Das wird jetzt wahrscheinlich ein bisschen länger, weil ich etwas ausholen muss. (naja, im Office keine 2 Seiten. Falls jemand an dieser Stelle schon aufgeben will … )
Ich wusste schon in der Pubertät dass das gängige Sexmodell nicht so meins ist und ich das so nicht wollte. Soll heißen ich wollte keinen Mann über mir haben der mir aktiv sein Geschlechtsteil in meins schiebt. Ich konnte damals nicht benennen was mich genau stört, aber eben es kam nicht in Frage. Es war Mitte der 90er, ich war so 15/16 und auf der Suche nach Alternativen bin ich bei den Frauen gelandet.
Es hat auch nochmal ein bisschen gedauert in der Szene anzukommen, aber nachdem ich drin war hab ich die nächsten 10 bis 12 Jahre lesbisch gelebt - schon auch in einer lesbischen (wie man heute so schön sagt) Blase (damals war es noch ganz selbstironisch das selbst geschaffene Homoghetto) in der man sich fast nur unter seinesgleichen befunden hat. Ich hatte 1,5 Beziehungen und wenn ich in den Zeiten außerhalb dessen mal Lust bekam (was anscheinend selbst für Frau eher unterdurchschnittlich oft ist) war es eigentlich auch nie n Problem eine wie man heute so schön sagt Freundschaft+ zu finden. Wirklich tiefe Gefühle sind bei mir eher nie aufgekommen. Also schon Zuneigung, Freundschaft, Treue, Loyalität - was ja auch alles tiefe Gefühle sind, aber ich glaube nicht das ich schon mal geliebt habe, aber vielleicht ist der Begriff für mich auch zu abstrakt.
Dann mit Anfang 30 wurde meine Welt durch einen Todesfall derart erschüttert das ich mich die Nächsten 10 Jahre eher ausgeklinkt habe. Ich habe mich im privaten ziemlich zurück gezogen. Hab die 10 Jahre asexuell gelebt. Freundschaften schon noch irgendwie gepflegt, aber eher auf nem Minimum, einige sind auch trotzdem (oder deshalb) zerbrochen, andere haben sich durch Wegzug entfremdet, oder sind auf Distanz halt eher schwerer zu leben.
Soweit zur Vorgeschichte. Jetzt muss ich schauen das es nicht all zu wirr wird. (merkt man das ich früher Blogs geschrieben habe? ;0) )
Die letzten Jahre hab ich durchaus erkannt das ich mich hab gehen lassen und eigentlich raus will aus meinem Loch, das ist schon schwer genug, wenn man einfach so im Phlegmatismus festhängt, aber ich hab auch erkannt das ich nicht dahin zurück will wo ich vorher war. Das bedeutet zum einen ein Coming-in bei dem ich mir unsicher bin wie die wenigen verbliebenen Freunde es aufnehmen, zum anderen hab ich erkannt das ich mit einem Mann keine sexuelle Beziehung auf Augenhöhe möchte. Was mir bis vor einigen Wochen (Monaten? Keine Ahnung) auch noch so als Problem erschien.
Meine sexuellen Fantasien waren schon immer eher dominant. Aber als linkerökogutmensch (und gut erzogenes Mädchen, das immer für Gleichberechtigung für jeden und in allen Lebenslagen ist) kommt man irgendwie nur schwer auf die Idee das es Menschen geben könnte die sich gern in Hierarchien begeben.
Was kurios ist, denn ich habe mit Mitte 20 halbe Nächte mit einer beeindruckenden devoten Lesbe gechattet die mir voller Begeisterung von BDSM erzählt hat. Meine ersten Gedanken waren "wow so viel Verantwortung für n anderen Menschen das könnte ich nicht.". Ich nehme auch an das ich zu beeindruckt von ihrer Persönlichkeit und ihrem Leben (da war einiges mehr als bdsm)war, außerdem hat sie wenig über ihre Motivation geschrieben, mehr über ihren Stammtisch, ihre Freundin und wie toll einfach alles ist. Das hat mich alles beeindruckt, aber irgendwie kam ich nicht auf den Schluss das hinter dem ganzen mehr als Rollenspiele stehen könnte.
Vor einiger Zeit habe ich im TV mal einen Bericht über eine Butlerschule gesehen und sie haben eine Absolventin gezeigt die erklärt hat welch starkes Bedürfnis es für sie ist zu dienen und als welch großes Glück sie es ansieht das sie auf diese Schule darf und das alles lernen. Ich glaube da begann der Groschen bei mir zu fallen, aber bis er wirklich unten angekommen ist hat es nochmal ein bisschen gedauert. Seit einiger Zeit schreibe ich mit einem älteren devoten Mann Mails. Er hat mir von seinem Sehnen, seinen Gefühlen und Wünschen geschrieben. Das ist für mich immer noch schwer nachvollziehbar. Ich kann den Reiz verstehen der darin steckt die Kontrolle und die Entscheidungen des Lebens abzugeben, aber diese Hingabe und der Wunsch zur Unterordnung sind für mich immer noch schwer nachvollziehbar. - Falls das hier also Sub liest die/der mit mir via PN Lust hätte in den Dialog zu gehen wäre es super. Ich habe hier im Forum inzwischen auch schon einige Beiträge gelesen die mir da geholfen haben.
Tja wo mach ich weiter wie erwähnt bin ich an der Stelle wo es zwangsläufig durcheinander geht.
Wie schon erwähnt verspüre ich nicht häufig Lust und bin (inzwischen) wirklich fasziniert davon wie Sexualisiert Männer sind. Da ist wohl zum einen die Neugierde zum anderen weckt es meinen Spieltrieb und die Vorstellung Macht auszuüben macht mich an (obwohl ich wie schon erwähnt eher lustlos bin und auch kein Problem damit hatte 10 Jahre sexlos zu leben).
Was mir mit 42 Jahren fehlt ist Erfahrung. Nun ist es an sich nicht schwer als Frau n Mann zu finden der mit einem ins Bett steigen würde, aber da geht es mir noch genauso wie in der Pubertät ich will immer noch keinen Mann auf mir drauf der mir sein Dingdong rein schiebt. (Mir ist bewusst das es auch andere Stellungen gibt, ich will s nur plakativ ausdrücken). Ich kann mir auch keine Intimitäten mit jemandem Vorstellen den ich nicht kenne.
Die devoten Männer scheinen mir da leider auch nicht so einfach. Ich hab beim rumstöbern im Netz schon gelesen das die Suchenden durchaus zum extremen (damit meine ich jetzt nicht bzw nicht nur ihre Fetische) neigen. Leider blieb es nicht beim Rechercheergebnis auch die eigenen Erfahrungen gingen in die Richtung. Da kommt die erste Kontaktaufnahme schon mit siezen (Herrin, Göttin, oder ganz Zahme mit Lady), es gibt komplette Wunschlisten, oder aber Vorschläge als was Frau sie so den lieben langen Tag nutzen kann. Das geht von Leibeigenschaft mit Käfighaltung über den bereits vorhandenen Keuschheitsgürtel, bis zum Angebot das ich denjenigen gern 24/7 als Volltoilette nutzen kann. Ich gebe zu das Überfordert mich.
Tja, vielleicht finden sich ja ein paar Ratschläge, Tipps, Empfehlungen … ?
Liebe Grüße Dionäa