Ich wurde gebeten, den folgenden Text anonym einzustellen. Die anonyme Fragestellerin bittet um Eure Meinung und Eure Hilfe. Sie wird mitlesen und etwaige Rückfragen durch mich beantworten.
Vielen Dank im Voraus
Vielen Dank im Voraus
Anonym schrieb:
So richtig weiß ich gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich bin hier im Forum schon seit längerem angemeldet und doch habe ich D7 gebeten, diesen Beitrag anonym einzustellen.
Im Frühjahr letzten Jahres habe ich meinen Herrn kennengelernt. Wir hatten eine intensive Zeit, bis Herbst. Damals war es aufgrund einer Zahl belastender gesundheitlicher Dinge auf beiden Seiten dazu gekommen, dass wir unsere Spielbeziehung auf Eis gelegt haben. In der folgenden Zeit hatten wir wenig Kontakt zu einander.
Dies änderte sich dann langsam zum Ende des letzten Jahres. Der regelmäßige Austausch fand wieder statt. Dieses Kribbeln kam wieder. Das Gefühl von damals meldete sich wieder.
Ich muss gestehen, ich habe ihm von Anfang an sehr stark vertraut, mich bei ihm sehr behütet und geborgen gefühlt und er hat mit seiner Art mir den Einstieg in BDSM sehr erleichtert.
Wie es sich nun so entwickelte, fassten wir den Plan, dass wir uns wieder sehen wollten. Ein Treffen wurde für das vergangene Wochenende geplant. Er selbst hat komplett die Planung übernommen.
Und so haben wir uns am Freitag am späten Vormittag getroffen. Nachdem wir shoppen waren, sind wir in das von ihm gebuchte Hotel gefahren (wie schon letztes Jahr auch, jedes Mal wenn wir uns trafen).
Die Lust brannte in uns beiden, wir wollten uns wieder spüren, nahe sein … und alles sonst so, was uns bisher gefiel.
Und es ging schief …. gründlich schief. Ich erlebte einen Absturz, den ich kaum fassen konnte, kaum erklären konnte, warum es dazu kam. Ich kann im Nachhinein, nicht einmal genau sagen, an welchem Punkt ich hätte mein Safewort benutzen können, um Schaden für mich abzuwenden. Eines der Dinge, die zu diesem Absturz führten, war, dass er entgegen seiner früheren Gewohnheiten mich sehr unvermittelt, unvorbereitet, unaufgewärmt stark schlug … auf die Waden, auf die Schulter. Und dann auch noch mit dem Rohrstock auf die Fußsohlen, was früher eher für mich in die Strafkategorie gehörte, weil ich das einfach nur fies finde.
Traurigerweise schaffte es mein Spielpartner kaum, mich wirklich gut aufzufangen. Ich kam nicht zur Ruhe.
Als wäre das Alles nicht schon zuviel des Guten für ein Treffen nach einem halben Jahr Abstinenz kam es dann am Samstag Morgen zu einem weiteren Absturz, verursacht aus dem bei mir entstandenen Gefühl heraus, dass er letztlich irgendwie nur seine eigene Befriedung im Sinne hat. (Es gab keine Schlagsession.) Auch hier war es ihm nicht möglich, sich angemessen zu verhalten.
Ich selbst war körperlich und vor allem seelisch total erschöpft. In mir herrschte ein totales Chaos, in einer Mischung aus Wut, Fluchtgedanken und einfach nur Schockstarre. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt nicht mal fahren können. Er hat nicht zugelassen, dass ich quasi flüchte. Wir sind vom Hotel weggefahren und ein wenig spazieren gegangen.
Zu der emotionalen Erschöpfung kam die körperliche nach dem Spaziergang dazu und ich habe akzeptiert, mich nach der Rückkehr im Hotel nochmals hinzulegen und zu schlafen, was ich dann auch für 2 ½ Stunden getan habe.
Beim Wachwerden war in mir ein kleines biestiges Teufelchen erschienen, was auf gewissermaßen auf Rache sann. Ich wollte nicht einfach völlig unbefriedigt wieder heimfahren und so entstand in mir der Plan eines Topping from the Bottom. Nur so viel, ich habe mit ihm nach meiner Laune gespielt, meine Reize ausgespielt und einen Teil der Befriedigung bekommen, die ich brauchte, um innerlich zur Ruhe zu kommen ohne mich wieder von ihm schlagen zu lassen. Nur leider eben, zu einem Teil … es ist so überhaupt nicht meine Spielart, da ich dabei einfach nicht den Kopf frei bekomme, wie ich es mir wünsche.
Ich bin dann gestern nach dem Frühstück im Hotel wieder heimgefahren, etwas ruhiger als Samstag und doch gedanklich aufgewühlt.
Zum Nachmittag haben wir angefangen zu schreiben und darüber zu reden, warum es so mächtig schiefgelaufen war. Es war offen, ehrlich und konstruktiv. Und er selbst macht sich die stärksten Vorhaltungen, dass er das ihm vom mir entgegen gebrachte Vertrauen im Grunde, sinnbildlich, so mit Füßen getreten hat.
Ja, und warum schreib ich das alles hier. Für mich stellt sich die Frage, ob diese Spielbeziehung eine Zukunft haben kann oder ob jeder Neuanfangversuch zum Scheitern verurteilt ist und nur die Gefahr beinhaltet, dass es zu schlimmeren Verletzungen kommt.
Er hat mir gestern nachdrücklich geschrieben, dass er an mir festhalten möchte, weil ich ihm so viel bedeute.
Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.
...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!