BDSM in alltäglichen Situationen?

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      Ich bin eigentlich kein Kontrollfreak, glaube ich. Habe ich eine gewisse Grundstruktur etabliert, kann ich mich auch herrlich entspannt zurücklehnen, um zu schauen, wie sich die Dinge entwickeln und greife nur ein, bevor es eben nicht mehr gut läuft.
      Verantwortung übernehme ich gerne und spielerisch leicht. Nicht umsonst habe ich mir eine große Familie aufgebaut, einen anspruchsvollen Job ausgesucht und mache noch nebenbei das Büro meines Mannes. Organisation und Verantwortung abgeben ist eher nicht mein Thema :D .

      Dennoch bin ich ein zutiefst weibliches Wesen und sehne mich nach meinem männlichen Gegenpol als stärkeren Part. Ich brauche und begehre ihn, weil er mich als Einziges begrenzen kann - wo im Alltag die Welt als grenzenlos erfahren wird, sagt er ganz klar: „Stopp Weib. Bis hierher und keinen Schritt weiter.“ Dadurch zwingt er mich nicht nur wortwörtlich und tatsächlich auf die Knie, sondern zeigt mir auch eine ganze Reihe von Empfindungen auf, die ich in einer solchen Tiefe alternativ nie so erleben würde.

      Die Kontrolle abzugeben ist also weder mein Antrieb oder Wunsch. Ich werde eher gezwungen sie abzugeben und kann das im ‚Spielkontext’ wunderbar erotisieren, weil ich ihn als - für mich - stärkeres Gegenüber auf dem Weg zur Einheit identifiziert habe. Aus der daraus tiefen Gefühlspalette bleibt die Position des Dienens und der Unterordnung meinerseits bestehen.
      In Alltagssituationen ist die schlussendliche Kontrollabgabe nicht erotisch angehaucht, sondern bleibt Teil unseres Lebenskonzeptes.
      Danke @Dominantseptakkord für den Hinweis, dass mein Beitrag als "geschlechterspezifisch" gesehen werden könnte.

      Um festzuhalten: die Rollenaufteilung von Mann/Frau ist nur aus pragmatischen Gründen so gehalten. Ich definiere den maskulinen bzw. femininen Anteil in einer Person wie beschrieben.

      Maskulin: Struktur, Grenze, Präsenz, Rahmen...
      Feminin: Kreativität, Fühlen, Erschaffen, Hingabe...

      Auch eine Frau kann den maskulinen, strukturierten und grenzgebenden Part übernehmen, sowie auch ein Mann den bunten femininen Platz einnehmen kann. Deshalb auch die Worte maskulin/feminin welche nicht automatisch auf Mann/Frau zu beziehen sind.
      Lieber D7

      Ich sehe das mit der Rollenverteilung auch eher wie du.

      Ich verstehe wieso es so wirkt als würde ein Assistent für diese Aufgabe reichen aber ich bin mir sicher das würde nicht funktionieren.
      Mir geht es um eine sehr tiefgründige Beziehung in der ich genug Vertrauen hätte, um über meine Grenzen zu gehen und mich dann damit wohl zu fühlen. Mir geht es um die Sicherheit die ich mir wünsche. Jemand der mich an die Hand nimmt. Dieses Vertrauen habe ich noch nicht einmal zu Familienmitgliedern.

      Wenn ich mir das so überlege hat das dann wohl mehr mit MDLG zu tun.

      Es geht mir um den sicheren Rahmen der mir jemand anderes gibt. Um ein wirklich grosses Vertrauen. Das stellt für mich auch die Verbindung zum BDSM dar, denn ich könnte es nur mit jemandem ausleben dem ich dieses tiefe Vertrauen entgegenbringen könnte. Und dieses Vertrauen wäre nur da wenn die Sicherheit und das “an die Hand nehmen” nicht nur innerhalb einer Session wäre.

      Göttin ich weiss das waren sehr viele: “wären, würde, könnte.” Da ich bis jetzt noch nie jemandem dieses Vertrauen entgegengebracht habe, ist es auch nur eine theoretische Überlegung basierend auf meinen Bedürfnissen. :pardon:

      BottomBonnie schrieb:




      Aber ganz ehrlich: Mich kotzt es total an!!! Ich wünschte, ich könnte auch einfach nur "mitlaufen" und jemand anderes würde diese ganze Orga übernehmen. Das Ding ist nur, wenn ich es nicht mache, macht es KEINER!! Man hat also, vielleicht aufgrund seines Charakters, einfach eine bestimmte Rolle, in die man immer wieder fällt, bzw. man kann sich das nicht 100%ig aussuchen. Denn wenn ich bspw. (was jetzt die Tennisgruppe anbetrifft) nichts mehr machen/organisieren würde... es würde wirklich kein anderer machen.
      Deswegen genieße ich es auch immer sehr, wenn ich mal jemandem in meinem Umfeld habe, der auch (gerne) den "Organisator" macht.
      Wenn niemand anderes die Organisation übernimmt war es anscheinend den Leuten nicht genügend wichtig. Ich habe auch so ein paar Sachen, an denen nehme ich teil. wenn es jemand organisiert. Wenn nicht dann ist es mir den Aufwand nicht wert es selbst zu organisieren. Oder ansonsten muss man das Thema mal ansprechen und zum Beispiel die Organisation reihum machen.

      Ich habe im Job Führungs- und Personlverantwortung für ca. 20 Leute. Ich mag meinen Job, aber die Personalverantwortung würde ich sofort abgeben wenn ich könnte. Ich fühle mich deswegen auch nicht unbedingt alltagsdominant, es gehört halt dazu, ist Teil meiner Arbeit. Mit BDSM verbinde ich es nicht. Als Single würde ich mir wünschen, dass auch mal jemand da ist, der mich im Alltag unterstützt und der das Ruder übernimmt. Allerdings geht es auch Vanilla-Freundinnen von mir so, ich glaube das ist einfach ein normales Bedürfnis, selbst wenn man sein Leben grundsätzlich schon alleine auf die Reihe bekommt.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen