Schöne, gefährliche Abhängigkeit...

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      Nach jedem Regen folgt Sonnenschein.
      Ein sehr bewegender Text @Zofe den Du diesbezüglich verfasst hast.
      Ich drücke Dir die Daumen neue Ziele zu finden die Du Dir erarbeiten kannst.
      Ich drücke Dir auch die Daumen die Glückseeligkeit von Struktur wieder zu entdecken
      und genießen zu können.

      :blumen: :cookie:
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Liebe @Zofe vielen Danke für deine Offenheit und ich kann Dich mehr als verstehen, Du bist sicher nicht "bescheuert"!
      Wenn der Herr nicht mehr an der Seite ist, fehlt einem einfach das Lebenselexier. Nicht das Wissen wie man es tut, sondern der Grund es zu tun. Es fehlen einem einfach die Freude und die Erfüllung, die einem grade diese Regeln gegeben haben die Sicherheit und das Wissen, das man einem Menschen, nämlich diesem Menschen alles bedeutet. Nun bricht es weg. Selbst der kälteste Kaffee, wäre bestimmt heiß genug, um sich die Lippen daran zu verbrennen, weil alles nur weh tut.
      Ich drücke Dich ganz fest und wünsche Dir, dass ihr euren Weg wieder findet, Du Deine geliebten Regeln zurück bekommst, die Deinen Tag voller Farben glühen lässt und das grau wieder verschwindet :huggy:
      Dich mal drück, wenn ich darf. :huggy:

      Zofe schrieb:

      D/s tut mir gut.
      D/s gibt mir Kraft.
      D/s macht mich stärker.
      D/s lässt mich aufblühen.
      D/s bringt mich mir selbst näher.
      D/s ist das, was ich will.
      Genau so fühle ich auch...
      Und das Gefühl das da plötzlich der Halt weg (zum Glück nicht ganz) ist.. damit kämpfe ich momentan auch...
      Bei uns ist es so das ich momentan mehr Freiheiten habe..er hat mir angeboten BDSM noch mehr runter zu fahren.. weil ich momentan durch die Situation einfach in der Anhängigkeit leide. Weil er gerade nicht so kann wie er möchte..
      Aber ich kann meine Hingabe nicht einfach ausknipsen.. ich wusste auch worauf ich mich einlasse..
      Ich habe aber genau wie du gerade keine Kraft MICH in den Vordergrund zu stellen.. Und bei mir ist nicht alles weg.. irgendwie macht der Gedanke mir Angst das mal alles weg sein könnte..

      Zofe schrieb:

      Gedanken, die ich gerade einfach irgendwo loswerden musste. Irgendwo, wo man mich vielleicht versteht und nicht für völlig bescheuert hält..
      Du bist in keinster Weise bescheuert.. Ich wünsche Dir Kraft dein Gleichgewicht wieder zu finden.
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.
      ...wenn ein Teil Deiner selbst wegbricht ,welches mit Dir verschmolzen ist,
      Dich gespeist und genähret hat-

      wenn das Schwarz zum Weiss sich verliert ,dem ying das yang ^abgeht^...das Schicksal nimmt auf Zeit...ja...

      dann kann es sich genauso anfühlen...wie Du es beschrieben hast!

      Und doch solltest Du Dich auf das besinnen ,was eine sub ausmacht-DEINE STÄRKE ...zu tragen...ertragen...auszuhalten..durchzuhalten...hart im Nehmen...stolz im Geben...

      Ich glaube ,DU kann noch viele Facetten ergänzen...nicht wahr?

      Steh auf und lebe!
      Oh das klingt traurig ;(

      Fühl dich bitte umarmt, ich sende Dir Kraft das schnell zu verarbeiten. Wenn du dich austauschen magst, schreib mir ruhig.

      Kann das sehr gut nachempfinden und das macht mir fast ein wenig Angst, mich so zu unterwerfen. :/

      :empathy:
      In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. Mark Twain
      @Zofe
      Fühl dich umarmt und gehalten von Allen die dir hier geschrieben haben.
      Und ja, du wirst verstanden :yes:
      Da ich selbst meinen Engel in die Abhängigkeit geführt habe, sie mir freiwillig folgte...habe ich mir das vorher gut überlegt, denn ich kann nicht einfach Tschüß sagen und gehen. Ich muss erst aus der Abhängigkeit herausführen, man kann nicht einfach gehen! Es passiert sonst genau das was du beschreibst.
      Eine d/s Beziehung ist nun mal anders, tiefer, inniger, vertrauter etc..
      :empathy:
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Es gibt keinen Trost @'Zofe :empathy: , nichts, was dir über die jetzt gefühlte Leere hinweghilft ;(

      aber irgendwann wird der Tag kommen, an dem du dankbar dafür bist, dass du es erleben durftest.
      Der Erfahrungsgewinn, die ungeheuer tiefen Gefühle, so viel Entwicklung hat dein Innenleben bereichert
      und nichts und niemand kann dir das wegnehmen.

      So viel hast du mit uns geteilt, dein Wissen weitergegeben und an unserem BDSM mitgebaut. Es mag
      sein, dass er nie mehr dein Herr sein wird, aber er war es und das ist auch, was bleibt.

      In die Zukunft kann keiner sehen, aber vielleicht bist du ja bereit für den nächsten Schritt... manchmal
      erfahren wir erst im Nachhinein, was Karma so beabsichtigt hat. Und das es gut ist, wie es ist.

      Fühl dich ganz fest gedrückt. :empathy:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Danke...

      ...für die vielen Reaktionen auf meinen Beitrag.
      ...für die vielen lieben privaten Nachrichten. (Ich habe nicht jede beantwortet, bin aber für jede dankbar!)
      ...für euer Verstehen und Verständnis.
      ...für eure mitfühlenden Worte.
      ...fürs Auffangen.
      ...dass ihr meine Offenheit schätzt.

      Meine Rückmeldung kommt spät, doch ich möchte euch wissen lassen, dass ihr mir mit eurem liebevollen Zuspruch wirklich gut getan habt und mir ein Halt wart. Vielen, vielen Dank dafür. Ich möchte euch erzählen, was los war und wie es weiterging. Es fällt mir schwer, aber ich versuche es:


      Knapp eine Woche bevor ich diesen Blog schrieb, stellte sich heraus, dass mein Herr nicht ehrlich zu mir war. Mehr als einmal. Ich hatte es gespürt und ihn in den Tagen zuvor immer wieder gefragt, ob er mir etwas verschweigt, mir etwas nicht sagen mag; habe ihm wirklich viele Brücken gebaut, die er hätte nutzen können. Aber er tat es nicht. Er hat meine Fragen verneint, meinte immer wieder, es sei nichts. Ich habe ihm nicht geglaubt. Mein Gefühl täuscht mich äußerst selten, denn ich habe sehr feine Antennen für die Befindlichkeiten meiner Mitmenschen. Von meinem Umfeld werde ich hoch geschätzt für meine Empathie. Mein Bauchgefühl belügt mich nicht.

      Tja... Und dann war er für fast zwei Wochen weg und hat mir vorher nichts davon gesagt. Er hat mich allein gelassen und mich mit seiner Unehrlichkeit ganz enorm verletzt. Von einen Tag auf den anderen war ich komplett auf mich gestellt und habe mich absolut hilflos und verlassen gefühlt. Nicht, weil ich zu unselbstständig bin, mein Leben allein geregelt zu bekommen. Nein, das ist es gar nicht. Vielmehr war es die Enttäuschung, das Verletztsein und mein Unverständnis darüber, wie man einem Menschen so weh tun kann, den man liebt. Kennt ihr das, dass seelischer Schmerz so schlimm ist, dass ihr ihn körperlich spürt? So ging es mir. Aber ich habe nicht nur geweint, gelitten und mich selbst bemitleidet, sondern auch viel nachgedacht. Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen: Ein Mann, der es nicht schafft, ehrlich zu mir zu sein, mir auf mehrfaches Nachfragen hin in die Augen sieht und mich anlügt, kann nicht mein Herr sein. Ich muss ihm vertrauen und seinen Worten Glauben schenken können. Was bringt das alles sonst? BDSM und Vertrauen gehören für mich ganz eng zusammen. Auf meinen Herrn und Partner muss ich mich verlassen können, ganz besonders in Situationen, die schwierig und vielleicht nicht so leicht zu verkraften sind.

      Kern meiner Gedanken war (und das sehe ich nach wie vor so): Mein Herr darf meinen Körper, aber niemals meine Seele schlagen.
      Es kann natürlich immer irgendwie passieren, ganz gleich wie sehr man aufeinander aufpasst. Aber mir wissentlich weh tun, nein, das darf er nicht. Das darf niemand.


      Diese zwei Wochen waren sehr schwer für mich. Er war weg, es gab keine Regeln, Strukturen und Rituale mehr. Mit seinem 'Verschwinden' ist von heute auf morgen alles weggebrochen: All die lieb gewonnenen 'Kleinigkeiten', die mir Tag für Tag so gut getan und Halt gegeben haben - und mein Vertrauen. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für euer Verständnis und Einfühlungsvermögen. Ihr habt mir viel Kraft geschenkt.

      Glücklicherweise hatten wir während dieser Zeit mehrmals Kontakt per E-Mail - auf Augenhöhe. Das geliebte Machtgefälle war wie weggeblasen; in Anbetracht der Situation wäre es auch ganz und gar fehl am Platz gewesen. Was ich fair fand: Er hat schriftlich Stellung zur Situation genommen, mir gesagt, wo er ist, welche Gedanken und Ängste ihn derzeit quälen und noch ein bisschen mehr. Ich hatte ihn nicht darum gebeten und war froh, dass er damit nicht bis zu seiner Rückkehr gewartet hat. Zwar konnten seine Worte meinen Schmerz nicht lindern, doch haben sie mir geholfen, seine Beweggründe zum Teil zu verstehen. Das war mir schon viel wert.

      Vergangenes Wochenende haben wir uns endlich wiedergesehen; leider nur kurz. Irgendwann sagte er beiläufig etwas, was ich mir unter anderen Umständen ohne Widerrede hätte 'gefallen lassen' (nicht negativ gemeint) - aber diesmal nicht. Ich sagte ihm: 'Mit sowas brauchst du mir jetzt wirklich nicht zu kommen. Du bist nicht mehr mein Herr.'. Sein Blick, sein Gesichtsausdruck... Es hat mir in der Seele weh getan, diese Worte auszusprechen - ihm ebenso... Damit hatte er nicht gerechnet, sich nicht einmal Gedanken darüber gemacht. 'Ohne Vertrauen geht es nicht - und das habe ich im Moment nicht mehr.', fügte ich hinzu. Er hat Verständnis gezeigt und sagte sehr entschlossen: 'Ich werde es mir wieder erarbeiten.'.


      Es ist schwierig... Ich zweifle nicht an seiner Treue und schon gar nicht an seiner Liebe. Absolut nicht. Es steckt auch keine Böswilligkeit dahinter und meine Gefühle sind ihm keineswegs egal. Nur fällt er leider immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück und dazu gehört auch, dass er nicht redet, wenn er Probleme oder 'schlechte Nachrichten' hat oder es in irgendeiner Form unangenehm werden könnte. So hat er es von klein auf gelernt und auch in seiner jahrzehntelangen Ehe war alles Negative und Problematische unerwünscht. Er hat immer alles mit sich selbst ausgemacht und Dinge so lange zurückgehalten, bis es wirklich nicht mehr möglich war. Mehr ins Detail gehen möchte ich in einem öffentlichen Forum nicht, auch wenn ihn hier niemand kennt.

      Er ist ein Mensch, der wie jeder andere auch ein paar 'Schwächen' hat. Die, von der ich euch nun erzählt habe, ist mir nicht neu... Er arbeitet daran. Nein, wir arbeiten daran. Wir sind seit ungefähr 7 Jahren ein Paar (BDSM hat erst nach 4 Jahren Einzug in unsere Beziehung gehalten) und in dieser Zeit hat sich diesbezüglich schon einiges zum Positiven verändert. Er öffnet sich mir, vertraut mir mehr als jedem anderen an und es gab schon ähnliche Situationen, in denen er es geschafft hat, vorher mit mir darüber zu reden. Dann war alles halb so schlimm! Diesmal hat er es leider nicht geschafft...


      Diese Woche haben wir uns täglich gesehen und auch viel geredet. Anfangs waren viel Anspannung und Schwermut im Raum, Nähe konnte und wollte ich nicht zulassen und alles in allem war ich ihm gegenüber recht distanziert. Es ging nicht anders - das war mein Selbstschutz. Sehnsucht hatte ich trotzdem... Sehnsucht nach dem Machtgefälle, nach D/s, wie wir es bis zu seiner Abwesenheit ausgelebt und in unseren gemeinsamen Alltag integriert hatten. Und ich hatte Sehnsucht nach meinem dunkelroten Samtkissen, nach meinem Platz, meinem Platz zu seinen Füßen. Dort habe ich die letzten 1,5 Jahre bei jedem einzelnen Treffen gesessen, wenn wir allein waren. Es war richtig und hat sich dennoch falsch angefühlt, ihm nun auf Augenhöhe gegenüberzusitzen - auf meinem Schreibtischstuhl.

      Gestern Mittag war er wieder bei mir. Wir waren gerade in ein Gespräch vertieft, als wir uns ganz plötzlich schweigend in die Augen sahen und es aus mir herausplatze: 'Darf ich bitte auf mein Kissen?'. Ich hatte den Satz noch nicht zu Ende ausgesprochen, da sagte er bereits 'Ja!'. Mir stiegen sofort die Tränen in die Augen, als ich da unten saß. Er hat sie nicht gesehen, weil ich meinen Kopf gesenkt und einfach einen Moment innegehalten habe. Es waren Tränen der Sehnsucht, die so unbeschreiblich groß war. Tränen des Glücks, endlich wieder auf meinem Platz zu sitzen. Tränen der Erleichterung, dass sich das, was sich in den letzten Monaten so wunderbar entwickelt hat, vielleicht doch wiederherstellen lässt. Tränen der Dankbarkeit. Dankbarkeit mir selbst gegenüber, weil ich es zugelassen habe und verzeihen kann. Vielmehr galt meine Dankbarkeit aber der innigen Liebe, die uns verbindet und sich nicht dadurch zerstören lässt, dass einer von uns beiden hin und wieder Fehler macht. Auch ein Herr muss nicht immer stark sein und alles richtig machen.

      Meine Seele wurde warm und ruhig, als ich zu seinen Füßen saß und wir uns festhielten. Nicht nur meine: Wir waren uns einig, dass es sich so - und nur so - für uns beide richtig anfühlt.

      Er ist und bleibt mein Herr, das lässt sich nicht 'einfach so' auflösen... Offenbar ist D/s als Komponente unserer Beziehung gefestigter, als ich dachte. Eine wunderschöne Erkenntnis. Wir sind uns emotional sehr nah, halten zusammen und bekommen das wieder hin. Ich glaub an uns.

      Danke fürs Lesen, danke für eure Zeit!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.