02.02.2019: BDSM & Stress!

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      02.02.2019: BDSM & Stress!

      Hallo Ihr Lieben!

      Ein lang verschollener Igel meldet sich zurück... :sofa: Aber keine Sorge- der Igel ist immer noch genauso stachelig wie früher ;)

      Vielleicht habt Ihr mich im Januar ein wenig hier vermisst, ich gestehe: Ich habe das Thema der Woche @Dominantseptakkord überlassen- den ich hatte echt viel um die Ohren. Im Beruf, meiner Ausbildung und auch hier im Forum mit unserem Umzug und als Moderatorin. Manche neuen Dinge liegen jetzt auch erst noch vor mir und ich merke, dass mich das natürlich beschäftigt. Aber gerade durch dieses private Chaos, welches bei mir herrscht, bin ich auf das Thema dieser Woche gekommen: Stress und BDSM.

      Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Gerade gibt es Halbjahreszeugnisse, die Studierenden sind in der Prüfungsphase oder vielleicht auch gerade durch. Habt Ihr Stress? Hat Eurer Stress Auswirkungen auf Euch?

      Wenn ich mir Stress und BDSM für mich anschaue, gibt es da zwei Seiten. Einmal verstärken sich dann devote Wünsche in mir. Ich möchte dann mal das Ruder einen Moment abgeben, mich fallen lassen können, nicht mehr machen müssen, jemand anderem die Führung überlassen. Manchmal wünsche ich mir dann auch, dass ich jemanden hätte, der mich motiviert da weiter zu machen und voran zu kommen. Auf der anderen Seite bin ich - gerade im Nachhinein - stolz und sehr zufrieden, wenn ich das wirklich selber und ohne, dass mich jemand anderes motiviert hat o.Ä. geschafft habe. Das fühlt sich einfach unglaublich gut an.

      Wie empfindet Ihr Stress? Wie wirkt sich Stress auf Euer BDSM aus? Macht Ihr dann eher mal eine Pause oder braucht Ihr das dann erst Recht? Verändern sich Eure Wünsche auch?

      Ich bin gespannt auf Eure Perspektiven!

      Eure igel.
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do
      Also Stress ist bei mir im allgemeinen sehr unterschiedlich.

      Wenn ich positivem Stress ausgesetzt bin, dann habe ich meist einfach keine Zeit und vor allem sehr wenig Ruhe, weil mein Kopf auf die Aufgaben fixiert ist und in erster Linie in diesen Sphären denkt und arbeitet.

      Das sind meist Phasen, die mir viel Kraft geben, aber auch abzwingen.

      Bei negativem Stress sieht die Welt meist anders aus. Also zum einen kann es auch sein, dass ich dann keine Zeit habe, aber mehr, weil ich den Aufgaben hinterherrennen muss. Und das belastet mich dann sehr. Genauso sieht es aus, wenn ich durch Dinge gestresst bin, auf die ich keinen Einfluss habe, aber die mich in meiner Arbeit oder Freiheit belasten oder sogar einschränken. Bei negativem Stress bin ich absolut nicht ausgeglichen. Das bedeutet, dass ich dann sehr reizbar bin und dies auch nicht gut für andere ist. Ich brauche dann auch meine fünf Minuten allein, um runterzukommen. - Lässt man mir diese nicht, bekommt man ziemlich schnell diesen Stress und Frust ab. - Das tut mir dann auch danach sehr leid, aber deshalb ziehe ich mich auch erst mal zurück und bitte jeden darum, mir den Moment zu geben.

      Nun zum Thema BDSM:

      Bei negativem Stress würde das schief gehen. In jeder Hinsicht, da ich dann meinen Stress auslassen würde in Formen, die schnell aus der Bahn geraten würden. Das ist schon einmal böse schiefgelaufen, das möchte ich nicht wiederholen.

      Bei positivem Stress kann es sein, dass ich einfach keine Zeit für meine Mitmenschen habe. Jedoch ist hier die Chance noch am größten, dass etwas sinnvolles dabei entsteht, denn hier entsteht auch eine Menge positive Energie, die ich dann auch an anderer Stelle nutzen mag, wenn ich nicht mehr nur auf die eine Aufgabe fixiert bin.

      Also zusammengefasst:

      Stress ist bei mir kein guter Begleiter für deb Bereich BDSM. Im Idealfall habe ich dann nur nicht den Kopf frei, im schlimmsten Fall wird man rücksichtslos zu meinem Blitzableiter.

      Somit ist es für mich nach einigen Erfahrungen besser, in stressigen Situationen nur sehr bedacht ein Machtgefälle zu nutzen, lieber stattdessen einen kühlen Kopf zu finden und dann erst weiterzumachen.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Ich reagiere sehr stressempfindlich. Seit einer Diagnose muss ich Tabletten nehmen, die, vor allem in Verbindung mit Stress, Panikattacken triggern.
      Da muss mein Herr dann eben mal den tollen und fürsorglichen Freund in den Vordergrund der Betrachtung rücken ;)
      Das klappt aber ganz gut, sodass es mich nicht weiter stört.

      Ansonsten: Wenn ich wirklichen Stress habe, bin ich auch schnell reizbar. Dann ist er total bemüht, aber das bringt mir in dem Moment gar nix. Dann ist auch das Machtgefälle schnell mal nervig oder blöd oder oder oder, was aber recht schnell wieder grade gerückt wird, wenn entsprechende Gesten seinerseits kommen :thumbsup:

      Wenn er gestresst ist, sieht das Ganze jedoch anders aus. Dann klappt für mich nix mit BDSM. Er ist dann nicht in der Lage, zu führen. Hat da keine Lust drauf, oder keine Muße zu, wie auch immer.
      Das ist aber okay für mich. :yes:
      Gutes Thema :) So Post-Prüfungsphase... Stress hat immer Auswirkungen auf mich. Ich bin dann auch in anderen Teilen meines Lebens nicht so geduldig und einfach alles in allem sehr mit mir beschäftigt. Ich hab dann tatsächlich auch keinen Platz im Kopf frei für BDSM. Im Gegenteil. Wenn mir ein Top in diesen Zeiten mit Aufgaben und Ähnlichem kommt, werde ich absolut bissig und schlage bildlich gesprochen um mich. Ich fühle mich dann in meiner emotionalen Belastung übersehen und nicht ernstgenommen. Infolgedessen kommts dann schon mal vor, dass drei Wochen nur minimalst gespielt wird. Meine Gedanken kreisen so sehr ums Organisieren und Planen und Produktivsein, dass ich mich nur sehr schwer fallen lassen kann und dann hat das ganze eher weniger Sinn für mich. Ich merke allerdings, dass ich in dieser Zeit meinen Partner umso mehr schätze. Es ist grade jetzt im Jänner öfter vorgekommen, dass ich zu ihm bin, wir uns auf die Couch gepflanzt haben und ich bei ihm so zur Ruhe gekommen bin, dass ich binnen kürzester Zeit eingeschlafen bin. Er ist für mich auch in den Zeiten mein fester Hafen, der mich da auch ein Stück weit runter holen kann. Dennoch. Mein Bedürfnis nach BDSM sinkt in den Zeiten ganz eindeutig.

      Was ich an mir momentan beobachten kann, ist dafür umso interessanter. Sobald der unmittelbare Stress vorbei ist, steigt mein Wunsch ins Kontrolle abgeben, auftanken und spielen ins Unermessliche. Da gibt's nur mehr ein "bitte mehr". So als hätte ich mein ganzes Starksein aufgebraucht und müsste mich jetzt erst recht unter allen Umständen in die Devotion (die ja an und für sich in mir nur minimalst vorhanden ist) fallen lassen. Ich habe plötzlich das Bedürfnis zu dienen - auch eher fremd für mich. Ich hab dann das Gefühl, dass mein Tank leer ist. Umso mehr schätze ich an meinem Partner, dass er mich irgendwann bremst und mich nach dem Spielen mal eine Zeit lang ins Bett zum Schlafen schickt, weil ich tatsächlich über meine eigenen Bedürfnisse den Überblick verliere. All das funktioniert nur über Komunikation. Ich bin immer sehr froh, wenn die Phasen des extremen Stress (und die Phasen danach) vorbei sind und ich mich selbst wieder kenne.

      - regenmädchen
      Mir geht es ähnlich wie @Patrator

      Bei negativen Stress baut sich in mir eine unangenehme Spannung auf. Die meist in Wut, Ärger und Unmut ihren Ausdruck finden. Mit so einem Gefühlshintergrund ist mir einfach zu heiß. Selbst wenn ich den Kopf fürs Spielen frei bekommen würde, habe ich Angst das ich zu viel an angestautem Frust an meiner Partnerin auslasse. Denn ich neige dazu das Alles erstmal in mich hinein zu fressen.
      Meine Libido sinkt bei negativem Stress sowieso. Was mir hilft ist Kuscheln, Beisammensein, Körperkontakt, also mehr Vanillalastig. Als Partner da sein, mir mitunter euch mal eine solche Pause aufzwingen, bevor ich mich zu sehr in manches reinsteigere.

      Positiver Stress kommt bei mir eher selten vor. Wenn dann bin ich so mit der Aufgabe beschäftigt, das ich gar nicht an spielen denke. Mein Kopf ist dann einfach ausgelastet. Die Energie die dadurch entsteht nutze ich dann meist für die Erledigung der Aufgaben. So das ich zu Ausgepowert bin um wirklich aktiv zu spielen.
      Meine Sub müsste dann schon in die ToDo-Liste den Punkt "Sub den Hintern versohlen" oder so eintragen, damit das was wird.

      Im Großen und Ganzen verträgt sich Stress und BDSM eher nicht bei mir.
      Zu langweilig darf der Alltag, aber auch nicht werden.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      irgendwie ist es sehr interessant zu sehen, wie irgendwie viele ähnlichkeiten im umgang mit stress vorhanden sind.

      bei mir ist es irgendwie komplett anders.
      da ich eine relativ zeitintensive ausbildung mache, habe ich eigentlich immer stress und durch die prüfungsvorbereitungen derzeit nur noch mehr. teilweise fühle ich mich da ein bisschen, wie der klassische "hamster im rad". genau dann freue ich mich aber auch über zeit mit meinem herrn vonundzu für unternehmungen oder eben unser bdsm. ganz im gegenteil:ich schalte dann erst richtig ab und bin viel weniger gereizt danach.
      leider stellt sich uns dann nur meist das alt-bekannte problem, dass ich gerne alles aufeinmal würde, er mich aber auf keinen fall überfordern will/würde ^^
      "Let's just call it an artifact of a misspend youth"
      Uhh... dann melde ich mich auch hier einmal zu Wort, falls noch nicht gesehen: an alle ein schüchternes Hallo in die Runde :rot:

      Ich kann die Punkte und auch die Unterscheidung zwischen negativen und positiven Stress sehr gut nachvollziehen; allerdings muss auch ich @ohne_name zustimmen.

      Oftmals ist der Tag einfach voll, die Wochenenden verplant und das ein oder andere steht an;in diesen Phasen gibt es dennoch wenig, was besser “erdet” als die Möglichkeit diesem Irrsinn zu entfliehen, die Verantwortung etwas stärker abgeben zu können und im Kopf neuen Raum zu schaffen.
      Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Gefühl aber vielleicht auch häufiger auf der devoten, als auf der dominanten Seite, vorkommt.

      Schließlich kann ich meine Laune nicht direkt negativ auf die andere Person übertragen durch das “Spiel” (in Ermangelung eines besseren Wortes gewählt); also ich könnte es natürlich probieren... aber sehr weit kommen würde ein solcher Versuch, bei/mit dem richtigen Partner, nicht. :love:

      Da für mich jedoch ein “Machtgefälle“ nicht an der Schlafzimmertür enden würde, wäre Stress sowieso ein Bestandteil, mit dem beide dann lernen müssen umzugehen - hier sind ausführliche Gespräche aus meiner Sicht das A&O.

      Ich hoffe, der Beitrag gibt ein klein wenig Einblick und ergibt Sinn. ?(