Emotionale Distanz

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      Emotionale Distanz

      Hallo @ all,
      ich schreibe hier gerade meinen ersten Beitrag, da ich echt nicht mehr weiter weiß. Falls in der falschen Rubrik, bitte verschieben.

      Kurz zu mir: 44, seit 22 Jahren verheiratet, seit 4 Monaten in einer Spielbeziehung von der mein Mann nichts weiss. Ich bin Sklavin. Wurde schon oft psychisch in der Jugend und im Erwachsenenalter verletzt, belogen und betrogen. Mein Selbstbewusstsein ist zerstört. Im Alltag eher die dominante, innerlich verletzt und einsam.

      Mein Herr: selbst seit 18 Jahren in einer Beziehung, Partnerin weiss von mir nichts. Masseur mit eigenem Studio. Hatte schwere Kindheit, etc.

      Mein Herr und ich kennen uns durch Facebook und gemeinsamen Interessen, haben die letzten 2 Jahre sporadisch miteinander geschrieben. Nach 2 Jahren zum ersten Mal zu einer normalen Massage getroffen und ich habe mich direkt zu ihm hingezogen gefühlt.
      Kennt ihr das? Da ist jemand, den sieht man zum ersten Mal, hat sofort Vertrauen und fühlt sich einfach wohl?
      Durch WhatsApp schreiben von gemeinsamen Bdsm Interessen erfahren und uns auf eine Spielbeziehung eingelassen. Es hätte nur Spass sein sollen, gemeinsame Neigungen ausleben. Ich bin auch seine erste Sklavin. Das geht seit Anfang Oktober 2018.

      So und jetzt spiel ich verrückt. Ich habe mich emotional komplett geöffnet, mit dem ich nie gerechnet habe. Wir schreiben täglich von morgens bis abends, ein guten Morgen und ein gute Nacht darf nicht fehlen, treffen uns 1x die Woche zum spielen für 2-3 Stunden.

      Nun mein Problem. Mir fehlt die Nähe. Es gibt keinen Kuss, keine Umarmung, keinen Geschlechtsverkehr. Schwer zu beschreiben.

      Session: Ich ziehe mich nackt aus, bekomme mein Halsband umgelegt und muss mich ins Spielzimmer begeben, welches extra für mich konstruiert wurde. Dann werde ich gefesselt und bespielt mit Massagestab und Co.
      Ziel ist mein Orgasmus. Fertig mit spielen, werde ich befreit und er legt sich auf die Liege und ich darf ihn streicheln, berühren und Erleichterung verschaffen.

      Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die auch das sagt was sie denkt. So habe ich ihm gestern Abend wieder gesagt, was mir fehlt, ich ein ich hab dich gern hören muss, ich seine Nähe benötige, etc., wir haben echt lange geredet.

      Seit ca 4 Wochen bekomme ich nun auch zum Abschluss eine Umarmung. Wir sind also einen Schritt weiter.

      Er war dann auch offen zu mir und erzählte von seiner schweren Kindheit, wie seine Ex ihn finanziell geschädigt hat, ihm seine Kinder entzogen hat und auch seine langjährige Freundin die Nähe von ihm vermisst. Er kann nicht über Gefühle reden, hat ein mega Schutzschild um sich gebaut, ist nicht der Händchen halten, Umarmungen oder Küsse gebende Typ. Er kann keine Gefühle und Freude empfinden für nichts und niemanden. Das glaube ich nun nicht, denke eher es ist die Angst, verletzt zu werden.

      So, und da bin nun ich. Erst dachte ich, ich bin im Subbie Rausch. Nein, das ist es aber glaub nicht. Mir ist der Mensch sehr wichtig. Was mich da so anspricht, keine Ahnung. Äußerlich ist er nämlich nicht mein Beuteschema. Er geht nun bald 14 Tage in Urlaub und wir haben dann komplettes Kontaktverbot, wie sonst an Samstag und Sonntag. Und ich dreh am Rad. Ich bekomme Panik, könnte nur noch heulen.

      Er meint ich würde mir zu viele Gedanken machen und soll es laufen lassen wie es ist. Schauen was die Zeit bringt.

      Ich habe keine Geduld. Komme auch mit dem ganzen Gefühlschaos nicht klar. Er mag mich, das weiss ich. Er kann es zwar nicht sagen, das erklärte er mir auch, zeigt es mir mit kaufen von Spielzeug das mir gefällt oder einem neuen Halsband da das andere zu unbequem war, verschiebt Massagetermine seiner Kunden um Zeit für Treffen zu haben, etc.

      Bin ich zu ungeduldig? Was soll ich machen? Ist das Gefühlschaos von mir normal?
      Liebe @Claudia 74,

      erst einmal beneide ich dich nicht um deine Situation und kann den Frust auch einigermaßen nachempfinden.
      Der Kern deiner Frage liegt sicherlich außerhalb des Themas BDSM, auch wenn es um eine Spielbeziehung geht. Für mich sind da reine Beziehungsfragen am Werk ... und schlimme persönliche Erfahrungen, die noch nicht verarbeitet sind. Das sehe ich als eine ziemlich explosive Mischung an.

      Nutze die 14 Tage Zwangspause für eine möglichst nüchterne Bestandsaufnahme.

      Wie steht es um Deine Ehe?
      Was erwartest du zukünftig von deiner Ehe?
      Warum redest du nicht mit deinem Mann, z.B. mit dem Ziel offiziell eine Spielbeziehung haben zu können?
      Möchtest du nur eine Spielbeziehung?
      Oder willst du doch mehr ... emotionale Bindung?
      Wäre es sinnvoll, aus einer schwierigen(?) Ehe in eine Beziehung mit einem emotional verletzten Mann zu springen?
      ...

      Viele Fragen und nichts davon hat besonderen Bezug zu BDSM.

      Das ist nur mein Eindruck,. Sollte ich völlig falsch liegen, dann ist es auch gut.

      Ich wünsche Dir viel Durchblick, die nötige Ruhe und dass Du am Ende dein Glück findest.

      LG
      dbondino
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Ich finde es sehr, sehr schwer, dazu etwas zu sagen.
      Das Gefühlschaos finde ich völlig normal. Du empfindest etwas für ihn. Was genau das ist, ob sexuelle Begierde, Liebe oder etwas ganz anderes, wird Dir hier niemand sagen können.
      Du weißt nur, dass Du mehr Nähe möchtest, körperlich wie seelisch (habe ich doch richtig verstanden?).
      Nur: Es gibt Menschen, die können diese Nähe nicht erfüllen. Entweder, weil sie zu sehr verletzt wurden, weil sie eine solche Nähe nicht verstehen (und auch nie verstehen werden, so sehr man auch versucht, sie ihnen zu erläutern) oder weil sie sie schlicht selbst nicht benötigen.
      Ob Dein Herr zu diesen Menschen gehört, kann ich nicht sagen.
      Nur, wenn er in den 14 Tagen Urlaub ein Kontaktverbot erteilt, ist meine Meinung, dass er nicht wirklich versteht, was Du brauchst (oder schlicht nicht verstehen will).
      Für mich wäre das nichts, :pardon: .
      Diese Umarmung von ihm kann auch einfach nur sein Versuch sein, Dich zu halten. Auch die anderen Dinge können allein das sein. Das heißt nicht, dass er irgendwann wirklich die Nähe Dir geben kann, die Du möchtest.
      Richtig einen Rat geben kann ich Dir nicht. Dafür kenne ich ihn und Dich zu wenig.
      Nur glaub mir: Es gibt ganz viele Doms dort draußen, die genauso Nähe wie Du benötigen und Dir diese auch geben können.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Claudia 74 schrieb:

      Wurde schon oft psychisch in der Jugend und im Erwachsenenalter verletzt, belogen und betrogen. Mein Selbstbewusstsein ist zerstört. Im Alltag eher die dominante, innerlich verletzt und einsam.
      Herzlich willkommen im Forum!
      Es ist wirklich schwer,dir etwas zu raten.
      Aber ist diese Konstellation wirklich das,was du wirklich brauchst,wirklich suchst?
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Seufz, Danke für Eure bisherigen Antworten.

      Nachdem ich schon so einen langen Roman geschrieben hatte, wollte ich nicht noch ausführlicher werden.

      Zzgl zum oben genannten Problem bin ich von mir selbst entsetzt, wie ich plötzlich auf das Thema devot reagiere.

      Mich hat zwar das Thema BDSM schon immer fasziniert, doch erst jetzt merke ich, wie ich mir mehr Dominanz wünsche. Ein geben und nehmen, Distanz und Nähe, Grenzen testen, etc auch das macht mich Durcheinander.

      Ich fühle mich nur glücklich, wenn ich als Sklavin angesprochen werde und ich meinen Spielpartner als Herrn anreden darf.

      Befinde ich mich doch im Sub Rausch :bahnhof: ???

      Also, eben doch nicht nur normale Beziehungsprobleme, sondern totales Kuddelmuddel wie man hier so sagt.

      Nein, eine Beziehung könnte ich mir mit meinem Herrn im Alltag nicht vorstellen. Dazu bin ich zu besitzergreifend und er zu freiheitsliebend. Das hatten wir am Anfang auch klar abgemacht. Nur spielen, mehr nicht. Deswegen bringt mich das auch alles so durcheinander :dash:

      Mein Ehemann würde mich zum jagen, wenn ich mit einer offenen Beziehung daherkommen würde.

      safine schrieb:

      Was hält dich in deiner Ehe?
      Das ist die Antwort der seriellen Monogamisten ;) Unter den vom Threadersteller beschrieben Umständen aber eigentlich nicht angebracht...

      Sie ganz an den Anfang zu stellen zeigt die mangelnde Wertschätzung für gewachsene Beziehungen und den Wandel hin zu schnell austauschbaren Partnern unter dem Deckmäntelchen von Treue- auch von Prinzipientreue.
      Ich kann mich da dbondino nur anschließen: Mach eine Bestandsaufnahme, die auch dich selbst und deine Ehe mit einbezieht. Du hast ein Mangelgefühl und es ist richtig, dass du dich um dieses kümmerst. Ich habe aber den Eindruck, dieses Gefühl besteht unabhängig von deinem Dom. Weder dein Mann noch dein Dom können es zurzeit ausgleichen. Die Frage ist: kann das überhaupt jemand in diesem Moment? Oder musst du dir da erst einmal selbst klarer werden, was dieses Mangelgefühl ist und ob du es nicht teilweise selbst heilen musst und nur ein Teil durch eine andere Person kompensiert werden kann? Und wenn ja, wer ist da wirklich geeignet?

      Claudia 74 schrieb:

      seit 4 Monaten in einer Spielbeziehung von der mein Mann nichts weiss.
      (...)
      Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die auch das sagt was sie denkt.
      Diese zwei Sätze in einem Beitrag zu lesen verstärkt für mich den Eindruck, dass dein Hauptproblem nicht zwischen deinem Dom und Dir liegt. Und ich glaube nicht, dass der Betrug an deinem Partner die Lösung ist.
      Werde, der du bist. (Pindar)

      MdG schrieb:

      safine schrieb:

      Was hält dich in deiner Ehe?
      Das ist die Antwort der seriellen Monogamisten ;) Unter den vom Threadersteller beschrieben Umständen aber eigentlich nicht angebracht...
      Sie ganz an den Anfang zu stellen zeigt die mangelnde Wertschätzung für gewachsene Beziehungen und den Wandel hin zu schnell austauschbaren Partnern unter dem Deckmäntelchen von Treue- auch von Prinzipientreue.
      Man kann das auch als Aufforderung zum Nachdenken über die positiven Dinge, auf die man aufbauen kann, verstehen und nicht als Aufforderung zur Scheidung.
      Werde, der du bist. (Pindar)
      @Claudia 74, du schreibst:
      "Wurde schon oft psychisch in der Jugend und im Erwachsenenalter verletzt, belogen und betrogen. Mein Selbstbewusstsein ist zerstört. Im Alltag eher die dominante, innerlich verletzt und einsam."

      Und außerdem:
      "[...] bin ich von mir selbst entsetzt, wie ich plötzlich auf das Thema devot reagiere."
      "Ich fühle mich nur glücklich, wenn ich als Sklavin angesprochen werde und ich meinen Spielpartner als Herrn anreden darf."

      Andererseits schreibst du:
      "Mein Ehemann würde mich zum [Teufel?] jagen, wenn ich mit einer offenen Beziehung daherkommen würde."

      Du merkst selbst, dass das eine heikle Mischung ist, oder?
      Darum bist du auch so durcheinander.

      Vielleicht bist du wirklich so devot.
      Vielleicht ist es aber auch die perfekte Flucht, wenn du sonst dominant sein und die volle Verantwortung tragen musst.
      Nur eine Möglichkeit aus der Küchenpsychologie.

      Normalerweise bin ich vorsichtig mit BDSM und Psychotherapie ... hier würde ich dir aber zu einer Gesprächstherapie raten, da es eher um die Beziehungsfragen und dein Selbstvertrauen geht. Meine persönlichen Erfahrungen damit sind sehr gut und es ist keine so große Hürde. Du bekommst Kontrollfragen gestellt, die dir bei der Einordnung helfen, aber eben professionell ... mehr passiert da ja nicht. Aber es hilft ggf. sehr.
      Wenn du mehr wissen willst darüber, gerne per PN.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      @Claudia 74 , ich bin der vielleicht schlechteste Ratgeber den man sich in solchen Dingen vorstellen kann, aber eines kann ich Dir mit auf den Weg geben:

      Es ist keine Schande sich in solchen Fragen, insbesondere wenn sie einem so konfus erscheinen, professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt leider weder eine einfache, noch eine (nachhaltig) schnelle Lösung für Dein Dilemma.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.

      MdG schrieb:

      safine schrieb:

      Was hält dich in deiner Ehe?
      Das ist die Antwort der seriellen Monogamisten ;) Unter den vom Threadersteller beschrieben Umständen aber eigentlich nicht angebracht...
      Sie ganz an den Anfang zu stellen zeigt die mangelnde Wertschätzung für gewachsene Beziehungen und den Wandel hin zu schnell austauschbaren Partnern unter dem Deckmäntelchen von Treue- auch von Prinzipientreue.
      Nö, das ist die Antwort einer Frau, die eine Frau sieht, die "flüchtet".
      Vor sich selbst.

      Ich lese aus den Beiträgen der TE, dass sie in ihrer Ehe unglücklich ist, nicht sein kann, was sie ist oder glaubt zu sein.

      Diese Bedürfnisse ans Leben "kann das alles gewesen sein" haben viele Menschen in ihrem (und auch meinem) Alter.

      Deshalb meine Frage ganz schlicht: "was hält dich in dieser Ehe?"

      Ich kann auch weiter fragen:
      "wovor hast du Angst? Dir selbst zu begegnen? Alleine zu sein? Einsam zu sein? Mit deiner Vergangenheit konfrontiert zu werden? Tbc.."

      Ich bin den Schritt "was hält dich in dieser Beziehung" vor knapp drei Jahren gegangen und habe die Beziehung nach fast eineinhalb Jahrzehnten beendet. Den Schritt habe ich bisher kein einziges Mal bereut.

      Denn ich bin mir in den letzten Jahren sehr klar geworden. Und habe gelernt, mich so zu lieben, wie ich bin.

      Trotz Erfahrungen, die nicht immer positiv waren (sehr positiv formuliert) in meinem Leben.

      Was kann passieren?
      Nichts, man fängt neu von vorne an. Und lernt sich selbst kennen. Als gestandene, reife, 40 jährige Frau.
      Viele Grüße
      safine
      Dir fehlt Körperkontakt und emotionale Nähe....in Deiner Ehe kannst Du das gar nicht bekommen?

      Eine Mensch der keine Nähe und Körperkontakt geben kann ist meiner Meinung nach auch nicht so einfach umzukrempeln. Vermisst Du Ihn oder diesen Körperkontakt und das "sein" - als Sklavin............vielleicht kannst Du diese Antwort in den 2 Wochen ohne ihn finden.



      safine schrieb:

      Was hält dich in deiner Ehe?
      das würde ich mich unabhänig vom BDSM fragen.......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      "Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht."

      Geduld, liebe @Claudia 74, ist hier wohl das Zauberwort. Geduld mit dir und mit ihm.

      Ihr habt beide große Päckchen in euren Seelen zu tragen. Da sind 4 Monate nur ein Augenblick. Und doch hat er bereits einen Schritt auf dich zu getan.

      Pflege und behüte diese zarte Pflanze des Vertrauens.
      Sortiere dich dabei, erde dich.

      Das eigene Seelenheil von anderen Menschen abhängig zu machen, bringt genau diesen Menschen oft ebenfalls in eine Abhängigkeit. Vielleicht unbewusst und dennoch kann es Menschen positiv wie negativ triggern.

      Tief durchatmen, liebe @Claudia 74.

      Alles Gute für euch.

      Herzlichst

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      @Claudia 74

      Du fragst an einer Stelle ob du im "Subrausch" bist und aus eigener Erfahrung und vielen Erzählungen, würde ich Ja sagen. Und wie. Ich selber habe das ähnlich wie verliebt sein erlebt. Allerdings macht es mich zumindest wesentlich abhängiger von der betreffenden Person. Aus dem Rausch kommst du wahrscheinlich nicht so leicht und auch die 14 Tage könnten dazu führen, dass es schlimmer wird und nicht besser. Mir half mich selbst zu distanzieren, mich nicht mehr vorrangig als Sub zu sehen, sondern als mich selbst und das was mich ausmacht. Das Sub sein ist ja nur ein Teil von mir. Ich denke da ist auch bei dir noch mehr und darauf könntest du dich in den 14 Tagen konzentrieren.

      Auf die Konstellation und die Frage nach Nähe will ich gar nicht mehr eingehen, das haben schon einige getan und hier wurde alles gesagt.

      Claudia 74 schrieb:

      Wurde schon oft psychisch in der Jugend und im Erwachsenenalter verletzt, belogen und betrogen.
      Was vermutlich auch bei der Aufarbeitung deiner erlittenen Verletzungen hilft: wie geht es dir damit, dass jetzt die Person, die dir (vermutlich) am nächsten steht, betrogen wird, und zwar von dir? Hat der von dir erlittene Betrug dein Weltbild so geprägt, dass es okay ist, andere zu betrügen? (Dann wirst du dich möglicherweise nicht genug wehren, wenn du wieder dran bist). Ist dein Betrug irgendwie eine Rache für das Erlittene, womöglich an der falschen Person? (Dann wäre es wohl gut zu lernen, auf die richtigen Personen wütend zu sein). Oder siehst du dich in deinem Leben so sehr als Opfer, dass dir die Verantwortung als Täterin gar nicht bewusst wird? (Dann wäre es wohl gut zu lernen, die Daueropferposition zu verlassen).
      Oder ist es etwas anderes? Ich könnte mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen, dass der Grund, warum du deinem Partner etwas sehr ähnliches antust, was du selbst erlitten hast, und was es mit dir selbst macht, das zu tun, etwas über dich und deine Verarbeitung des Erlittenen aussagt. Eine Aufarbeitung des Erlittenen, womöglich mit professioneller Hilfe, ist vielleicht das, was du im ersten Schritt brauchst. Danach wirst du deine Beziehungsbedürfnisse besser verstehen und einfordern können.

      Ich weiß, das war jetzt nicht die Antwort auf deine Frage und ist zudem Küchenpsychologie in Bezug auf eine Person, die ich nicht kenne, aber es fällt mir nun einmal stark auf, dass du von dir als häufiges Opfer in deinem Leben sprichst, und ich lese daraus, dass du wirklich Leid erlitten hast, und dass du deinen Mann betrügst erwähnst du nur beiläufig, so als ob das normal wäre.

      Übrigens ebenso dein Herr: du hast in deinem Leben unter Betrügern gelitten und gibst dich jetzt genau einem solchen hin und schreibst, du öffnest sich ihm sehr? Das passt für mich einfach nicht zusammen!
      Werde, der du bist. (Pindar)
      Hallo,

      wollte mich nur noch einmal zum Abschluss melden auf meinen Beitrag.

      Meine Spielbeziehung ist seit gestern beendet und wie es mir geht, brauche ich nicht zu erklären.

      Krankheitsbedingt machte mein Herr einen Schnitt unter unsere Beziehung, da er eine schwere Diagnose erhalten hat und sich darauf, wie ich auch vollstes Verständnis habe, nun konzentrieren muss.

      Das ich nun das Gefühl habe, zu zerbrechen, spielt keine Rolle.