Mehrere BDSM-Partner: Unterschiede zwischen Doms und Subs?

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      Mehrere BDSM-Partner: Unterschiede zwischen Doms und Subs?

      Hallo,

      in Kontakt mit Doms ist mir aufgefallen, dass viele ein Problem damit haben, wenn ihre Sub mehrere Doms hätte. Ich strebe das eigentlich an und finde das für reine Spielbeziehungen praktisch. Gleichzeitig finden es viele Doms (mit denen ich in Kontakt stand) weniger problematisch, wenn sie mehrere Subs hätten.
      Ist das nur meine Beobachtung oder ist das dem ein oder anderen von euch auch aufgefallen?
      Und wenn, wieso macht es einen Unterschied, ob ein Dom mehrere Subs oder ob eine Sub mehrere Doms hat?
      Im Kontext Spielbeziehung empfinde ich "gleiches Recht für beide Seiten" als zielführend und befriedigend.
      Bin da also voll bei Dir @Else ...
      Praktisch umgesetzt sehe ich allerdings bei mehreren Spielpartnern (egal welche Seite) einen Verlust an
      aufbaubarer Innigkeit und Vertrauen zueinander. Und ein hohes diesbezügliches Level ist meinerseits eine
      Grundbedingung. Nur damit bin ich in der Lage (mehr oder minder langfristig) meinen Schutzpanzer
      runterzufahren.
      Ich denke, es ist aus praktischen Gründen leichter, zwei „Untertanen“ zu haben als „Diener zweier Herren“ zu sein.

      Wenn ich zwei Subs habe, habe ich es in der Hand, das Verhältnis kollisionsfrei zu gestalten. Je nach Ausprägung des Machtgefälles reicht das von „Du leckst hier und Du dort“ über „Du kommst morgen zu mir und Du übermorgen“ bis hin zu „Du darfst essen, was Du willst, aber Du gehst ohne Abendessen ins Bett“.
      Ein Sender, zwei verschiedene Empfänger.

      Wenn ein Empfänger dagegen Weisungen von zwei Sendern bekommt, müssen sich die beiden koordinieren. Wenn beide beim Dreier wollen, dass Sub jetzt bei ihnen eine Körperstelle leckt, wenn beide Sub für übermorgen zu sich bestellen, wenn einer Sub ohne Essen ins Bett schickt und der andere Sub mit gutem Essen belohnen will...unendlich viele Beispiele sind vorstellbar.

      Keines dieser Probleme ist unlösbar, und es gibt auch hier im Forum Menschen, die DD/s auf beeindruckende Weise hinbekommen. Es bleibt aber dabei, dass eine gewisse Koordination der Dom(me)s unumgänglich ist. Ob die sich im Teamwork absprechen, ob zwischen ihnen eine Hierarchie herrscht, ob sie zu unterschiedlichen Zeiten das Kommando haben oder unterschiedliche Aspekte kontrollieren - auch hier ist viel vorstellbar. Es ist eben nur meiner Meinung nach strukturell komplexer als D/ss.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Da BDSM sehr vielfältig ist, kann ein Mensch alleine (gerade als Switcher) für mich nicht alle meine Bedürfnisse befiredigen. So jemanden zu finden wäre wie ein Sechser im Lotto. Genauso sehe ich es umgekehrt aber auch. Ich kann weder als Top meinem Sub gegenüber, noch als Sub meiner aktiven Spielpartnerin gegenüber alle Bedürfnisse abdecken. Daher finde ich es völlig ligitim, dass sich jeder bei jeweils der Person das holt, was er oder sie braucht. Das bedeutet für mich ein sehr befriedigendes bis glückliches Ausleben meines BDSM´s. Allerdings bin ich auch gerade Single und habe noch alle Freiheiten diesbezüglich ohne, dass ich mich mit einer Partnerin absprechen muss. Aber auch bezüglich der Spielbeziehungen finde ich Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig und deshalb weiß auch jeder von jedem. Es müssen sich nicht immer alle kennen usw., aber ich mag nunmal keine Heimlichtuereien.

      Speziell zu deiner Frage:
      Ich habe bisher eher Gleichberechtigung was das angeht erlebt. Ich traf schon mehrmals auf Sub´s, die mehrere Herren oder FemDoms haben.
      Für mich gibt es da keine Allgemeingültigkeit.
      Ich finde, das ist eine Frage der Absprache, die man treffen sollte.

      Unabhängig davon, in welcher Form man sein BDSM auslebt.
      Sogenannte Spielbeziehungen sind für mich gleichrangig mit anderen Beziehungen.

      Mein Sadist und ich haben von Anfang an besprochen, dass wir beide andere Partner haben dürfen.
      Inwieweit man das dann wirklich auslebt, bleibt jedem selbst überlassen.

      Eine einseitige Absprache würde ich nicht akzeptieren, also nach dem Motto: Dom darf, Sub nicht.
      Ich denke, es gibt sicherlich Doms, die ein Problem damit haben, die Spuren eines anderen am Körper ihrer Sub zu sehen. Aber das ist ein anderes Thema.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ob die Konstellation "Dom mit mehreren Subs" wirklich öfter vorkommt als die Konstellation "Sub mit mehreren Doms", kann ich dir wirklich nicht sagen. Möglich wäre es aber.

      Sicherlich kann da aber auch die Art der "Beobachtung" eine gewisse Rolle spielen. Was für den einen "praktisch" ist, kann der andere womöglich als eine zu starke Einschränkung seiner Verfügungsgewalt oder "ich genüge ihr jetzt schon nicht" empfinden. Und dann gibt’s ja auch noch die für manche Dom immanente Maxime "Ich teile nicht, aber ich nehme mir das Recht".

      Für mich selbst macht es grundsätzlich keinen Unterschied. Ich denke beides ist mit den passenden Partnern machbar. Aber abhängig von der Ausprägung der gewünschten Spielbeziehungen, kann wie @Dominantseptakkord bereits angeführt hat, unter Umständen eine gewisser Koordinierungsaufwand entstehen.

      Ich selbst durfte beides kennenlernen und dabei erleben, dass die Konstellation „Sub hat mehrere Doms“ mir gut getan hat.
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Moin Moin Else,

      Erstmal HERRzlich willkommen hier im GD Forum.

      Ich würde mich freuen, wenn du uns Informativ auf dem laufenden hälst, z.b. mit deinem Profil oder in einem eigenen thread.

      Du hast das schon gut erkannt, die Konstellationen sind sehr ausgeprägt in Richtung Ein Dom mehrere Sub's.
      @Dominantseptakkord hat es eigentlich ganz gut erklärt, ich wollte nochmal sagen das Dominante Wesen sehr selten andere Dominante Wesen über oder neben sich akzeptieren können.
      Das liegt in der Natur verwurzelt.
      Natürlich gibt es einige Die das auseinanderhalten und damit leben können, die Mehrheit wird es nie. Einfach weil es Sicherer und Konfliktfreier ist.

      Du hast aber schon deinen richtigen Ansatz gefunden, als Spielbeziehung aufgebaut, geht es Dom wenig an was du in deinem Leben machst.
      Du wirst mit jedem einzelnen Menschen deine Abmachungen treffen müssen.

      Mfg Talon
      :dance:
      @Talon das sind aber ein paar Aussagen, die ich als kritisch empfinde.

      Seit wann ist ein Anspruch auf einseitige Exklusivität in der Natur des Dominanten verwurzelt? Was ist denn überhaupt DIE Natur des Dominanten?

      Es ist erstmal in der Natur des Einzelnen verwurzelt, was für ein Lebenskonzept er oder sie für sich als das Richtige empfindet, sei es, weil nur bestimmte Konstante als tragbar empfunden werden oder aus reinem Stolz oder auch aus einem ureigenem Selbstverständnis heraus.

      Die ultimative Aussage, dass das Konstrukt einer Spielbeziehung bedeutet, dass es Dom nichts angeht, was in dem Leben des Subs passiert wird allein schon durch viele hier teils sehr ausführliche Berichte im Forum Lügen gestraft.

      Meines Erachtens ist die Art der Beziehung ( also Spielbeziehung vs Nicht Spielbeziehung) gar nicht ausschlaggebend, sondern nur das Selbstbild der Beteiligten.

      Die Erklärungsansätze von @Dominantseptakkord halte ich zusätzlich für sehr schlüssig, was den reinen "Aufwand" betrifft.

      Im übrigen hat @Else doch diesen Thread eröffnet um über das Thema sich auszutauschen, dann halte ich den "Wunsch" nach einer Befüllung ihres Profils oder einem neuen Thread für "schräg".
      Da sind wir bei der Natur, schau dir das typische Verhalten von Löwen oder Wölfen an, dort gibt es keine Zwei Rudelführer/Alphatiere selbst bei den Weibchen gibt es eine Hierarchie die durch Dominanz geprägt ist.

      Meine Aussage war nicht Ultimativ (nichts liegt ferner als Extreme zu Befürworten), ich verbitte mir freundlichst Unterstellungen. :yes:

      Mit der bitte die Leserschaft auf dem Laufenden zu halten (egal wo) habe ich nur bekundet wie interessant das Themengebiet ist.
      Schräg ist das wohl weniger.

      Mit Freundlichen Grüßen, Talon
      :dance:
      Ich glaube, was @Talon mit der Natur des Dominanten meinte, ist schlicht folgende Überlegung:
      Als Dom möchte ich Macht und Kontrolle über jemanden. Wenn jemand anders über dieselbe Person Macht und Kontrolle hat, sind meine Macht und meine Kontrolle fast zwangsläufig eingeschränkt. Daher widerstrebt es meinem Wunsch nach Macht, jemand anderen neben mir zu dulden.
      Ich sage "fast zwangsläufig eingeschränkt", weil Konstellationen denkbar sind, in denen die beiden Machtansprüche nicht kollidieren: Wenn ein Teil ausschließlich EPE will und nur Treffen am Wochenende, der andere will ausschließlich SM und Treffen nur unter der Woche, wird nichts eingeschränkt. Der Regelfall wird aber sein, dass meine Macht da endet, wo die des anderen Dom anfängt.*

      ___
      * Subs eigene Grenzen und Tabus sind hier bewusst nicht erwähnt, um den Text nicht noch komplizierter zu machen. Natürlich steht es für mich außer Frage, dass sie über allem anderen stehen und die Macht egal wie vieler Doms nur innerhalb dieser Grenzen und Tabus existieren kann.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Talon schrieb:

      Da sind wir bei der Natur, schau dir das typische Verhalten von Löwen oder Wölfen an, dort gibt es keine Zwei Rudelführer/Alphatiere selbst bei den Weibchen gibt es eine Hierarchie die durch Dominanz geprägt ist.
      Nur das wir Menschen sind und wir nicht rein Instinkt getrieben sind, zum Glück. Und die meisten Menschen sich soweit auseinandersetzen mit sich selbst und ihren Interaktionsmöglichkeiten mit der Gesellschaft, also auch anderen Dominanten, dass sie andere Lösungswege finden als "Ober sticht unter" und "Es kann nur einen Geben", auch das kann ein Zeichen von starker Dominanz sein.
      @Else der Unterschied ist eigentlich nur theoretisch vorhanden. Ich vermute, dass Dom eher betont, dass er mehrere subs hat als sub, dass er/sie mehrere Doms hat ;) .

      Ich finde es als sub völlig legitim mehrere Doms zu haben, wenn die Doms unterschiedliche Neigungen der sub abdecken. Ein leicht sadistischer Rigger nimmt einem Dom, der gerne DS lebt, gar nichts weg. Im Gegenteil kann es sogar bereichernd für alle sein, wenn die Beiden sich abstimmen. Und wenn sub nunmal beide Neigungen leben möchte und sich nur so ganz fühlt, ist es für alle einen Gewinn.

      Was ich hingegen für mich selber als unmöglich ausschliesse ist, zwei Herren zu dienen. Weil das zwangsläufig zu inneren und äusseren Konflikten führen wird.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Je nach Tiefe emotional und je nach Konstellation auch organisatorisch mag Dss vielleicht leichter sein als DDs. Ist aber auch eine Frage der Persönlichkeiten.
      Am Ende bleibt es in jedem Fall Sub überlassen, ob Sub Dom die Macht leiht, über Beziehungen zu anderen Menschen zu bestimmen. Und ob die Doms sich dann absprechen müssen, hängt davon ab, ob Sub ihnen die Macht leiht, über seine/ihre Freizeit zu bestimmen. Wenn nicht, kann Sub das Ganze auch selbst koordinieren.
      Natürlich kann Dom die Machtübertragung in diesen beiden Bereichen auch zur Bedingung für eine Spielbeziehung machen. Genauso kann natürlich Sub Exklusivität domseitig zur Bedingung machen. Das Thema ganz am Anfang zu besprechen ist in jedem Fall sinnvoll. Einen Menschen, egal ob Sub, Dom oder Stino, der ohne Absprache selbstverständlich davon ausgeht, dass eine einseitige Exklusivität gilt, könnte ich persönlich nicht ernst nehmen.
      Was häufiger ist? Ich glaube nicht, dass es eine Statistik gibt.
      Werde, der du bist. (Pindar)
      Im Rahmen einer Session mit mehreren Doms zu spielen oder zu beobachten, dass mein Herr andere Subs bespielt
      (oder auch schlichter Sex im Swingerclub) wäre für mich reizvoll,
      aber nicht dauerhaft mehrere Doms zu haben oder eine von mehreren Subs zu sein.

      Im übrigen gibt es noch eine 3. Konstellation, die Switcher.
      Auch das würde ich mir für mich schwierig vorstellen, einen Herrn zu haben und einen Sub.
      Das müsste ja ebenso koordiniert werden, wenn mich z.B. mein Dom um 22 Uhr ins Bett schickt,
      ich meinem Sub aber eine virtuelle Session um 21.30 Uhr versprochen habe :D

      Oder überhaupt parallel Sub und Domse zu sein, sein zu müssen, weil beide im selben Moment ihren Raum fordern.
      Das würde mich völlig überfordern... :fie:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Vertippsler geändert :)

      Else schrieb:

      in Kontakt mit Doms ist mir aufgefallen, dass viele ein Problem damit haben, wenn ihre Sub mehrere Doms hätte

      Ist, glaube ich, ein typisches Mann-Frau-Problem.
      Gibt ein herrliches Stück von Dario Fo dazu: "Offene Zweierbeziehung"
      Für mich sind Doms und Subbies gleichberechtigt.

      Viele Grüße

      DominusBremen