Spielbeziehung und Verbindlichkeit

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      Spielbeziehung und Verbindlichkeit

      Ich brauche bitte Eure klareren Gedanken in mein Gedanken- und Gefühlschaos....

      Mein Dom und ich sind eigentlich mit dem Beziehungsgedanken gestartet. Aufgrund unserer Impulsivität auf der privaten Ebene haben wir dann beide am Anfang aber mehr Chaos als nötig reingebracht. Und er hat irgendwann beschlossen, dass er eine Partnerschaft über die Entfernung (120 km) ausschließt. Loslassen konnten wir beide nicht und haben das als Spielbeziehung fortgeführt.

      Nun meine Fragen an die, die eine Spielbeziehung führen oder schon mal geführt haben:
      Warum Spielbeziehung statt D/S in Partnerschaft?
      Wie sieht es mit der Verbindlichkeit für Euch in so einer Beziehung aus?

      Ich weiß, dass mein Dom auf einer Vanillaplattform weitersucht mit dezentem Hinweis auf seine Dominanz. Gleichzeitig baut er das zwischen uns weiter aus mit Regelbuch u.ä.

      Mein Problem ist, dass ich mich so nicht wirklich ganz einlassen kann, weil die Sorge bleibt, dass ja doch jederzeit jemand auftauchen kann.

      Danke für Euer Feedback..... :blumen:

      Morgenrot7 schrieb:

      Warum Spielbeziehung statt D/S in Partnerschaft?
      Weil ich bereits in einer Partnerschaft sind. In der ich meine Neigung nicht ausleben können.


      Morgenrot7 schrieb:

      Wie sieht es mit der Verbindlichkeit für Euch in so einer Beziehung aus?
      Da ich selbst keine Exklusivität bieten kann (mein Mann ist immer da), verlange ich auch nichts dergleichen von meiner Spielbeziehung. Bin aber froh, wenn es sich so ergibt, da ich im Herzen monogam bin.
      Ich habe bisher stets gesagt, dass ich, sollte sich die Spielbeziehung jemand anderen suchen, das einfach wissen möchte (wie auch, wenn Dom mir überdrüssig geworden ist). Denn ich möchte nicht das berühmt-berüchtigte 5. Rad am Wagen sein, das nur auf Abruf in Reserve gehalten wird und der nichts gesagt wird.
      Offenheit ist mir wirklich wichtig.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Morgenrot7 schrieb:


      Warum Spielbeziehung statt D/S in Partnerschaft?
      Weil einige zwischen einer Partnerschaft und einer Spielbeziehung unterscheiden.
      Bei mir Beispielsweise:
      Spielbeziehung = Person mit der Ich mich Regelmäßig treffe um gemeinsam Spaß zu haben <-- Person geht danach aber wieder.
      Partnerschaft = Person mit der ich zusammen Lebe <-- Person ist präsent ständig bei mir.
      In beiden Bereichen hätte ich da auch ein anderes Anforderungsprofil an die Partnerin.


      Morgenrot7 schrieb:

      Wie sieht es mit der Verbindlichkeit für Euch in so einer Beziehung aus?
      Das hängt davon ab was vereinbart wurde.
      Ich persönlich halte nichts von Exclusivität die einseitig ist.

      Allerdings kann immer irgendwann, jemand auftauchen ob nun
      Monogamie vereinbart wurde oder nicht, in die sich jemand Hals über Kopf verliebt.
      Eine 100% Sicherheit gibt es da nicht.
      Da Spielt der Status Partnerschaft oder Spielbeziehung auch keine Rolle.
      Du solltest in Dich gehen und dich fragen was Du möchtest.
      Eine lockere Spielbeziehung oder eine Partnerschaft und dementsprechend dann auch handeln
      sofern dein Gegenüber andere Vorstellungen hat.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Tocken1978 schrieb:

      Allerdings kann immer irgendwann, jemand auftauchen ob nun
      Monogamie vereinbart wurde oder nicht, in die sich jemand Hals über Kopf verliebt.
      Eine 100% Sicherheit gibt es da nicht.
      Ja, da hast Du Recht. Das weiß ich auch. Aber auch wenn das immer möglich ist, fühlt man sich normalerweise in einer Beziehung erst einmal "sicher". Wenn das passiv passiert - dann ist das das Leben. Wenn jemand aktiv sucht bzw. offen bleibt - dann ist das für mich gefühlt doch etwas anderes.

      Und ob ich handeln muss - das versuche ich gerade zu spüren.....
      Ich hatte in meiner letzten Partnerschaft über mehrere Jahre hinweg eine Spielbeziehung.
      Der Grund war auch, dass ich meine Neigung nicht in der Partnerschaft leben könnte.

      Und da ich meinem Spielpartner keine Exklusivität bieten konnte, erwartete ich diese auch nicht.
      Allerdings war es für mich trotzdem manchmal etwas anstrengend, wenn mein Spielpartner mir von anderen Partnerinnen berichtete, was in den Jahren aber nur zwei Mal passierte. Ich bin nämlich auch in einer Spielbeziehung emotional durchaus stark involviert.

      Du musst für dich entscheiden, was dir wichtig ist, ausreichend ist, was gar nicht geht. Das kann dir leider niemand abnehmen. Ich kann dein Gefühlschaos aber durchaus verstehen.
      Mir gehen da Worte eines Doms durch den Kopf, den ich mal kennengelernt habe.

      Der sagte ganz klar und deutlich: Ich suche eine Partnerin ....erzählt mir eine Frau, das sie eine Spielbeziehung hat bis sie den richtigen für eine Partnerschaft trifft, kommt sie für mich nicht mehr in Frage...

      Hart, oder?

      Genau so würde ich Deinen Spielpartner sehen ...er käme für mich keine Sekunde mehr in Frage.
      Du bist da gerade nur der Überbrückungspartner ...ist doch jetzt schon klar, Du wirst über kurz oder lang abgeschossen.
      Dafür wäre ich mir zu schade.

      Morgenrot7 schrieb:

      Loslassen konnten wir beide nicht
      Hmmm, das hat sicherlich Gründe.

      Morgenrot7 schrieb:

      Und ob ich handeln muss - das versuche ich gerade zu spüren.....
      Ich denke, die Antworten hier werden sich die Waage halten. :pardon:

      Ich wusste bei @Pat von Anfang an, dass wir keine "normale" Partnerschaft führen werden, weil er verheiratet ist.
      Trotzdem hab ich mich vom ersten Treffen an auf ihn eingelassen, die Hingabe und das Vertrauen werden immer größer.
      Hätte ich meinen Moralvorstellungen nachgegeben, hätte ich mich um bisher 2 wahnsinnig tolle Jahre und um viele Erfahrungen gebracht.

      Ich genieße jeden Tag, egal wie lange es dauern wird (und denke nur manchmal an das Ende) :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      WIR .....haben das grade diskutiert...

      Ich bin damals gut 300km einfache Strecke gefahren für ein Treffen ,was sich anfänglich fast rein ^spielerisch^ gestaltete ...für max 5 Stunden..dann musste ich meine Heimreise am gleichen Tag antreten und ER zurück .

      WIR waren beide aus unterschiedlichen Gründen gefangen in anderen Beziehungskonstellation fernab von unseren Neigungen...

      Für UNS war jede Sekunde es wert ,die km auf uns zu nehmen...

      und wir haben dann auch in unterschiedlichen Tempi an der Veränderung gearbeitet -sind ausgebrochen...neu gestartet ...haben investiert in das NEUE,was sich irgendwie doch so vertraut anfühlte...

      ...es nicht nur Leidenschaft war ,sondern auch zur LIEBE wurde...ist...

      Unsere rhetorische Frage:^Was hindert EUCH...?Wenn alles stimmig ,passig ist...dann wagt man es auch auf gemeinsamen Wegen und anderen WEGEN zu wandern,oder nicht???

      Nächtliche Grüsse
      Die Eule und der RABE

      Noctua schrieb:

      Unsere rhetorische Frage:^Was hindert EUCH...?Wenn alles stimmig ,passig ist...dann wagt man es auch auf gemeinsamen Wegen und anderen WEGEN zu wandern,oder ....?
      Wenn ich das wüsste.... Irgendwas hindert ihn. Er sagt, es ist die Entfernung. Ich glaube auch, dass das nicht alles ist. Die Rahmenbedingungen sind ungünstig. Er wohnt total eng und hellhörig. Und wir können uns eigentlich nie bei mir treffen, weil ich 3 Kinder habe und der Vater 800 km weit weg wohnt. Da ist nichts mit jedes zweite Wochenende bei Papa.... Und in den Osterferien lag er total mit Grippe flach. :S Aber ich denke auch - wo ein Wille ist.... Er sehnt sich trotzdem danach, abends spontan beeinander sein zu können.
      Wie @Isegrim_w_devot geschrieben hat, hat es sicherlich aber auch Gründe, dass wir beide nicht loslassen konnten bislang.....

      Azrael schrieb:

      Jede/r ist ihres/seines Glückes eigener Schmied :pardon: . Für MICH käme eine Partnerin, die aktiv sucht, während sie mit mir eine "Partnerschaft" lebt, nicht in Frage ^^ .
      Ich führe momentan eine Spielbeziehung, die aufgrund der priv. Umstände meines Sadisten (Scheidung eingereicht, Sohn vorhanden) für den Moment auch nur eine Spielbeziehung bleibt. Der Mann hat den Kopf für mehr nicht frei und ich bin froh, dass er seine knappe freie Zeit in meinen Armen verbringt.

      Dieser absolut besitzergreifende Mann hat mir trotzdem die Option offen gelassen, weiter zu suchen - egal ob weitere Spielpartner oder feste Beziehung.
      Trennen würde er sich nicht von mir es sei denn, ich wäre diejenige, die das wollte.

      Ich denke wirklich, dass da jeder Mensch selbst entscheiden muss, welchen Weg er geht. Spielbeziehung bedeutet keine Exklusivität. Partnerschaft aber ebenso nicht.

      Es gibt nicht umsonst den Spruch, dass jeder nach seine Façon glücklich werden soll.
      Wie das aber jeder definiert, ist eine andere Sache.
      Danke @Talara für Deine Geschichte und Deine Sicht. :blumen:

      Ich habe eben auch nochmal nachgedacht. So bunt wie BDSM ist, so bunt ist die Art es zu leben. Ich bin eigentlich sicher, dass mein Herr von seiner Sicht aus ganz bei der Sache ist. Es ist niemand anders da im Moment. Er ist mein Herr. Aber auch offen für die Frau, die näher ist.
      Ich brauche eine gewisse Form von Sicherheit - auch wenn jede Sicherheit trügerisch ist. Sonst komme ich in den oft langen nur virtuellen Zeiträumen und beim Thema Erniedrigung an meine Grenzen...
      So stimmig unser D/S-Verhältnis ist - so weit gehen im Moment wohl unsere anderen Bedürfnisse auseinander. Auch wenn das am Anfang anders war.
      Ich glaube, jetzt habe ich den Punkt für mich erwischt, nachdem ich Eure Geschichten nochmal gelesen habe.
      Danke @Talara, @Isegrim_w_devot, @Noctua. Der Punkt ist, egal wie Ihr das lebt, Ihr habt (glaube ich) alle das Gefühl, Ihr gehört zusammen. Egal unter welchen Umständen oder für wie lange. Und das fehlt mir wohl im Moment....

      Morgenrot7 schrieb:

      Nun meine Fragen an die, die eine Spielbeziehung führen oder schon mal geführt haben:
      Warum Spielbeziehung statt D/S in Partnerschaft?
      Wie sieht es mit der Verbindlichkeit für Euch in so einer Beziehung aus?
      Die Spielbeziehung, die ich einmal geführt habe, war eine Spielbeziehung, weil auf keiner Seite romantische Gefühle existierten. Wir hatten beide kein Interesse an dem, was Du "Partnerschaft" nennst, folglich war D/s in Partnerschaft für uns keine Option.

      Verbindlichkeit bestand bei uns, aber nicht in Form von Exklusivität. Wir hatten von Anfang an beidseitige Offenheit vereinbart, wir beide konnten mit Anderen tun und lassen, was wir wollten. Ich hatte bereits eine Freundschaft Plus, als die Spielbeziehung begann, und die habe ich auch fortgeführt (hätte meine Spielbeziehung hier auf Exklusivität bestanden, wäre die Spielbeziehung nicht zustandegekommen). Inwiefern existierte dann Verbindlichkeit? Wir haben uns zwar nicht oft gesehen (weit mehr als 120 km lagen zwischen uns), aber wir waren immer füreinander da. Das sind wir sogar jetzt noch, denke ich. Wir waren also mehr füreinander als Menschen, die sich ab und an für BDSM und Sex sehen und sonst nur Kontakt haben, um Termine auszumachen. Sie war meine Sub, das habe ich ernstgenommen und mich vollumfänglich um sie gekümmert. Und sie sich genauso auch um mich.

      Daher verstehe ich auch solche Sätze nicht ganz:

      againstallodds schrieb:

      Du bist da gerade nur der Überbrückungspartner ...ist doch jetzt schon klar, Du wirst über kurz oder lang abgeschossen.
      @Morgenrot, hat Dein Dom bereits gesagt, dass er die Spielbeziehung beenden wird, falls er jemand anderen findet? Wenn ja, bist Du vermutlich wirklich nur ein Platzhalter. Das ist keine schöne Perspektive. Du kannst Dich natürlich trotzdem entscheiden, diese Rolle zu wählen, immerhin hast Du bis dahin eine schöne Zeit.
      Wenn er das aber nicht gesagt hat, frag ihn doch mal, was passieren wird. Vielleicht macht er bei einer neuen Partnerschaft ja zur Bedingung, Dich behalten zu dürfen? So wie ich meine Freundschaft Plus nicht aufgeben wollte. Wir haben 2019, Ehebruch ist schon lange nicht mehr strafbar und offene bzw. polygame Beziehungen sind bereits feuilleton-fähig. Wenn Du Glück hast, fühlt er sich Dir verbunden, obwohl er weiter sucht.
      Er hat Dir gegenüber eine gewisse Verantwortung, das zeigt sich ja auch darin, dass Du Dich nicht ganz fallen lassen kannst. Wie auch - wenn Du ständig befürchtest, er könnte nächste Woche weg sein? Wenn ihm das aber bewusst ist und er Dir garantiert, Dich nicht einfach fallen zu lassen, sehe ich nicht, warum selbst eine nicht-exklusive Spielbeziehung nicht trotzdem Verbindlichkeit mit sich bringen könnte.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Morgenrot7....
      als ich anfing zu suchen, war ich in einer biederen Ehe gefangen und hatte ein Kind von 3 Jahren...

      Ich suchte nach keiner Beziehung...hatte das eine ja noch nichtmal abgeschlossen.
      Ich suchte Anerkennung ,Leidenschaft &Wertschätzung für das Frau -Sein an sich.

      Auch ich hatte die Option ^zweigleisig ^zu fahren und WIR kamen uns immer näher...nicht nur im Bereich unserer Leidenschaften.

      Ich dachte immer:

      ^Ich kann niemals erwarten,dass MANN mich mit Kind will...denn ER muss dort zurücktreten,wird geprüft,ob er akzeptabel ist,
      steht nicht immer an ERSTER Stelle!

      Und irgendwann war der TAG dann da..und meine ^kleiner Besen^(Tochter )wies die Positionen zu, indem sie sagte:
      "So ,Du willst also mit uns losfahren?Ich sitze im Auto vorne neben Mum und Du hinter mir und dann kriegen wir das schon hin!
      Es war ok für IHN ..und er hatte eine anhängende kleine ^Klette^ für sich gewonnen. :love:
      @Noctua: Das ist wunderschön geschrieben.....

      Ich hab gestern nochmal meine Gefühle und Fragezeichen zu Papier gebracht. Geantwortet hat er darauf nicht. Dafür steht jetzt in unserer Liste, in der ich Tabus markieren kann, plötzlich ein neuer Punkt "Bedienen (Staubsaugen, aufräumen....)". 8|
      Wie darf ich das jetzt interpretieren...?
      Wenn ich Dich richtig verstehe, ist das eine Liste mit Dingen, die er von Dir erwartet bzw. mit Dir gerne machen würde, und Du kannst dann irgendwie markieren, dass diese oder jene Sache ein Tabu für Dich ist, richtig?

      Offenbar möchte er, dass Du für Ordnung sorgst, wenn Ihr beieinander seid. :pardon: Es gibt Subs, die das sehr gern machen und Subs, die finden, das habe mit BDSM nichts zu tun. Ob Du das also möchtest oder nicht, musst Du selbst herausfinden.

      Als Reaktion auf Deine Ängste, plötzlich allein dazustehen, fände ich es ein bisschen...lieblos. Aber vielleicht ist es auch gar keine Reaktion darauf, sondern eine parallele Entwicklung. Vielleicht hatte er eh vor, das auf die Liste zu setzen und antwortet auf Deine Gedanken später ausführlicher.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!