Hojojutsu?

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      Hojojutsu?

      Beschäftigt sich hier jemand mit Hojojutsu? Man hört/liest wenig darüber, scheint es, und mich würde mal interessieren ob das jemand in einem BDSM Kontext macht.

      Wenn, dann wird Hojojutsu anscheinend eher in einem Kampfsport Umfeld gemacht, gezeigt und gelehrt.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Im BDSM Kontext ja ;)

      Ich suche immer nach Anregungen/Ideen um Sub möglichst schnell, überwältigend und restriktiv zu fesseln, gerne mit einem einzigen längern Seil, so bin ich darauf gestoßen. Für diese Fesselungen verwende ich, anders als beim Shibari, auch mal Seile aus anderen Materialien als Jute.
      Ob man es nun Hojojutsu, 1-Seil-Fesselung oder Rough Rope Play nennt :pardon:


      Suche auch noch nach einem geeigneten Workshop :D
      Ich beschäftige mich nicht groß damit, aber mein Herr nutzt es gelegentlich - und ja, im BDSM-Kontext.
      Es ist praktisch, geht schnell und je nachdem, wie man damit fesselt (und wie renitent ich bin), tut's auch mal ziemlich weh. ;)
      @Sannisa @Sanah @Pfauenauge könnt ihr vielleicht einmal beschreiben wie ihr das konkret mit BDSM verbindet?

      Mit wieviel CNC, sprich Gegenwehr, macht ihr das? Mit Takedown und Fixierung am Boden oder im Stehen/Sitzen/Liegen. Geht das zuhause im Schlafzimmer oder braucht man dafür Platz und Matten auf dem Boden?

      :gruebel:
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      In den Hojojutsu-Techniken ist deutlich zu erkennen das sie die Grundlage bilden, aus der sich das Shibari entwickelt hat.

      Meiner Meinung nach eignen sich die Techniken in Abwandlung vor allem für Überwältigungsszenarios und bieten einige Möglichkeiten fürs Schmerzbondage.
      Viel Platz und Matten haben sich generell beim Fesseln als praktisch herausgestellt, aber es kommt natürlich auch ganz darauf an welche Techniken man konkret umsetzen möchte und welches Ziel dabei verfolgt werden soll.

      Ich persönlich habe keine Vorliebe für Überwältigungsspiele, daher trenne ich strikt zwischen Trainingsmodus/Selbstverteidigung und Submodus/Bondage.
      Fall seven times, stand up eight
      @Cliffhanger Naja, ich verliere in diesem Kontext gern ;) und in unserer Beziehung hat das für mich nichts mit CNC zu tun.
      Es ist für Überwältigung prima und um mir meine Ohnmacht zu demonstrieren.

      Wenn die Schlaufen an Druckpunkten sitzen, wird das schnell unangenehm und macht mich gefügig, besonders dann, wenn er mich in der Fesselung noch ein bisschen bewegt, damit ich den Schmerz nicht wegatmen kann. Oder er legt dabei z.B. ein Seil über die Schienenbeine und lässt mich mit vollem Gewicht drauf knien, ohne dass ich in der Lage wäre, den Rest des Körpers zu bewegen. X/ Das ist ganz fix eingerichtet, wirkt schnell und braucht bei mir im Prinzip nur ein 10m Seil.

      Da ich Stresspositionen und Schmerzen unangenehm finde, zieht das als Strafe oder Gesinnungsanpasser.
      Das geht auch bei meiner vollen Gegenwehr im Schlafzimmer, allerdings sind bei uns die Kräfte auch sehr ungleich verteilt.
      Wir waren vorletztes Wochenende mal wieder auf nem workshop mit Matthias Grimme in Berlin. Da mein Mann und ich beide auch aus dem Kampfsportbereich kommen und uns eh schon mal häufiger etwas raufen führte dann in einer Pause eins zum anderen....... :D

      Matthias hat uns dann noch ein paar Techniken und Kniffe gezeigt und wir haben festgestellt dass das eine Richtung ist, in die wir uns durchaus weiterentwickeln wollen. Allerdings nicht im Kampfsportverein sondern lieber im heimischen Wohn- bzw. Spielzimmer.... ;)
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      @Cliffhanger

      Aus unserer Vorliebe für Shibari hat sich auch eine Vorliebe für spontane und schnelle Fesselungen entwickelt, die meinen Partner auch mal etwas ŕuppiger in den Zustand der Bewegungslosigkeit/Ausgeliefertheit versetzt.

      Ich schau mir Bilder und Videos von Fesselungen an und setze sie dann um, wenn es sich ergibt. Zur Begrüßung im Flur, unterwegs an einen Baum oder eine unkomfortable " Zwickmühle" :love: wird Sub dann ohne große Gegenwehr ( ist bei uns halt so) gefesselt....
      Ich komme mit dem klar was ich gerade an Platz und Seil, Schal, Gürtel etc zur Verfügung habe. Die Inputs gebe ich z.B. durch Schnelligkeit, Dynanik, Zug, einem Ruck am Seil, Führung/"Verdrehen" (Vorsicht) des gefesselten Handgelenks, mit Händen hinter dem Rücken gefesselt gegen die Wand drücken, zu Boden bringen durch Zug an der Oberkörperfesselung oder mittels Druck meines Knies gegen seine Kniekehle, Knie auf seinem Rücken, Druck gegen den Körper, verstärkt mit Knebel ( geknotetes Tuch) und/oder Augenbinde...
      Hach.... ^^ .... es gibt so vieles was man machen kann....

      Weil.... es Spass macht, ich Sub gerne gefesselt und wehrlos sehe, um ihn " besonders klein/fügsam " werden zu lassen, als Einstieg in ein Spiel/Session,
      diese Momente besonders gut als " Verstärker" geeignet sind um z.B. ein " Hühnchen mit Sub" zu rupfen.


      Ich mache das mit meinem Shibari -Vorwissen auch was Anatomie und Sicherheit angeht. Ich denke, man muss sich schon klar machen dass verbunden mit Schnelligkeit, Dynamik und Überwältigung die Verletzungsgefahr steigen kann.

      Mein Sub ist recht groß weshalb ich gern ein 7er oder 10er Seil nutze.
      Für Unterwegs/Hosentasche/Handtasche tuts auch ein dünnes Seil 3/4mm.


      Auf der Homepage von Douglas Kent findest Du das Buch Hojojutsu Rogue und ein paar Infos zu geeigneten Seilen.

      "Quick ropes" in hojojutsu typically range from 4.5-7 m, with standard lengths being either 5 m or 7 m. Our rope is 5 m, the shortest common standard, for fast, simple ties."


      Grüße Sannisa

      Cliffhanger schrieb:

      @Sannisa @Sanah @Pfauenauge könnt ihr vielleicht einmal beschreiben wie ihr das konkret mit BDSM verbindet?

      Mit wieviel CNC, sprich Gegenwehr, macht ihr das? Mit Takedown und Fixierung am Boden oder im Stehen/Sitzen/Liegen. Geht das zuhause im Schlafzimmer oder braucht man dafür Platz und Matten auf dem Boden?

      :gruebel:
      Auch wenn ich jetzt nicht explizit angesprochen wurde gebe ich trotzdem mal meinen Senf dazu...

      Der BDSM-Bezug ist bei uns ganz klar gegeben. Er fesselt, ich werde gefesselt. Ich wehre mich, er überwältigt mich. Wenn beide Partner kampfsporterfahren sind, dann kann es schon mal heiß her gehen, aber letzten Endes steht das Ergebnis (zumindest bei uns) schon vorher fest. Er hat halt nicht nur die Technik, sondern auch noch die Kraft dazu :pardon:

      Trotzdem ist es bei uns schon zu heftigen Kämpfen gekommen. Und damit komme ich zum Thema Gegenwehr. Wir starten in der Regel schon am Boden. Also ich zumindest. Das ist sonst zu verletzungsanfällig, da wir beide dabei nicht gerade zimperlich sind. Und ich wehre mich wirklich. :yes:

      Natürlich ist es so, dass wir uns nicht ernsthaft verletzen wollen, aber blaue Flecke und Abschürfungen sind da bei uns schon normal. Ich weiß allerdings auch, bis wohin ich mich wehren kann, und wo ich dann einfach mal Schluss machen und aufgeben muss, weil sonst ernsthafte Verletzungen entstehen.

      Jedenfalls haben wir festgestellt, dass Kampfsporttechniken in der Theorie, bzw. im Training ganz anders funktionieren, wenn der Partner zumindest halbwegs mitspielt, als wenn er sich wirklich heftig wehrt... :yes: Was in solchen Kampfsport-Hojojutsu-Videos so einfach aussieht und was auch tatsächlich super funktioniert wenn ich einen Gang zurückschalte, wird (nahezu) unmöglich, wenn ich mich tatsächlich nach Leibeskräften und mit sämtlichen mir zur Verfügung stehenden Techniken und Kniffen wehre. Und da fängt es dann für uns an, interessant zu werden. Subbie will es Dom ja auch nicht immer einfach machen... :D


      Zum Platzbedarf: Man kann sich auch in einem Doppelbett hervorragend rollen. Besser ist natürlich etwas mehr Platz, auf dem Wohnzimmerboden beispielsweise.

      Der Untergrund muss auch nicht unbedingt weich gepolstert sein, man sollte halt nur bedenken, dass es sich auf Betonboden anders herumkugeln lässt, als auf Teppich oder einer Matte.

      Allerdings sollte auf Blumenvasen, Haustiere und andere Einrichtungsgegenstände geachtet werden ;)
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      Shayleigh schrieb:


      Jedenfalls haben wir festgestellt, dass Kampfsporttechniken in der Theorie, bzw. im Training ganz anders funktionieren, wenn der Partner zumindest halbwegs mitspielt, als wenn er sich wirklich heftig wehrt... :yes: Was in solchen Kampfsport-Hojojutsu-Videos so einfach aussieht und was auch tatsächlich super funktioniert wenn ich einen Gang zurückschalte, wird (nahezu) unmöglich, wenn ich mich tatsächlich nach Leibeskräften und mit sämtlichen mir zur Verfügung stehenden Techniken und Kniffen wehre. Und da fängt es dann für uns an, interessant zu werden. Subbie will es Dom ja auch nicht immer einfach machen... :D
      Das ist genau Teil meiner Frage. Meine Erfahrung ist, dass, wenn Techniken "in echt" funktionieren sollen, es ohne Schmerz nicht geht. Daher die Frage, wie realistisch und intensiv ihr das macht. Es ist ja nicht wirklich Hojojutsu, wenn der Partner nur stillhält und sich nicht wehrt, denke ich.
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      Genau das war auch unser Problem... :D

      Also ich wehre mich in der Tat echt bis an die Grenze. Ja, das tut weh. Und ja, das gibt Blessuren. Aber es macht uns beiden höllischen Spaß.

      Ich steh halt manchmal drauf, wenn er sich etwas anstrengen muss, um zu bekommen, was er will. Ich liebe es halt auch einfach mal seine körperliche Überlegenheit zu spüren. Aber einfach mach ich es ihm deswegen noch lange nicht... ^^

      Also die Techniken funktionieren, wenn sie wirklich wirklich wirklich wirklich.... du weist schon... gut trainiert und verinnerlicht wurden auch am sich wehrenden Ob- bzw. eher Subjekt ;) Aber, das ist sauschwer. Jeder Kampfsportler kennt das: Ein Freikampf sieht ganz anders aus, als im Training. Da funktionieren die Sachen, die vorher total toll geklappt haben, auf einmal überhaupt nicht mehr, weil der Gegener nämlich nicht still hält.

      Diese Erfahrung haben wir beim Hojojutsu dann auch gemacht. Aber wir finden, dass genau das den Reiz daran ausmacht. Es hat sich für uns in die Richtung entwickelt, dass die Grundtechniken zwar klar sind, aber das Ergebnis ist eher ein irgendwie verschnürtes Bündel, das sich nicht mehr rühren kann. :ketten:

      Das sieht zwar nicht schön aus, ist aber effektiv und manchmal auch einfach nur skurril und witzig :yes: In Berlin hat er mir beispielsweise ein Bein an den Hängepunkt gebunden, weil er meine Arme nicht fesseln konnte weil ich mich da immer rausgewunden habe. Und selbst mit einem Bein an der Decke war es nicht sooooo einfach, den Rest von mir festzubinden :D
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      "Es ist ja nicht wirklich Hojojutsu, wenn der Partner nur stillhält und sich nicht wehrt, denke ich."

      Es ist vielleicht auch nicht wirklich Hojojutsu, wenn man es mit Sexualität vermischt ;)

      Aber klar, @Cliffhanger .... in unserem Fall sind es lediglich " Elemente von..." die wir in unser BDSM einfließen lassen.... Wenn ein paar Grundtechniken/ Knoten klar sind, macht es einfach viel Spass sich vom " Standard" zu lösen und zu schauen was sich in der Fesselung entwickelt ^^