut zusammen. :love:

      Ich persönlich habe gemerkt, dass es für mich weniger ein «Wo möchte ich Kontrolle übernehme» als mehr ein «Wo könnte ich Kontrolle übernehmen» ist. Das, denke ich, wird aber zu einem grossen Teil daher kommen, dass ich mich erst seit einigen Wochen eingehend mit BDSM auseinandersetze. Bis vor 1.5 Monaten hätte ich mir z.B. nicht vorstellen können, jemanden zu dominieren, oder wie sehr es mir gefällt, jemanden ein wenig zu ärgern .

      Heute in einem Gespräch haben wir erkannt, dass wir den 24/7 Rahmen sehr viel lockerer gestallten könnten, als ich/wir es mir/uns vorgestellt habe/n. Zum Beispiel ist es uns wichtig, dass auch @Farben ab und zu eine beschützende Rolle übernehmen kann, wenn ich es brauche.
      So merkten wir, dass es vielleicht ausreichen könnte, wenn wir unsere Beziehung ganz «normal» ausgestallten und «nur» Elemente einbauen, wie ich den strengen Rahmen und Sessionen einleiten kann und wie @Farben auch Möglichkeiten dazu hat z.B. durch "bratty-Verhalten", auf welches ich je nach meinem Bedürfnis eingehen kann oder eben nicht. Ich denke das Schlüssel-Schlossprinzip von dir @dachefisdo geht wohl in eine ähnliche Richtung.

      Sowohl bei einem "bratty-Vorstoss" von @Farben wie auch bei einem Vorstoss meinerseits hätte ich das letzte Wort (ausser natürlich bei einem Safewort bzw. klaren Stopp) was uns das Machtgefälle garantieren würde. @Tocken1978 wir verstehen das "bratty" nicht als ein Topping from the Bottom sondern schliessen uns den Ausführungen von @Foxy_ hier an.

      Diese Variante eines Rahmens fühlt sich für mich schon viel angenehmer an und ich hätte dabei nicht Angst, dass unserer Beziehung etwas abhanden kommen könnte, was ich bei einem strengeren Setting hätte, da es schwieriger wäre, die beschützende Funktion von @Farben sinnvoll zu gestallten.

      Offene Punkte sehen wir aber noch sehr an den Stellen wo sich unser BDSM mit unserem Poly berührt. Mal sehen wie es da weiter geht. :sofa:

      Ich hoffe ich habe unseren Stand und unsere Gedanken einigermassen formulieren können. Auf Grund eines vollen Alltags usw. konnte ich mich bis jetzt noch nicht so weit mit dem Thema auseinandersetzten, wie ich es eigentlich gerne möchte. Langsam taste ich mich jedoch heran und denke, dass ich mich mit der Zeit auch immer mehr im Thema finde und alles besser ausformulieren werden kann.

      @Farben und ich werden uns weiter darüber unterhalten, wie wir unsere Beziehung gestallten und daran arbeiten. Das eine oder andere werden wir sicher wieder mit Euch besprechen.

      Vielen Dank auch noch für eure Inputs und Beiträge @Saubi 63 @Isegrim_w_devot und @topaz ^^
      Vielleicht schulden wir euch ein kleines Update ;)

      @Regenbogen und ich haben nochmals viel über all das hier gesprochen. Gerade deine Gedanken @Viva haben wir immer wieder und wieder aufgenommen. Wir hatten jetzt auch mehrfach lange Phasen in denen es klar ein Machtunterschied gab. Wir haben dies sehr geschätzt und dabei auch Wege gefunden, diesen einfacher abzurufen als früher. Dies hat uns dazu gebracht, dass wir immer mehr von der Vorstellung abgewichen sind eine Form des 24/7 weiter anzutesten. BDSM ist einfach immer mehr ein Teil unserer Beziehung geworden, denn wir im Moment sehr leicht dann abrufen können, wenn wir es brauchen. Dadurch das wir alles wirklich annehmen konnten, haben sich viele der hier geäusserten Sorgen von uns ein wenig relativiert. Mal sehen wo uns unsere Reise führt. Vielleicht wird es eine Phase geben wo dieses Thema wieder aktueller wird als heute. Dann haben wir auf alle Fälle schon mal gute Vorarbeit geleistet ;)


      Auch von meiner Seite her nochmals danke an alle die hier geantwortet haben

      @Saubi 63 @Isegrim_w_devot @topaz @Tocken1978 @dachefisdo @Viva