Faszination BDSM für den dominanten Part

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      Faszination BDSM für den dominanten Part

      Hallo,

      verzeiht mir, falls es die Frage schon gibt (ich hab Sie jedenfalls nicht gefunden).

      Ich frage mich, was ist für den dominanten Part die Faszination/der Reiz an BDSM?
      Ist es die Macht, die Kontrolle?
      Kann das jemand genauer für sich erklären?

      Mir ist klar, dass jeder alles für sich etwas anders definiert.
      Trotzdem würden mich einfach mal verschiedene Meinungen interessieren.

      Vielen Dank schon mal !

      Eure
      XXLWolke
      Bei mir ist es die selbe Faszination wie beim Atmen oder Schlafen. Ich kann einfach nicht anders. Es ist ein wesentlicher Teil von mir. Ich bin wohl so geboren.
      Ich bin nicht dominant weil mir irgendetwas daran gefällt sondern es gefällt mir, dominant zu sein.
      Sachen wie Macht, Kontrolle oder ähnliches sind nur Erscheinungsformen davon, nicht das Ziel oder der Zweck.
      Das meine Art zu Leben BDSM genannt wird habe ich erst nach ziemlich langer Zeit erfahren. Ich stamme noch aus der Vor-Internet-Zeit, wo es nicht so leicht war, an Infos zu kommen. Mir war auch überhaupt nicht bewusst, das wir anders Leben. Für mich war das nichts, worüber ich nachgedacht habe oder das ich über Definitionen bestimmen wollte. Ich habe angesagt, sie ist gefolgt. Beide waren glücklich damit. Punkt.
      Und bei mir ist es anders :D
      Ich bin aber auch leicht sadistisch. Da weiß man, dass man gerne etwas tut, was irgendwie "verboten" ist. Und dass Sub das dann auch noch genießt ... das erzeugt eine sehr große und befriedigende Bindung.
      Jedenfalls lebe ich halt ein inneres Bedürfnis aus, das emotional auch losgelöst von Sex existiert.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Macht macht schon Spaß. Das alleine wäre als Begründung aber zu kurzsichtig.

      Ein so natürliches Vorhandensein meiner Dominanz wie @SkinoDom kann ich nicht vorweisen - oder vielleicht ist meine Dominanz auch so natürlich, aber es hat eine Weile gedauert (und dauert immer noch), das zuzulassen. Was von beidem es ist, weiß ich nicht, macht für mich aber auch keinen Unterschied.

      Was also fasziniert mich so sehr daran, dass ich entweder Dominanz entwickle oder sie immer mehr zulasse?
      Bei mir ist es eine Vielzahl von Faktoren:
      • Verantwortung und Fürsorge
        Ich liebe es, für andere Menschen Verantwortung zu tragen. Wenn ich irgendeine Aufgabe für jemand anderen übernehme, stecke ich da ungleich mehr Aufwand hinein als wenn ich dasselbe für mich selbst machen würde. Wie ich das gerade so schreibe, erinnert mich das an viele Aussagen von devoten Personen, die ganz ähnlich klingen. Verrückt, oder? Trotzdem mag ich es. Oft habe ich das Gefühl, zu erkennen, was für jemand Anderes gerade eben die beste Entscheidung wäre. Liegt sicher auch an der Außenperspektive, die Probleme der anderen analysiert man ja meistens leichter als die eigenen. Ich finde es dann sehr unbefriedigend, zwar sagen zu können, was ich empfehlen würde, aber trotzdem mitansehen zu müssen, wie die andere Person sich anders entscheidet. Bei Machtgefälle hingegen habe ich eine deutlich größere Chance, dass der andere Mensch sich "richtig" entscheidet.
        Bevor jemand mich auf das Offensichtliche hinweist, kann ich das genausogut selbst tun: natürlich bin ich nicht unfehlbar und natürlich kann ich falsche Entscheidungen treffen. Wie jeder andere Mensch auch. Keine Frage. Natürlich mache ich das nur bei Menschen, die mir die Führung in diesem Bereich überlassen haben. Außerdem würde ich bei Situationen, die mir neu sind, nie einfach aus dem Bauch heraus entscheiden und häufig frage ich die andere Seite vorher nach ihrer Einschätzung. Ich kann auch gar nicht aus dem Bauch heraus entscheiden, denn...
      • Ich verkopfe sowieso immer
        Ja. Immer. Ich kann meinen Kopf auch nicht abschalten. Ich vergleiche mein Hirn gern mit einem PC unter Windows: Egal, was im Vordergrund stattfindet, im Hintergrund laufen immer gefühlt ein paar hundert Prozesse. Das bringt Vorteile mit sich: Über ein schwieriges Problem denke ich zwei bis drei Minuten intensiv nach. Dann verbanne ich es in den Hintergrund und beschäftige mich mit etwas anderem. Irgendwann ploppt dann meist plötzlich die Lösung auf. Der Nachteil ist aber auch offensichtlich: Ich habe quasi nie den Kopf wirklich frei.
        Wenn mein Hirn aber sowieso immer mitläuft, kann ich mir das auch genauso gut zunutze machen:
        Ich persönlich würde es gefährlich finden, wenn ich beim Spiel Raum und Zeit vergessen würde. Ich bin verantwortlich für das Wohlergehen meiner Sub, muss ihre Reaktionen zusätzlich zu meinen eigenen im Blick behalten. Da mein Hirn den Fokus sowieso meistens teilt, fällt mir das hier nicht so schwer.
        Bitte nicht als Selbstbeweihräucherung auffassen. Ich sage nicht, dass ich Superdom problemlos meine Sub lesen kann. Ich sage nur, dass es mir relativ leicht fällt, sie zu beobachten. Ob ich daraus die richtigen Schlüsse ziehe, hat damit zunächst wenig zu tun.
        Angenehmer Nebeneffekt: Je größer die Auslastung meines Hirns mit BDSM ist, desto weniger Kapazität bleibt für Hintergrundprozesse. Damit komme ich dem Abschalten etwas näher, ohne freilich wirklich abzuschalten. Ich beschreibe das Gefühl gern mit dem Geschwindigkeitsrausch beim schnellen Fahren mit Auto oder auch Fahrrad: Man bekommt zwar einen Tunnelblick, darf sich aber gleichzeitig keinen Fehler erlauben. Alles Wichtige nimmt man daher sogar mit gesteigerter Aufmerksamkeit wahr, weil sonst schlimme Dinge passieren können. Beim Fahren ein Unfall, beim Spielen der Absturz. Letztlich bin ich ja zu einem großen Teil dafür verantwortlich, dass meine Sub nicht abstürzt sondern im Gegenteil eine gute Zeit hat. Eine weitere Faszinantion des BDSM ist für mich daher auch...
      • Die Reaktion des devoten Gegenparts
        Ich bin der Überzeugung, dass Dominanz und Sadismus nicht funktionieren ohne Gegenpart. Bei Masochismus mag das ein Stück weit anders sein. Es gibt ja Masochisten (m/w/d), die sich selbst mit Genuss Schmerzen zufügen. Hingegen kann ich mir nicht vorstellen, wie man sadistische Triebe ohne weitere Person befriedigen könnte. Für Dominanz - aber natürlich auch Devotion - ohne Partner gilt dasselbe: Wen befehligen? Wem gehorchen?
        Ich betrachte mich selbst als recht einfühlsam und liebevoll. Es bereitet mir große Freude, den Genuss meiner Partnerin zu sehen, eine entsprechende Rückmeldung zu erhalten. Ich glaube, das allein könnte mich bereits ausreichend motivieren zu dominantem Verhalten. Irgendwer brachte mir dafür die Bezeichnung "emotionale Resonanz" bei. Die ist bei mir stark ausgeprägt. Wenn ich sehe, dass mein Gegenüber Spaß hat, bereitet mir das häufig auch Spaß. Bin ich damit jetzt dann vielleicht doch nur Wunscherfüller meiner Sub? Ich glaube nicht. Oder jedenfalls nur über viele Ecken. Denn dann gibt es ja noch...
      • Die Erleichterung, endlich einmal egoistisch sein zu dürfen
        Da ich es gerne allen recht mache, ich mich für Andere oft wahnsinnig ins Zeug lege und außerdem mein Kopf immer alle beobachtet, ob das auch funktioniert, wie ich mir das vorstelle, ist es eine große Erleichterung, einfach mal die Faust auf den Tisch hauen und sagen zu können: "So passiert das jetzt, weil ich es so will." Dass das dann nicht als egozentrisch-rücksichtsloses Verhalten abgelehnt, sondern - von meiner devoten Partnerin - als egozentrisch-rücksichtsloses Verhalten begrüßt wird, ist einfach wahnsinnig befreiend.
        Ach so, und dann gibt es noch diese eine, recht phantasielose Komponente, nämlich...
      • Ich bin der beste Dirigent für meine Befriedigung
        Plump aber wahr: Ich weiß, was ich mag; ich weiß, was ich nicht mag. Ich kann zwar auch mal positiv überrascht werden, aber genauso gut auch negativ. Es ist bequem und effektiv, einfach sagen zu können, was ich genau jetzt mag und was nicht, ohne dass meine Partnerin sich verletzt fühlt. In einer BDSM-freien Partnerschaft fand ich das nicht so einfach. Oft war meine Angst, dass sie sich verletzt fühlen könnte, vermutlich viel größer als das tatsächliche Risiko, dass es sie verletzt, wenn ich etwas ablehne. Schließlich wollte ja auch meine damalige Partnerin, dass ich Spaß habe. Trotzdem fällt es mir leichter, zu befehlen, als zu bitten. Jedenfalls meiner Partnerin gegenüber.


      Danke für die Frage, liebe @XXLWolke. Es hat Spaß gemacht, mich selbst mal wieder so zu ergründen :)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Danke, @Dominantseptakkord, genau so ist es. Du hast es wunderbar beschrieben. Das beantwortet die Frage von @XXLWolke bestimmt ausführlich.
      Für mich ist dieser Punkt der wichtigste:
      Die Reaktion des devoten Gegenparts
      Ich bin nur dom, weil ich das passende Gegenstück habe. Und vielleicht auch nur genau mit diesem Gegenstück. Ein "angeborenes Bedürfnis" ist es bei mir sicher nicht.
      Ich finde es ganz schön schwer, dass genau zu sagen. Das sind sicherlich mehrere Punkte. Aber ob mir alle einfallen?

      -> Ein relativ Wichtiger dürfte sein, dass sich mir damit eine ganz neue Spielwiese an Verhaltensweisen eröffnet, für die es zuvor keinen wirklichen Raum gegeben hat sie auszuprobieren. Und ich genieße es diese neuen Seiten bei mir abzutasten und vielleicht Dinge aus mir raus zu kitzeln, die nie Gelegenheit hatten sich zu entfalten.
      An der Stelle ein kleiner Exkurs: Der eben beschriebene Punkt ist auch, warum ich Aussagen wie "Dominanz hat man oder nicht" "Dominanz kann man nicht lernen" ablehne. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, ob er mit so einer zarten, frischen Dominanz wie der Meinen etwas anfangen kann. Aber es graust mich immer, wenn es für Neulinge so dargestellt wird, als wäre das eine Gabe, die man eben hat oder nicht.

      -> Ein weiterer nicht ganz klassischer Punkt ist der hier: Ich lebe darin recht gerne Fürsorge aus. Es macht mir Spaß Anderen einen Rahmen zu bieten, in dem sie Verantwortung abgeben und sich unterwerfen können. Ich genieße meine Rolle und bin dankbar für das Vertrauen was mir geschenkt wird.

      -> Die Kontrolle ist es jedenfalls nicht. Die hat man zwar, aber die habe ich so oft - das kitzelt mich in diesem Kontext nicht.

      -> Die Macht alleine ist es auch nicht. Danach giert es mir nicht. Es ist eher reizvoll, dass jemand mir diese Macht über sich geben möchte... mir fehlen etwas die Worte, wie sich das anfühlt. Etwas in die Richtung romantisch, aber ohne eine sexuelle Komponente. Vielleicht wie eines der größten Komplimente, die man machen kann?
      Wenn ich die Macht habe, dann genieße ich es durchaus, aber nur so lange, wie ich das Gefühl habe, dass der andere zumindest indirekt seine Freude hat. Sobald da Zweifel aufkommen, verliere ich die Freude daran.

      -> Dann kann ich meinem Partner damit großartige Orgasmen bescheren, und wer genießt das nicht? Und gleichzeitig, lerne ich ihn nochmal besser kennen. Wenn man auf einmal anfängt mit einem Partner zu switchen, ist das ein bisschen wie einen neuen Spielpartner kennenzulernen. Neue Fantasien zu ergründen, neu ertasten was sich für beide gut anfühlt und wie weit man womit gehen kann.



      Eben beim Kontrolle-Lesen musste ich schmunzeln. Ich vermute, dass ich mit meinem Post für manche sehr weit vom Ideal eines Doms entfernt bin. Vielleicht gibt es sogar manche, bei denen ich in das Schema "Ist ja nur Switcher und gar keine richtige Dom" falle :gruebel:

      Aber zum Glück gibt es auch für Doms wie mich einen Platz und Spielpartner ^^
      Ich hab das Thema mit viel Interesse gelesen und will dann auch mal meine Ansichten dazu beitragen.

      Ich war immer schon gern der Bestimmer. Was in Zeiten als Jugendlicher, wo "das Kind noch keinen Namen hatte" eher schwierig war für das Umfeld und für mich (meist mehr für das Umfeld ;)). Später gelang es mir dann deutlich besser, das zu kanalisieren und das über die Neigung zu nutzen. Das war kein Über-Nacht-Prozess, sondern dauerte eine längere Zeit. Vermutlich bis heute hinein, denn mit dem Alter wird man ja ruhiger... bzw. der Fokus verschiebt sich auch immer ein Stückweit.

      Ein zweiter wichtiger Aspekt für mich ist: Ich genieße es, zu sehen, wie man mir vertraut. Das bedeutet einerseits natürlich (wie @Dominantseptakkord bereits sehr treffend beschrieben hat), dass ich die Verantwortung übernehme. Auf der anderen Seite gibt mir dieses Gefühl, dass meine Sub mir und meinem Urteil vertraut ein sehr gutes, befriedigendes Gefühl. Ich entscheide gern, hinterfrage dabei jedoch stets und wäge die Konsequenzen ab, die eine Entscheidung haben kann. Auch ich sehe nicht alles richtig vorher... es wäre vermessen, sein Tun als vollumfassend und stets korrekt zu bewerten. Aber es ist auch ein wenig wie beim Schach... man durchdenkt einen Zug und folgt dem Weg in seinem Kopf, bis man den für sich "richtigen Weg" gefunden hat. Und auch hier stimme ich @Dominantseptakkord zu; Dom sein heißt für mich kopflastig zu sein. Und das stört mich persönlich eher selten...

      Zurück zum Vertrauen: Dass dieses Vertrauen soweit geht, dass ich ein Verhaltensmuster sanktioniere und das Vertrauen darunter nicht leidet, sondern sogar wachsen kann, fasziniert mich und sehe ich als weiteren Aspekt, der mich fasziniert. Zudem überrascht und erfreut mich das zwischenmenschliche Zusammenspiel innerhalb von Ds stets aufs Neue. Die Blicke, die Gesten... Das, was viele Subs sich oft bei dem dominanten Part wünschen und was sie anmacht, gilt für die dominante Seite ebenso. Zugegeben: Blicke, Gesten und Mimik unterscheiden sich natürlich schon, je nachdem auf welcher Seite der Gerte man sich befindet (und ob man dort sein möchte). Beim jeweils anderen Part erzeugen sie dennoch genau die Wirkung, die sie bewirken sollen.

      Rehlein schrieb:

      Dominanz hat man oder nicht
      Kann sein, oder auch nicht. Vielleicht gibt es Menschen wie dieser:

      BeJay schrieb:

      Ich war immer schon gern der Bestimmer
      Aber es kann auch anders sein. Ich war es sicher nicht. Als Kind und Jugendliche war ich eher das scheue Mauerblümchen, erst im zarten Alter von 35 habe ich gemerkt, dass es da noch eine andere Seite gibt. Und als ich begann, das auszuprobieren, lief mir Subbie über den Weg, und es passte.
      Was bringt es mir, der "Bestimmer" zu sein, wenn ich niemanden habe, über den ich bestimmen kann? Was nützt mir ein Stecker ohne Steckdose?
      @ramira
      So aus dem Kontext gerissen wirkt das Zitat von mir ja, als wäre das meine Meinung. Das Gegenteil ist ja der Fall. Wird das in meinem Post nicht klar erkennbar?

      PS:
      Und wärst du so nett, zumindest die Anführungszeichen dem Zitat wieder hinzuzufügen? Wenn man meinen Post nicht gelesen hat, hat man so ja keinerlei Hinweis, dass das nicht meine Meinung darstellt. Und vielleicht auch den Part mit "Aussagen wie"?
      Ich frage mich, was ist für den dominanten Part die Faszination/der Reiz an BDSM?
      Ist es die Macht, die Kontrolle?
      Kann das jemand genauer für sich erklären?



      Die Faszination daran und der Reiz zeigen sich in den vielen kleinen Dingen
      die sich durch das ausleben ergeben. Dies zur Gänze, also Komplett textlich
      wiederzugeben ist mir daher nicht möglich.


      BDSM ist nicht mein Leben, aber ein Teil meines Lebens.
      Ich habe viele schöne Stunden in diesem Leben schon erleben dürfen, aber
      auch schwere Zeiten durchlebt.
      Ich bin meiner Sub dankbar für alles Gute, aber auch das schwere, die Herausforderungen
      die wir gemeinsam zum Einklang bringen, um aus etwas so schönem
      weitere Bereicherungen für uns zu Entwickeln.
      Wir sind einander das Licht der Erkenntnis. Wir wachsen aneinander und erkennen in den
      Gegensätzen uns selbst wieder.
      BDSM ist ein Bereich um Erfahrungen des "Berührt seins" zu machen:
      Berührung auf der körperlichen, seelischen und - ja - der geistigen Ebene.
      Ich möchte auch die Lustanteile von Macht und Ohnmacht, die jedes Lebewesen kennt, bewusst leben. Nachforschen, wo und wie sie mein Leben und das meiner Sub beglücken könnten.
      Dienen und Führen sind durchaus beglückende Momente und befriedigen die menschlichen
      Bedürfnisse zutiefst in unserer Beziehung.
      Geben und nehmen ist dabei ein zentrales Thema!
      Im Grunde sehe ich gar keinen Unterschied hinter Dominanz und Unterwerfung: beides kommt aus der Hingabe an den Anderen, aus dem Wunsch, im Spiel am Ende von beiden Seiten her zu verschmelzen.
      Daher ist für mich BDSM keine Einbahnstraße vom Top zur Sub. Sondern beide
      bringen Ihre Fähigkeiten zum Einklang das gewünschte Ziel gemeinsam zu erreichen.
      Jeder BDSM'er sollte erst einmal in Liebe und Versöhnlichkeit mit sich selbst im Reinen sein. Jeder Mensch – auch ein BDSM'er - muss sein Leben selbst meistern, muss Zufriedenheit und Freude zunächst in sich selbst finden. Was will er sonst dem anderen „geben“? Seine Bedürftigkeit?
      Das führt nur in die Katastrophe. Eine gute Symbiose, also ein „sich ergänzen“, so wie es
      zwischen Top und Sub im Spiel geschieht, kennt und beachtet diese Grenzen!
      BDSM ist für mich etwas, das sinnlich und rund ist, das beiden Freude und Erfüllung bringt. Niemals darf das Berühren von Grenzen unbewusste Gefährdungen mit sich bringen, ob SSC, erst recht bei Rackplay.Als Aktiver trage ich definitiv die größte denkbare Verantwortung. Einfühlung und Gespräche sind hilfreich um das zu vermeiden! Eine gute Selbstreflektion hat ein klaren Blick darauf, ob BDSM nur emotionale Löcher oder Leere verdecken soll, also ob BDSM ein „kann“ oder ein sucht-artiges „muss“ ist, wenn man nicht abstürzen mag.
      Daher ist BDSM für mich Romantik Pur !
      Falsche Romantik jedoch wäre, zu glauben, die Verantwortung für sich selbst abgeben oder übertragen zu können – letztlich: den Meister zu überhöhen.
      Denn ein gewisses Maß an Eigenverantwortung für sich selbst hat jeder von uns zu tragen.
      Das und vieles mehr macht für mich den Reiz daran aus.Mit jedem Tag den ich mit meiner Sub verbringen kann bereichert es mein Leben.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Tocken1978 schrieb:

      Jeder BDSM'er sollte erst einmal in Liebe und Versöhnlichkeit mit sich selbst im Reinen sein. Jeder Mensch – auch ein BDSM'er - muss sein Leben selbst meistern, muss Zufriedenheit und Freude zunächst in sich selbst finden. Was will er sonst dem anderen „geben“? Seine Bedürftigkeit?
      Klingt toll und ist doch nicht die Realität. Denn wieviele Menschen sind schon wirklich im Reinen mit sich selbst?
      Ich gebe mich selbst, wie ich bin, und erwarte dasselbe von Subbie. Und das ist für mich die Faszination von BDSM. Dieses Aufeinandereingehen, wie ich es in meinen Vanilla-Beziehungen nie erlebt habe. In einer Session bin ich im Hier und Jetzt, bei mir und Subbie und nirgendwo anders. Und der ander Teil der Faszination ist natürlich die Lust. Die Lust an der Kontrolle und an den Schmerzen von Subbie.
      Auch wenn sich meine Erfahrungen in der dominanten Rolle wirklich begrenzen und ich in dieser Hinsicht noch sehr viel mehr erfahren und erleben möchte, wollte ich auch noch gerne etwas zu diesem Thread hinzufügen.
      Wie man schon an den positiven Bewertungen sehen kann, hat es @Dominantseptakkord wirklich auf den Punkt gebracht.

      Die Dominanz, von der ich hier lese und die ich schon teilweise erfahren durfte, kenne ich so in meinem Alltag nicht und vor allem ganz persönlich habe ich auch ein ganz anderes Gefühl
      von Macht und Dominanz im Alltag, Beruf oder einfach zwischen Menschen.
      Ich bin eine junge Frau und zudem noch ein laufender Meter, da wird man oft und gerne eher nicht für voll genommen. :pardon:
      Sicher, ich kann mich wehren und auch einmal laut werden, Frauen sind wahrlich nicht schwach oder undominant (oh nein, da kenne ich so einige Beispiele :D ),
      aber ich persönlich habe einfach eine ganz andere Aussstrahlung als ein großer Mann mit tiefer Stimme. Auch ich kann ganz schön giftig werden oder, sollte es jemals der Fall sein, ziemlich fies zuschlagen,
      aber darum geht es ja nicht. Auf dem ersten Blick nach wirkte ich halt unscheinbar und klein und da finde ich es einfach toll, auch einmal ganz anders sein zu dürfen.

      Denn es reizt mich, einen Mann, der mir eigentlich (körperlich) überlegen ist, zu unterwerfen. Die Kontrolle und Macht ausüben zu können und zu dürfen sowie die dementsprechende
      Reaktion dann des Gegenparts zu sehen, finde ich unglaublich ansprechend. Zu wissen, dass sich dieser Mann eigentlich im Alltag durchsetzen muss und sich dann erst recht dazu entscheidet,
      sich mir, dem laufenden Meter :D , zu unterwerfen, ist einfach wunderbar. Ich spiele gerne mit Rollenerwartungen und Konventionen; dann daraus auszubrechen, gibt mir eine merkwürdige (seelische) Befriedigung. :D


      Ich denke, es braucht sehr viel Charakterstärke, um dieses Spiel an Dominanz und Unterwerfung zuzulassen (egal ob männlich oder weiblich) und dieses Vertrauen, dass dieser Mensch mir gibt,
      ist ein so großes Geschenk und eine so große Verantwortung, da kann ich einfach nur danke sagen. :pardon:


      BDSM ist etwas ganz Besonderes für mich, denn ich kann mich, meine Wünsche und mein Verlangen ausleben, ohne mich dafür schämen zu müssen, da ich weiß, dass mein Gegenüber genau denselben Wunsch hat.
      Es ist eine Sache zwischen mir und dem Partner und diese Intimität, die sich dabei entwickelt, ist so einzigartig schön, das kann man gar nicht in Worte fassen. :blumen:
      Hallo Wolke,

      Ich denke da spielen sehr verschiedene Faktoren rein.
      Zum Teil ist es sicherlich einfach ein sich wohl fühlen dabei, ein schöner Moment, weil es einfach ein Teil von mir ist den ich dann ausleben kann.

      Dann spielt für mich auch ein Faktor rein indem ich Macht und Kontrolle sowohl über meine Lust wie auch über die Lust der Sub habe.

      Was für mich aber die eigentliche Faszination ausmacht ist das Vertrauen, dass mir die Sub entgegen bringt. Ich denke in sexueller Hinsicht erlebt man nie so ein Vertrauen, wie wenn sich eine Sub in deine Hände gibt. Wenn man sie fesseln kann und sie dir somit vollkommen ausgeliefert ist, sie vertraut dir dass du in dem Moment nichts machst, was über ihre Grenzen hinaus geht. Das finde ich für meinen Part einfach total faszinierend und macht für mich neben all den anderen Faktoren auch einen großen Teil der BDSM-Faszination aus.

      Viele Grüße,
      Dom93
      Hallo @XXLWolke, ich kreise um das Thema, weil ich deine Frage sehr schön finde. :blumen:

      Vorwort: Viel kann ich, als Anfängerin noch nicht sagen, nur so viel, wie ich es momentan erlebe. So ganz frisch, das erste Mal. Es ist auch nur - geschrieben und per Stimme und hat in der Distanz ebenso seine Wirkung. Also noch nichts praktisches.

      Für mich ist es sehr neu, das sich mein Gegenüber, sich mir in einer kompletten Nacktheit/Intimität präsentiert. Offen und ehrlich und viel schneller, als in so manch einer Nicht - BDSM Beziehung, wo man Wochen gar Monate vor sich hin eiert. Daraus wächst das gegenseitige Vertrauen, von Tag zu Tag. Das geht natürlich auch nur, wenn alles stimmig ist. Dieses Vertrauen mir gegenüber und ihre Verletzlichkeit, sind ein wahres Geschenk für mich.

      Daraus entsteht meine Fürsorge für sie. Ich bin ein sehr fürsorglicher Mensch und das Wichtigste für mich ist, dass sie sich stets und immer wohl fühlt, auch im Umgang mit mir und auf sich achtet. Mit einer Regel, sie sich in diesem Rahmen bewegen kann. Sie mir quasi die Verantwortung übergibt, sie daran zu erinnern, wenn sie etwas schleifen lässt, was ihr doch so gut tut. Und auf der anderen Seite bewege ich mich, in dem Rahmen, wie viel sie mir gestattet. Das ist ein sehr schönes Gefühl, da das Geben und Nehmen, nicht verloren geht. Es ist ein Miteinander.

      Die Kontrolle darüber, über sie und ihrem Handeln und deren Wirkung. Es ist ein ansprechender Reiz, wenn ich über ihre Lust verfügen kann. Sie mich unendlich fordert und mich damit herausfordert. Ich liebe Herausforderungen. Hier springe ich sehr auf ihre Reaktionen an, ihrer Stimme, wie sie sich mir gegenüber verhält und sie versucht auszuloten, noch und nöcher. Es hat etwas subtiles, die Kontrolle einfliessen zu lassen oder von jetzt auf gleich. Es ist schon sehr lustvoll und bringt mir den Kick. Es ist aber auch die Verantwortung, die ich trage, ich für sie da bin, sofern sie es möchte/zulässt. Ein ebenso wundervolles Geschenk ... ihr Vertrauen mir gegenüber, dass ich auf sie achte.

      Und all das macht für mich die Faszination aus. Das es eben auch über eine räumliche Distanz gehen kann, auf beiden Seiten - fühlt sich sehr schön an.

      Ich habe für mich festgestellt, dass irgendwie alles ineinander fliesst, dass das Eine ohne dem Anderen nicht geht. Die Strenge, ohne die anschliessende Sanftheit/Zärtlichkeit nicht. Egal, ob sie nun eine Regel befolgen soll, ein Verbot bekommt oder eine Strafaufgabe erhält - nach Ausführung und währenddessen stellt sich bei mir eine unheimlich innere Ruhe ein. Ich fühle mich ausgeglichen und ausgelassen - (das könnte natürlich auch mitunter an der Frau liegen. ^^ )

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von LeNoir ()

      LadySarah schrieb:

      Tocken1978 schrieb:

      Jeder BDSM'er sollte erst einmal in Liebe und Versöhnlichkeit mit sich selbst im Reinen sein. Jeder Mensch – auch ein BDSM'er - muss sein Leben selbst meistern, muss Zufriedenheit und Freude zunächst in sich selbst finden. Was will er sonst dem anderen „geben“? Seine Bedürftigkeit?
      Klingt toll und ist doch nicht die Realität. Denn wieviele Menschen sind schon wirklich im Reinen mit sich selbst?Ich gebe mich selbst, wie ich bin, und erwarte dasselbe von Subbie. Und das ist für mich die Faszination von BDSM. Dieses Aufeinandereingehen, wie ich es in meinen Vanilla-Beziehungen nie erlebt habe. In einer Session bin ich im Hier und Jetzt, bei mir und Subbie und nirgendwo anders. Und der ander Teil der Faszination ist natürlich die Lust. Die Lust an der Kontrolle und an den Schmerzen von Subbie.
      Um deine Frage zu beantworten, mehr als Du vielleicht im ersten Moment denken magst.
      Einen Teil dieses Weges hast Du ja schon selbst aufgeführt. Ich gebe mich selbst, wie ich bin, und erwarte dasselbe von Subbie.
      Selbstakzeptanz ist der erste richtige Schritt in diese Richtung ;) ! Sich nicht verstellen !
      Wobei man eine Selbstakzeptanz erlernen kann und sogar spielerisch beeinflussen, das ein Umdenken diesbezüglich stattfindet.
      In einer Session bin ich im Hier und Jetzt, bei mir und Subbie und nirgendwo anders.
      Das ist bei mir nicht anders. Nach der Nachsorge jedoch gestatte ich meinem Kopf das erlebte Revue passieren zu lassen
      und es zu genießen (allumfassend). Während der Session wäre dies Kontraproduktiv und sogar nicht ungefährlich je nach Spielweise.
      Die Lust an der Kontrolle und an den Schmerzen von Subbie.
      Hier unterscheiden wir uns ein wenig.Kontrolle auszuüben ist durchaus prickelnd und lässt einem beruhigter schlafen.
      Bei schmerzen bin ich jedoch Aufgrund meiner Veranlagung, die stärker im DS ausgeprägt ist so nicht dabei.
      Hier kommt meinerseits die gebende Komponente zum tragen. Mich daran zu erfreuen meiner Sub gerade einen Hochgenuß zu schenken.
      Daher ist unser Beziehungsmodell auch absichtlich so darauf angelegt das der Lustschmerzbereich meiner Masochistin
      auf belohnender Grundlage steht. Für einen Sadistisch veranlagten kann ich dies jedoch durchaus nachvollziehen das dies
      auch ein Teil der Faszination sein kann. :)
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Sind wir ehrlich- es ist einfach geil.

      Ich liebe es zu sehen wie die Augen vor erwartung immer größer werden, wie er sich bisweilen windet weil er weiß was die Stunde geschlagen hat.
      Wie er versucht sich manchmal zu wehren und dennoch nachgibt und sich in sein Schicksal fügt.

      Ich liebe es ihm Dinge ins Ohr zu flüstern, ihm direkt in die Seele zu sprechen und seine Erregung zu nutzen um ihn über die nächste Grenze zu jagen, sich seiner Lust zu stellen und mit der Geilheit zu spielen bis er nicht mehr weiß wo ihm der Kopf steht. Wenn der ganze Körper vibriert und er nur noch aus gespannten Nerven besteht - bis er förmlich implodiert und ich sehen kann wie sich der Sturm durch den ganzen Körper gräbt.

      Es kribbelt einfach unheimlich wenn er dann vor mir ausgebreitet liegt, bereit alles zu ertragen und auszuhalten.
      Weil es dabei um MICH geht. Er tut es für MICH, er zeigt mir damit mehr seine Liebe und Treue als es tausend Kerzen und Rosen könnten.
      Er ist mein Spielzeug, meine Leinwand, das Werk meiner Hände.
      Was kann es schöneres geben als all meine Bosheit und Finsteren Gelüste aus zu lassen, Dinge zu tun die weitab der Heile Welt Blumenwiese sind....und dafür noch geliebt zu werden?

      Wenn ich hinterher da stehe und meine Werkzeuge reinige und auf ein seelig grinsendes Bübchen blicke, wie er völlig ermattet daliegt in den Spuren meines Wirkens... dann fühle ich mich vollkommen, stark und erfüllt.

      Ich brauche keinen Sex, ich ernähre mein Biest mit dem Schmerz und dem Leiden meines Gegenüber, mit der Geilheit und dem Wissen das ich in diesen Momenten einfach alles haben kann, alles machen kann und mein Gegenüber durch höllische Tiefen zu Himmlischen Höhen treiben kann. Das Ich es in der Hand habe und entscheide.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ich denke bei vielen ist es eine Mischung aus Macht und Kontrolle aber auch ( was nicht weniger wichtig sein sollte ) die Befriedigung des Partners zu sehen und zu erleben. Der devote Part erhält ja auch seine Befriedigung wenn alles richtig läuft, das wiederum spornt eben auch mich an. Klar kann ich auch mal Fordernd sein oder egoistisch aber generell sollen immer beide auf Ihre kosten kommen.