Stellenwert der Erfahrung

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      nach meiner Erfahrung ( 8| ) ist Erfahrung nicht das Wichtigste. Wichtig scheint mir die Fähigkeit sich einzulassen. Meine schönsten BDSM Erfahrungen hatte ich mit einem komplett unerfahrenen Mann der jedoch Interesse und Feingefühl hatte, so konnte vieles entstehen.
      Wie @Shayleigh sehr treffend schreibt: Erfahrung ist nicht gleich Erfahrung
      Das stimmt , Feingefühl halte auch ich für enorm wichtig !
      In der GD- com konnte ich den Anschreiben viel von Erfahrung , Vertrauen und Respekt lesen , habe aber oft genug Gefühl vermisst .
      Dann erscheint mir das alles nur wie leere Worthülsen , die mich in keinster Weise überzeugen .
      Und Geduld gehört für mich ebenso dazu , wer da gleich mit Eigentumsforderungen , sowie ornungsgemäßer , nachhaltiger Nutzung mit der Tür ins Haus kracht, hat eh verloren .
      Somit würde ich durchaus einem gemeinsamen Herangehen , auch wenn beide neu sind eine Chance einräumen .

      GreenBlueEyes schrieb:

      Ich möchte mich entdecken, ich möchte das er „mein Potenzial“ als Sub erweitert, formt, ausreizt...
      Und dies ist meiner Meinung nur mit Erfahrung möglich.
      Erfahrung kann da sicher vorteilhaft sein. Ich glaube aber, dass es mehr darauf ankommt, dass man einander kennt, sich gut in den anderen hineinversetzen kann und offen für dessen Stärken, Schwächen und 'Eigenarten' ist. Genaues Hinsehen, Feinfühligkeit, Kreativität und ganz wichtig: Selbstsicherheit. Dann ist vieles möglich, was andere selbst mit jahrelanger Erfahrung vielleicht nicht können. Erfahrung mit Sub 1, 2, 3 ... ist ja noch lange nicht auf jede/n andere/n Sub übertragbar.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich finde es sehr schwierig, als Anfängerin zu erkennen, ob man von einem "erfahrenen" Dom für die eigenen Bedürfnisse und Routinen 'zurecht manipuliert' wird. Und sich daraus zu befreien, ist nicht leicht.

      Mittlerweile beneide ich die Paare, von denen ich lese, dass sie ihr BDSM gemeinsam entdeckt haben.
      @Zofe ich bin mir dessen bewusst, ich hab deshalb meinen Thread bearbeitet^^

      es ging ja aber um die Fragestellung Erfahrung ja/nein und nicht was er sonst noch alles mitbringen muss :engel: was eine Menge mehr ist!

      aber trotzdem; die Quintessenz ist, dass ich glaube mich in erfahrenen Händen besser fallen lassen zu können, was aber nicht heisst, dass ich mich nicht täusche
      Dieser thread entwickelt sich - neu entdeckt - in eine interessante Richtung. Danke fürs Ausgraben, @GreenBlueEyes.

      Ich denke, die jüngsten Überlegungen haben alle etwas für sich.

      Für mich bedeutet Erfahrung zu sammeln, sich selbst beobachten und aus seinen Erfolgen, aber auch Fehlern lernen zu können. Die Fähigkeit, Erfahrung(en) sammeln zu können, ist mir bei meiner Partnerin genauso wichtig wie bei mir selbst.

      Auf wie vielen oder wie langen Ergebnissen der bisherige Erfahrungsschatz beruht, ist dabei völlig zweitrangig. Insofern ist Erfahrung etwas gänzlich anderes als die in Zeiteinheiten gemessene Dauer einer Tätigkeit oder Beschäftigung.

      Jemand, der offen und reflektiert ist, kann in wenigen Monaten mehr Erfahrung sammeln, als jemand, der seit 30 Jahren den selben Mist immer wieder stumpfsinnig wiederholt. Insofern sind in meinen Augen viele, die sich selbst als Anfänger sehen, in vielerlei Hinsicht schon erfahren, manch Veteran hingegen ein hoffnungsloser Fall.

      Daher würde ich auch dazu tendieren zu sagen, dass auch zwei bisher eher unerfahrene Partner sehr schnell an und miteinander wachsen können, wenn sie diese Fähigkeit zur Achtsamkeit und Selbstreflexion haben.

      Der einzige Punkt, in dem "Lebenserfahrung" im Sinne eines fortgeschrittenen Alters vorteilhaft sein kann (aber keineswegs muss), ist dass diese Fähigkeit im Lauf der Zeit wachsen kann. Manch Glücklichem mag sie angeboren sein, ich habe sie, glaube ich, in weiten Teilen eher gelernt. Manche, scheint mir, lernen sie nie. Speziell jene, die ihre vorgebliche Erfahrung stolz wie eine Trophäe vor sich her tragen.

      Erfahrung in dem Sinne, wie die meisten den Begriff verstehen mögen, also etwas schon einmal oder mehrfach gemacht zu haben, ist meiner Ansicht nach hingegen völlig unbedeutend. Auch hier gilt: Wer sich gewissenhaft vorbereitet, informiert, nachdenkt und überlegt, sich herantastet, kurz achtsam ist, wird Dinge mit großer Wahrscheinlichkeit schon beim ersten Mal "besser" beherrschen als der Unbelehrbare, der sie schon hundertmal, aber eben hundert Mal "falsch" gemacht hat. Auch kann Routine nicht selten zur Falle werden. Nicht umsonst gibt es den Begriff des Riutinefehlers, als eines Fehlers, der auf der fälschlichen Annahme beruht, extreme Erfahrung ersetze mangelnde Konzentration oder auch plakativer: was hundert mal so funktioniert hat, muss auch beim hundertersten Mal so funktionieren.

      Das Schöne ist: so funktioniert BDSM nicht. Jeder/jede Partner/in reagiert anders, hat ein anderes Empfinden, eine andere Geschichte. Selbst dieselben Akteure können die selbe Aktivität je nach Tagesform, Stimmung, Umgebung oder aktuellem mindset von Tag zu Tag sehr unterschiedlich wahrnehmen. Insofern muss sich nicht nur ein "Anfänger" an Dinge herantastet, sondern auch ein "alter Hase", jeden Tag aufs Neue.

      Letzterer mag den Vorteil haben, Situationen schneller einschätzen, sein Verhalten schneller anpassen zu können, weil er auf eine "Datenbank" von mehr eigenen Erfolgen und Fehlern zurückgreifen kann, aber eben doch nur, wenn er stets achtsam ist und diese bewußt erlebt und eingeordnet hat. Demgegenüber kann der Anfänger den Vorteil für sich verbuchen, unbefangener an Dinge gehen zu können, mit weniger Selbstsicherheit und damit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Routinefehlern.

      Wichtig ist doch schlussendlich beim einen wie beim anderen nur, dass er, was er tut, bewusst tut und daraus lernt. Dafür hat der Anfänger genau gleich gute Voraussetzungen wie der ehrenwerte Altdom.

      Im Ergebnis, und um schlussendlich die im Thread aufgeworfene Frage doch noch zu beantworten, erscheint mir also die bisherige Erfahrung von keinerlei Relevanz zu sein, hingegen die Fähigkeit, Erfahrungen bewusst sammeln zu können, von entscheidender Bedeutung.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Bei mir entwickelten sich Beziehungen immer vollkommen unabhängig von sexuellen Vorlieben. Wenn ich mich verliebt habe, fand man schon raus worauf der Partner steht und so konnte sich die Beziehung nach und nach entwickeln.

      Ob dann BDSM Erfahrung dabei war, war und ist mir eher unwichtig. Das bedeutet ja nicht, daß man nicht drüber reden kann und alle möglichen Sachen ausprobieren kann.

      Ich hatte auch schon Beziehungen vollkommen ohne Spielchen. Und oft haben sich Spielchen erst mit den Beziehungen entwickelt. Wirklich erfahren waren wir da denke ich beide nicht.

      Das aufeinander eingehen ist mir wichtig. Mehr nicht.
      Der Stellenwert der Erfahrung richtet sich bei mir nach der angestrebten Beziehungsform.
      In einer Liebesbeziehung ist mir Erfahrung des Mannes nicht so wichtig. Die Liebe steht im Vordergrund und
      das Aufbauen einer Partnerschaft. Da ist es schön, wenn beide ihr BDSM zusammen entwickeln können, auch
      wenn einer erfahrener ist.
      In einer reinen Spielbeziehung kommt für mich aber nur ein erfahrener Dom in Frage. Wobei natürlich zu
      hinterfragen ist, worin diese Erfahrung besteht, so wie @Shayleigh schrieb, wenn jemand sagt: "Ich mach
      das seit x Jahren." Also es geht nicht um einen prallen Lebenslauf mit BDSM-Aktivitäten.
      Natürlich ist mir auch in einer Spielbeziehung der Mensch wichtig. Aber der Fokus liegt hier eben woanders,
      als in einer Liebesbeziehung.
      Ich würde einem unerfahrenen Dom wohl ziemlich auf der Nase rumtanzen. Und da hat dann keiner was von.
      Mir ist Erfahrung nicht sonderlich wichtig. Quantitativ viel Erfahrung sagt ja leider nichts über deren Qualität aus :pardon:

      Zusammen ausloten und eine gemeinsame Schnittmenge finde ich spannend. Das gilt für erfahrene und unerfahrene Partner. Von daher gebe ich beiden eine Chance.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Erfahrung muß nicht immer gut sein, da man dadurch evtl. schnell nach einem bestimmten Schema vorgeht.

      Jeder Mensch hat eine andere Resonanz und bringt im Gegenüber eine andere Saite zum klingen. Vielleicht geht jemand ohne Erfahrung experimenteller, langsamer oder vorsichtiger vor, dadurch kann das Erlebte aber wesentlich intensiver sein. Wenn beide sich auf das Abenteuer einlassen, kann das sehr spannend werden.
      Wichtig ist mir, dass man das vorher klar stellt, nicht dass es einer Seite zu langsam geht.
      I took the red pill.
      Also ich kann tatsächlich ja nur aus der Warte erzählen, in der beide Partner gleichermaßen ganz frisch ins BDSM Metier gestoßen sind.
      Sicherlich wäre ein wenig Erfahrung bei einem von uns hilfreich gewesen, andererseits ist es gerade auch so reizvoll, alles zusammen zu erkunden und für sich zu entdecken oder eben auch Tabus zu finden.
      Glücklicherweise ist es bei unserer Beziehung wieder mal so, dass sich unsere Vorlieben und Abneigungen decken. Schwieriger wäre es sicherlich, wenn wir auf ganz unterschiedliche Dinge abgefahren wären.

      Wir lesen uns beide - ich mehr als meine Frau - in die Themen ein, was wäre mal spannend und was ginge gar nicht. Glücklicherweise gibt es dieses Forum, das uns bei der Findung unseres BDSM sehr behilflich war und auch weiter ist. ^^
      LG

      JL
      Eine andere interessante Frage wäre, ob man es gleich gewichtet je nach Neigung? Bzw. Mag Sub eher einen erfahrenen Dom, ist es ihr/ihm gleichgültig, oder gerne auch unerfahren und im Umkehrschluss, mag Dom lieber eine/n erfahrene/n Sub, ist es ihm/ihr gleichgültig, oder gerne auch unerfahren...
      Rein auf die D/S Beziehung bezogen. Dass man in Liebesbeziehung, die Präferenzen anders verteilt, ist mir bewusst und geh ich mit euch absolut einig.

      ich hab da eine Tendenz im Kopf, die aber nicht stimmen muss.
      Könnte man daraus eine Umfrage machen? Ich weiss leider nicht, wie das geht :rot:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GreenBlueEyes () aus folgendem Grund: Habe die Malesubs und die FemDoms vergessen...tztztz..so berichtigt

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Erfahrung: das armselige Totschlagargument alter Säcke, wenn sie versuchen junge Frauen dazu zu überreden, sich von ihnen bespielen zu lassen....
      Was glaubst du, wieviele anmachen aber auch in der Community so beginnen :rolleyes: .

      Ja, mir ist Erfahrung wichtig, aber auch die Qualität dahinter und natürlich die Empathie des Menschen. Nur weil jemand 30 Jahre Dom ist, kann er trotzdem ein Depp bzw. Dumm sein... haben wir ja Beispiele.

      wenn jemand so gar nicht weiß was er tun soll/kann, finde ich es für mich sehr schwierig. Außerdem bevorzuge ich auch aus gesundheitlichen Gründen jemanden, der weiß was passieren kann wenn er XY macht. Ja, jemand der 30 Jahre Erfahrung hat kann das nicht wissen, jemand dessen erste Sub ich bin kann das selbe Problem haben.

      Aber es geht ja nur um die dominante Seite?

      Wie geht es euch denn mit einer sehr erfahrenen Sub? Meine Erfahrung ist, dass es eher selten gewünscht ist :huh: . Auch wenn man ein super Gespräch hatte, sobald man merkt, dass man schon paar Sachen getestet hat: “Ja gut... ne... dann kann ich gar nichts neues beibringen und möchte schon meine Sub an die Sachen ran führen... also cö!”
      Würde ich die Sachen ablehnen, würde ich das verstehen (ja, 3 Sachen lehne ich ab... aber nur eine kam jetzt in Gesprächen auf...).

      GraceB schrieb:



      Wie geht es euch denn mit einer sehr erfahrenen Sub? Meine Erfahrung ist, dass es eher selten gewünscht ist :huh: . Auch wenn man ein super Gespräch hatte, sobald man merkt, dass man schon paar Sachen getestet hat: “Ja gut... ne... dann kann ich gar nichts neues beibringen und möchte schon meine Sub an die Sachen ran führen... also cö!”
      ist mir noch nie passiert. Männer habe ich in dem Punkt immer sehr offen erlebt.

      GraceB schrieb:

      Wie geht es euch denn mit einer sehr erfahrenen Sub? Meine Erfahrung ist, dass es eher selten gewünscht ist :huh: . Auch wenn man ein super Gespräch hatte, sobald man merkt, dass man schon paar Sachen getestet hat: “Ja gut... ne... dann kann ich gar nichts neues beibringen und möchte schon meine Sub an die Sachen ran führen... also cö!”
      Würde ich die Sachen ablehnen, würde ich das verstehen (ja, 3 Sachen lehne ich ab... aber nur eine kam jetzt in Gesprächen auf...).
      Ja, das verunsichert natürlich das ein oder andere Dömchen schon. Meiner Erfahrung nach sind da einfach viele dabei, die sich selber - gerade auf der DS schiene - ein wenig eigenes Überlegenheitsgefühl gönnen wollen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn Subbie mit kritischem Blick und gelangweiltem und/oder entsetztem Gesichtsausdruck auf die zitternden Hände von Dömchen schaut, währen der [was auch immer] versucht auf die Reihe zu kriegen.

      Im SM-Bereich sehe ich das völlig anders. Mit einem erfahreneren passiven Part kann man in der Regel viel entspannter spielen als mit einem Anfänger und vor allem kann man deutlich stärker in die Grenzbereiche vorstoßen. Vorausgesetzt, man bekommt dabei keine Egoprobleme. Ich habe damals zu meiner Anfangszeit sehr viel in einer extrem intensiven Spielbeziehung mit einer einige Jahre älteren und zu Anfang sehr viel erfahreneren Sub gelernt. Also ich persönlich spiele sehr gerne mit erfahrenen passiven Partnerinnen. Bin allerdings auch sehr SM und nicht DS...