Top oder Dom? Der kleine Unterschied?

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      Hallo @Cort,

      der Begriff Top beschreibt erstmal nur, dass es sich um den aktiven Part der (Spiel-)Beziehung handelt, also um den, der 'oben' ist. Ich sehe Top als Überbegriff - alles weitere sind Spezifizierungen der aktiven 'Rolle': Ein Top kann demnach ein Dom, ein Herr, ein Sadist oder auch ein Caregiver oder Daddy sein (und bestimmt noch mehr, was ich gerade aber nicht im Kopf habe).

      Ein Top, der Sadist ist, muss nicht unbedingt besonders dominant sein - vielleicht hat er einfach 'nur' Freude am Schlagen und sieht sich daher nicht als Dom. Umgekehrt ist eine Masochistin nicht zwingend devot veranlagt und möchte sich daher nicht als Sub bezeichnen.

      Ein Dom ist aber auf jeden Fall dominant. Das kann bedeuten, dass er Sub gerne führt, die Richtung vorgibt, Subs Unterwerfung liebt, die Kontrolle über Sub und das Geschehen haben möchte - und in jedem Falle ein Machtgefälle in seiner (Spiel-)Beziehung wünscht, wobei er das Sagen hat.

      Der Begriff Dom kann auch Sadismus mit einschließen - muss er aber nicht, denn nicht jeder Dom zieht Lust oder Freude daraus, Sub zu schlagen/quälen. Es gibt auch Doms, die sich ausschließlich im D/s-Bereich bewegen.

      Ein Caregiver ist in der Regel wohl auch ein Dom, da er die Führung sowie viel Verantwortung für Sub übernimmt. Er stellt sich selbst allerdings weniger als ein Dom in den Vordergrund, wird also nicht unbedingt immer seinen Willen durchsetzen wollen, wenn es Sub völlig widerstrebt (viele Doms machen das hingegen sehr gerne ;) sofern es nicht zu arg die Grenzen von Sub überschreitet oder gar ihre Tabus berührt!).

      So... Das ist meine Definition auf die Schnelle... ^^

      Top ist nach meinem Verständnis also nur der Oberbegriff für den aktiven Partner, während der Begriff Dom das Wesen/ den Charakter, die Verhaltensweisen und groben Vorlieben des Tops detaillierter beschreibt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Danke Dir, @Zofe, für diese sehr erhellende Antwort! Das ist alles noch recht neu für mich, aber jetzt weiß ich schon mal das ich mich im Bereich Top bewege, ob mal ein Dom aus mir wird weiß ich ehrlich noch nicht, das wird sich noch zeigen müssen.
      Aber Du hast das so einleuchtend dargelegt, das ich nun schon mal weiß in welche Richtung ich mich wohl entwickeln werde, sieht so aus als würde sich ein kleiner Caregiver in mir verstecken :sofa: :thumbup:
      Danke, und liebe Grüße Cort
      :sofa: :blah: :bahnhof: CORT
      @Zofe , du hast das eigentlich perfekt erklärt.
      Für mich gilt, ich bin mit Sicherheit dom. Aber es gibt auch Tage, da will ich nicht unbedingt aktiv sein. Ich lasse mich ganz gerne mal einfach nur von Subbie verwöhnen. Da gebe ich zwar vor, was ich gerne hätte, aber "Top" ist das dann eigentlich in dem Sinne nicht mehr.
      Top ist also vielleicht doch kein "Oberbegriff". Mal sehen was andere dazu meinen...
      ich denke im Grunde haben beide den kleinsten gemeinsamen Nenner des zugrunde liegenden Machtgefälles. Ich habe das Gefühl, dass Dom meist gleich die Assoziation mit D/s hat und Top wird eher noch weiter gesehen, deshalb nenn ich es Top, wenn ich es offener halten möchte.
      Dom und Sub sind für mich wie zwei Seiten einer Medaille. Das eine geht ohne das andere nicht. Ein Dom ohne Sub ist für mich deshalb ein Top.
      Das Wort beschreibt lediglich die Seite, auf der im BDSM gespielt wird.

      Eine Sub macht mich zu ihrem Dom durch das einvernehmliche Machtgefälle. Mit Dominanz hat das für mich wenig zu tun, zumal diese immer im Auge des Betrachters liegt.

      Für die eine bin ich der perfekte Dom und für die andere eben so dominant wie ein Fischstäbchen auf einen Teller mit Kartoffelsalat - That's my live.

      Möchte man sich im Internet über seinen Kink in BDSM Foren unterhalten, muss man sich zwangsläufig in den Begrifflichkeiten verpacken. Die Bezeichnung Dom ist den meisten ein Begriff, alles andere wäre schon erklärungsbedürftig, aber wer hat Lust bei jeden Beitrag einen Roman als Einleitung zu schreiben?
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Moin.

      Disclaimer vorweg:
      Der Einfachheit halber verzichte ich (immer noch) auf Gernderisierungen!

      donatin schrieb:

      Dom und Sub sind für mich wie zwei Seiten einer Medaille. Das eine geht ohne das andere nicht. Ein Dom ohne Sub ist für mich deshalb ein Top.
      Aha, also wenn ich keine Sub habe, dann habe ich keine Neigung.... gewagte These.
      Demnach wäre ein Sub ohne Dom auch völlig ohne Neigung?
      Und was ist dann ein Sadist ohne Masochist?
      Oder ein Maso ohne Sadist?
      Oder ein Bunny ohne Rigger? Ein Little ohne Daddy?????

      Für mich ist ein/e Dom jemand, dessen Neigung es ist jemanden zu dominieren.
      Ein/e Sub ist für mich jemand der eine submissive Neigung hat, also den Wunsch hat sich zu unterwerfen.

      Das nennt sich, wenn man mich richtig informiert hat, D/S und bezeichnet daher eine entsprechende Neigung innerhalb des BDSM-Spektrums.
      Und die ist für mich unabhängig davon, ob der passende Gegenpart da ist oder nicht.
      Wenn der passende Gegenpart nicht da ist, dann wird es halt nur nicht ausgelebt.

      Top/Bottom sind für mich Oberbegriffe unter denen man alles subsumieren kann was unter BDSM rumläuft.
      Völlig unabhängig von der Neigung innerhalb des Oberbegriffs BDSM.

      donatin schrieb:

      Eine Sub macht mich zu ihrem Dom durch das einvernehmliche Machtgefälle. Mit Dominanz hat das für mich wenig zu tun, zumal diese immer im Auge des Betrachters liegt.
      Und noch eine so steile These.

      Ja, Sub gibt die Einwilligung. Aber sie macht mich nicht dominant.
      Sie erlaubt mir nur, ihr gegenüber meine Dominanz auszuleben.

      Wenn mich jemand anderes erst dominant machen muss, dann bin ich nicht dominant, dann bin ich ein Wunscherfüller und damit eher devot.

      Ja, nicht jeder Mensch empfindet einen anderen als dominant oder submissiv.
      Nichts desto weniger kann aber in jedem Menschen die eine oder andere Neigung existieren.

      Meine Meinung.

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Dominanz ist eine Fremdwahrnehmung, was nutzt diese Facette deiner Sexualität, wenn niemand da ist, der dich als Dominat wahrnimmt, geschweige dir die Möglichkeit einräumt deine dominanten Fantasien auch (aus)zu leben?

      Sicherlich kenne ich auch einige dominante Menschen, Männer Firmenlenker und Macher, die dann am Wochenende in ein Domina-Studio gehen. Das stellt deine These schnell auf den Kopf.

      Dass ich ein selbstbestimmtes Leben führe, meine Wünsche und Vorstellungen klar artikulieren kann, dass mir Menschen folgen, sich unterordnen, beruht auf meinen Alltagskompetenzen und meiner Stellung im Berufsleben.

      Das war harte und fleißige Arbeit und entspringt keiner „dominanten“ Neigung, zumal ich mich nicht als Mensch auf mein BDSM reduzieren lasse.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Mal ernsthaft, @donatin, Du wirfst da gerade ein paar Punkte durcheinander. "Dominante" Menschen im Beruf, die am Wochenende zur Domina gehen, sind nicht dominant im Sinne des BDSM - und nur darum geht es hier. So wie Du formulierst dürfte niemand von sich behaupten, er sei Dom oder Sub, solange er keinen Partner hat. Das ist massiv herabsetzend für alle, die gerade (spiel-)partnerlos durch's Leben gehen (müssen). Sprichst Du denen ernsthaft gerade ihr Selbstverständnis als Dom oder Sub im BDMS-Kontext ab? Ich empfinde das als beleidigend.

      Ich sehe mich als Sub und Sklavin und es geht mir am Allerwertesten vorbei, ob mich andere Menschen als "dominant" wahrnehmen (und das tun gerade im Beruf nicht wenige) und ich auch von BDSMlern schon mehrfach gefragt wurde, auf welcher Seite ich eigentlich spiele. Das ist für mein Selbstverständnis und meine Identität im BDSM völlig egal. Ich bin Sub - und daran ändert sich nichts, egal ob ich einen Partner habe oder nicht, denn niemand (sic!) hat das Recht, mir in der Hinsicht irgendwas zuzugestehen oder mich "zu etwas zu machen".

      Verwechsele also bitte nicht Identität und Empfinden mit "aktueller Möglichkeit der Ausübung".

      Um nicht vollkommen OT zu werden ... Dom ist für mich ein Begriff, den ich immer im DS-Kontext empfinde. Top ist in meinen Augen davon losgelöst und eher allgemeiner gefasst (kann, muss aber keine DS-Elemente beinhalten).
      Moin.

      donatin schrieb:

      Dominanz ist eine Fremdwahrnehmung,
      Sehe ich anders.
      Ich sehe mich selbst als dominant.
      Somit bin ich bei meiner Selbstwahrnehmung.
      Und das bin ich nicht nur ...

      donatin schrieb:

      was nutzt diese Facette deiner Sexualität, wenn niemand da ist, der dich als Dominat wahrnimmt, geschweige dir die Möglichkeit einräumt deine dominanten Fantasien auch (aus)zu leben?
      ... in meiner Sexualität, sondern auch im Berufsleben.
      Ich liebe es, Menschen zu führen, sie anzuleiten.
      Immer.
      Dass ich es nicht immer und überall tue, liegt an meiner Wahrnehmung anderer Menschen und an meiner gesellschaftlichen Stellung. Ich bin weder General noch Politiker.
      Das ändert aber nichts daran, dass ich gerne sage, wo es lang geht.

      donatin schrieb:

      Sicherlich kenne ich auch einige dominante Menschen, Männer Firmenlenker und Macher, die dann am Wochenende in ein Domina-Studio gehen. Das stellt deine These schnell auf den Kopf.
      Und?
      Es ist nichts falsch daran, Verantwortung abzugeben.
      Aber für mich ist es nichts.

      Noch nicht einmal zeitweise.
      Es widerstrebt meiner Neigung, sowohl im Berufs- als auch Zivilleben.Wie stark diese Neigung und in welcher Art zur Geltung kommt hängt dann sehr von den Umständen ab.

      Dominanz muss nicht die Peitsche schwingen.
      Dominanz kann auch schlicht und einfach überzeugen.
      Dominanz kann sogar auch einen Streit dadurch beilegen, dass Dominanz sagt: "Ok, wir sind unterschiedlicher Meinung."

      donatin schrieb:

      Dass ich ein selbstbestimmtes Leben führe, meine Wünsche und Vorstellungen klar artikulieren kann, dass mir Menschen folgen, sich unterordnen, beruht auf meinen Alltagskompetenzen und meiner Stellung im Berufsleben.
      Schön.
      Bei mir beruht es darauf, das ich hart dafür gearbeitet habe, meine Stellung mir erarbeitet habe UND mich in dieser Position wohlfühle.
      Dass ich da sein und Menschen führen WILL.
      Und nein, die Leute ordnen sich mir nicht unter, weil sie in einem BDSM-Kontext mit mir zusammen arbeiten.Sie ordnen sich meiner Führung unter, weil sie meine Kompetenz schätzen und mir die Führung anvertrauen.
      Somit sind diese Menschen aber keine Subs im BDSM-Sinn, ich jedoch immer noch, auch auf Grund meiner Neigung, dominant.

      donatin schrieb:

      Das war harte und fleißige Arbeit und entspringt keiner „dominanten“ Neigung, zumal ich mich nicht als Mensch auf mein BDSM reduzieren lasse.
      Ich lasse mich ebenfalls nicht auf BDSM reduzieren.
      Aber ebenso wenig lasse ich mir meine dominante Neigung absprechen.
      Denn ich bin gerne dominant.
      Und das auch außerhalb des privaten Rahmens.

      Ich bin ein dominanter Mensch :D .



      Um jetzt wieder die Wogen zu glätten:
      @donatin, ich denke der Knackpunkt zwischen unseren Standpunkten ist die unterschiedliche Definition von Dominanz.
      Du siehst es, so lese ich deine Aussagen, nur als sexuelle Komponente im ausschließlich partnerschaftlichen Kontext.
      Ich sehe es als Neigung innerhalb einer ganzheitlichen Persönlichkeit, welche sich am klarsten im BDSM-Kontext manifestieren kann.
      Und aufgrund dieser unterschiedlichen Ansicht/Definition werden wir beide nicht auf einen Nenner kommen.

      Ich habe meine Ansicht kund getan, du deine.
      Hier im Thread geht es aber um den Unterschied zwischen Dom und Top, nicht um die Unterschiede in den Ansichten was "dominant" ist.
      Das können wir gerne in einem anderen Thread mal ausdikutieren.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

      donatin schrieb:

      Dom und Sub sind für mich wie zwei Seiten einer Medaille. Das eine geht ohne das andere nicht. Ein Dom ohne Sub ist für mich deshalb ein Top.

      Zunächst mal ist "Top" im normalen Gebrauch oft die Beschreibung einer Rolle während einer Szene oder einer Beziehung, d.h. ohne eine Beziehung ist man jemand, der z.B. "normalerweise als Top spielt", aber, wenn man es ganz streng auslegt, kein "Top" an sich (es findet ja derzeit kein BDSM statt, folglich existieren hier weder ein Top noch ein Bottom). Ein Dom ohne Sub ist also im diesem Sinne der Begriffe eben gerade kein Top (mangels Beziehung/Szene).

      Anders herum ist "dominant" dann eher eine Neigung, wenn man es im BDSM Sinne sieht, die man auch haben kann, wenn man sie gerade nicht aktiv ausleben kann.

      Man kann es auch so ausdrücken: "Top" bzw. "Bottom" ist das, was man TUT, welche Handlungen man ausführt bzw. ausführen läßt. "Dominant"/"Submissiv" sind BDSM Veranlagungen bzw. Neigungen, also eher das, was man IST. Dementsprechend kann man ohne Partner schlecht toppen, aber man kann problemlos dominant veranlagt sein (und nein, dominant im BDSM Sinne ist nicht genau das gleiche wie das dominante Verhalten mancher Leute im sozialen oder beruflichen Rahmen).

      (Wobei natürlich die Begriffe arg verwässert werden, weil, selbst wenn man sie streng definiert, der nächste herkommt und nur die Hälfte der Definition hört und sich denkt, er weiß schon alles - und plumps, geht jede gute Definition den Bach runter ;) )
      Wenn ich @donatin richtig verstehe, deckt sich seine Definition von Dom mit der des hiesigen BDSM-Lexikons:

      Gentledom schrieb:

      Ganz objektiv gesehen ist der Dom derjenige, der in der Hierarchie "oben" steht. Er ist der Top und führt bzw. lenkt die Sub sowie die Handlung in den Sessions nach seinen Wünschen in dem Bereich, wie es ihm die Sub zugestanden hat. Auch wenn er gemeinhin nicht mit Anerkennung rechnen darf, kann er auch Dom sein ohne (viel) Respekt, Empathie und Verantwortungsbewusstsein, wenn (und zwar nur wenn) er eine entsprechende Gegenseite findet, die aus welchen Gründen auch immer dies zulässt und mitmacht. Man kann zwar als Neigung "dominant" sein, aber man ist eigentlich immer nur Dom einer Sub (oder meinetwegen auch mehrerer Subs). Ohne Sub kein Dom.
      Konsequenterweise gibt es dann ohne Bottom auch keinen Top, das seh ich wie @Kleanthes.

      Den Unterschied zwischen Dom und Top würde ich so zusammenfassen: Dom dominiert. Top nicht unbedingt.
      Ein Machtgefälle zwischen Top und Bottom muss es, glaube ich, nicht zwingend geben. Es gibt SM-Paare, die sich stets auf Augenhöhe befinden. In dem, der schlägt, seh ich trotzdem einen Top. In dem, der sich schlagen lässt, den Bottom.

      MatKon schrieb:

      So wie Du formulierst dürfte niemand von sich behaupten, er sei Dom oder Sub, solange er keinen Partner hat. Das ist massiv herabsetzend für alle, die gerade (spiel-)partnerlos durch's Leben gehen (müssen). Sprichst Du denen ernsthaft gerade ihr Selbstverständnis als Dom oder Sub im BDMS-Kontext ab? Ich empfinde das als beleidigend.
      Aber mitnichten ist das für alle so, dagegen möchte ich mich für meine Person ganz deutlich verwehren. :huh:

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      Ich schliesse mich @imaginary an und spare mir das Gendering.


      Für mich ist ein dominanter Mann ohne einen ihm zugehörigen submissiven Gegenpart ganz einfach ein dominanter Mann, aber kein Dom. Ein Dom ist der dominierende Part eines Machtgefälles, und dafür braucht es einen submissiven Part, der mit seiner Dominanz in Resonanz geht. Ohne diese Grundkonstellation gibt es kein Machtgefälle, und ohne ein Machtgefälle gibt es für einen dominanten Mann auch "nichts zu dominieren", es fehlt das Gegenstück. Dies ist völlig wertfrei, und spricht keinem dominanten Mann seine Dominanz ab oder stellt diese in Frage. Seine Dominanz ist Teil seiner Persönlichkeit, und nicht abhängig davon, ob es gerade eine submissive Frau in seinem Leben gibt, die damit in Resonanz geht. Mit oder ohne Partnerin, er ist und bleibt ein dominanter Mann. Für ein Dom-Sein braucht er aber jemanden, der sich ihm auch unterordnet, der sich in diese Konstellation einfügt und dieses Machtgefälle ebenfalls möchte. Erst die Etablierung und Anerkennung eines Machtgefälles macht aus einem dominanten Mann einen Dom.

      Gleiches gilt umgekehrt für die submissive Frau als ganz natürliche Schlussfolgerung daraus. Auch eine Frau mit submissiver Neigung braucht einen ihr entsprechenden Gegenpart, um sich unterordnen zu können, um Sub zu sein. Ohne dominanten Gegenpart ist sie eine Frau mit submissiver Neigung. Und auch diese bleibt Teil ihrer Persönlichkeit, auch wenn es gerade keinen dominanten Gegenpart in ihrem Leben gibt, mit dem ihre Submissivität in Resonanz geht. Sie ist dadurch nicht weniger submissiv, braucht aber einen dominanten Gegenpart und das Machtgefälle, um Sub sein zu können.


      Ich möchte an dieser Stelle auf das BDSM-Lexikon verweisen, wo dies ähnlich definiert wird. So furchtbar abwegig scheint diese Ansicht demnach nicht zu sein. ^^
      BDSM-Lexikon - Dom
      BDSM-Lexikon - Sub



      Da es hier eigentlich um die Differenzierung Top - Dom geht. Ich habe für mich einen Top am ehesten dort verortet, wo einer klar das Sagen hat, aber kein wirkliches Machtgefälle vorliegt. Das empfinde ich so in SM-Konstellationen, in denen DS keine Rolle spielt, oder ein Stück weit auch im Bondage.

      Die hier bereits genannte Definition, den Begriff Top als eine Art übergeordneten Ausdruck zu verwenden für alle aktiven Parts (Dom, Sadist, etc), finde ich ebenfalls sehr passend.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Sexualpräferenz oder sexuelle Präferenz (auch sexuelle Neigung) ist ein Oberbegriff für sexuelle Vorlieben, Neigungen, Wünsche und Fantasien, die sich in entsprechenden sexuellen Verhaltensweisen äußern können. Die Betonung liegt dabei auf können, denn ohne einen entsprechenden Partner, bleiben es einfach nur Wünsche und Fantasien.

      Das kann man jetzt drehen und wenden wie man möchte.


      Auf den Play-Partys, die ich bevorzuge, sind eben nur die anwesenden Herren ein „Dom“ die in Begleitung mindestens einer „Sub“ sind. Alle weiteren anwesenden „Herren“, sind einfach nur Zuschauer, Zaungäste, BDSM interessierte oder bestenfalls ein Top, den man aufgrund seiner Erfahrung in eine Session mit einbeziehen kann.

      Irgendwo muss jeder für sich, auch sprachlich, eine Grenze ziehen.


      Hat sich bis jetzt niemand dran gestört oder war beleidigt. Habe auch noch niemanden getroffen, der beim Schreiben des großen „Schwarzen Buches des BDSM“ die Lampe gehalten hat.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana