Belastbare Sub? Was ist darunter zu verstehen?

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      Belastbare Sub? Was ist darunter zu verstehen?

      In einer anderen Community kam die Frage auf, was genau Dom meint, wenn er eine "belastbare Sub" sucht. :gruebel:

      Belastbarkeit einer Sub war für mich bis dahin immer darauf ausgerichtet, was diese aushält. Je mehr, desto besser.
      Also war für mich eine "belastbare Sub" eine, die eher härtere Gangarten mag und zB im SM-Bereich auch nichts gegen Spuren hat.
      Ich wäre nie auf die Idee gekommenn, das anders zu sehen.

      Für mich war eine Anfängerin damit bereits ausgeschlossen, weil diese ihre Belastbarkeit noch gar nicht kennen kann.
      Ich als Anfängerin hätte mich zB nie als "belastbar" bezeichnet.

      In obiger Community kam nun eine Sichtweise auf, die von etwas ganz anderem ausgeht, und ich würde daher nunmehr bei einer derartigen Anforderung immer nachfragen, was genau damit gemeint ist.
      (Woran ich einmal wieder sah, dass wirklich alles hinterfragt werden muß).

      Da ich das Thema ziemlich spannend finde, dachte ich, ich eröffne dazu einen Thread, :sofa: . und hoffe auf eine lebhafte Diskussion...

      Von daher:
      Wie seht Ihr das bzw. was versteht Ihr unter einer "belastbaren Sub" bzw. unter "Belastbarkeit" beim BDSM? .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Wie seht Ihr das bzw. was versteht Ihr unter einer "belastbaren Sub" bzw. unter "Belastbarkeit" beim BDSM? .
      ich würde da auch die verschiedenen Bereiche sehen.....SM...wieviel Rohrstock hält man aus......wie lange wie feste Klammern.....

      Wie lange geht eine Fesselung........

      Ich könnte mir aber auch vorstellen , dass auch gemeint ist ob Sub mehrere andere Partner gleichzeitig aushalten kann.


      Grundsätzlich finde ich den Begriff so sehr schwammig und würde da immer genauer nachfragen bzw. im Austausch klären was genau gemeint ist.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Feuerpferd schrieb:

      Also war für mich eine "belastbare Sub" eine, die eher härtere Gangarten mag und zB im SM-Bereich auch nichts gegen Spuren hat.
      Ich wäre nie auf die Idee gekommenn, das anders zu sehen.
      Liebes Feuerpferd,

      ich sehe die Definition von "belastbar" genauso wie Du.

      Also eine Sub, der eine härtere Gangart recht ist, also eben auch eine Gangart, die z.B. wie beim Rohrstock deutliche Spuren hinterlassen kann. Die nicht beim ersten Schlag "Aua" sagt.

      Dass es eine andere Definition von "belastbar" gibt, kann ich kaum glauben.

      Eine Anfängerin kann nicht belastbar sein, da ihr die praktische Erfahrung fehlt, um selber für sich zu entscheiden, wie weit sie gehen kann. Wo ihre physischen Grenzen sind.

      Belastbarkeit definiere ich als die persönlichen physischen und psychischen Grenzen des / der Passiven.

      Liebe Grüße

      DominusBremen
      Mir persönlich gefällt der Begriff "belastbare Sub" gar nicht. Unabhängig davon, ob damit härtere Gangart im SM-Bereich, Schmerz ertragen, mehrere Partner oder sonstiges gemeint ist.
      Das ist nicht mein BDSM.

      Laut Wikipedia:

      Unter dem Begriff Belastbarkeit werden in der Psychologie allgemein die physischen als auch psychischen Ressourcen bezeichnet, die eine Person mobilisieren kann um auf objektiv einwirkende Stressoren zu reagieren."

      Ja, das kann ich. Im Job, in stressigen privaten und außergewöhnlichen Situationen, in die ich ungeplant geraten kann. Aber bitte nicht in meinem geplanten Leben.

      Natürlich gerate ich durchaus in Sessions in solche Situationen, aber nur kurzfristig. Weil mein Sadist mich an Grenzen führt, weil ich ihm zuliebe noch einen Moment länger aushalte usw. Das heisst für mich aber noch lange nicht, dass ich eine belastbare Sub bin.

      Will ich auch nicht sein, denn vermeintlich "belastbar" zu sein, hat mich dahin geführt, wo ich heute bin und das ist nicht positiv gewesen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      topaz schrieb:

      Will ich auch nicht sein, denn vermeintlich "belastbar" zu sein, hat mich dahin geführt, wo ich heute bin und das ist nicht positiv gewesen
      Hallo topaz,

      Jeder hat seine eigene (BDSM)- Belastbarkeit. Dom / Sadist sollte unbedingt, gerade bei härteren Gangarten, wissen, wo die Grenzen = Belastbarkeit der/ des Passiven sind. Mangelnde Abstimmung oder Missverständnisse können dazu führen, dass eine Session schief geht.
      Aber dafür gibt es ja das Safewort / Codewort.

      Was ist sagen möchte ist, dass Belastbarkeit für mich unabdingbar mit den Grenzen einhergehen.
      Auch wenn man sich als belastbar bezeichnet, ist das individuell und bedarf einer Klärung zwischen den Spielpartnern.

      Liebe Grüße

      DominusBremen

      DominusBremen schrieb:

      Jeder hat seine eigene (BDSM)- Belastbarkeit.
      Das habe ich auch nicht in Frage gestellt bzw. thematisiert. Ich habe mit meiner Aussage darauf abgezielt, wie mein Leben ausserhalb von BDSM verlaufen ist und das war sehr kontraproduktiv. Von daher kann ich das auch innerhalb meiner Neigung nicht mehr gutheissen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Hi,

      Mir ist auch erstmal psychische Belastbarkeit in den Sinn gekommen. Für mich ist bei BDSM die körperliche Komponente zwar sehr wichtig aber doch irgendwie Mittel zum Zweck für das, was im Kopf abgeht.

      Wo ich Bauchschmerzen bekomme ist, wenn das bewertend genutzt wird oder dazu genutzt wird, jemanden unter Druck zu setzen oder sich selbst unter Druck zu setzen. Frei nach dem Motto "ich sollte so oder so belastbar sein". Da stimme ich @DominusBremen voll zu, Belastbarkeit ist für mich untrennbar mit Grenzen verbunden - und die sind nicht zu werten.
      Mein erster Gedanke geht bei dieser Formulierung auch immer in Richtung "belastbar im Sinne von - hält bei SM ordentlich was aus".

      Natürlich kann man das auch auf andere Bereiche ausdehnen. Auch auf D/s oder auch auf die Rahmenbedingungen. Es könnte sich um eine/n Dom handeln, die/der eine komplizierte private Situation hat usw.

      Doch grundsätzlich, wenn nicht näher ausgeführt, geht es wohl tendenziell ehr um die SM-Belastbarkeit (und da bin ich schon immer aus dem Spiel...)

      Aber wie immer: Kommunikation hilft und Nachfragen ist die sicherste Lösung.
      you never know it all
      Einen schöne Abend zusammen :hi:

      Komme ja aus der SM :twisted: - Ecke und halte solche Begriffe für totalen Schwachsinn , denn sich irgenwelche Westentaschen Doms ausdenken

      Das ist kein Wettkampf nach dem Motto ; "Ich kann mein Sub fester und fünf mal öfters schlagen" :pillepalle:

      Also mir gehts darum das mein Sub fliegt durch das Schlagen und nicht wie fest oder wie oft ich schlagen kann!! :evil:
      Die sind dann immer so schön Dankbar :D

      Dann kauf ich mir lieber einen Boxsack :old:
      Mit freundlichen Grüßen
      M Baumbart
      Belastbarkeit hat ja viele Formen und außerdem, wie belastbar ist denn der Dom selbst?.... :D *


      wie seht Ihr das bzw. was versteht Ihr unter einer "belastbaren Sub" bzw. unter "Belastbarkeit" beim BDSM? .

      Darunter verstehe ich die Komponenten: physisch-psychisch.
      Es ist schon wichtig, wie weit man darin belastbar ist, je nach Individuum, ob körperlich oder seelisch. Ein wenig kann man sich selbst sicherlich einschätzen aber im Bdsm ist zusätzlich doch mehr zu beachten.
      In ersten Gesprächen wird in vollem Umfang (so sollte es zumindest sein) ja vieles erörtert, um die Basis zu bilden und darauf aufzubauen, ansonsten kann es körperlich wie seelisch böse Folgen haben und das wäre für beide kontraproduktiv.

      Ich kann als Sub auch nicht vorhersagen, wie weit ich im DS und SM vorankomme oder reagiere, dabei ist es mir auch wichtig, wie mich mein Herr daran heranführt, wie die Gespräche davor und danach sind. Darauf können wir dann aufbauen und Schritt für Schritt erweitern.
      Ich hätte z.b. nie gedacht, wie schnell ich körperlich im SM wieder ansiedeln kann, da ich 36 Jahre meine Neigung unterdrückt hatte.

      Obwohl ich mich davor über alles informiert und geistig manifestiert habe, hatte ich Zweifel, ob ich im DS anknüpfen könnte. Wie sich herausstellte waren die Zweifel waren völlig unerheblich.
      Seelisch bin ich sehr belastbar und mag Grenzen zu überschreiten/erweitern und das Risiko. Bin aber froh, das mein Herr feinfühlig ist und Situationen richtig einschätzt wo ich es nicht einschätzen kann, weil ich viell. gerade im Subflash oder zu euphorisch bin.
      (Als Maso mag ich es natürlich auch die Grenzen in vielen Bereichen zu übertreiben bzw. zu schnell zu erweitern :whistling: )

      Bei der Belastbarkeit des Bewegungsapparates und andere Kleinigkeiten sind mittlerweile Defizite da und das ist immer noch meine größte Sorge, Wut und Traurigkeit, dass ich das nicht mehr so ausführen kann, wie z.b. im Bondagebereich oder den Sub Positionen.
      Ich weiß, dass ich mit Arthrose im Bondage nicht so tolle Suspensionen haben kann wie andere und in der zeitlichen Ausführung körperlich Grenzen habe.
      Auch mit dem Asthma bin ich etwas eingeschränkt, aber wir arrangieren uns und oft überrasche ich meinen Herrn, wenn ich Befehle/Positionen/Dienen ausführe, wovon er dachte, es klappt gesundheitlich nicht, es dann aber eben in einer mir möglichen Weise ausführe. Schöner Wow Effekt.

      Ich möchte damit ausdrücken, dass mir vorab, in vollem Umfang bewusst war, wie meine Belastbarkeit mein Bdsm beeinträchtigt.
      Das alles konnte mein Herr natürlich nicht wissen, es gab lange Gespräche und auch zwischendurch, indem er mich darin voll unterstützt, um es möglich zu machen. Im Gegensatz danke ich es ihm, dass ich nicht aufgebe und indem ich meine Ideen miteinbringe.

      Es ist also wie in allen Bereichen und ganz besonders im Bdsm: über alles Reden und nicht nur einmal.

      Belastbar sein müssen im Enddefekt beide Partner!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Evey ()