Primal Verständnisfragen

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      Primal Verständnisfragen

      Habe mich jetzt im primal und rough play eingelesen.
      Da komme ich der Sache die ich suche näher.
      Wenn ich es aber richtig verstanden habe treffen sich 2 Personen. Vereinbaren ziemlich genau was passieren darf und was nicht. Gefällt es einem von beiden dann nicht dann steigt er aus? Es ist ein fester Rahmen in dem es zu einem Spiel kommt?
      Habe ich das so richtig verstanden?
      Es ist BDSM, dementsprechend ist der Ausstieg natürlich immer eine Option. Aber es gibt diverse Alternativen, z.B. Pause und dann was anders machen. Oder nächstes Mal was anderes. Kommunizieren. etc.

      Generell bei BDSM, völlig egal ob Primal oder nicht, gerade wenn man sich nicht kennt und/oder Anfänger mit im Spiel sind, sind Vorgespräche eine zu empfehlende Methode, Grenzen absprechen dabei ist auch ne gute Idee, eben das Spielfeld abstecken. Man muß kein Drehbuch schreiben dabei, aber es sich empfiehlt sich, abzusprechen, was (dieses Mal) geht und was nicht.
      Ja, ich denke Du hast das richtig verstanden. Und wie Kleanthes schon beschrieben hat, man kann auch anstatt eines Safewords, bei dessen Nennung das Spiel abgebrochen wird, einen Ampelcode vereinbaren. Da könnte dann Gelb für einen Stopp und eine kurze Pause stehen zum Beispiel.

      Die Praktik heißt wohl Primal Play, der "Jäger" wird Primal Hunter genannt, die "Beute" wird Primal Prey genannt, wenn meine Informationen richtig sind. Da es bei dieser Praktik sehr hoch hergehen kann, was den Körpereinsatz angeht, empfiehlt es sich sogar dringend, sich vorher ausführlich abzusprechen was geht und was nicht. Und für den Notfall ein Safeword oder einen Ampelcode zu vereinbaren.

      Wir mögen diese Praktik ebenfalls sehr und haben dazu sogar schon einen Rough Body Play Workshop besucht ^^ .
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Absprachen hat man meiner Meinung nach in jeder Beziehung, ich kann mir nicht vorstellen wie es sonst funktionieren soll.
      Wenn mich Absprachen einengen, dann ist die Beziehung unter Umständen nicht kompatibel.
      Im Großen und Ganzen geht es doch darum, dass man bespricht was man mag und was überhaupt nicht geht. Genau wie mit allen anderen Dingen die eine Beziehung betreffen auch.

      moonlight schrieb:

      Bisher hatte ich solche Absprachen nicht in Beziehungen. Ich finde es befremdlich und einengend.
      Natürlich hattest du die - nur eben nicht explizt, aber jede Beziehung hat Dinge, die nicht gehen, weil einer von beiden es nicht will/kann/etc.

      Der Unterschied ist nur, dass BDSMler häufig einfach drüber reden, was beide wollen, anstatt, wie (zu) viele Vanillas das gerne mal tun, monate- oder jahrelang um ein Thema herumschleichen, anstatt klare Fakten zu schaffen. Es ist jetzt nicht so, als wären alle BDSMler automatisch Kommunikationsexperten, aber die Tendenz, überhaupt sowas direkt kommunizieren zu wollen, ist imho statistisch größer.

      moonlight schrieb:

      Danke für eure Antworten.
      Es ist für mich noch schwer das zu verstehen. Bisher hatte ich solche Absprachen nicht in Beziehungen. Ich finde es befremdlich und einengend.
      Nun ja , versuche es mal so anzuschauen:
      Es ist wichtig , die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Fantasie festzulegen , damit Du Sichheit hast , das nichts geschieht,was Du niemals wolltest und dein Top weiß in groben Zügen was er machen kann in diesem Szenario.
      Das darüber reden , stellt klar , das Du genau überlegt hast , und Dir bewusst ist worauf Du Dich einlässt und das Du das willst.
      Es klammert keinesfalls aus, dass Du die Möglichkeit hast zu jeder Zeit auszusteigen!

      Wenn Du sagst Du findest es befremdlich, im Sinne von ungewohnt und es ist mit einem gewissen Gefühl von Peinlichkeit verbunden , könntest du dir Stichpunkte aufschreiben an denen Du Dich im Gespräch entlang hangeln kannst.
      Da muss man die Hosen runterlassen aber auf beiden Seiten.*g

      Es geht ja nicht darum die Fantasie zu zerreden, sondern etwas greifbarer zu machen. Und somit ist es nicht einengend, sondern eröffnet euch den Raum , das zu ermöglichen.

      Vg
      Das Leben findet im Kopf statt. Es kommt darauf an, wie du es siehst.

      (Aus Janosch: Von dem Glück Hrdlak gekannt zu haben)


      Wer mit seinen Bedürfnissen in Kontakt ist, den küsst das Leben.

      (Alfried Längle)
      Ich glaube, ich kann ein bißchen nachvollziehen was Du meinst.

      Mir war beim Sex immer eine gewisse Spontanität wichtig, sodass Leidenschaft und Empathie quasi die Führung übernehmen.
      Da klingt Absprachen treffen erstmal unsexy.

      Aber während man sonst beim Sex fast immer sagen kann, dass man dieses oder jenes lieber nicht möchte, kann bei unseren Praktiken schnell etwas passiert sein, das Schaden anrichtet und nicht mehr rückgängig zu machen ist.
      Daher sind Absprachen für mich da unumgänglich.

      Das muss ja nicht bürokratisch mit Checkliste gemacht werden, das kann durchaus in einem lockeren, auch anregenden Gespräch passieren und muss auch kein minutiös geplantes Drehbuch sein.
      Dann kann man vielleicht erstmal mit ein bißchen Vorsicht und Aufmerksamkeit ausprobieren und hinterher im Gespräch bleiben, was besonders gut gefallen hat, wo noch mehr drin wäre und was eher nicht verstärkt werden sollte.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gar nicht einengt, sondern Sicherheit gibt, die mir mehr Fallenlassen ermöglicht und Raum für Spontanität ist da auch noch reichlich.
      There is freedom waiting for you,
      On the breezes of the sky,
      And you ask “What if I fall?”
      Oh but my darling,
      What if you fly?