Kopf oder Zahl

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      Kopf oder Zahl

      Wie haltet ihr es mit dem zählen von Schlägen? Wenn eine bestimmte Anzahl vorgegeben ist (oder auch nicht), müsst ihr mitzählen, vielleicht auch in der Version 1- danke Sir - den nächsten bitte, 2 - danke Sir - den nächsten bitte.... ? oder würde das im Kopf die Konzentration auf die Hiebe im negativen Sinne nehmen? Auf der anderen Seite ist es ja auch ein aktives EInbinden von subbie.
      Zählen zu müssen unterbricht bei den meisten bottoms die Konzentration in sofern, als das sie "im hier und jetzt" bleiben, spricht nicht so leicht (wenn überhaupt) fliegen.
      "Bitte" und "Danke" sagen zu müssen ist für viele zusätzlich erniedrigen, bzw. kostet zusätzliche Überwindung.

      Ob und wie man das dann als TOP einsetzt, leitet sich aus den beiden genannten Grundmotiven m.E. entsprechend ab.

      Ist es Strafe, lasse ich mitunter mitzählen.
      Dient es dem Lustgewinn eher nicht.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Ganz ehrlich, ich hasse (!!!) es, mitzählen zu müssen! Und da der Chef das weiß, muss ich es manchmal genau deshalb ... :dash:

      Man muss dazu sagen, ich bin so ziemlich überhaupt nicht maso veranlagt. Wenn mein Herr mich also schlägt - und das tut er ziemlich oft aus reinem Vergnügen - bedeutet das für mich echte Arbeit und Konzentration. Immerhin muss ich ja brav stehen bleiben und nicht durch Geschrei den Nachwuchs wecken. Und Atmen. Und stehen bleiben. Und überhaupt. Wenn ich dann noch mitzählen muss, geht ein Teil dieser Konzentration dafür drauf, das macht es für mich noch schwerer. Und: Der Atemrhythmus wird massiv beeinflusst. Von einstellig auf zweistellig geht es noch, von zweistellig auf dreistellig wird es dann plötzlich eng, Zahl und Atmung unterzubringen. Zählen ist für mich also eher eine zusätzliche Qual ...
      Bedanken für einzelne Schläge? Kann er verlangen, allerdings geht es dann bei mir in Richtung Hyperventilation und dann kippe ich um, bevor er richtig Spaß hatte *lach*

      Mitzählen ist also eher angesagt, wenn er mich zusätzlich ärgern will. Kann er natürlich jederzeit machen. Tut er zum Glück nur sehr selten, also bringt ihn nicht auf Ideen :S

      Bei Strafen musste ich bislang nie zählen. Da soll meine Konzentration auch bei anderen Themen sein und nicht für Zahlen verschwendet werden :pardon:
      Das Mitzählen der Schläge empfinde ich als sehr störend. Zu Anfang unserer BDSM-Zeit sollte ich manchmal mitzählen, aber wirklich gegeben hat uns das eigentlich nichts. Die Schläge genießen und mich 'in den Schmerz fallen lassen' kann ich währenddessen jedenfalls nicht. Es lenkt mich ab und nimmt mir die Chance, das loszulassen, was BDSM mich sonst eben für eine Weile vergessen lässt: Stress, Anspannung, irgendwelche Dinge im Hinterkopf, die noch zu erledigen sind oder mich beschäftigen etc... Ich kann den Schmerz dabei nicht so richtig annehmen, zumindest nicht als etwas Schönes/Lustbringendes. Dafür bin ich dann einfach noch viel zu sehr 'da' und kann nicht wegdriften, weil ich Konzentration und Aufmerksamkeit aufbringen muss. Strafen gibt es in meiner Beziehung nicht so wirklich, daher fällt das ohnehin schon mal weg.

      Mit Danke/Bitte verhält es sich ähnlich. Und ehrlich gesagt käme ich mir dabei auch ein wenig albern vor, weil dieses Danke und Bitte dann wirklich nur gespielt wäre. Ich bedanke mich meistens am Ende einer Session bzw. nachdem ich geschlagen wurde -das kommt dann aber von Herzen und ist mir ein Bedürfnis, weil ich es schön und wohltuend fand und mein Herr mir damit gut getan hat. Dann sage ich gerne Danke. Bitten kam auch schon vor, wenn ich 'Druck hatte', also das Gefühl, jetzt unbedingt Schmerz zu brauchen, damit ich mich besser fühle. Manchmal habe ich einfach ein ganz starkes Verlangen danach. Auch während einer Session habe ich schon darum gebeten, wenn ich große Lust darauf hatte, mein Herr es aber nicht von selbst getan hat.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Wenn ich mitzählen muss.. dann muss ich mich nicht jedesmal bedanken..
      Das gemeinste was ich mal musste war... eine Strafe mitzählen.. 10 Hiebe..
      Ihr denkt bestimmt 10? Ist ja nichts..
      Es gab aber einen Haken..
      Du bekommst 10 Hiebe.. du zählst aber nur die.. die hart genug sind.. zählst du einen zu schwachen beginnen wir von vorne.. du kannst den Hieb zählen solange bis der nächste kommt.
      Es waren weit mehr als 10.. ich weiss nicht wieviele...ich schwankte .. immer zwischen aushalten.. spüren.. war der Hart genug? zu schwach? Es war echt anstrengend..immer in der Angst das er von vorne beginnt..
      Er hat nicht von vorne begonnen...
      Das fiese war als er danach sagte: Ich hätte einige der Schläge gelten lassen, die du nicht gezählt hast..
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.
      Soweit schon einmal, danke sehr für die Beiträge, deckt sich meist mit meiner Erfahrung und den Ergebnissen dieses Themas bei einem anderen Portal. Die meisten empfinden es als störend wegen der Konzentration auf das Zählen. @Dreamings_, so kann ich es mir SEHR gut vorstellen, lol.. diese Angst und Spannung, dass es wieder bei null anfangen könnte...
      Ich zähle gerne mit - wenn ich darf. Auch wenn ich mich durchaus verzähle oder gerade nicht mehr weiß, welche Zahl als nächstes dran ist, da die Konzentration gerade auf den Schmerz und die körperliche Verarbeitung dessen gerichtet ist.

      Beim Mitzählen kann ich die Pausen zwischen den Schlägen einen Hauch steuern. Wenn es gerade gar nicht möglich ist, eine Zahl auszusprechen, wegen Schmerzverarbeitung, so gewinne ich dadurch immerhin mal eine Sekunde zwischendurch ;)
      Bei angekündigter/vereinbarter Schlagzahl mit Rohrstock oder Gerte wird gezählt.
      Und wie bereits von @silk_n_desire beschrieben, eröffnet das ein wenig "Verhandlungsspielraum" über die Frequenz und Härte der Schläge. Für mich als Dom ist das ein gutes Feedback.

      Ein herzliches Danke am Ende reicht mir ^^

      @Dreamings_, Dir ist klar, dass einige Subs dich für diese nette Anregung 'lieben' werden :evil: :love:
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Am Anfang meiner letzten Beziehung musste ich, wenn ich M/Sub war, mitzählen. Wie sind aber schnell drauf gekommen, dass es uns beiden nicht wirklich etwas bringt. Die Gründe dafür hat @Zofe schon genannt.

      Zofe schrieb:

      Die Schläge genießen und mich 'in den Schmerz fallen lassen' kann ich währenddessen jedenfalls nicht. Es lenkt mich ab und nimmt mir die Chance, das loszulassen, was BDSM mich sonst eben für eine Weile vergessen lässt: ... ... Dafür bin ich dann einfach noch viel zu sehr 'da' und kann nicht wegdriften, weil ich Konzentration und Aufmerksamkeit aufbringen muss.

      Nach einiger Zeit sind wir jedoch auf eine "geniale" Idee gekommen: Ich musste ab einer gewissen Zahl mitzählen, und wenn ich mich verzählt habe, ging's wieder beim letzten vollen Zehner los (also z.B.: Mitzählen ab 30, bei 37 "verzählen", also zurück auf 30). Sinn und Zweck des Ganzen: ich konnte auf diese Art und Weise signalisieren, dass ich mehr will (und vertrage), konnte ihr also durch "verzählen" Feedback geben ohne die Session zu unterbrechen oder sonstwie zu beeinträchtigen und dadurch konnten wir meine Grenze nach oben verschieben. :evil: Das hat dann letztendlich dazu geführt, dass ich Fliegen lernte. :D
      Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.
      Nicolas Chamfort

      dbondino schrieb:

      @Dreamings_, Dir ist klar, dass einige Subs dich für diese nette Anregung 'lieben' werden
      Hmmmmm, das ist ja nun keine Weltneuheit oder? :D
      Das war dann wohl die Sadistin die irgendwo tief in mir schlummert... Nein mal ernst, ich habe lediglich wahrheitsgemäss geantwortet ...
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.
      Da der Thread im Bereich "SM" verortet ist, schließe ich mich meinen Vorrednern an. Das Zählen hält mich im davon ab, in den Schmerz einzutauchen und ihn zu genießen.
      Jedoch aus der D/s-Perspektive betrachtet, liebe ich es, mitzuzählen. Es kostet mich Überwindung und ist zudem auch in begrenztem Maße demütigend. Mich nach jedem Schlag zu bedanken, würde daran nichts ändern, solange es eben nicht lächerlich ist. Aber diese Gefahr kann Dom ja gut über die Schlagstärke entschärfen.
      Ich muss nur bei Strafschlägen darum bitten, mitzählen und mich nach jedem Schlag bedanken.
      Eben weil es eine Strafe ist und meine Masochistin nicht befriedigen soll und es zwar seinen Sadisten streichelt, aber nicht vollends befriedigt.
      Beim Strafen geht es um das festigen des Machtgefälles, darum zu erfahren, dass mein Fehlverhalten harte Konsequenzen hat, sodass ich es in Zukunft versuche zu unterlassen.
      Ich bin dann auch nicht fixiert und muss mich zusammenreißen stehen zu bleiben. Es ist in diesem Sinne wirklich rundum Überwindung und kein Lustgewinn für mich.

      Bei normalen Schlagsessions wird nicht gezählt.
      Das lenkt nur von der Dramaturgie ab und verhindert, dass ich fliege und dass er sich an meinem Schmerzgenuss erfreuen kann.
      Da geht es um lustvolles Ausleben von SM und einfach nur Spaß.
      Ich bin dann auch immer fixiert, weil es mir das Abtauchen erleichtert.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Ja, es ist eine Strafe und viele von Euch haben geschrieben, dass das abdriften und abtauchen fehlt. So ergeht es mir auch. Es fällt mir sogar schwer, einen Atemrhythmus zu finden. Es befriedigt mich kein bisschen aber ich spüre das Machtgefälle und es lässt mich demütiger werden. Ich weiß, dass er hinterher stolz auf mich ist und belohnt es mit viel Streicheleinheiten.
      Ich nehme beides Kopf und Zahl. Mal so mal so.

      Ich finde es gut, wenn ich mitzählen darf, da mich das noch mehr in den Space rutschen lässt. Aber ebenso mag ich es auch völlig in mir zu sein und die Schläge ohne Konzentration zu erhalten.

      Je nach Situation gefällt mir das eine oder das andere. Erlebt habe ich aber meist letzteres. Und nach einem intensiven Spanking bedanke ich mich immer. Es ist mir einfach ein tiefes Bedürfnis, weil ich wirklich dankbar bin.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Mir gehts da ein wenig wie @MatKon, allerdings ist das Zählen ab einem gewissen Punkt sogar ne Hilfe, wie wenn man übern Berg klettert und so langsam den Gipfel zu sehen bekommt.

      Wenn ich mich verzähle, bekomm ich aber auch nur den einen Schlag neu und muss nicht wieder von vorn anfangen.
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Vom Zählen halte ich gar nichts. Wir haben es probiert, aber wieder verworfen.
      Subbi lenkt es eher davon ab, sich fallen zu lassen. Und sie will vorher auch gar nicht wissen, wie viele es werden, das ist ja der Kick!
      Und warum soll ich vorher ankündigen, wie viele es sein sollen. Ich schlage, so oft ich will.
      Und welche Schläge sollen zählen? Es gibt leichte, zärtliche, davon kann man hundert bekommen und sich dabei wohlfühlen. Es kann aber auch ein Schlag so schmerzhaft sein wie zehn andere. Ich liebe die Abwechslung, und schon deshalb will ich nicht, dass sie zählt.

      Bitte und danke. Ja, das ist schön. Ich geniesse es, wenn sie mich darum bittet, und wenn sie sich hinterher bedankt. Aber den Dank gebe ich zurück: Danke, dass du dich von mir schlagen lässt. Ich liebe dich dafür.