Bonding (Netflix Serie)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Annimax schrieb:

      Naja ich hab mir jetzt auch grad die Umbrella Academy angeschaut. Meinst, Netflix hält mich jetzt für ne Superheldin??
      Etwa nicht? Habe mir jetzt extra ein Cape gekauft... (P.S. : Titans ist um Klassen besser als Umbrella Academy)

      Fand ich auf jeden Fall lustig, weil Bonding eigentlich so gar nicht in unser Fernsehverhalten passt.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Inzwischen habe ich mir die Serie auch angeschaut und war wirklich begeistert. Ich fand die Serie witzig und die Charakterzeichnung trotzdem erstaunlich tiefgründig, was auch an den wirklich guten Schauspielern lag.

      Klischees wurden zwar bedient, aber ich hatte nie das Gefühl, dass sich die Macher darauf ausruhen würden.
      Spoiler anzeigen
      Zum Beispiel wird die Hauptfigur von einem Kommilitonen mit ziemlich plumpen Sprüchen angebaggert (Klischee), der sich dann aber richtig Gedanken macht und eine wirklich gute Idee für das erste Date hat:
      Sie redet nicht gerne, also gehen sie in eine Pinball-Halle, wo sie - anders als im Kino - Zeit miteinander verbringen können ohne viel zu reden.

      Was das BDSM angeht, war es für mich eine angenehme Mischung aus klischeehaftem und originellem, wobei auch das klischeehafte erfrischend aufgelockert erzählt wurde.
      Kleinere Ungereimtheiten sind mir zwar aufgefallen, aber gravierende Fehler kamen meines Erachtens nicht vor.
      Spoiler anzeigen
      Beispielsweise schien es mir unlogisch, dass die professionellen Doms für NS-Spiele zwar extra Regenbekleidung aus durchsichtigem Plastik tragen, dann aber in ihren normalen Schuhen im "Feuchtbereich" stehen.

      Fachliche Ungenauigkeiten zu gunsten der Dramaturgie gibt es auch in Arzt- und Anwaltsserien. Nach meiner Einschätzung sehen die meisten Arzt- und Anwaltsserien es mit der fachlichen Korrektheit sogar weit weniger eng als Bonding.

      Dass die Domina eine erstaunlich breite Palette an Leistungen anbietet, ist zwar richtig, störte mich aber nicht. Schließlich wurde nirgendwo gesagt, dass sie all diese Vorlieben und Fetische teilen würde. Sie finanziert damit ihr Studium, da ist es nicht verwunderlich, dass sie auf mehr Wünsche eingeht als ich unbezahlter Amateur. ;)

      Wirklich begeistert hat mich aber eine Unzahl von kleinen Details, die die Figuren und ihr BDSM in einen in meinen Augen vernünftigen Rahmen gerückt haben: als Teil ihres Lebens, der längst nicht alles überdeckt.
      Spoiler anzeigen
      Als sie in voller Montur vor ihren Kommilitonen steht und eine Präsentation darüber hält, was für eine Art von Therapeutin sie werden möchte, kann man zusehen, wie ihre beiden "Identitäten" verschmelzen: erst lässt sie die Peitsche knallen, um Aufmerksamkeit zu erregen, beim Vortrag selbst weiß sie aber nicht recht, wohin mit der Peitsche, weshalb sie sie nervös von einer Hand in die andere nimmt, zum Schluss steht sie selbstbewusst, dominant-bestimmt und freundlich vor dem Kurs.


      Sehr angenehm fand ich schließlich auch, wie nachdrücklich sich die Serie gegen sexuelle Gewalt verhält. In meinen Augen gelingt eine selbst für Laien verständliche eindeutige Grenzziehung zwischen BDSM und sexueller Gewalt.


      Fazit:
      Eine wirklich gelungene und unterhaltsame Serie, die ich vielleicht sogar zur Aufklärung einem Nicht-BDSMler empfehlen würde.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Wir haben es letzte Nacht geschaut und fühlten uns gut unterhalten.
      Schade das die Folgen so kurz sind.

      Die zwei Beiden sind zwar ein wandelndes Klischee und die Geschichte mit dem Kerl, der sie bedrohte hatte den Beigeschmack von ein bisschen too much Messer, aber ansonsten sehr geistreich, witzig und überraschend tiefgehend.

      Ich freue mich auf die zweite Staffel:)
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Moin.
      Auch meine Sklavin und ich haben uns inzwischen die Staffel angesehen.

      Das mit den blitzlichtartigen, kurzen Episoden finde ich persönlich zwar auch schade, kann aber einen Effekt davon nicht verleugnen.
      Es sind Ausschnitte aus einem Leben.
      Kurze Spotlights die eine "Situation" beleuchten.
      Dadurch wird in meinen Augen noch einmal deutlich, dass es für die Protagonisten ein Leben außerhalb von BDSM gibt.

      Ich hätte zwar auch nichts gegen längere Episoden gehabt, weiß aber nicht ob das der Reihe wirklich gut getan hätte.
      Längere Episoden hätten wahrscheinlich, um den selben Effekt wie die Kurzen,schnellere Schnitte benötigt und damit das Ganze eventuell eher "zerhackt".
      So war in den kurzen Episoden trotz des Spotlight-Effekts immernoch ein schöner Fluß in den einzelnen Episoden.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Ich habe mir vor ein paar Tagen die Serie angesehen und sie hat mich gut unterhalten.

      Es ist auch eine Unterhaltungsserie und keine Dokumentation.
      Daher hatte ich auch nicht die Erwartung.

      Alles in allem eine lustige, unterhaltsame Serie.

      Ich warte auch schon auf die nächste Staffel.
      Ich bin zu schnell, zu hoch geflogen. Meine Flügel verbrannten.
      Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
      Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.
      Danke für die Empfehlung @Annimax
      Wir fühlten uns sehr gut unterhalten ! Über kleinere Fehlleistungen der Requisite und Fachliche Recherche kann man geflissentlich hinwegsehen - es tut der Entwicklung der Protagonisten und ihren Ansprüchen keinen Abbruch .
      Wir freuen uns schon auf die nächste Staffel !
      Auch das sie so kurz sind ist sehr ansprechend besonders - lasst manchmal damit den Kopf beschäftigt obwohl der Abspann läuft .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Habe auf Wunsch meiner lieben Frau :love: mit ihr die Staffel 1 angeschaut.
      Ihr hat sie gefallen, für mich war das irgendwie Zeitverschwendung. 8|
      Empfand ich weder als Lustig noch als interessant.......naja, ich bin allerdings auch Merkwürdig :whistling:

      Staffel 2 werde ich mir aber auch anschauen (müssen)
      Der Humor gefällt mir richtig gut, die Charaktere sind mMn nicht zu flach und ich stimme @Subbi86 zu: mehr Pinguine, bitte. Dass die Domina ein Halsband trägt, stört mich überhaupt nicht. Schließlich ist die Serie eh nicht dazu gemacht, ernst genommen zu werden.
      Ich konnte einfach nicht anders als mir alle Folgen nacheinander auf Netflix reinzuziehen - war 'ne kurze Nacht :thumbup:
      Lieben Dank für den Tipp :blumen: