Frage zu Ehe und bdsm

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      Frage zu Ehe und bdsm

      Hallo,

      Nach langem Stöbern im Netz, habe ich nun beschlossen mich hier Anzumelden. Da ich zwar viel gelesen habe, aber für mich das passende Gefunden habe.

      Ich bin verheiratet. Mein Partner und ich gehen sehr offen mit unserer Sexualität um.
      Generell würde ich sagen, wir haben schon so eine Art bdsm Beziehung im Bett. Wobei die "Rollen" dabei nicht festgelegt sind.
      Also mein Mann kennt meine Neigung zu Schmerzen, und hat damit auch kein Problem. Während ich weiss das er sich gern mal fügt und anale spiele für ihn kein Problem sind.

      Jetzt habe ich aber wie gesagt viel gelesen.
      Dort wird oft von sessions gesprochen, und code Wörtern usw.! Bei uns ergibt sich alles eigentlich immer beim sex, ohne Vorbereitung usw. Das finde ich auch gut.
      Aber gerade in letzter Zeit frage ich mich, ist das schon gelebtes Bdsm? Was wäre anders, wenn eine Session abgehalten und geplant würde? Noch so eine Frage, könnte ich meinen Mann überhaupt ernst nehmen, wenn er plötzlich da steht, und sagt so du machst jetzt das was ich sage, und wie ich das sage? Lässt sich sowas überhaupt in den Alltag integrieren (ich meine wir stehen ja beide mitten im Leben, mit Arbeit Freunden etc.) ?

      Also alles in allem bin ich glücklich, aber irgendwie steht im Hintergrund der Wunsch nach mehr. Nur weiss ich selbst nicht genau, wie dieses mehr aussehen soll.
      Ich hoffe ihr versteht mich, wenigstens im Ansatz, und habt Anregungen Ideen usw.

      Lg
      Hallo @Lyssa,

      bei meinem Herrn und mir ist es ähnlich: Wir schauen, was sich ergibt, was gerade zur Situation und unserem Befinden passt und lassen die Dinge dann mehr oder weniger auf uns zukommen. So entstehen wundervolle Sessions, die sich für uns beide richtig anfühlen. Geplant wird da wenig. Gut, ob er sich da vorher bestimmte Dinge überlegt, weiß ich nicht so genau - manches mit Sicherheit, aber nie im Detail, keine gesamte Session, sondern nur Einzelheiten, die er umsetzen möchte. Wir sind da sehr spontan und damit geht es uns gut! Ich fände es schade, wenn wir uns deshalb nicht als BDSMler bezeichnen dürften oder man mich z. B. hier im Forum deswegen nicht ernst nehmen würde. Das war bisher allerdings nie der Fall! :)

      BDSM gibt es in allerlei 'Varianten' und 'Variationen', Es ist immer etwas sehr Individuelles und jeder lebt es ein bisschen anders aus. Eben so, wie es zu einem passt und sich gut und richtig anfühlt! Es gibt keine Richtlinien oder eine Anleitung, an die man sich strikt halten muss.

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      Wenn die 'Rollen' nicht festgelegt sind, seid ihr offenbar beide Switcher, sodass also jeder mal auf der aktiven und mal auf der passiven Seite ist. Auch das ist nichts Ungewöhnliches!

      Ob und wie sich BDSM in den Alltag integrieren lässt, hängt stark von den beiden Beziehungspartnern, deren Leben/Lebensweise und vor allem davon ab, wie sie sich das überhaupt vorstellen, also was sie in den Alltag integrieren wollen. Ich denke aber, dass es fast immer möglich ist. Die Rahmenbedingungen sind entscheidend. Und natürlich das gewünschte Was und Wie! :)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hallo @Zofe

      erst mal danke für deine Antwort, erst mal macht es ja schon mal Mut das es nicht unbedingt so ablaufen muss wie eine Session.
      Vielleicht habe ich mich da auch nicht ganz klar ausgedrückt, wenn ich zb. Lese wie ein Mann, ganz klar in eine Session führt, ab einem gewissen Zeitpunkt ganz klar ist, jetzt ist er derjenige der das Sagen hat, und sie den Wünschen folge zu leisten hat, dann finde ich das vom lesen her sehr anregend. Nur weiss ich nicht ob ich realen Leben meinen Mann zu dem Zeitpunkt ernst nehmen könnte. Da wir alles in allem eine gleichberechtigte Ehe führen. Wenn es beim sex zu Dominanz kommt, dann ja immer aus dem moment der Situation heraus.
      Aber irgendwie ist der Wunsch, oder Gedanke nach etwas wie: So will ich das heute und fügst dich schon präsent.

      Lg

      Lyssa schrieb:

      Dort wird oft von sessions gesprochen, und code Wörtern usw.! Bei uns ergibt sich alles eigentlich immer beim sex, ohne Vorbereitung usw. Das finde ich auch gut.
      Aber gerade in letzter Zeit frage ich mich, ist das schon gelebtes Bdsm?
      Ja, natürlich.
      BDSM ist nicht in Stein gemeißelt, das kann jeder so machen, wie er möchte, solange es einvernehmlich zwischen den Partnern ist.
      Nicht jeder macht Sessions, nicht jeder benutzt Safewords, nicht jeder mag Peitschen, nicht jeder Ernniedrigung, nicht jeder Fesselungen... etc.pp.
      Solange es für Euch BDSM ist (und eines der Themen des BDSM berührt), ist es BDSM.
      Lasst Euch nicht von BDSMlern irritieren, die meinen, nur ihr BDSM sei das echte BDSM.
      Habt Spaß, probiert Euch aus und ja, man kann sehr viel in den Alltag einflechten.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Liebe Lyssa,

      auch wenn ich damit geflissentlich Deine anderen Aussagen übersehe, möchte ich nur ganz schnell anmerken, dass es nicht das BDSM gibt. Jeder hier von uns lebt sein eigenes, individuelles BDSM.

      Und klar, es gibt div. Praktiken, die dazu zählen, aber nur, weil Ihr keine Sessions oder dergleichen habt, heißt das nicht, dass Ihr kein BDSM habt/praktiziert. :)

      Lyssa schrieb:

      Noch so eine Frage, könnte ich meinen Mann überhaupt ernst nehmen, wenn er plötzlich da steht, und sagt so du machst jetzt das was ich sage, und wie ich das sage? Lässt sich sowas überhaupt in den Alltag integrieren (ich meine wir stehen ja beide mitten im Leben, mit Arbeit Freunden etc.)
      Ob Du Deinen Mann ernst nehmen kannst, liegt (so blöd sich das jetzt anhört) tatsächlich an Dir. ^^ Wenn Du etwas partout nicht machen möchtest, kann er noch so dominant sein, dann funktioniert da nichts. Andersherum klappt es auch nicht, wenn du unbedingt willst, dass er dominant ist, er es aber nicht ist. Es hängt immer von beiden ab und wenn einer der beiden nicht will, dann klappts auch nicht. Ich stupse Dich da auch in Richtung Konsens an, aber ich spreche hier ja eher von "Lust drauf haben" und "zulassen". Verstehst Du, was ich meine? :)

      Übrigens kann sich BDSM sehr gut in den Alltag übertragen, da gibt es auch viele Berichte zu bspw. 24/7 oder TPE. Aber das klappt auch nicht bei jedem Pärchen, weil ja die Lebensumstände immer ganz individuell sind.

      Aber am Ende hängt es also von beiden Personen und ihre ganz eigene Art, wie sie ihr BDSM leben wollen, ab. Solange Du mit Deinem (Sex)Leben glücklich bist, ist nichts gegen Eure/Deine Art zu sagen, wie Ihr Euer BDSM lebt (oder eben auch nicht).
      Dieses "mehr" und gerade das integrieren in den Alltag war fuer uns eine Herausforderung. Nachdem wir lange Zeit BDSM-ig unterwegs waren und viel experimentiert und probiert haben, haben wir uns vor einem Jahr dazu entschlossen BDSM bewusst auszuleben. Nach einigen Versuchen und experimentieren mit Sessions oder zeitlichen und raeumlichen Begrenzungen sind wir drauf gekommen dass das fuer uns unbefriedigend ist und wir am ehesten D/s ansteuern. Wir haben uns bewusst gegen Schluesselworte entschieden und die Intensitaet nimmt langsam zu.

      Uns aber klar zu werden was wir wollen, und dass diese ganzen Sachen nicht komisch oder aufgesetzt rueber kommen, dass hat gebraucht - ich glaub auch nicht dass man das erzwingen kann. Sehr geholfen hat es uns dass wir im Lauf der Zeit ueber alles geredet haben. Wir haben mittlerweile fuer uns rausgefunden dass mein wie auch ihr Wunsch eine groesstmoegliche Abhaengigkeit Ihrerseits ist und wir uns Stueck fuer Stueck an diese heranarbeiten wollen.
      Das ist schon starker Tobak wenn man sichs bewusst macht was man im Begriff ist zu tun und man fragt sich schon manchmal ob man alle Latten am Zaun hat und war um man dieses Beduerfnis hat. Aber das war wichtig und auch wenn wir nicht wissen wo das verlangen herkommt - es ist da. Auch vereinbart ist dass richtige Strafen bei uns auf definierte Regeln beschraenkt sind, also ich kann und will sie nicht willkuerlich bestrafen. Allerdings koennt ich jederzeit alles zur Regel machen - das kaem fuer mich aber einem Vertrauensmissbrauch gleich.
      Insgesamt ist das alles eine massive Vertrauenssache und war muehsam. Aber es hat uns gut getan und wir sind uns nahe wie nie zuvor.
      Aber um zur Ausgangsfrage zurueck zu kommen - das alles dauert, eben auch mit dem Ernst nehmen und dem Annehmen von einem Selber . Zumindest ist es fuer uns so.

      EDIT - ja und natuerlich auch ganz besonders die Integration in den Alltag. Damit es eben auch neben Freunden, Beruf etc klappt. Fuer uns wars wichtig zu verstehen dass BDSM eben nicht eine Hinterzimmer Sexpraktik ist - sondern wir sind so. Es nicht auszuleben kaeme einer Selbstverleugnung gleich. Somit ist das ausleben von BDSM so normal wie jede andere Alltagshandlung. Es hat keine Sonderstellung - wie wir sind "normal" und dann sind wir fuer 3 Stunden "unnormal".
      Vielleicht darf ich auch etwas aus unserem Otto-Normalverbraucher-Haushalt dazu beitragen :rot: Denn auch mein Herr (und Ehemann) und ich kennen diese Anfangsprobleme, und gerade wie BDSM in den Alltag integriert werden kann. Wir haben anfangs viele Meinungsverschiedenheiten gehabt und der Weg war lang und steil.
      Aber mittlerweile kann ich für mich sagen, dass es die kleinen Bausteine sind, die unsere feste Burg wachsen lassen.
      Falls du damit etwas anfangen kannst, schildere ich gern ein paar Beispiele:

      - bei Streit soll erst mal jeder selbst zur Ruhe kommen. Und dann folgt der immer gleiche Ablauf: ich knie vor dem Sofa, mein Herr hört sich alles in Ruhe an, was ich zu sagen habe. Auch wenn es schwer zu glauben ist, aber auch die Atmosphäre bei Meinungsverschiedenheiten ist mittlerweile geprägt von Wohlwollen. Und einem klaren Machtgefälle, denn wenn mein Herr alles gehört hat, was es zu sagen gibt, dann entscheidet letztendlich er. Und ich folge dem, mit ruhigem Herzen und in der Gewissheit, dass alles seine gute Ordnung hat. Der Weg dahin war aber wirklich hart!

      - kleine, unauffällige Gesten erhalten das Machtgefälle :love: Wann immer mein Herr eine Tasse Kaffee vor sich stehen hat, bin ich diejenige, die Milch und Zucker zugibt und für ihn umrührt. Merkt kein Mensch, aber für uns beide ist es ein wirklich schönes, kleines Geheimnis. Ganz oft kommt es auch mitten im Alltag zu einem ganz besonderen Kuss, der mir immer noch weiche Knie macht. Seine Hand unter meinem Kinn, die andere Hand in meinem Haar, tief in die Augen geblickt und einfach ein Kuss, wie ein dominanter Mann seine submissive Frau küsst <3 Wenn uns die Kinder so richtig aufregen, dann reicht oft schon ein ruhiger Blick von meinem Mann, er spricht meinen Vornamen auf eine besondere, ernsthafte Weise aus und ich bin bei allem Irrsinn wieder bei mir und in meiner Position angekommen.

      - wenn wir Spielen, gibt es klare Regeln: mein Herr entscheidet immer und ausschließlich über den Ablauf, meinen Höhepunkt, wie zart oder hart die Session abläuft. Und das magische dabei ist, dass er so gut meine Gemütslage lesen kann, dass ich mich danach erfüllt, friedlich und behütet fühle. Danach küsse ich ihm förmlich die Hand, nach einer verdienten Strafe bedanke ich mich.

      Solche Bestandteile unseres Alltags halten das BDSM am Laufen, wir beide fühlen uns sicher auf diesem "eingezäunten Spielfeld" mit klaren Spielregeln und viel gegenseitigem Vertrauen.

      Ich wünsche euch beiden ganz viel Freude in dieser bunten Welt, Mut, Durchhaltevermögen, die Fähigkeit über sich und eine groteske Situation auch mal von Herzen zu lachen und die immerwährende Gesprächsbereitschaft (die ich für das Wichtigste überhaupt halte!) :blumen:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      Black Velvet schrieb:

      - kleine, unauffällige Gesten erhalten das Machtgefälle Wann immer mein Herr eine Tasse Kaffee vor sich stehen hat, bin ich diejenige, die Milch und Zucker zugibt und für ihn umrührt. Merkt kein Mensch, aber für uns beide ist es ein wirklich schönes, kleines Geheimnis.
      Ich bin auch ein grosser Freund der kleinen Gesten. Die hier finde ich sehr nett, die muss ich auf uns adaptieren (Ich mag keine Milch im Kaffee :D )
      Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen wahrscheinlich voll am Thema vorbei, allerdings sei dazugesagt ich bin unerfahren!Kenne noch nicht die End schmerzgrenze und bewegen uns noch im startbereich,Mit viel Aussprache und Reden Da ierwische ich mich auch oft das einfach Proteste oder gemecker meiner Seite kommt Kann nur sagen wie es momentan ist mit Kinder Wir haben auch unsere Startschwierigkeiten wobei ich sehr ungeduldig bin und dan haltSprüche klopfe ,Er ist der erfahrenere aber leider oft nach der Arbeit zu müde und Da wir 2Kinder haben ( Die uns auch ganz schön auf trap halten) und der Jüngste noch oft nach Mama ruft is dies ebenso schwierig volle 24h auszuleben Ich wagte es sogar zu meckern " Ja toll nie kommt es zu spielchen wir machen ja garnichts "
      Da lächelte er mich lieb an und Zählte " Die kleinen" Gesten im Alltag auf :
      Morgens wenn er aufsteht hat Kaffee auf dem Tisch zu stehen und ich sitze neben ihm ,Lege die Arbeitskleidung socken etc ordentlich hin , Hier und Da mal ein kneifer in die Brust oder einfach ma übers Knie gelegt wenn er frei hat ,oder mal Po klatscher wo ich laut mitzählen muss ( natürlich immer so das die Kids nichts mitbekommen) oder im Eck stehen weil ich was vergessen habe (blöde zeitung) , Keine Zärtlichkeiten oder er sagt sogar nein lass ich hol mir das selber also verweigert mir das "Dienen"
      kleine Anweisungen die wenn er auf der Arbeit ist kommen : geh ohne Hösschen einkaufen, zieh den Plug an schick mir Foto so und so , Direckte Sessions kenne ich jetzt nich eher wenn die Kids schlafen komm mal mit geh da hin usw, Strafen folgen dan wenn er Lust dazu hat und der Kopf frei ist aber ich dan auch weiß die ruhe ist da zum Abschalten. Ich bettel teilweise sehr viel Anstatts abzuwarten Im kreativen sinne hält er sich halt dezent zurück bis wir den gemeinsamen Weg gefunden haben aber immer mit steigerung :D
      Ich hab auch schon einfach mal lachen müssen als er mir eine Anweisung gab ( stell dich hin was sagte ich gerade ) Ich musste aufeinmal loslachen .. öhm ja Sub überlege sich gut wann sie lacht hihi seitdem weiß ich aber auch das ich mehr will und Provoziere ein bissel böse böse hehe