Tabuliste oder Vertrauen

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      Das Problem bei solchen Themen ist meiner Meinung nach, dass sie ganz schnell emotional werden.
      Wer die Dynamik kennt, mag sich dann mit andere Meinung auch nicht mehr wirklich in das Getümmel werden. Innerhalb kurzer Zeit sieht man anhand von Beiträgen und Likes in welche Richtung es geht.
      Ich handhabe es dann so, dass ich PNs schreibe. Aus Erfahrung weiß ich, das einige andere es genau so händeln. Dadurch entsteht natürlich in den Threads ein bestimmtes Meinungsbild, was eigentlich schade ist.Nur gegen einen großen Strom anzuschwimmen ist mitunter auch ermüdend.
      Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass genau solche Threads hier, Anfänger wirklich verwirren können, wenn sie einen anderen Weg einschlagen wollen.
      @aeffchen bezüglich der Tabulisten gibt es aber auch noch einige andere interessante Threads, mit unterschiedlich Meinungen, die sachlicher zugehen. Einfach die Forensuche bemühen ;)
      Ich möchte niemandem zu nahe treten oder persönlich angehen, aber: wenn wir alle als EP buchstäblich alles schreiben, was Sachverhaltdienlich ist, werden hier nur noch Romane stehen haben, die vermutlich keiner mehr liest, geschweige beantwortet.
      Weiterhin trägt auch der Leser und Antwortende die Verantwortung, denn es bringt nichts und ist keine Hilfestellung, wenn die ETs überinterpretiert werden.

      Fakt ist doch, es ging den beiden sehr gut und @aeffchen wurde von aussen verunsichert. Das steht auch im EP. Fakt ist aber auch, seine erste Reaktion war nicht nur positiv und darauf sind logischer Weise die meisten angesprungen.

      Ja, man kann sich über den Sachverhalt streiten. Und nein, es ist nicht akzeptabel, wenn Tabus abgelehnt oder missachtet werden könnten/würden, ganz unabhängig von der angestrebten Beziehungsform.
      Ich muss aber auch sagen, wenn ich der im EP beschriebene Dom wäre, diese Situation mich betreffen würde...ja, ich wäre im ersten Moment sehr gekränkt und verletzt, dass mein Sub von aussen so sehr beeinflusst wird, dass er plötzlich vielleicht alles in Frage stellt, was zwischen uns statt findet. Dass der äußere Einfluss grösser ist als das, was zwischen uns statt fand und findet. Grösser als das Vertrauen ineinander, grösser als alles, was man sich bis dahin aufgebaut hat.

      Dennoch würde ich ihm die Sicherheit der Tabuliste oder ähnliches nie verweigern, wenn sie ihm wichtig ist. Denn die Fürsorge und Verantwortung gehen über die Gefühle des ersten Moments hinaus und sind keine Momentsache. Das ist ein Dauerzustand.
      Und irgendwie muss irgendwo auch der Haken/Wurm drin sein, sonst hätte sich der Gedanke auch nicht vertiefen und entwickeln können. Sonst hätte er aus dem Vertrauen und dem Bauch heraus sagen können: Nein, das mache und brauche ich nicht.

      Womit ich bei meiner Frage wäre...wenn bei euch durchgehend alles gut ist, @aeffchen, wieso schaffen es die Anderen dich zu verunsichern?
      @Rina sicher gab es einen Auslöser.
      Wir hatten vor 3 Wochen eine ziemlich intensive und öffentliche Session. Normalerweise unterhalten wir uns die Tage danach darüber, ich brauche dieses Aufarbeiten. Als wir zuhause waren, kam in der Frühe ein Anruf, sein Vater hatte einen Unfall. Er ist dann zu ihm ins Krankenhaus gefahren und blieb ein paar Tage bei seiner Mutter. Wir telefonieren zwar miteinander ich wollte ihn aber nicht noch weiter belasten, obwohl er nachfragte. Nur mir ging es nicht gut, was ich unter den Umständen aber für mich behielt. Deshalb fing ich an mich einzulesen.
      Nach unserem Gespräch jetzt, ist mir aber klar geworden, dass nicht die Session an sich das Problem war, sondern mein schweigen.
      Da würde auch eine Tabuliste nichts dran ändern, denn eigentlich mag ich die Art wie wir miteinander spielen.
      Nur der Zustand in dem ich mich befand, den wollte ich nicht noch mal haben.
      Daraus ist die ganze Sache entstanden.
      @aeffchen
      Gut,dass du für dich jetzt Klarheit hast.Hast bemerkt,wie wichtig reden für dich ist.
      Gerade in dieser Beziehungsphase gibts nicht Wichtigeres,mußt ich auch erst lernen.
      Noch viel Freude auf dieser Reise und viele offene Gespräche miteinander :blah:
      @aeffchen Das Problem kennen wohl viele Subs. Gerade wenn es mal schwierig ist, möchte man den Partner nicht noch zusätzlich eine Last auflegen. Nur stell dir die Situation anders rum vor. Du möchtest doch auch wissen, wenn es deinem Partner nicht gut geht. Ist es wirklich zu viel, hat der andere immer noch die Möglichkeit das zu kommunizieren, dass Gespräch auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben.

      Das du nach Lösungen gesucht hast, zeigt aber auch das du sehr reflektiert handelst.
      Du unternimmst etwas wenn es dir nicht gut geht.

      aeffchen schrieb:

      Diese Form der Beziehung strebt auch das @aeffchen an.
      Auch als Anfänger bin ich mir bewusst wo der Unterschied liegt.
      Dann ist ja alles gut, :)
      Das ist schön, wenn man das möchte und auch anstreben kann, ^^

      aeffchen schrieb:

      Das ist jetzt aber eine Interpretation.
      Das hat das @aeffchen so nicht geschrieben.
      Deswegen mein "scheint" in den Sätzen, ;) .
      War nur mein Eindruck, aber dann wohl falsch.

      Das Hauptproblem, warum hier die Diskussion scheinbar gegen den Dom ging, ist mMn leider, dass sich in der Szene zuviele Möchtegerndoms tummeln, die sich der Verantwortung einer TPE-Beziehung nicht bewusst sind und nur wollen, dass Sub die willlige Sklavin ist, die immer und jederzeit für alles zur Verfügung steht. Sonst sei sie keine "echte" Sklavin. Und vor diesen sei gewarnt. Gibt genug Anfängerinnen, die in deren Fänge geraten und hinterher kaputt allein zurückbleiben, wenn der "Dom" des Spiels mit ihr überdrüssig wird.

      TPE bedeutet jedoch mMn vor allem viel Fürsorge und Verantwortung und Empathie.
      Nach meinem Dafürhalten gibt es sehr, sehr wenige Menschen, die das wirklich leben können.
      Ich bewundere jeden, der die Möglichkeit hat und... ja... beneide ihn auch ein Stück, denn es ist im Grunde mein Ideal, für mich jedoch unerreichbar.

      Dann brauchst Du wahrscheinlich wohl wirklich keine Tabuliste, @aeffchen, denn nach Deinen Worten hast Du den richtigen Dom für Dich wohl gefunden.
      Das war mir anfangs nicht ganz klar.
      Viel Glück auf Eurem weiteren Weg! :blumen:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      aeffchen schrieb:

      Alles was sich bis vor kurzem noch gut und richtig anfühlte, hinterfrage ich mitlerweile.
      Ich bin total durcheinander, verstehe vieles nicht.
      Hallo Aeffchen,

      da werde ich nachdenklich, wenn ich das lese. Verstehe ich das richtig:
      Er führte dich an BDSM heran und alles war gut. Dann hast du begonnen dich einzulesen und bist sozusagen gewarnt worden und dir wurde klar, dass du anscheinend viel zu leichtfertig in diese Beziehung gegangen bist?

      Jetzt weißt du plötzlich, was du alles im Vorfeld machen musst:

      Zu aller erst einmal ein Safeword und eine Tabuliste, besser ein Tabubuch oder in Tonplatten gemeißelte Tabus.

      Meine Meinung dazu:
      Beides taugt nichts.

      Safeword:
      Wenn du jenseits von Gut und Böse durch die Wolken schwebst, kannst du ein Safeword eh nimmer sagen. hinseits von Gut und Böse braucht es kein Safeword, da recht normale Kommunikation völlig aus.

      Tabuliste:
      Tja - was muss da alles drauf?
      Ich fürchte, das wird dann doch ein Buch.
      Da müsste ja doch alles rein, was auf keinen Fall geht, oder?

      „Ich sehe gerade, es regnet. Meine Sklavin darf heute ihr Wasser aus Regenpfützen trinken, aber erst, wenn ich hinein gepinkelt habe. (Reine Fiktion!)“

      Ja hättest du daran gedacht, diesen Punkt in deine Tabuliste aufzunehmen? Und solche Punkte kannst du endlos finden. Das gibt dass ein Tabubuch mit 7 Bänden.

      Redet miteinander, versteht einander, lauscht auf einander und auf euer Herz. Und wenn ihr einander vertraut, macht euch auf den Weg, diese faszinierende Welt für euch zu entdecken und in Besitz zu nehmen.
      SMile
      Melac
      Also, ich habe zu Beginn auch eine Liste erstellt, in der ich meine GRUNDLEGENDEN Tabus und Wünsche aufgeführt habe. Es ist gut, wenn das Gegenüber diese Liste kennt, doch noch wichtiger ist das Reden darüber (meiner Meinung nach). Die Liste hat mir zunächst einmal selber geholfen, für mich einen Rahmen abzustecken. Dieser kann natürlich im Laufe der Zeit weiter (oder auch enger) gefasst werden.

      Wichtig war mir die Grundidee, was mit mir so gar nicht geht und da reichen einige wenige Punkte. Und ich glaube, das Gefühl der gelegentlichen Verwirrtheit kennen hier bestimmt viele - lesen und sich mit der Materie beschäftige ist gut aber seinen gesunden Menschenverstand einzuschalten und diesem auch zu vertrauen ist meines Erachtens das Allerwichtigste.