Tabus- Ausgelagert aus "Ohrfeigen"

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      Für mich waren Ohrfeigen stets ein klares Tabu und ein schlagender Dom ein Schwächling, der sich nicht anders durchsetzen kann. :evil_icon:
      Mein Dom-Freund kennt aber durchaus eine ganze Reihe von anderen Methoden, seinen Willen durchzusetzen. Wenn ich allzu sehr gegen ihn aufbegehrt habe und aus meiner Rolle gefallen bin, hatte er immer Konsequenzen für mich parat, zum Teil sogar bleibende Sanktionen. Einmal hat er mich sogar einen Abend lang komplett ignoriert, was mich total wahnsinnig gemacht hat :( Nach einem Gespräch mit ihm, hat er mir versprochen, dies fortan nicht mehr zu tun, allerdings müsse ich dafür eins meiner Tabus streichen und zwar endgültig. Wir vereinbarten, dass fortan Ohrfeigen als Bestrafung erlaubt sein sollten. Also wenn ich im Zickenmodus bin, steht es ihm frei, mir einen Schlag auf die Wange zu verpassen: Aprupt und unvermittelt. Er hat das ganz gut im Gefühl, da die Schläge zwar etwas schockieren und schmerzen, aber nicht dauerhaft weh tun. :love: Sie brennen etwa eine Minute und ich bin danach wieder in der Spur. Seine Ohrfeigen erfüllen also ihren Zweck. Blaue Flecken hab ich dadurch bisher nicht bekommen.
      Erklärung für mein Dislike:
      @Lina-Luna: Das Verhalten deines Doms ist sehr fragwürdig für mich. Dich damit quasi zu erpressen, dass er ein Verhalten sein lässt, was dich wahnsinnig macht (in welche Richtung auch immer), wenn du dafür endgültig eins deiner Tabus streichst, ist nicht in Ordnung. Tabus legt allein Sub fest und auch nur Sub darf sie in eine Grenze umwandeln oder ganz aufheben und zwar ganz ohne Druck! Es ist völlig egal, ob Dom die Gründe der Tabus versteht oder ob es ihm zu viele Tabus sind.

      Um nicht OT zu bleiben:
      Inzwischen bekomme ich auch außerhalb von Sex Backpfeifen, allerdings mit der gleichen Achtsamkeit und Intensität wie bisher und ich liebe sie :love:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Tut mir leid, wenn es OT ist, aber: Mal eben ein Tabu streichen, damit Dom etwas Bestimmtes nicht mehr macht? Nun ja, mit Ohrfeigen scheinst du ja wider Erwarten einigermaßen klarzukommen (war es also vielleicht eher eine Grenze und kein Tabu?), aber was wäre, wenn dem nicht so gewesen wäre? Für mich wäre das absolut keine Methode - einfach so ein Tabu streichen zu sollen. Denn wenn dies so einfach ginge, wäre es für mich ja kein Tabu...

      Ich möchte damit nicht kritisieren, wie ihr vorgeht - das steht mir gar nicht zu. Aber es irritiert mich und scheint mir gerade ehrlich gesagt doch etwas bedenklich.

      Nachtrag, weil ich ebenfalls nicht OT bleiben will :D
      Mein Herr setzt Ohrfeigen eher selten ein, findet aber irgendwie immer den 'richtigen' Augenblick dafür - und ich liebe es! Zum einen ist es einfach geil und zum anderen fühle ich mich ihm dadurch immer sehr unterlegen und komme direkt wieder 'zu mir'. Für uns ist es ein sehr schönes und wirksames Element in, aber auch außerhalb von Sessions. <3
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      Nun ja, mit Ohrfeigen scheinst du ja wider Erwarten einigermaßen klarzukommen (war es also vielleicht eher eine Grenze und kein Tabu?), aber was wäre, wenn dem nicht so gewesen wäre? Für mich wäre das absolut keine Methode - einfach so ein Tabu streichen zu sollen. Denn wenn dies so einfach ginge, wäre es für mich ja kein Tabu...
      Echte sehr harte Ohrfeigen sind auch weiterhin ein Tabu für uns. Akzeptabel und manchmal sogar reizvoll sind für mich aber die beschriebenen Ohrfeigen. Allerdings konnte ich zu Beginn unserer Beziehung nicht wissen, dass er die vergleichsweise gut dosieren kann. Er hat mir das aber dann versichert und ich hab ihm vertraut.

      Lina-Luna schrieb:

      Mein Dom-Freund kennt aber durchaus eine ganze Reihe von anderen Methoden, seinen Willen durchzusetzen. Wenn ich allzu sehr gegen ihn aufbegehrt habe und aus meiner Rolle gefallen bin, hatte er immer Konsequenzen für mich parat, zum Teil sogar bleibende Sanktionen. Einmal hat er mich sogar einen Abend lang komplett ignoriert, was mich total wahnsinnig gemacht hat Nach einem Gespräch mit ihm, hat er mir versprochen, dies fortan nicht mehr zu tun, allerdings müsse ich dafür eins meiner Tabus streichen und zwar endgültig. Wir vereinbarten, dass fortan Ohrfeigen als Bestrafung erlaubt sein sollten.
      Hallo Lina-Luna
      Weil mir deine Aussage vom Tausch eines Tabus gegen ein neues irgendwie Sorgen macht.. Habe ich beschlossen dir Fragen zu stellen.. denn ich möchte versuchen deine Haltung zu verstehen..
      Was sind für dich bleibende Sanktionen?
      Er hat dich ignoriert..du kamst damit nicht klar hast mit ihm geredet.. wolltest das es zum Tabu wird und er verlangt einen Tausch eines deiner vorhandenen Tabus? Ist das so zwischen Euch abgesprochen? Das du nur eine gewisse Anzahl an Tabus haben darfst?
      Denn so wie es da steht klingt es nach Erpressung und ich glaube darum die heftigen Reaktionen. Für mich wäre so ein Tauschhandel ein nogo, aber um mich geht es hier ja nicht.

      Um nicht OT zu bleiben.. ich mag Ohrfeigen.. ich hatte ihn vor dem letzten Treffen gebeten das wir es ausprobieren.
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.
      Einen schönen guten Abend,
      ist schon ein Grenzgang hinsichtling "erpressen" klar stimm ich zu, denke mal wenn `s nichts ist kannst du ja bestimmt einen Rückzieher machen.
      Und denn ist ja die Frage , was für Ohrfeigen. Ich mach nur etwas festeres Hauen. Hab bei Ohrfeigen immer im Hinterkopf , wenn das Sub jetzt blöd mit dem Kopf zuckt,könnte ich das Ohr erwischen. Und des ist nicht so gut. hab bist her die erfahrung gemacht das allen meinen Damen mit denen ich gespielt habe Ohrfreigen gefallen haben und sich auch zum teil gewünscht haben.
      Ja Komunikation im voraus ist gut.
      Mit freundlichen Grüßen
      Master Baumbart

      Dreamings_ schrieb:

      Weil mir deine Aussage vom Tausch eines Tabus gegen ein neues irgendwie Sorgen macht.. [...]
      Was sind für dich bleibende Sanktionen?
      Er hat dich ignoriert..du kamst damit nicht klar hast mit ihm geredet.. wolltest das es zum Tabu wird und er verlangt einen Tausch eines deiner vorhandenen Tabus? Ist das so zwischen Euch abgesprochen? Das du nur eine gewisse Anzahl an Tabus haben darfst?
      Hi Dreamings,
      keine Sorge. Wir haben tatsächlich ein Tabu- und Regelwerk erstellt. Pro Jahr darf ich sogar ein zusätzliches Tabu benennen. Das Ignorieren war eine Reaktion auf mein zickiges Verhalten. Mein Dom-Freund war diesbezüglich danach noch immer etwas sauer und deswegen schon gar nicht bereit, mir dann auch noch als Belohnung ein zusätzliches Tabu zu genehmigen.
      Bleibende Sanktionen spricht er übrigens nur aus, wenn meine Verfehlung sehr ausgeprägt war. Aber dann greift er schon hart durch. Bisher sind es die Folgenden:
      - Telefonverbot am Montag
      - Verbot in der Nacht von Montag auf Dienstag bei ihm im Bett zu schlafen
      - Schweigepflicht während seiner Lieblingsserie
      - Verpflichtung ihn zu siezen
      - Verbot sonntags im Haus Kleidung zu tragen, abgesehen von Unterwäsche

      Liebe Grüße
      Lina-Luna
      Nun lebt ja jeder sein BDSM anders aus, und das ist auch gut so.
      Aber etwas würde mich doch interessieren.

      Lina-Luna schrieb:

      Pro Jahr darf ich sogar ein zusätzliches Tabu benennen.
      Nach meinem Verständnis entscheide ich als Sub alleine über meine Tabus, ich alleine stelle sie auf und ich alleine widerrufe sie ggf. Wir reden darüber, aber die Entscheidung darüber treffe ausschließlich ich.

      Ist das bei anderen Subs anders? Biestimmt bei euch der Dom über Tabus bzw. über deren Anzahl mit?

      Das soll kein Angriff gegen @Lina-Luna oder/und ihren Dom sein, siehe meine ersten zwei Sätze!!!!


      Um nicht ganz OT zu sein: Ohrfeigen sind bei mir nach wie vor ein absolutes Tabu; da kommen zu schlimme Kindheitserinnerungen hoch, die mich wohl umgehend zu einem Absturz führen würden.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Liebelein ()

      Liebelein schrieb:

      Ist das bei anderen Subs anders? Biestimmt bei euch der Dom über Tabus bzw. über deren Anzahl mit?
      Ich bin zwar keine Sub, aber die eigenen Tabus stellt bei uns - selbstverständlich - meine Sub auf.
      Ich rede ihr da auch nicht rein.
      Tabu ist Tabu.
      Glücklicherweise fällt mir auch keines ein, an dem ich gerne rütteln würde. 8o
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Vielleicht sollte ich ergänzen, dass ich schon zu Beginn unserer Beziehung eine ganze Liste mit Tabus angelegt habe, die mein Dom-Freund anstandslos übernommen hat. Dabei haben wir dann festgelegt, dass ich jährlich ein Tabu hinzunehmen kann - damit das Ganze nicht ausartet. Der Gedanke dahinter war, dass wir in unserer Beziehung letztlich nicht mehr Tabus haben als Gestaltungs-Möglichkeiten.
      Gleichzeitg sind auch ein paar Tabus eingeklammert. Sie sind sozusagen nicht zementiert, sondern können in gegenseitiger Absprache ersetzt werden. Die Ohrfeigen selbst waren anfangs zwar ein absolutes Tabu - und sind das in ihrer harten Form immer noch - aber es war schon meine Entscheidung, dass ich sie als "wohl dosierte Apruptbestrafung" akzeptiert habe.
      @Lina-Luna was passiert denn, wenn ihr beispielsweise mehrere neue Sachen ausprobiert (Schlagwerkzeuge, Aufgaben, Praktiken, etc.) die alle nicht auf deiner Tabu-Liste standen weil du sie vielleicht gar nicht kanntest und nicht einschätzen konntest und du willst jetzt nicht nur eins sondern zwei oder drei Sachen zum Tabu erklären weil du damit einfach nicht klar kommst? Müssen dann andere Sachen gestrichen werden? Selbst wenn du auf diese Dinge ebenfalls nicht klar kommst?

      Oder ist bei euch das Wort "Tabu" vielleicht einfach anders besetzt als bei mir? Ein Tabu ist für mich nämlich etwas dass ich unter gar keinen Umständen nie und nimmer machen möchte und Dom hat das zu respektieren!


      Also bevor ich hier ganz laut anfange zu schreien möchte ich deine Äußerungen und euren Umgang mit Tabus verstehen. Weil das was ich bisher verstanden habe lässt mir die Haare zu Berge stehen......
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Also bis jetzt haben mein Dom und ich die gleichen Tabus und wollen das Gleiche testen.
      Grundsätzlich bestimme ich aber meine Tabus und würde mich nicht erpressen lassen.
      Grenzen erweitern ist etwas anderes.

      Zum Glück ticken wir aber gleich <3
      In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. Mark Twain
      Ich habe einige absolute Tabus und mein Herr hat diese ohne dass es auch nur ansatzweise Diskussionen gab akzeptiert. Da ich zu Beginn der Beziehung mit ihm eine totale Anfängerin war obwohl mir fast 25 Jahre bewusst war dass da etwas in mir schlummerte das ich lediglich nicht benennen konnte gab es neben der Tabu Liste noch eine weitere Liste... Mit Dingen die ich nicht kannte und daher absolut nicht einschätzen konnte und die mir zum Teil auch ein wenig Angst gemacht haben... Zum Beispiel gehörte die Peitsche einmal dazu, die mir jetzt immer so große Freude bereitet... Diese Liste habe ich mal halb im Scherz als "potentielle Tabuliste" bezeichnet ; ich war zwar durchaus bereit das mal auszuprobieren, habe mir aber vorbehalten etwas nachträglich zum Tabu zu erklären wenn es so ganz und gar nicht zu ertragen ist. Ohrfeigen standen interessanterweise auf keiner dieser beiden Listen, keine Ahnung warum ich nie auf die Idee gekommen bin dass ein Dom mich ohrfeigen würde und da meine Kindheit nicht so ganz unproblematisch verlaufen ist hätten die zumindest auf der potentiellen Liste stehen müssen. Aber als er es das erste Mal getan hat, mitten in einer wilden Knutscherei war ich total überrascht auch davon wie sehr es mir gefallen hat. Seitdem gehören sie bei uns dazu, sind aber niemals! eine Strafe.
      Huch, das ist jetzt aber ein Roman geworden
      Teamwork makes the dream work :love:

      Shayleigh schrieb:

      @Lina-Luna was passiert denn, wenn ihr beispielsweise mehrere neue Sachen ausprobiert (Schlagwerkzeuge, Aufgaben, Praktiken, etc.) die alle nicht auf deiner Tabu-Liste standen weil du sie vielleicht gar nicht kanntest und nicht einschätzen konntest und du willst jetzt nicht nur eins sondern zwei oder drei Sachen zum Tabu erklären weil du damit einfach nicht klar kommst? Müssen dann andere Sachen gestrichen werden? Selbst wenn du auf diese Dinge ebenfalls nicht klar kommst?

      Oder ist bei euch das Wort "Tabu" vielleicht einfach anders besetzt als bei mir? Ein Tabu ist für mich nämlich etwas dass ich unter gar keinen Umständen nie und nimmer machen möchte und Dom hat das zu respektieren!
      Hi Shayleigh,

      das stimmt, "Tabu" ist für uns nicht gleich "Tabu", es gibt absolute, die sind unumstößlich (es sei denn ich entscheide mich anders) und Tabus, die sozusagen langfristig diskutierbar sind (aber auch da kann ich entscheiden).
      In einem Extremfall, bei dem ich wirklich viele Sachen nicht mag, hat mein Dom-Freund durchaus ein Einsehen. Glücklicherweise ist dies bei uns aber nicht die Regel.

      Lina-Luna schrieb:

      hat mein Dom-Freund durchaus ein Einsehen
      Er muss kein Einsehen haben. :evil:

      Über meine Tabus entscheide ich ganz allein.
      Ich allein erlebe meine Grenzen und zwar sowohl physisch als auch psychisch. Meine Tabus zu benennen ist Teil der Verantwortung, die ich
      für uns übernehme. Dom kann kein Hellseher sein, innerhalb des Rahmens hat er freie Fahrt und diese Fahrt gestaltet er je nach Lust und
      Laune mal langsam, mal kurvenreich, mal rasant und mit vielen Tunnels. Die Tabus verhindern eine Fahrt gegen die Mauer.

      Macht ist etwas Schönes und birgt andere Risiken als Submissivität. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      @Lina-Luna ich habe bei allem, was du schreibst, das Gefühl, dass du um die Einhaltung deiner Tabus förmlich betteln musst und dass er darüber entscheidet, ob er dir das Tabu zugesteht.

      Du schreibst, dass er das Ignorieren nur gegen das Fallen lassen eines anderen Tabus bleiben lässt.

      Du schreibst, er war nicht bereit, dir "als Belohnung" noch ein weiteres Tabu zu gewähren.

      Es gibt nur ein neues Tabu pro Jahr.

      Du schreibst, wenn du viele Sachen nicht magst, habe er "ein Einsehen".

      Das alles sind Zitate von dir, die es in meinen Augen nicht wirklich besser machen. Jeder lebt sein BDSM anders und ich will euch wirklich nicht vorschreiben, wie ihr es zu leben habt, aber bei solchen Äußerungen werde ich hellhörig und vor allem sehr sehr vorsichtig.


      Ein Tabu ist keine Belohnung! Es ist etwas, dass dir zusteht. Du legst es fest und es ist völlig egal, wieviele es sind und wann oder wie oft etwas dazu kommt oder gestrichen wird. Die Art und Weise, wie du ihm dies mitteilst, kann gerne respektvoll und demütig sein, du darfst ihm auch gerne erklären, warum das ein Tabu ist. Letztlich hat er es jedoch einfach zu akzeptieren und nicht zu "genehmigen". Das ist ein großer Unterschied.


      Wo kämen wir denn hin wenn Dom etwas neues ausprobiert und weil du frech oder zickig warst darfst du das jetzt nicht zum Tabu erklären sondern musst es mitmachen....


      Irgend jemand hat BDSM mal mit einer Wiese verglichen, die eingezäunt ist. Der Zaun ist die Grenze, die Sub festlegt. Dom kann gerne mal ein wenig an dem Zaun rütteln, aber das versetzen oder gar das Einreißen des Zaunes steht ihm nicht zu. Dafür kann er sich innerhalb des Zaunes frei bewegen und herumtoben. Ich fand den Vergleich sehr passend.

      Von daher liebe @Lina-Luna pass bitte auf dich auf.
      It´s the blackness of the night
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      Hi,

      Ich finde es sehr problematisch Tabus in irgend einer Weise zu limitieren oder in Frage zu stellen.

      Für mich sind Tabus sehr klar definiert. Ein Tabu ist eine persönliche, ultimative no-go area.

      Tabus werden definiert und haben vom Partner akzeptiert und eingehalten zu werden, können nur von demjenigen aufgehoben werden der sie für sich definiert hat, ohne jeglichen Druck oder Entscheidungszwang und müssen erst recht nicht "eingesehen werden". Man kann keine Tabus handeln.

      Das absichtliche Brechen, Anzweifeln oder schon in Frage stellen eines Tabus wäre für mich ein schwerer Vertrauensbruch. Und das gilt nicht nur für Tabus die von Sub definiert werden sondern für jeden in jedweder Beziehung.

      Im Gegensatz dazu gibt es bestimmt Dinge die man nicht mag, die Widerstand hervorrufen, die vielleicht auch mal getestet werden - aber nicht grundsätzlich erschüttern und verletzen - das sind dann eben keine Tabus.

      Das Aufweichen des Begriffs Tabus macht es sehr schwer klare Grenzen zu definiern, insbesondere für mich als Dom, und würde mir auch die Lust ein Stück weit nehmen, da ich mich sicher fühlen muss in welchen Grenzen ich mich bewegen kann.

      Vielleicht habt ihr dieses Problem ja nicht und Euch ist das klar - aber wie so häufig hier empfohlen, würde ich das sehr genau besprechen um Missverständnisse zu vermeiden.
      Zu einer BDSM Beziehung gehört absolutes Vertrauen. Nur mal als Beispiel: Wie könnte ich mich fesseln und damit hilflos und wehrlos machen lassen und das genießen, wenn ich der Person, die mich fesselt nicht absolut vertrauen könnte?
      Wenn ich aber Bedenken haben muss, dass meine deutlich kommunizierten Tabus nicht eingehalten werden, dann kann ich kein Vertrauen haben. Dann passt an dieser Beziehung etwas nicht.
      Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.
      Nicolas Chamfort
      Ein Dom, der mit mir über von mir klar gesetzte Tabus mit Nachdruck oder gar Tauschgeschäften verhandeln will, würde wohl nicht der meine werden.

      Bist du dir sicher, dass er nicht Grenzen mit Tabus verwechselt? Dass ihr das nicht tut?
      Denn Grenzen sind verhandelbar und erweiterbar, auch mal mit Zwang innerhalb des BDSM Kontextes.
      Tabus nicht; es sei denn, du willst von dir auch ein Tabu fallenlassen.
      Meistens, so meine Erfahrung, geschieht das aber nicht sofort und situativ, sondern in einem längeren Entwicklungsprozess, der von vielen Gesprächen begleitet wird.

      Sprecht ihr über die Motive hinter den Grenzen, über die Gründe der Tabus? Meistens haben Tabus ja mit Triggerpunkten zu tun, die man gemeinsam ungern drücken möchte, da sie bei einem oder gar beiden Menschen psychisches Leid verursachen, schwer aufzufangen sind etc.
      Ich finde es wichtig, dass ein BDSM (Spiel)paar darüber spricht.
      Dies setzt natürlich auch Einiges an Selbstreflexion voraus. Denn wie soll man Tabus kommunizieren, wenn man sie nicht kennt. Gerade als Anfänger*in ist das oft schwierig.
      Recherche zu diversen Praktiken finde ich dahingehend für Beide sinnvoll. Gespräche, was positiv anheizt, gemeinsam getestet werden soll etc. Denn auch Dom hat Grenzen und Tabus!

      Mir scheint, als würde dein Dom und Partner eher ein TPE anstreben und sich darunter vorstellen, dass Sub seiner Willkür grenzen- und tabu-los ausgesetzt ist.
      Das ist nicht der Fall. Am Ende bestimmt Sub das Tempo oder auch Dom, wenn Sub zu schnell, zu viel möchte. Beide steuern die Dynamik mit unterschiedlichen Anteilen.

      Wenn Ohrfeigen für dich tatsächlich ein Tabu und keine Grenze sind, dann bestehe darauf und lasse nicht mit dir verhandeln. Erkläre deine Motive dahinter und schau, wie dein Dom darauf reagiert. Unterlässt er diese Verhandlungen nicht, dann ziehe Konsequenzen.
      Es sei denn dir gefällt es mit einem Dom zu spielen, bei dem du dir nie sicher sein kannst, dass deine Tabus eingehalten und deine Grenzen vorsichtig getestet werden.
      Dies scheint aber nicht der Fall zu sein, denn sonst würdest du hier nicht um Rat bitten.
      Ich für meinen Teil lasse die Finger von Spielpartnern, bei denen ich mir nie sicher sein kann. Ich nehme mich selbst und mein körperliches und seelisches Wohlergehen mittlerweile sehr wichtig und stelle da auch mal meine Neigung hintenan.

      Ich wünsche dir/euch maximale Erfolge bei der Kommunikation.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)