Umgang mit tagesformabhängiger Unlust

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      Umgang mit tagesformabhängiger Unlust

      Hallo ihr Lieben,

      wie geht ihr damit um, wenn ihr vom Dom eine Aufgabe gestellt bekommt, in meinem Fall per WhatsApp, aber die Tagesstimmung gerade nicht die beste ist und man aufgrund dessen so gar keine Lust darauf hat (es null erregend ist) ja gar eher streicheleinheiten gebrauchen könnte? Die Nacht zuvor aber noch freudvoll zusammen phantasiert. Wir sind ja auch ein Paar. Klar könnte ich einfach authentisch mitteilen, dass ich gerade so gar nicht in der Stimmung dafür bin, aber hätte dann auch das Gefühl das Dom/Sub-Ding zu unterlaufen... Und an die Doms die Frage, was würdet ihr in dem Fall von eurer Sub erwarten?
      Freu mich auf euer Feedback!

      Liebe Grüße
      Das kenne ich.
      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch sehr darauf ankommt, wie denn Dom's Tagesverfassung aussieht.

      Ich habe schon ziemlich alles ausprobiert ;)

      Widersprechen und sagen, sorry aber mir ist nicht danach. Offen und ehrlich. Manchmal hat er es akzeptiert und wir haben uns dann am Abend ausgesprochen. Was wann warum für mich nicht ging.

      Ein anderes Mal hat er darauf bestanden, egal wie es mir ging. Ich habe mich gefügt. Wenn auch nur widerwillig.
      Dafür ist dann sein Lob besonders ausgefallen, weil ich mich dazu überwunden hatte.
      Hin und wieder nimmt er es hin und am Abend erwarte ich dann meine Strafe, für meinen Ungehorsam.

      Bei uns kommt es wirklich drauf an, wie beide gelaunt sind. Um welche Aufgabe es sich handelt usw..
      Ich denke, pauschal lässt sich das nicht sagen.

      Wenns bei mir gar nicht geht, sage ich es ihm klipp und klar.
      Offenheit und Vertrauen sind bei uns Grundvoraussetzung.
      Hallo, @Gespielin,
      wenn ich nur keine Lust habe, füge ich mich zähneknirschend in die Aufgabe. Das gehört meiner Meinung nach zum Machtgefälle dazu.
      Immerhin zieht wenigstens ER sich dann Lust daraus! :pardon:
      Die Gefahr wäre sonst, dass ich mich immer wieder aus unliebsamen Aufgaben herauswinden und ihm auf der Nase rumtanzen würde.

      Sind die Aufgaben in meinen Augen allerdings unlösbar oder zu sehr übergriffig in meine (anfangs klar definierte) Privatsphäre
      oder geht es mir in irgendeiner Form nicht gut, kommuniziere ich das.
      Entweder biete ich ihm dann von mir aus eine Alternative an oder es kommt eine andere Aufgabe oder manchmal wird sie eben nur aufgehoben.

      Mein Tipp: versuch, die Aufgabe zu lösen, teile ihm aber hinterher mit, dass es dich Überwindung gekostet hat und du lieber auf Kuschelkurs gegangen wärst.
      Mit Sicherheit wird er dir dann eine "Gebrauchsanleitung" für das nächste Mal geben.
      Also entweder, dass er das erwartet oder wie du hättest reagieren/kommunizieren können.
      Du musst also nur 1x allein da durch!

      Du nennst es "Dom/Sub-Ding". Hmmm, hast du deine Stellung verinnerlicht oder wünschst du dir vielleicht eher, dass es aufs Schlafzimmer beschränkt bleiben soll?
      Auch das wäre zu kommunizieren....
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich akzeptiere die Tagesform, denn auch ich bin nicht jeden Tag gleich drauf.
      Da spielt eben Alltag, Job sonstwas mit rein.
      Es kommt der Moment wo alles passt und die Gefühle da sind...und dann wird es richtig gut.
      Mir ist wichtig das "es" nicht nur mir was gibt, sondern auch ihr.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Kenne ich auch!
      Wenn ich das Gefühl habe, sie hatte einen harten Tag, hat Sorgen um Familie, Job oder ähnliches, lasse ich sie zwar nicht zufrieden, sondern beanspruche sie nicht zu sehr.
      Wenn ich aber Unlust oder Faulheit spüre, die sie mir nicht erklärt hat, mache ich, das die Unlust verfliegt... :D
      Oft ist das nicht, aber es gibt dann doch schmerzende Knie.
      Das ist das getrennte in der Fernbeziehung.
      Wenn wir zusammen sind, habe ich das in den drei Jahren + nicht einmal gehabt.
      Ach so: sie fügt sich dann IMMER.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Wir leben zwar nicht zusammen, verbringen aber jedes 2. Wochenende miteinander und stehen ansonsten auch in der Woche immer in Kontakt. Entweder über schreiben und/oder telefonieren. Er weiß also, wie es mir geht bzw kennt meinen Tagesablauf und passt dementsprechend die Aufgaben an. Wenn er weiß, dass es mir an einem Tag wirklich nicht gut geht oder mein Tagesablauf es schlichtweg einfach nicht zulässt, einer Aufforderung gleich nachzukommen, lässt er es oder gibt mir ein größeres Zeitfenster, damit ich es dennoch erledigen kann. Liegt es aber nur daran, dass ich keine Lust habe oder mir einfach nach etwas anderem ist, erfülle ich die Aufgabe trotzdem in 99% der Fälle und erwähne das ihm gegenüber dann auch nicht, dass es vielleicht zähneknirschend war. Ich hätte da im Nachinein ein schlechtes Gewissen, täte ich es nicht. Im Fall des restlichen 1%s lässt er sich etwas einfallen und das ist dann auch berechtigt so.
      Ich möchte wissen, wenn sie keine Lust auf irgendeine Aufgabe hat. Auf diese Weise kann ich das im Auge behalten - wenn sie häufiger diese starke Unlust verspürt, muss ich vielleicht etwas ändern. Deshalb finde ich es gut und wichtig, wenn sie mir das sagt. Was ich nicht leiden kann, ist Quengeln. Wenn ich die Information habe, dass sie starke Unlust verspürt, gibt es schließlich keinen Grund, mich nochmal darauf hinzuweisen, und nochmal, und nochmal... ;)

      In der konkreten Situation entscheide ich dann aber trotzdem frei, ob ich die Aufgabe voll einfordere, abschwäche, abändere oder ganz erlasse. Dass ich eine Aufgabe trotz Unlust einfordere, kann ja auch für Sub wieder befriedigend sein, weil das Machtgefälle durchgesetzt wird.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      So nun ich noch mal. Die Unterscheidung zu machen zwischen banaler Unlust und einer Unlust aufgrund eines triftigen Grundes scheint ja allen gemeinsam... Ja, bei mir war es so ein Zwischending - Konflikt mit einer anderen nahestehenden Person. Nachmittags besserte sich meine Stimmung, allerdings war da das Zeitfenster (welches vom Alltag und nicht von ihm vorgegeben war) bereits verstrichen... Blöd gelaufen... :/ Ich habe es ihm dann per Nachricht so geschildert und selbst vorgeschlagen, die Aufgabe vielleicht nachts erfüllen zu dürfen. Ist das nächst mögliche Zeitfenster dafür... Damit zeigte er sich einverstanden. Allerdings soll ich dafür eben extra nachts aufstehen und nicht bis dahin wach bleiben. So ist die Aufgabenerfüllung mit einem unangenehmen Nebeneffekt kombiniert. Nur hätte sich meine Stimmung nicht gebessert, hätte ich sicher diesen Vorschlag nicht gemacht. Interessant was dann daraus geworden wäre...

      Isegrim_w_devot schrieb:



      Du nennst es "Dom/Sub-Ding". Hmmm, hast du deine Stellung verinnerlicht oder wünschst du dir vielleicht eher, dass es aufs Schlafzimmer beschränkt bleiben soll?
      Auch das wäre zu kommunizieren....
      Ein berechtigter Einwand. Ich habe mich aber eher etwas flapsig ausgedrückt und mir ist schon klar, welche Position ich inne habe und dass ich es auch so will.

      Also danke nochmals. Es ist immer wieder mal interessant welche Ansichten andere dazu haben, zumal wir unser BDSM eben (bisher) nur privat leben.
      Bei Unlust würde ich ehrlich gesagt gerne versuchen den Wünschen meiner Dom nicht nachzukommen.
      Aber für mich gehört es zu den Aufgaben eines Subs auch bei Unlust alles zu versuchen um die Wünsche und Bedürfnisse meiner Dom zu befriedigen. Ich möchte für meine Dom ein wertvoller Sub sein, der die Wünsche meiner Dom unverzüglich und unabhängig von meiner Lust/Unlust bestmöglich erfüllt. Sollte mir das bei Unlust nicht gut gelingen, ist etwas Druck meiner Dom sicherlich hilfreich.
      Für mich in meinem DS ist klar, entweder Sub ist ernstlich indisponiert, dann teilt sie das mit und ich entscheide, ob die Aufgabe entfällt, abgewandelt wird oder bestehen bleibt, oder Sub ist Aufgabenerfüllung technisch möglich und medizinisch zumutbar, dann ist eine akute Lustlosigkeit irrelevant.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Wenn es sich um eine Unlust handelt, die mit Krankheit oder Problemen im Beruf oder Familie zu tun haben, dann rede ich mit meiner Sub in Ruhe darüber. Wenn es sich um eine Unlust handelt, die mit Zickigkeit oder Ungehorsam zu tun hat, dann gibt es einen ordentlichen Arschvoll.

      Gespielin schrieb:

      . Ja, bei mir war es so ein Zwischending - Konflikt mit einer anderen nahestehenden Person.
      Das müssten die Meinen mir sofort kommunizieren, denn nur so habe ich die Möglichkeit den Tagesablauf zu planen und zu gestalten. Ein verspätetes Mitteilen und nicht erfüllen von Tagesaufgaben, hätte somit auch direkte Konsequenzen.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      WhatsApp kann nun mal keine Gedanken lesen...

      Wir hatten in der Vergangenheit schon öfter Missverständnisse über WA und steigen dann aufs Telefon um, wenn es gar nicht anders geht. Und ich weiß, dass er von mir erwartet ihm zu sagen, wenn mich was bedrückt. Das gleiche erwarte ich iü auch von ihm.

      Das Ding mit der Tagesform ist bei uns nicht auf Dom/Sub Ebene sondern von Mensch zu Mensch, was aber nicht heißen muss, dass das Machtgefälle außen vor bleibt.
      Manchmal schafft man es wirklich nicht einer Aufgabe oder Regel nachzukommen (Krankheit, Beruf, wirklich ganz schlechte Stimmung usw.). Wichtig finde ich dann, das klar und deutlich mitzuteilen, denn Dom kann keine Gedanken lesen (ok, manchmal schon :love: :evil: ). Denn macht man als Sub nur kryptische oder unfreundliche Andeutungen, dann muss man sich nicht wundern, wenn es zu Missverständnissen kommt.

      Allerding sollte man da als Sub auch ein bisschen selbstkritisch sein: kann ich wirklich, wirklich nicht oder bin ich gerade einfach nur zu bequem?

      Häufen sich die Situationen, in denen Sub "tagesformabhängige Unlust" empfindet sollte man ein klärendes Gespräch führen und dem auf den Grund gehen. Dann können eventuell Grenzen, Tabus etc. neu definiert werden und in diesem neuen Handlungsrahmen kann Dom dann agieren.

      Wie so oft: Kommunikation ist die Lösung ….
      you never know it all
      Guten Abend....

      Deshalb finde ich Tagebücher eine tolle Sache.
      Emphatie natürlich noch besser :)
      Natürlich teile ich mich meinem Herrn mit,dennoch liest er meine Gedanken,Ängste,Sorgen und Höhenflüge auch in meinen Tagebüchern und diese verfasse ich immer offen und ehrlich.
      So kann er sich darauf einstellen,was und wieviel ich wovon brauche.
      Das klappt so wunderbar. Wenn's im Alltag für mich rund geht,erweitert er das Zeitfenster.
      Wir sind beide im Berufsleben sehr eingebunden, die Lücken sind spannend,mehr oder weniger gefüllt.
      Dafür muss man ehrlich sein.
      Ich denke er kann das ziemlich gut einschätzen.

      Nemea
      :ketten:
      Wenn die Laune gerade so richtig am Boden liegt, der Kopf ganz woanders steht, die Stimmung mies ist - dann bin ich für meinen Partner da und mir ist wurscht was die sadistin will oder die domina.
      Außerdem macht es auch mir keinen Spaß wenn der Junge nicht bei der Sache ist.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      :fegen: ...entstaub...
      ... kennt ihr auch so etwas wie phasenweise Unlust? Also über eine konkrete einzelne Tagessituation hinweg? Und wie handhabt ihr das dann?

      Die Situation gerade hier, wir haben ein Strafbüchlein und eine Handvoll einfache Alltagsregeln darin. Sind eher noch Anfänger und mein Mann eher Vanilla mit devoten Anteilen, als "Super-Sub". Grundsätzlich passt das gut für uns. Wir leben es zwar primär in Sessions wirklich aus, aber das Büchlein und die Anwesenheit von Regeln sorgen dafür, dass der Gedanke an unser Machtgefälle auch darüber hinaus stetig im Hintergrund präsent bleibt. Grundsätzlich bin ich sehr sehr angetan davon, wie bereitwillig er das annimmt und wie wenig er es auf absichtliche Regelverstöße anlegt. Aber er liebt manchmal ein bisschen Geplänkel, ob irgendetwas jetzt als Verstoß zählt und ihm einen Punkt einhandelt oder nicht. Da kommt dann die Freude an "Juristerei" und am Argumentieren und Verhandeln durch. Ich höre mir das an und entscheide dann entsprechend meiner Meinung, ob ich es aufschreibe oder nicht.

      In guten Phasen kann ich spüren, wie es ihn reizt und kickt, wenn er mit seinen "Ausflüchten" nicht durchkommt und ich das protokolliere, auch wenn er darüber mault und mich als "kleinkariert" tituliert. So lief das in jüngster Vergangenheit längere Zeit.

      Seit ein paar Tagen fühlt es sich anders an, obwohl wir beide nicht anders handeln. Ich habe den Eindruck, dass er eben nicht unterschwellig angetan ist, sondern wirklich genervt und in einer "verschon mich mit dem Sch****" Stimmung. Abgesehen davon geht es ihm aber gerade nicht schlecht oder er hat mit anderen Sachen im Leben zu kämpfen. Ich habe eher den Eindruck eines Pendels, das eine Weile sehr schön in die von mir gewünschte Richtung ausgeschlagen hat und jetzt zurückschwingt, weil Pendel das nun mal so tun.

      Gestern hatten wir so etwas, statt den geregelten 10 Minuten machte er nur 9, weil er nicht auf die Uhr geschaut hatte. Ich dieses Mal aber schon. Sonst stellt er sich dafür auch mal den Wecker, jetzt gerade nicht. Aufgrund der Stimmung hab ich das eingetragen, aber ohne Strafpunkt. Kann ja nicht angehen, gleich alles komplett auszusetzen wegen so etwas. Im Moment bleibe ich konsequent und versuche Augenmaß zu zeigen. Ich frage mich aber schon, wie ich damit umgehen soll, wenn diese Phase länger anhält.

      Wie lange kann ich die Entwicklung abwarten und das sozusagen innerhalb des DS-Rahmens regeln? Ab wann sollten wir auf der Metaebene darüber reden, was läuft? Ist es angesagt mit abwartendem Augenmaß, oder muss eher eine deutliche Ansage her?

      So etwas frag ich mich zur Zeit...

      Per Definition ist er der Chef, während wir am Berg sind und da fahren wir am WE hin. Das ist in dieser Situation wohl günstig. Atempause und so, mal sehen, was danach ist...
      Du kannst auch im Machtgefälle darüber reden, dass dir der Unterschied aufgefallen ist, @Eisn.
      Auch ohne Ansage wird er spüren, wo sein Platz ist und dass du ihn dennoch ernst nimmst.

      Mir sind da gerade meine Anfänge in den Sinn gekommen.
      Ganz der Anfang war sehr prickelnd, dann hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich Panik bekommen habe, weil mir mein Kopf im Weg stand.
      Ich hatte Schiss, dass Anweisungen und "Einschränkungen" häufiger werden, ich immer weniger Freiheiten haben werde usw.
      Mein Kopf hat das Ganze hochmultipliziert und schlimme Zukunften erfunden. :pillepalle:

      Ich war immer wieder mal im Fluchtmodus, aus dem BDSM raus und sogar aus der gesamten Beziehung und bin ständig in Diskussionen gegangen.
      Bis mein damaliger Herr sinngemäß gesagt hat, es würde Menschen geben, die gucken sich BDSM an und rennen dann schreiend weg.
      Er möchte aber nicht, dass ich schreiend wegrenne.
      Ich müsse mir aber schon überlegen, was ich will, weil ein bisschen devot genausowenig gehen würde wie ein bisschen schwanger.
      Danach wurde ich ruhiger, mein Kopf stiller und ich war öfter in der Annahme als in Fluchtgedanken.

      Ich bekam die Aufgabe, ein Tagebuch zu führen, in dem ich notiere, was mir im Umgang mit ihm gefällt und was es ausgelöst hat
      und ihm dieses wöchentlich vorzulegen.
      So hatte ich etwas, in dem ausschließlich Positives niedergeschrieben war, wenn ich es mal nachgelesen habe.
      Sogar nach der Trennung konnte ich es behalten, weil beim Lesen keine kränkenden Erinnerungen hochkommen würden.
      Negatives haben wir ausschließlich im Chat oder mündlich besprochen, es wurde nicht totgeschwiegen, aber auch nicht verschriftlicht.

      Vielleicht steckt dein Sub ja gerade in einer ähnlichen Gedanken- und Gefühlsspirale?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Eisn schrieb:

      :fegen: ...entstaub...
      ... kennt ihr auch so etwas wie phasenweise Unlust? Also über eine konkrete einzelne Tagessituation hinweg? Und wie handhabt ihr das dann?

      (...)


      Sind eher noch Anfänger und mein Mann eher Vanilla mit devoten Anteilen, als "Super-Sub". Grundsätzlich passt das gut für uns. Wir leben es zwar primär in Sessions wirklich aus,


      (...)

      Seit ein paar Tagen fühlt es sich anders an, obwohl wir beide nicht anders handeln. Ich habe den Eindruck, dass er eben nicht unterschwellig angetan ist, sondern wirklich genervt und in einer "verschon mich mit dem Sch****" Stimmung.
      Ich versuch mich mal an einer Antwort.
      Du schreibst selber, dass er eher vanilla ist als sub. Aus deinen sämtlichen posts hier lese ich (!) heraus, dass er vieles nur macht, um dir einen Gefallen zu tun und dich glücklich zu machen.

      Aus meiner Sicht (!) ist genau das aber keine Grundlage für Ds, denn das muss für mich (!) aus dem eigenen Inneren kommen und nicht, weil man dem anderen gefallen möchte und es ihm zuliebe tut.

      Je mehr du es forcierst, desto schneller wird das Pendel zurückschlagen. Vielleicht wäre hier die Lösung, das Thema einfach ruhen zu lassen und es ihm zu überlassen, ob er das überhaupt möchte. Man kann niemanden dazu zwingen, submissiv zu sein oder sich devot zu fühlen oder zu verhalten, wenn es nicht seinem Wesen entspricht.

      Just my 2 cents zum Thema...
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)