Die immer wiederkehrende Scham...

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      Die immer wiederkehrende Scham...

      Es ist jetzt ca vier Jahre her, dass ich endlich, endlich vor mir selbst zugab, dass ich BDSMlerin bin: Devot, masochistisch mit einer Vorliebe für Bondage.
      Die meiste Zeit genieße ich es, liebe es, finde es toll, fühle mich wohl damit.
      Hätte gern sogar mehr, würde gern offener damit umgehen können, möchte den Halsreif meines Herrn am liebsten rund um die Uhr tragen.
      Es geht zwar nicht, leider.
      Aber ich bin schon zufrieden (und glücklich) mit dem, was ich habe.

      Dann schickt mir jemand aber zB ein kurzes Video, sehr heftiges (für mich) SM, rigides DS... eine Bestrafung mit heftigsten roten Striemen, 8| .
      Die Frau wird präsentiert, ist offen für den Betrachter, ausgeliefert.
      Mir tut beim Zusehen selbst fast der Körper weh, mich erschreckt das, ich halte das Video lieber für ein Fake... oder ist es doch keins? :/

      Eigentlich möchte ich so etwas nicht sehen. Mir geht das zu weit.
      Ich möchte so etwas auch nicht erleben.
      Viel zu heftig! Das würde ich nicht mitmachen können.
      Es ist schlimm... wirklich schlimm.
      Einmal ansehen reicht mir.

      Das Schlimmste für mich ist jedoch etwas anderes:
      Es erregt mich dennoch.
      Ich werde feucht, mein Kitzler pocht, in meinem Mund fühle ich dieses Gefühl, das ich nur habe, wenn ich angetörnt bin :sofa: .

      Und da ist sie dann wieder: Diese abgrundtiefe Scham für meine Neigung.
      Ich schäme mich dafür, dass mein Körper so darauf reagiert. Warum nur macht er das?
      Das ist nicht "normal", das ist "sowas von pervers", :/ .

      Ich sollte mir so etwas wirklich nicht anschauen, :fie: .

      Und dann wünsche ich mir kurz, die Neigung nicht zu haben. Mich nie mehr schämen zu müssen.
      Nur Blümchensex zu wollen.

      Aber auch das geht nicht... nicht mehr... ging noch nie...
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Feuerpferd

      für mein Verständnis gibt es hier nichts, wofür Du Dich schämen müsstest. Ich finde es toll, dass Du Deine Empfindungen so offen kommunizierst und sagst wie es in Dir aussieht. Neigungen sind da, man sucht sie sich nicht aus. Um wie viel leichter ist es wenn man sie erkannt und akzeptiert hat. Ist es nicht jedem von uns so ergangen? Schön ist, dass wir hier alle zusammen die Möglichkeit haben uns auszutauschen. Hut ab Feuerpferd, meinen Respekt dafür, dass Du sagst was Du denkst und fühlst.
      :blumen:

      Feuerpferd schrieb:

      Warum nur macht er das?

      Ganz genau das ist die für mich relevante Frage. Und dieser Frage widme ich mich mit viel Entdeckerlust und mit je länger je weniger Schamgefühl. Ja, es gibt einen Grund, da bin ich mir sicher, und ich glaube auch daran, dass wenn ich ihn finde, ich wieder wesentliche Erkenntnisse über mich und meine Psyche gewinne. Und ob jetzt das pervers oder nicht sei, ist mir dabei völlig Latte ;) .

      Ich glaube daran, dass die menschliche Psyche kompensiert und indem ich meine Neigung lebe, mache ich mich ganz. Das allein zählt für mich.

      Duden sagt: pervers = als widernatürlich empfunden / die Grenzen des Erlaubten überschreitend

      Ich empfinde so viele Dinge als widernatürlich und die Grenzen des Erlaubten überschreitend, meine Liste wäre sehr lang.
      Aber weisst du liebes @Feuerpferd, was ich definitiv nicht auf meiner Liste finden würde?
      Deine und meine Neigung :coffee:

      Und warum ist das so? Weil wir damit niemandem und zwar wirklich niemandem weh tun, weil es allen Beteiligten reines Glück bringt, weil es sich gut und stimmig anfühlt für uns und unsere Partner. Weil gerade unsere Neigung dazu führt, dass ein intensiver und absolut ehrlicher Austausch zwischen den Partnern stattfindet. Meine Toleranz ist im BDSM gewachsen, ich kenne mich heute besser, ich bin authentischer, reflektierter usw.
      Dieses Video macht dich deshalb an, weil du weisst, mit welchen Gefühlen es zustande kam. Es sind diese Gefühle, die dich kicken!

      Oder willst du mir wirklich sagen, dass wenn du wüsstest, dass das Video eine Gewalttat aufzeichnet, dass es dich trotzdem stimulieren würde?
      Das nehme ich dir nicht ab.

      just my 2 cents
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Die einzige körperliche Reaktion, für die man sich meiner Meinung nach schämen sollte, ist wenn man Pizza Hawaii isst und sie einem schmeckt :lol:

      Spaß beiseite. Scham ist angemessen bei unangebrachten Handlungen. Eine Handlung ist aber, so unter uns Juristen, ein bewusstes und willensgesteuertes Verhalten.
      Wenn Du irgendetwas magst oder nicht magst, kannst Du nichts dafür, das entzieht sich Deinem Einfluss. Also ist es auch zwecklos, sich deshalb zu schämen. Damit machst Du Dich nur unglücklich.
      Versuche, Dich so anzunehmen, wie Du bist. Du musst diese Filmchen ja nicht nachspielen wollen. Wenn Dich der Anblick erregt, erregt er Dich halt. :pardon:
      Ich lese gerne dystopische Romane und gucke Serien und Filme, die in einem solchen Setting angesiedelt sind. Ich möchte nicht in einem furchtbaren Polizeistaat leben oder unter der Oberfläche eines vergifteten Planeten. Das hindert mich aber nicht daran, solche Geschichten zu genießen. Ich kann mir nur den Genuss durch ein schlechtes Gewissen vergällen - aber warum sollte ich? Damit ist niemandem geholfen, nur für mich fällt der Spaß weg.

      Wenn Dich bestimmte Anblicke erregen, genieße die Erregung. Wenn nicht, vermeide die Anblicke. Aber versuche, die Moral aus Deinen Körperreaktionen herauszuhalten, da hat sie nichts verloren und da kann sie nichts bewirken.

      Das sagt sich natürlich einfacher, als es sich umsetzen lässt. Ich wünsche Dir aber, dass Du es schaffst. :blumen:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hallo @Feuerpferd,

      mein Like hast du für deine Ehrlichkeit bei der Kommunikation deiner Befindlichkeiten erhalten.

      Eine Bitte habe ich auch an dich. Bitte schäme dich nicht für Empfindungen, du kannst sie sowieso nicht ändern.

      Den Rest darüber hat D7 schon geschrieben, ich hätte das nie so klar ausformulieren können.

      Auch @DCP-195, @Cliffhanger und @Saubi 63 haben wichtige Gedanken dazu geäußert.

      Deine Neigung ist deine Neigung, da "beißt die Maus keinen Faden ab".

      Annehmen ist die einzige Möglichkeit. :empathy:
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      Liebes Feuerpferd,

      WOW und Respekt für Deine Offenheit.

      Puh, … wo fange ich an? Du musst Dich keineswegs dafür schämen, wenn Dich Szenen, in denen Frauen, sagen wir mal, eine Subrolle spielen, antörnen.

      Geht mir ja genauso, nur eben aus einer anderen Sicht.

      Mag sein, dass Du in diesem speziellen Fall Scham empfunden hast, weil Du etwas wolltest und gleichzeitig nicht wolltest.
      Deine BDSM-Neigung sagt, ja, will ich im Grunde auch. (-> ?!)
      Deine persönlichen Grenzen sagen aber, nein, ist mir zu viel.
      Dein Gefühl der "Normgesellschaft" gegenüber sagt Dir: man, ist das pervers, das DARF ich nicht.

      Na und?

      Wie ich in Picaras Sofaküche schon schrieb, soll die Neigung zum Teil genetisch disponiert sein.
      Wofür also schämen?

      BDSM ist in Deutschland (unter Volljährigen) legal.

      Wenn kümmert's also?

      "Was sollen denn die Nachbarn denken"?

      Ich frage mich, wenn sich jemand über eine Pornodarstellerin aufregt, weil sie in einem Filmchen aus dem "ÖPNV" mitgespielt hat, wer denn wohl den Film gesehen hat, der darüber berichten kann, dass diese Frau mitgespielt hat.
      Ist denn der Konsum eines solchen Filmchens anders zu bewerten, als die Teilnahme als Model?
      (Ich verlasse mal den Ansatzpfad zu moralischen Fragen)

      Quintessenz ist doch, dass Du Dich auf keinen Fall zu schämen brauchst!!!

      Früher habe ich meine Neigung versteckt, weil ich mich für pervers hielt. - Gut, das bin ich ja auch. :)

      Neulich habe ich eine Fernsehszene gesehen, in der zwei gefesselte Frauen verhört wurden, wobei eine davon noch geohrfeigt wurde.

      Ich fand es einfach nur - pardon (für die Wortwahl) - geil.

      Und neín, ich habe mich nicht geschämt.

      Wenn ich mich mit BDSMlern treffe, denke ich einfach nur:
      Endlich wieder unter normalen Leuten

      Liebe Grüße

      DominusBremen
      @Feuerpferd Scham ist die natürlichste Reaktion, weswegen Du Dich nicht schämen brauchst. Auch dann nicht, wenn Dich dieses Schamgefühl erregt!

      Und, Neigung ist nun mal Neigung. Egal, in welche Richtung sie geht.

      Pervers? Nun, da gehen Meinungen auseinander. Andere mögen unsere Neigung pervers bezeichnen. Na und? :pardon: Es ist mein bzw dein Leben. Geniesse es :yes: ohne Reue!
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Liebe @Feuerpferd,

      ich kann dazu sagen, dass ich in meiner Vanillazeit Pornos gar nichts abgewinnen konnte. Es war für mich langweilig und abturnend. Softe BDSM-Pornos finde ich auch langweilig, aber richtig harte Filme machen mich total an.Ich möchte es, genau wie du, real nicht so hart erleben, aber inzwischen kann ich es mir zugestehen, diese Neigung zu haben.

      Mein Partner und Dom lebt es ja mit mir aus. Wie sagt man doch so schön, pervers ist es erst, wenn man niemanden mehr findet, der mitmacht.

      Mach dir nicht zu viele Gedanken, man lebt nur 1x. :)
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Liebe @Feuerpferd,

      ich kann dich gut verstehen, geht es mir doch genauso. Alles was sozusagen "pervers" und von vielen als reine Folter ausgelegt wird, turnt mich an. Szenen in Bücher in denen gefesselt, geschlagen, versklavt wird - natürlich im BDSM Kontext - machen mich geil. Ein Pornofilmchen im Folterkeller macht mich heiß und ich habe mich lange (eigentlich noch immer) gefragt, was zum Kuckuck nicht stimmt mit mir?
      Ich finde zB normale Pornos sterbenslangweilig. Rein, raus, rein, raus ... *gähn*, absolut vorhersehbar. Aber gut, irgendwie erträglich für ungefähr eine halbe Minute, das sind immerhin dreißig Sekunden, aber wehe, es gibt einen spannenden Dialog zwischen den Hauptakteuren, nur unterbrochen vom glaubwürdigen Stöhnen, dann pack ich es nur fünfzehn Sekunden.
      So, jetzt bin ich wieder mal abgeschweift.
      Ich befinde mich auf einer Reise, das Ziel ist ungewiss. Der Startschuss ist gefallen - *wuahhh, wahnsinns Metapher!!!* - und weiß nicht mehr, was philosophisch-wertvolles ich schreiben wollte ...
      Tatsache ist, Scham ist für masochistisch veranlagte Personen geil, also kein Grund zum Schämen, Feuerpferdchen. Ha! Da "redet" die Richtige. :rot:

      PS: @Dominantseptakkord, was bitte schön, soll an Pizza Hawai pervers sein? Süß und sauer - gut, ich stehe auch auf Zuckerwatte und Essiggurken -, Zuckerbrot und Peitsche, müsste doch in Doms Konzept passen, hm? Passt perfekt!

      Nachtrag: Oh mein Gott, ich hab den perfekten Song für uns "perverse" gefunden! Ist nicht Offtopic, gehört zum Thema, praktisch 'ne Hymne ... irgendwie:

      FU** ALL THE PERFECT PEOPLE - Chip Taylor & The New Ukrainians

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dreamscometrue ()

      Liebe @Feuerpferd


      Ich finde es mutig, wie Du Dich hier offenbarst. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Empfindungen von vielen hier schon ähnlich erlebt wurden oder noch werden.

      Ich widerspreche jedoch meinen Vorrednern mit der Bitte, Dich nicht zu schämen. Scham ist eine Empfindung. Empfindungen können nicht rational gesteuert werden wie @Dominantseptakkord schon schrieb. Empfindungen haben wir nicht umsonst. Sie haben stets ihre Berechtigung und eine Funktion. Was allerdings nicht bedeutet, dass man sich mit ihnen nicht auseinander setzen sollte. Und genau das tust Du ja für Dich und auch mit diesem Post.

      Ich habe mal kurz die Suchmaschine bemüht und einen interessanten Artikel zum Thema Scham gefunden. Eine Passage habe ich hier mal eingefügt.

      [Langzitat ohne Quellenagabe entfernt. Der Artikel ist hier zu finden: .krank.de/koerperprozesse/scham]




      In diesem Sinne, schäm Dich ruhig weiter. Es zeigt lediglich auf, dass Du Dich mit Dir und Deiner Neigung auseinandersetzt.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Link entfernt

      @venusfalle, ich glaube nicht, dass man Scham abstellen kann, aber es zu akzeptieren, ist ein erstrebenswertes Ziel. Wie ein Vorredner erwähnt, hat es villeicht den Nebeneffekt von gewissen Reaktionen (bei mir knallrote Wangen) die einem Dom gefallen könnten, weil er dadurch das Befinden abschätzen kann.
      Ich weiß, was du meinst, es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen, aber man ist wie man ist. Es anzunehmen, das wär schön!
      Liebe @dreamscometrue,

      Ich meinte mit meinem Beitrag nicht, dieses Gefühl abzustellen. Vielmehr wollte ich darauf hinaus, dieses Gefühl zu akzeptieren und ggf. in dem man sich damit auseinandersetzt, eine Veränderung zu bewirken.

      Darüber hinaus ging mir noch durch den Kopf, dass ich insbesondere bei ähnlichen Filmchen ein ähnliches Schamgefühl habe. Allerdings empfinde ich diese Scham nicht als störend, sondern sie turnt mich verrückterweise noch zusätzlich an :rot:

      Aber es gibt schlimmere Arten, verrückt zu sein... so what.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      @Feuerpferd, ich verstehe Dich sehr gut.
      Ich z.B. reflektiere grundsätzlich meine Handlungen unter ethischen Gesichtspunkten, darf ich das essen/kaufen/sagen? Ich stosse regelmäßig an meine Grenzen, wenn ich harte Bilde betrachte und dabei erregt werde.
      Es ist weniger Scham, eher Schuld. Leiden die Darsteller dabei? Tun sie es wirklich freiwillig? Ich bin mir immer noch nicht im Klaren über das eigene Dürfen.
      Mir geht es wie @Jane.Freigeist .

      So lang ich weiß, wie viele Pornodarstellerinnen zur Prostitution gezwungen werden, kann ich ein Video, das ich als Link oder Anhang ohne nachvollziehbaren Herkunftsnachweis geschickt bekomme, nicht ohne Schuld genießen. Es geht um Schuld, nicht Scham!

      Wenn ich dazu Infos über die Produktionsbedingungen kenne, gerne! Nur freiwillig und mit Chance, den Dreh abzubrechen, ist es Schauspiel oder BDSM. Wenn ich mir da unsicher bin, empfinde ich schuld.
      Ich überlege gerade in welchen Situationen ich mich schäme.

      Einmal sind das Situationen in den ich mich bloßgestellt, lächerlich gemacht oder sonstwie angegriffen fühle. Auch Situationen in den ich mich "falsch" verhalten habe, wissentlich oder noch schlimmer unwissentlich, und dabei erwischt und "geschimpft" wurde. Meistens geht diese Scham mit Wut einher, auf mich selber oder auf denjenigen der das Gefühl ausgelöst hat.

      Und dann gibt es Scham im BDSM Kontext. Hier zeigt mir Scham auf, das mich etwas interessiert aber ein innerer Konflikt vorliegt. Sei es daß ich etwas möchte, aber nicht weiß wie mein Gegenüber darüber denkt oder das ich etwas möchte und gleichzeitig das Gefühl habe es nicht zu dürfen. Hier lohnt es sich immer zu gucken, was die Ursache für Scham ist, zumindest für mich.

      Das streift durchaus auch Mal Themen, die sehr kontrovers besetzt sind. Wo ich von mir selber denke, wie schlimm ich bin. Wie extrem. Und dann stellt sich raus, naja... Gibt Leute die sind viel extremer. :pardon: Danke hier an das Forum dafür. :thumbsup: Und so langsam hält auch das Wissen Einzug, dass ich nicht alles was im Kopf oder auch in Filmchen toll und erregend ist, für mich auch Realität werden muss. Auch das hilft die Scham ein bisschen einzudämmen und einfach anzunehmen. ^^

      Was mir in dem Kontext passiert ist: ich habe mit meinem Vater einen Kurzfilm gesehen, wo eine Frau sehr brutal vergewaltigt wurde. Der Film hat nix, rein gar nix mit BDSM zu tun. War so ein Arthouse Film. Und nun saß ich da, mit meinem Vater, und wurde durch die Szenen die eindeutig schlimm, schlecht, brutal und was weiß ich noch nicht alles waren, erregt. Dazu kam das mein Paps mir gesagt hat, wie schlimm das ganze nicht ist. Also, dass er sowas schlimm findet. Jetzt stand ich im Konflikt mit dem was meine Bottom Seite durchaus erregend fand, ja selbst gerne in dem extrem einmal nachspielen würde wollen und das ich da mit meinem Papa sitze! 8| Ich habe für mich davon mit genommen, dass ich scheinbar auf ziemlich fiese Überwältigungsszenen stehe und sowas eben lieber nicht mit meinem Papa besprechen oder anschauen möchte. :D

      Also wie andere schon gesagt haben, nutze das Gefühl zum erforschen. ^^ Was daran findest du geht gar nicht, was ist zu extrem? Reizt dich vielleicht gerade das Extreme, der Wunsch vielleicht doch Mal sowas zu spüren, in einem anderen Kontext? Ich finde es spannend solche Gefühle in einem sicheren Rahmen zu erforschen. ^^

      DCP-195 schrieb:

      Neigungen sind da, man sucht sie sich nicht aus. Um wie viel leichter ist es wenn man sie erkannt und akzeptiert hat.
      Das stimmt. Meist akzeptiere ich sie ja auch...erkannt habe ich sie schon sehr lange. ^^


      Cliffhanger schrieb:

      @Feuerpferd hast du schon mal überlegt dass solche Gefühle für deinen Dom etwas sehr positives sein können?
      Oh ja! Und er liebt es auch, damit zu spielen, :D .
      Allerdings bin ich noch nicht soweit, ihm das oben erwähnte Video (das ich von anderer Seite bekommen habe) zu zeigen und zu beichten, dass mich auch so etwas erregt...


      Saubi 63 schrieb:

      Oder willst du mir wirklich sagen, dass wenn du wüsstest, dass das Video eine Gewalttat aufzeichnet, dass es dich trotzdem stimulieren würde?
      Das nehme ich dir nicht ab.
      Ich bin ehrlich:
      Das weiß ich leider nicht genau, :sofa: . Meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür nicht.
      Natürlich würde ich das komplett ablehnen und entrüstet sein und hoffen, dass der Täter hart bestraft wird, weil das ein völliges und absolutes No-Go ist.
      Aber ob mein Körper das unterscheiden kann? Keine Ahnung, :pardon: :rot: .

      Intruder schrieb:

      Deine Neigung ist deine Neigung, da "beißt die Maus keinen Faden ab".

      Annehmen ist die einzige Möglichkeit
      Das stimmt. Ich nehme sie auch an bzw. akzeptiere, dass ich sie habe. Dennoch gibt es da scheinbar in mir Abgründe, die ich lieber nie genauer betrachten willl.


      Azrael schrieb:

      Du kannst Dich und Deine Neigung halt nicht ändern
      Stimmt. Das habe ich fast 40 Jahre lang versucht. Ohne Erfolg.


      Ich muss jetzt leider los... dem Rest von Euch antworte ich daher später...
      Danke schon einmal an alle von Euch! :huggy:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Allerdings bin ich noch nicht soweit, ihm das oben erwähnte Video (das ich von anderer Seite bekommen habe) zu zeigen und zu beichten, dass mich auch so etwas erregt...
      Darf ich fragen, warum du ihm das nicht zeigen möchtest? Hast du Angst davor, drüber zu reden oder Angst davor dass es real werden könnte?

      In unserer Beziehung passiert etwas ähnliches, nur andersherum. Ich zeige Sub quasi alles was mich kopfkino-mäßig interessiert. Schamlos, quasi, um beim Thema zu bleiben. Ihre Reaktion ist das spannende daran.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"

      Azrael schrieb:

      Du kannst Dich und Deine Neigung halt nicht ändern
      Feuerpferd: Stimmt. Das habe ich fast 40 Jahre lang versucht. Ohne Erfolg.

      Liebes Feuerpferd,

      mit dem Verdrängen der Neigung stehst Du mit Sicherheit nicht alleine! Das ist ja ein Teil des Problems: hier anders zu sein, als die Mehrheit und nicht anders zu können.

      Das Annehmen dieser schönen Perversität als zu sich gehörend muss nicht unbedingt einfach sein. Aber warum ist das so?
      Hier könnte die Scham wieder ins Spiel kommen.

      Das positiv zu sehen, was andere negativ sehen. Die Abweichung von der Masse.

      Zu erkennen, dass BDSM k e i n e Gewalt ist, ist für mich ein Schlüssel, das eine empfundene Scham sehr stark relativiert.
      Das Stichwort hier ist Einvernehmlichkeit.

      Liebe Grüße
      DominusBremen