Schwierigkeiten Probleme anzusprechen

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      Schwierigkeiten Probleme anzusprechen

      Hallo ihr lieben,

      Ich war bisher immer nur mitleserin, aber nun traue ich mich auch mal

      Ich habe mit meinem Dom eine Spielbeziehung. Wir sehen uns meist 1-2x in der Woche.

      Mittlerweile hat sich die Situation etwas verändert. Ich habe vor ein paar Wochen schon mit ihm darüber geredet, dass ich mich nicht so wirklich wohl fühle in unsere Spielbeziehung.
      Da ging es einfach darum, dass ich mehr brauchte (wir hatten zu der Zeit keinen so intensiven Kontakt).
      Er meinte dann, er findet es gut, dass ich es angesprochen habe und hat mir die Hintergründe erklärt. Wir haben uns darauf geeinigt die Spielbeziehung aufrecht zu erhalten.
      Darauf hin wurde es auch wieder besser.

      Mittlweile bin ich wieder an dem Punkt, wo ich sage mir fehlt was.
      Ich habe manchmal das Gefühl, er nimmt es nicht immer so Ernst.

      Mein Problem ist, wie formuliere ich das ganze? Ich bin in sowas Grottenschlecht.
      Direkt ansprechen ist nicht meine Stärke, also werde ich das eher schriftlich machen.

      Meine Frage an euch:
      Wie geht ihr mit sowas um? Sagt ihrs einfach "Frei Schnauze"?

      Ich mache mir da auch glaube ich etwas zu viele Gedanken wie das dann rüber kommt, wenn ich was sage (wobei ich bisher nie eine schlimme Antwort bekommen habe). :dash:
      Ich kann auch manchmal nicht richtig definieren was ich fühle, somit fällts mir da auch wieder schwer den Mund auf zu bekommen, weil ich mich dann einfach nicht richtig definieren kann.
      Vll hat ja jemand einen Tipp für mich, wie ich mich da etwas bessere in den Griff bekomme :D

      Liebe Grüße
      Leana
      Wirklich schwer, dir da einen Tipp zu geben. Bei mir ist es eher anders rum. Ich habe solche Dinge schon einige Male mit einem Brief angesprochen. Das ist bisher noch jedes mal gründlich schief gegangen. Irgendwie hat mein Gegenüber immer genau das Gegenteil meiner Intentionen zwischen den Zeilen gelesen. Mündlich ist auch oft schwierig. Dazu sind meine Denkpausen einfach zu lang, und es liegen dann schon zu viele Emotionen in der Luft. Die besten Ansätze zu solchen Gesprächen waren bei mir tatsächlich in WhatsApp als Zwischending. Mit viel Nachfragen und Nachsteuern. Später ist es dann in ein gutes Gespräch über gegangen, und konkrete Lösungen. Aber davor musste eben immer das Eis gebrochen werden und Felsen die bisher im Raum lagen aus dem Weg geräumt werden.
      Was für euch die Lösung sein wird hängt ungemein von euch beiden ab.
      "And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head."
      -Terry Pratchett, Masquerade
      Hallo @Leana,
      keine einfache Frage, die du da stellst.

      DIE Antwort gibt es sicher nicht, aber ich hätte da einige Gedanken. Vielleicht hilft es ja ein bisschen.

      Schreibe alles auf, von dem du denkst, das es wichtig ist, ruhig wie "Kraut und Rüben", also durcheinander und

      dann fange an zu sortieren und zu "feilen". Wenn du denkst, jetzt ist es fertig, lies es DIR vor, wenn niemand dabei ist und höre, wie es klingt.

      Gefällt es dir nicht, ändern. Nochmal vorlesen.

      Ist es dann besser, Mut fassen und Dom um etwas Nachsicht bitten, du seiest noch nicht die neue Hera Lind.

      Die allermeisten Dom's sind sehr nachsichtig mit ihren Sub's, wenn sie merken, da hat sich jemand richtig Mühe gegeben.

      Nur meine Meinung. Viel Erfolg! :blumen:
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      Das empfinde ich auch wie @Annimax!
      Vielleicht diesen Wunsch,wenn er denn da ist, deutlich zu formulieren!
      Die Vorschläge wie @Intruder hätte ich auch so gemacht.
      Da du Schwierigkeiten damit hast, lass den Brief noch ein oder zwei Tage liegen.
      Beim nochmaligen durchlesen, wirst du dann die eventuellen Unklarheiten sehen und diese dann ändern können.
      Alles Gute für dich!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Liebe Leana,
      mir ist es ähnlich gegangen. Mir hat etwas gefehlt. Aber ich konnte meine Bedürfnisse nicht richtig vermitteln oder es war von Seiten meines Doms einfach nicht mehr gewollt....

      Ich würde von Whatsapp abraten und lieber das direkte Gespräch suchen. Blickkontakt hilft meiner Meinung nach. Ansonsten einen Brief mehrfach schreiben, bis zu beim Kern bist von dem, was Dir auf der Seele brennt.
      Alles Gute für Dich :blumen:

      Leana schrieb:

      Meine Frage an euch:
      Wie geht ihr mit sowas um? Sagt ihrs einfach "Frei Schnauze"?
      Ich habe damit extreme Probleme... und spreche daher fast nie etwas direkt an, außer, mein Herr merkt das und zwingt mich, mich zu äußern.
      Mir ist durchaus bewusst, dass das nicht richtig ist, und ich rate wirklich nicht dazu, das nachzumachen.
      Aber ich (!) empfände das als Kritik an meinem Herrn und das widerspricht meiner Auffassung von meinem (!) SubSein.
      Deswegen fällt es mir so schwer, obwohl ich weiß, dass ich es ansprechen müsste.
      Allerdings schaffe ich es dann manchmal, solche Dinge als Fantasie und/oder als Frage zu formulieren.
      Also nicht direkt wie "Ich vermisse XYZ und brauche das" sondern sozusagen durch die Blume, so in der Art: "Was haltet Ihr von XYZ? Das mag ich auch."
      Dabei weiß ich, dass er nicht einmal gegen die erste Variante etwas hätte, ich bringe das jedoch so (noch?) nicht über die Lippen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Es gibt den Spruch "Wer nicht redet, dem kann nicht geholfen werden."

      Gerade in einer Beziehung mit Machtgefälle halte ich es für äußerst wichtig, Probleme jeglicher Art anzusprechen - von beiden Seiten.
      Wie man das macht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Aber reden muss man. Das ist wichtig. Sonst hat man nachher mehr Probleme und Mißverständnisse wie vorher. Der Stapel wird immer grösser und kippt dann irgendwann zur Seite.
      Das könnte man vermeiden....

      Just my 2 Cents.....

      Leana schrieb:

      Mein Problem ist, wie formuliere ich das ganze? Ich bin in sowas Grottenschlecht.
      Direkt ansprechen ist nicht meine Stärke, also werde ich das eher schriftlich machen.
      Ich würde es für mich selber schriftlich formulieren, soweit bist Du den "Text" zusammen hast. So als ob Du für eine Präsentation in der Uni oder ähnliches lernst. Wenn Du dann "fit im Stoff" bist: Persönlich ansprechen :yes:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Liebe @Leana,
      ich kenne die Problematik, früher ging es mir ähnlich. Etwas direkt anzusprechen fiel mir immer sehr schwer. Ich habe dann auch eher schriftlich formuliert. Da kann man noch mal drüber lesen, bevor es zur Endlichkeit wird.

      Allerdings fehlt dabei immer die Reaktion des Gegenübers, die man ja eigentlich auch gerne sehen möchte.

      Mein heutiges Ich würde Dir eher raten direkt zu sein. Es persönlich ansprechen und Dir vielleicht auch nicht zu sehr vorher einen Kopf zu machen (ich weiß wie schwer das ist)...

      Leana schrieb:

      Darauf hin wurde es auch wieder besser.

      Mittlweile bin ich wieder an dem Punkt, wo ich sage mir fehlt was.
      Ich habe manchmal das Gefühl, er nimmt es nicht immer so Ernst.
      hast Du da ein Beispiel für eine konkrete Situation?...diese würde ich aus Deiner Sicht genau beschreiben.
      Ich mache das meist sehr ..ich sag mal"strukturiert".........


      versuche das mal an einem Beispiel:

      Mein Herr kam zur Tür herein und hat mich nicht angesehen!.....so die Situation

      Vielleicht ist mein Herr von etwas abgelenkt worden........oder was anderes war besonders wichtig?
      Ich habe mich sehr missachtet gefühlt.......mir wäre es sehr wichtig immer direkt angesehen zu werden. Das würde mir das Gefühl von.....geben....und das ist mir wichtig und brauche ich für mein Wohlbefinden.


      Wie war die Situation
      Was hat sich wieder geändert?
      Wo kommt Dein Gefühl her? und warum......welches Verhalten von ihm führt dazu?.....


      diese Fragen würde ich mir stellen und ihm schriftlich mitteilen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Zu deiner Frage:

      Ich bin sowieso ein Mensch der immer "frei Schnauze" redet und ich kann mich meistens auch nicht wirklich ausdrücken bzw. Weiß nicht wie ich erklären kann, was ich brauche.

      Bei Problemen bin ich jedoch der Typ von Mensch, der schon bei bei der kleinsten Bemerkung dass etwas nicht stimmt, den Partner darauf anspricht. So bauschen sich Probleme nicht auf und man ist später nicht in Erklärungsnot, warum man nicht früher etwas gesagt hat.
      Was mir immer hilft wenn ich ein Problem ansprechen möchte, ist, dass ich mir wieder in Erinnerung rufe, dass sich beide wohl fühlen müssen. So wie du spürst dass dir etwas fehlt, wird früher oder später auch dein Dom merken dass mit dir etwas ist. Deswegen - lieber auf dem direkten Weg ansprechen. Sonst fühlen sich irgendwann beide Parteien unwohl.

      Ansonsten kann ich dir mit auf den Weg geben, dass du niemals daran denken darfst, dass es schlimm wäre wenn du ein Problem hast. Es scheint immer so, als hätten alle rundherum eine Perfekte Beziehung und deswegen traut man sich nicht Probleme anzusprechen, weil es doch "funktionieren soll". Aber jede Beziehung hat hinter verschlossenen Türen ihre Ecken und Kanten. Wenn man nicht darüber spricht, wird es nur schlimmer.

      Ich hoffe dass ich jetzt nicht ganz vom Thema abgekommen bin :D
      Ich kenne so was ähnliches was die Probleme formulieren angeht, aus meiner aktuellen Spielkonstelation.
      Da kommt auch einiges dann per Whats App.
      Ich denke es ist egal ob Freischanuze oder Top ausformuliert ist, als Dom ist es dann die Aufgabe sich mit dem Problem auseinander zusetzten und mit der Sub eine Lösung zu finden.
      Ich persönlich finde es am schlimmsten wenn ein Problem nicht angesprochen wird, weil das in viel größeren Problemen enden kann.
      You think you want me
      I control you
      Ich vermute, das eigentliche Problem liegt doch in der Konditionierung, die wir alle in irgendeiner Art durchgemacht haben.

      Das Problem ist nicht, wer die Verantwortung für irgendetwas hat oder ob ich es schreibe oder ausspreche etc., sondern wie du, Leana, dich überwindet, es deinem Dom gegenüber kund zu tun und als nächstes, wie du es schaffst, dass er es ernst nimmt.

      Beides eine extrem schwierige Angelegenheit, wenn deine bisherige gesellschaftliche und persönliche Konditionierung die Äußerung deiner Wünsche oder Ansichten ohne explizite Nachfrage (sehr wichtiger Aspekt) nicht oder wenig berücksichtigte.

      Wie du siehst, gibt es hier die unterschiedlichsten Reaktionen: Von (frei zitiert) 'immer frei Schnauze reden' bis 'ich denke, dass ich meinem Dom die Stellung streitig nache' ist ja fast alles dabei. Und alles ist so richtig wie falsch oder indifferent.

      Fakt ist doch, dass DU ein Problem hast, dass direkt mit deinem Dom zu tun hat. Und es scheint doch außer Frage zu stehen, dass du dieses Problem klären willst. Meiner Erfahrung nach (aus meinem "normalen" Leben) bleibt nur die Überwindung und eine liebe Hartnäckigkeit. Und es kann wirklich schwer sein.

      Das soll keine Entmutigung sein, aber eine gewisse Ernüchterung vielleicht. Niemand ändert gerne sein Verhalten. Das endet nicht bei einer D/S Beziehung. Menschen bleiben wir auch dort. Und Kommunikation und Problemlösung funktioniert auch dort genauso, wie "im richtigen Leben".

      Sei dir bewusst, was du möchtest und wie wichtig es dir ist. Dann nimm Anlauf. Eventuell lange und oft, aber irgendwann mit richtig Schmackes und trage dein Anliegen vor, alles, auch das mit dem ernst nehmen.
      Konditioniere dich selbst Stück für Stück neu.

      Die Mittel (direkt sprechen, schreiben, Wunschbuch etc.) sind dabei egal. Wichtig ist, dass es für dich Überwindung darstellt.

      Dies ist kein schlauer Spruch, sondern leidvolle Erfahrung eigener Konditionierungen und deren Ausrüstung. Es wird einem wahrscheinlich nie ganz gelingen, aber Übung macht die Meisterin.

      Ich wünsche dir viel Erfolg.
      Ich bin immer sehr froh, wenn Subbie kommt und ein Problem anspricht, sagt, wenn etwas nicht in Ordnung ist, oder einen Wunsch äussert. Das hilft mir und ich bin dankbar dafür.

      Also, ich denke, du brauchst überhaupt keine Scheu haben, mit ihm darüber zu reden, was dich bewegt. Reden, nicht schreiben! Wenn er dich ernst nimmt, dann hört er dir zu und wird versuchen, dir entgegen zu kommen. Wenn nicht, dann musst du dir überlegen, ob du es akzeptieren kannst, dass er über dich hinweg geht.

      Überlege auch mal, ob dein Problem, Dinge konkret anzusprechen, nur in dieser Beziehung existiert. Wie ist das bei anderen Personen, Familie, Arbeitskollegen, Freunde? Traust du dich da auch nicht? Dann hätte dieses Problem vielleicht gar nichts mit deinem Dom zu tun.
      Ein Freund von mir sagt immer "Reden verursacht Lösungen"

      Ich für mich habe gemerkt, dass ich im Machtgefälle blockiere, und mein Kopf zwar dann voll ist, mit dem, was ich sagen will, es aber nicht mehr ausformuliert bekomme. Völliges Blackout, ich komme mir dann vor wie ein Fisch, der an Land geworfen wurde.

      @domalgos Einwand mit der Konditionierung möchte ich diesbezüglich noch erweitern mit den Erfahrungen, die man so im Leben gemacht hat, wie auch Gegenüber reagiert haben, ob sie die Situation entschärft haben, oder noch Öl ins Feuer gegossen / den Druck erhöht haben, eine Aussage zu bekommen.

      Ich finde die Idee des Aufschreibens gut. Gerade, wenn der Kopf überquillt, kann es helfen, die Wortbrocken auf Papier zu bringen. Die muss keiner zu Gesicht bekommen, es geht ja erstmal um einem selbst, dass man wieder aussagefähig wird.

      Vielleicht hilft auch eine triviale Achtsamkeitsübung, auch ein "du, ich kann dir gerade keine vernünftige Antwort geben" sollte bei einem vernünftigen Gegenüber auch auf Verständnis stoßen. Im Vorfeld ansprechen, dass man bissl blockiert ist in Stresssituationen, könnte auch helfen.

      Spickzettel ebenfalls, und ja, das persönliche Gespräch ist schöner. Andererseits kann man im schriftlichen Kontext ggf seinen Standpunkt besser verdeutlichen
      Viele Grüße
      safine
      Wen wundert es nicht das man mit diesem und jenem Thema so seine Probleme hat. Wenn du noch nie über Thema x gesprochen hast wird dir jede Art Referenz fehlen. Da gäbe es zwei Lösungen: a du meidest das Thema oder b du gehst das Thema an.

      Jede*r kann für sich entscheiden wie man mit dem Thema x umgehen mag. Nach meiner Erfahrung ist es wahrlich nicht immer ach so leicht ein "schweres" Thema anzusprechen jedoch mit der zeit merkt man das man meist ein Esel war so lange Zeit zu zögern. Schlicht weg "frei raus" und sehen was sich ergibt. Ein vernünftiges Gegenüber wird nicht nur ein offenes Ohr haben sondern sich am Gespräch beteiligen und so findet man gemeinsam eine Lösung zum Problem.

      Hört sich gut an ...

      So sollte es sein und ich denke man sollte genau diese Linie verfolgen. Mag sein das es immer wieder leute gibt die keineswegs ein offenes Ohr haben verbohrt ihrer Meinung nachhechten. Ok solche Leute gibt ist und wenn man es erfahren hat (also so geht es mir) dann will ich mit denen auch weniger etwas zu tun haben. Es passt schlicht nicht. Aber meine Erfahrung zeigt ich fand (grobe Schätzung) gut 90% immer offene Ohren wirklich liebevolle beispielhafte menschliche Gegenüber .... der Rest ist salopp oft eine mega geile Erfahrung :)