Tierrechtkampagne mit BDSM Bezug

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      Tierrechtkampagne mit BDSM Bezug

      In einem sozialen Netzwerk bin ich auf eine Tierschutzkampagne aufmerksam geworden,die mit BDSM Bezug wirbt --> .tierimrecht.org/de/news/newsmeldungen-2019/2019-01-07-kein-tier-hat-lust-gequalt-zu-werden-tir-lanciert-neue-kampagne-gegen-tierqualerei/

      Mich würde eure Meinung interessieren,wie ihr diese Motive findet. :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva ()

      Ich finde, das ist eine sehr mutige und inspirierende Kamagne!

      "Im Gegensatz zu Menschen haben Tiere nie die Möglichkeit, ihre Einwilligung in eine quälerische Handlung zu geben. Vielmehr sind sie uns ausgeliefert und können nicht selbst für ihre Anliegen einstehen."

      Mit dieser Aussage wird eine Brücke geschlagen. BDSM wird hier ja nicht als etwas Verwerfliches dargestellt.

      Tierschutz ist ein großes Thema, aber leider nur für bestimmte Gruppen. Für viele Menschen bleibt es ein Randthema.
      Tierschützer werden quasi "gezwungen", zu unkonventionellen Mitteln zu greifen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

      Mir gefällt die Kampagne.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich finde es problematisch und bin nicht begeistert. Einen solchen Bezug zu etwas zu machen, den die meisten Menschen nicht verstehen ist eher schädlich als gut. Amnesty International hat vor kurzem eine Kampange gemacht bei der eine Frau auf einem Haufen Rettungswesten liegt in einer typischen lasziven Pose. Klar guckt man da mal hin, aber das Bild wird nicht wirklich gelesen.

      Spezifischer lehne ich aber auch den BDSM-Bezug ab. Für mich geht das dann sehr rasch wieder in diese Richtung:

      Farben schrieb:

      Ein weiteres Element scheint mir hier, wie bei verschiedenen Formen des Queers auch der Umgang mit Ausgrenzung zu sein. Wie viele dumme und gerade zu idiotische Witze gibt es über BDSMl’er*innen. Vorurteile, dass man gewisse Praktiken nur mag weil man ein traumatisches Ereignis in der Kindheit hatte und dergleichen. Was daraus folgt ist, dass sich wohl nur wenige Personen, welche BDSM praktizieren auch outen und es kaum eine relevante politische Bewegung gibt, welche sich gegen die Diskriminierung einsetzt.
      BDSM ist bereits diskriminiert und mit einer Diskriminierung auf ein andere Diskriminierung aufmerksam zu machen ist fragwürdig.


      Weiter sind die Bilder anthropozentrisch und auch darin problematisch. Das mag hinsichtlich einer Kampagnenstrategie sinnvoll sein aber es gibt besser Konzepte wie das hier:

      tier-im-fokus.ch/medienmitteilungen/vegane_plakatkampagne_2018

      Das ist wesentlich besser gelungen. Das Tier ist ein Tier und hat als solches ein Anrecht auf ein Leben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva ()

      Ich empfinde gerade diese Darstellung nicht als diskriminierend. Es wird hier zumindest nicht der klassische lächerliche dargestellte stiefelleckende Sub bei der Domina gezeigt, sondern einfach die nicht vorhandene Einvernehmlichkeit genutzt. Es ist ein Spiel mit dem Widerspruch.
      Es gibt ja auch andere Werbungen ( ich glaub Versicherungen) die mit dem BDSM Thema spielen, die sind ja auch lustig aber in meinem Augen nicht diskriminierend.
      Ich kann deinen Einwand einerseits verstehen, andererseits auch nicht.

      Farben schrieb:

      Weiter sind die Bilder anthropozentrisch und auch darin problematisch. Das mag hinsichtlich einer Kampagnenstrategie sinnvoll sein aber es gibt besser Konzepte wie das hier:

      tier-im-fokus.ch/medienmitteilungen/vegane_plakatkampagne_2018
      Du vermischst Tierschutz im Allgemeinen mit dem Anspruch auf Leben bezogen auf vegane Lebensart.
      Tierschutz fängt nicht erst da an, wo ich gegen Verzehr von tierischen Produkten bzw. der Nutzung dieser bin.
      Das macht für mich den Unterschied.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich habe mir die Bilder gerade angesehen - hübsch animiert ! Sehr ansprechend und ästhetisch , wenn man Bezug zu BDSM hat .
      Wenn nicht, macht es schon den Eindruck von lächerlich machend .
      Abgesehen davon , das es durch die Lust ersetzte Komponente , die durch die Outfits optisch hergestellt wird , die Qual denen Tiere oftmals ausgesetzt sind etwas abwertet als Fetisch oder albern . Und damit der ernsten Thematik einen Bärendienst erweist indem es ins lächerliche interpretiert werden kann .
      Für mich ein zwar im ersten Anblick interessanter „Eyecatcher“ aber in der weiteren Betrachtung ein Moment der die Bitterniss von Tierquäulerei herabwürdigt .
      Wobei der „eyecatcher“ damit ja schon mal Aufmerksamkeit und Bewusstsein schaffen kann , was schon mal ein erster Schritt ist um Bewusstsein zu machen und Gedanken anzustoßen - ist nur die Frage in welche Richtung und ob es ernst genommen wird .
      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      @topaz

      Nein das ist nicht mein Argument.

      Mein Argument ist es das wir Tiere als solches wahrnehmen müssen ohne ihnen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben damit sie Schützenswert sind.

      Im Beispiel von mir ist das Kücken ein Kücken und hat die Eigenschaften eines Kücken.

      In Beispiel mit dem BDSM-Bilder wird bereits durch die Kleidung neue Eigenschaften hinzugefügt. Es wird gesagt das Tiere nicht zustimmen können gequält zu werden. Zustimmung ist ein menschliches Konzept und dem Feld der Menschen vorbehalten. Allenfalls kann es modifiziert auf andere Lebewesen übertragen werden aber nicht 1:1 und genau das wird hier suggeriert.

      Und ja du hast Recht es gibt einen Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrecht der relevant ist. Mein Argument hat aber damit nichts zu tun.

      Chloe schrieb:

      Abgesehen davon , das es durch die Lust ersetzte Komponente , die durch die Outfits optisch hergestellt wird , die Qual denen Tiere oftmals ausgesetzt sind etwas abwertet als Fetisch oder albern . Und damit der ernsten Thematik einen Bärendienst erweist indem es ins lächerliche interpretiert werden kann .

      Für mich ein zwar im ersten Anblick interessanter „Eyecatcher“ aber in der weiteren Betrachtung ein Moment der die Bitterniss von Tierquäulerei herabwürdigt .
      Ja es verharmlost evtl Tierquälerei aber es geht ja um Marketing und ich glaube einfahc ,dasss man auch mehrere Wege nutzen muss. Die bestialisch gequälte Kuh hat meines Erachtens eher zur Folge,dass Menschen weg schauen und versuchen sich nicht mit dem Thema zu konfrontieren ( leider!), da ist der softe Einstieg über humorvolle Darstellungen ,denke ich besser.

      Farben schrieb:

      Zustimmung ist ein menschliches Konzept und dem Feld der Menschen vorbehalten. Allenfalls kann es modifiziert auf andere Lebewesen übertragen werden aber nicht 1:1 und genau das wird hier suggeriert.
      Hm, aber genau das macht es doch aus. Das nur wir entscheiden können, wie mit anderen Lebewesen umgegangen wird,
      Ich bin seit 35 Jahren Vegetarierin. Das ist die eine Seite.
      Aber es geht doch beim Tierschutz auch um Tiere, die nicht für den Verzehr gedacht sind.
      Ich engagiere mich nicht nur gegen Massentierhaltung, unzumutbare Haltung von sogenannten Nutztieren usw., sondern auch für Tiere in Not, die gar nichts mit unserer "Nahrung" zu tun haben.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich finde das sexualisieren von Tieren total daneben, egal zu welchem Zweck und das verunglimpfen von sexuellen Präferenzen ist genauso grenzwertig, da sich am Ende ein ganz bestimmtes Bild in der nicht informierten Öffentlichkeit einprägt. Das können weder die Tiere noch die BDSMler brauchen. Mit Tierschutz und Social Media bin ich auch eher zwiegespalten. Ich kenne die Organisation nicht aber die Kampagne finde ich ist ein Griff ins Klo!
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.

      Sin schrieb:

      Ich finde das sexualisieren von Tieren total daneben, egal zu welchem Zweck und das verunglimpfen von sexuellen Präferenzen ist genauso grenzwertig, da sich am Ende ein ganz bestimmtes Bild in der nicht informierten Öffentlichkeit einprägt.
      Das sehe ich so nicht. Wo findet denn hier da sexualisieren statt?
      Sehe ich Tiere in anzüglichen Positionen?
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      topaz schrieb:

      Sin schrieb:

      Ich finde das sexualisieren von Tieren total daneben, egal zu welchem Zweck und das verunglimpfen von sexuellen Präferenzen ist genauso grenzwertig, da sich am Ende ein ganz bestimmtes Bild in der nicht informierten Öffentlichkeit einprägt.
      Das sehe ich so nicht. Wo findet denn hier da sexualisieren statt?Sehe ich Tiere in anzüglichen Positionen?
      Ähm du hast dir die Bilder schon angesehen :S ? Ne Kuh mit Knebel in Lack und Leder. Also dass die nun ihre Euter lasziv in die Kamera halten muss ist für mich nicht mehr erforderlich um ein sexualisiertes Bild zu formen. :pardon:
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      hmm @Sinüber das Sexualisieren musste ich jetzt ein wenig nachdenken... erstmal habe ich wie @topaz gedacht, auch weil es in meiner Welt total undenkbar ist. Allerdings gibt es nunmal Zoophilie und ja, würden Mädchen in eindeutig erotischen Posen für eine Antikinderpnographie Kampagne o.ä. dargestellt werden, dann würde ich es auch nicht gut finden....
      Ich bin da ganz bei @Sin
      Die Kampamgne ist etwas fragwürdig .
      In meinen Augen .
      Aber @Viva - du hast recht das es als Marketing ein kreativer Prozess ist der durch dieses Einbinden eben Aufmerksamkeit schafft .
      Nur macht es auch einen bitteren lächerlich machenden Moment für den BDSM ausübenden .
      So „verpackte“ Tiere werten den Aktiven BDSM etwas ab . In manchen Köpfen wird evtl auch sehr verquer eine Assoziation stattfinden , das diese Form von Sexualität animalisch ist .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      @Viva

      Ob das Effizient ist oder nicht, ist zunächst mal zweitrangig . Mit etwas schlechtem etwas gutes zu erzeugen ist aus den ethischen Positionen die ich vertrete grundsätzlich abzulehnen. Die Stichworte sind hie: Deontologie/Konsequentialismus . @Regenbogen

      @Sin
      Ich stimme deinen Ausführungen voll und ganz zu

      @topaz

      Ja wir entscheiden wie wir mit anderen Umgehen. Aber wenn wir etwas Eigenschaften zuschreiben die gar nicht vorhanden sind begehen wir einen Fehler. Ein Kücken ist ein Kücken und hat die Eigenschaften eines Kücken. Es ist Schützenswert oder eben nicht qua dieser Eigenschaften. Das gleiche gilt für jede andere moralische Entscheidung. Wir müssen auf jene Welt referieren die tatsächlich vorhanden ist und nicht auf jene welche wir sehen wollen. Schau dir mal an wie Menschen mit Katzen umgehen und dann im gleichen Moment ein Steak essen. Die Katze ist vermenschlicht und es werden Eigenschaften zugeschrieben wie "verschmusst", "eigenwillig" usw. Das könnten wir auch beim Kalb machen und doch essen wir das Kalb und die Katze nicht. Nachvollziehbar worauf ich hinaus will?
      @Viva dort werden Tiere in Kleidung und Equipment gezeigt die auf menschliche Sexualpraktiken zurück zu führen sind. Per Duden ist die Definition von sexualisieren "jemanden, etwas in Beziehung zur Sexualität bringen" kann jeder sehen wie er will, ist für mich aber gegeben und das auf zwei Arten und Weisen die ich total daneben finde. :pardon:
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