Und wie nu weiter im Leben?

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      Und wie nu weiter im Leben?



      Das wird jetzt wahrscheinlich ein bisschen länger, weil ich etwas ausholen muss. (naja, im Office keine 2 Seiten. Falls jemand an dieser Stelle schon aufgeben will … )

      Ich wusste schon in der Pubertät dass das gängige Sexmodell nicht so meins ist und ich das so nicht wollte. Soll heißen ich wollte keinen Mann über mir haben der mir aktiv sein Geschlechtsteil in meins schiebt. Ich konnte damals nicht benennen was mich genau stört, aber eben es kam nicht in Frage. Es war Mitte der 90er, ich war so 15/16 und auf der Suche nach Alternativen bin ich bei den Frauen gelandet.

      Es hat auch nochmal ein bisschen gedauert in der Szene anzukommen, aber nachdem ich drin war hab ich die nächsten 10 bis 12 Jahre lesbisch gelebt - schon auch in einer lesbischen (wie man heute so schön sagt) Blase (damals war es noch ganz selbstironisch das selbst geschaffene Homoghetto) in der man sich fast nur unter seinesgleichen befunden hat. Ich hatte 1,5 Beziehungen und wenn ich in den Zeiten außerhalb dessen mal Lust bekam (was anscheinend selbst für Frau eher unterdurchschnittlich oft ist) war es eigentlich auch nie n Problem eine wie man heute so schön sagt Freundschaft+ zu finden. Wirklich tiefe Gefühle sind bei mir eher nie aufgekommen. Also schon Zuneigung, Freundschaft, Treue, Loyalität - was ja auch alles tiefe Gefühle sind, aber ich glaube nicht das ich schon mal geliebt habe, aber vielleicht ist der Begriff für mich auch zu abstrakt.

      Dann mit Anfang 30 wurde meine Welt durch einen Todesfall derart erschüttert das ich mich die Nächsten 10 Jahre eher ausgeklinkt habe. Ich habe mich im privaten ziemlich zurück gezogen. Hab die 10 Jahre asexuell gelebt. Freundschaften schon noch irgendwie gepflegt, aber eher auf nem Minimum, einige sind auch trotzdem (oder deshalb) zerbrochen, andere haben sich durch Wegzug entfremdet, oder sind auf Distanz halt eher schwerer zu leben.

      Soweit zur Vorgeschichte. Jetzt muss ich schauen das es nicht all zu wirr wird. (merkt man das ich früher Blogs geschrieben habe? ;0) )

      Die letzten Jahre hab ich durchaus erkannt das ich mich hab gehen lassen und eigentlich raus will aus meinem Loch, das ist schon schwer genug, wenn man einfach so im Phlegmatismus festhängt, aber ich hab auch erkannt das ich nicht dahin zurück will wo ich vorher war. Das bedeutet zum einen ein Coming-in bei dem ich mir unsicher bin wie die wenigen verbliebenen Freunde es aufnehmen, zum anderen hab ich erkannt das ich mit einem Mann keine sexuelle Beziehung auf Augenhöhe möchte. Was mir bis vor einigen Wochen (Monaten? Keine Ahnung) auch noch so als Problem erschien.
      Meine sexuellen Fantasien waren schon immer eher dominant. Aber als linkerökogutmensch (und gut erzogenes Mädchen, das immer für Gleichberechtigung für jeden und in allen Lebenslagen ist) kommt man irgendwie nur schwer auf die Idee das es Menschen geben könnte die sich gern in Hierarchien begeben.
      Was kurios ist, denn ich habe mit Mitte 20 halbe Nächte mit einer beeindruckenden devoten Lesbe gechattet die mir voller Begeisterung von BDSM erzählt hat. Meine ersten Gedanken waren "wow so viel Verantwortung für n anderen Menschen das könnte ich nicht.". Ich nehme auch an das ich zu beeindruckt von ihrer Persönlichkeit und ihrem Leben (da war einiges mehr als bdsm)war, außerdem hat sie wenig über ihre Motivation geschrieben, mehr über ihren Stammtisch, ihre Freundin und wie toll einfach alles ist. Das hat mich alles beeindruckt, aber irgendwie kam ich nicht auf den Schluss das hinter dem ganzen mehr als Rollenspiele stehen könnte.

      Vor einiger Zeit habe ich im TV mal einen Bericht über eine Butlerschule gesehen und sie haben eine Absolventin gezeigt die erklärt hat welch starkes Bedürfnis es für sie ist zu dienen und als welch großes Glück sie es ansieht das sie auf diese Schule darf und das alles lernen. Ich glaube da begann der Groschen bei mir zu fallen, aber bis er wirklich unten angekommen ist hat es nochmal ein bisschen gedauert. Seit einiger Zeit schreibe ich mit einem älteren devoten Mann Mails. Er hat mir von seinem Sehnen, seinen Gefühlen und Wünschen geschrieben. Das ist für mich immer noch schwer nachvollziehbar. Ich kann den Reiz verstehen der darin steckt die Kontrolle und die Entscheidungen des Lebens abzugeben, aber diese Hingabe und der Wunsch zur Unterordnung sind für mich immer noch schwer nachvollziehbar. - Falls das hier also Sub liest die/der mit mir via PN Lust hätte in den Dialog zu gehen wäre es super. Ich habe hier im Forum inzwischen auch schon einige Beiträge gelesen die mir da geholfen haben.

      Tja wo mach ich weiter wie erwähnt bin ich an der Stelle wo es zwangsläufig durcheinander geht.
      Wie schon erwähnt verspüre ich nicht häufig Lust und bin (inzwischen) wirklich fasziniert davon wie Sexualisiert Männer sind. Da ist wohl zum einen die Neugierde zum anderen weckt es meinen Spieltrieb und die Vorstellung Macht auszuüben macht mich an (obwohl ich wie schon erwähnt eher lustlos bin und auch kein Problem damit hatte 10 Jahre sexlos zu leben).

      Was mir mit 42 Jahren fehlt ist Erfahrung. Nun ist es an sich nicht schwer als Frau n Mann zu finden der mit einem ins Bett steigen würde, aber da geht es mir noch genauso wie in der Pubertät ich will immer noch keinen Mann auf mir drauf der mir sein Dingdong rein schiebt. (Mir ist bewusst das es auch andere Stellungen gibt, ich will s nur plakativ ausdrücken). Ich kann mir auch keine Intimitäten mit jemandem Vorstellen den ich nicht kenne.

      Die devoten Männer scheinen mir da leider auch nicht so einfach. Ich hab beim rumstöbern im Netz schon gelesen das die Suchenden durchaus zum extremen (damit meine ich jetzt nicht bzw nicht nur ihre Fetische) neigen. Leider blieb es nicht beim Rechercheergebnis auch die eigenen Erfahrungen gingen in die Richtung. Da kommt die erste Kontaktaufnahme schon mit siezen (Herrin, Göttin, oder ganz Zahme mit Lady), es gibt komplette Wunschlisten, oder aber Vorschläge als was Frau sie so den lieben langen Tag nutzen kann. Das geht von Leibeigenschaft mit Käfighaltung über den bereits vorhandenen Keuschheitsgürtel, bis zum Angebot das ich denjenigen gern 24/7 als Volltoilette nutzen kann. Ich gebe zu das Überfordert mich.


      Tja, vielleicht finden sich ja ein paar Ratschläge, Tipps, Empfehlungen … ?

      Liebe Grüße Dionäa
      Hallo Dionäa,

      also wenn ich Deinen Beitrag so durchlese, dann entsteht bei mir der Eindruck, dass da schon eine gewisse Neugier auf Erfahrungen mit Männern vorhanden ist. Auch wenn es keine Neugier auf Sex mit Männern ist.

      Dionaea schrieb:

      Wie schon erwähnt verspüre ich nicht häufig Lust und bin (inzwischen) wirklich fasziniert davon wie Sexualisiert Männer sind. Da ist wohl zum einen die Neugierde zum anderen weckt es meinen Spieltrieb und die Vorstellung Macht auszuüben macht mich an (obwohl ich wie schon erwähnt eher lustlos bin und auch kein Problem damit hatte 10 Jahre sexlos zu leben).
      Also dann: Warum solltest Du Dich nicht auf die Suche nach einem Mann begeben, der bereit ist, sich mit Dir auf die Reise durch das bunte BDSM-Land zu begeben?

      Es ist ja nicht jeder Mann "sexualisiert" oder hat Wunschlisten oder das Bedürfnis nach Sex mit der Frau, die ihn dominiert ;)

      Deinen Beitrag finde ich nicht wirr geschrieben, es steht ziemlich genau drin was Du willst und was Du nicht willst.

      Deshalb würde ich an Deiner Stelle eine schöne Kontaktanzeige mit diesen Angaben formulieren und sie in der Com drüben einstellen (im Forum ist das nicht erwünscht) und dann mal gucken, wer sich so meldet.

      Du findest bestimmt einen Mann, der genauso neugierig ist wie Du und der keinen Sex mit seiner Femdom braucht/möchte.

      Liebe Grüße

      von Spätzle
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Hallo und Schöner Beitrag:)

      Die Suche nach dem Richtigen Gegenstück ist in der Tat nicht einfach. Aber sie lohnt sich. Also bleib dran. Du hast sehr klare Vorstellungen, das finde ich super.
      Sicherlich wird nicht jeder diese Vorstellung teilen, aber das macht ja nix.
      Wenn du dir keinen Akt als solchen vorstellen kannst bist du eventuell in der "Szene " der Keuschhaltung ganz gut beraten als Ersten Anlaufpunkt oder auch in der Richtung Cuckhold ( was zwar eigentlich heißt das Er der Betrogene ist und der Sex mit anderen Stattfindet, aber im Prinzip sind die Kerle da schon mal zum eigenen Verzicht bereit )
      Es gibt zwar unglaublich viele Kopf Kino Besucher und Tasten Wichser, die Dinge erzählen und wünschen die weitab jeder Realität sind und auch selben etwas mit den Frauen zu tun haben, aber es gibt auch anständige Jungs, die wirklich ein Bedürfnis zu dienen und zu gehorchen haben, die wirklich die Bereitschaft haben sich zu unterwerfen besitzen oder wenigstens die Bereitschaft sich zähmen zu lassen und gemeinsam zu entdecken.

      Ich kann das Gefühl grundsätzlich gut nachvollziehen, denn auch mir liegt nichts ( mehr) daran mit einem Mann den Akt zu vollziehen. Das letzte mal Sex im eigentlichen Sinne hatte ich mit meinem Partner vor....ähm.... 2 Jahren. Wir machen viele andere Dinge, wir haben Sessions und jede Menge Spaß, aber der Akt als solcher? Nein. Meine körperliche Befriedigung beschaffen ich mir selber oder lasse mich maximal lecken, aber den absoluten Großteil meiner Befriedigung beschaffe ich mir über Macht und Sadismus.
      Wie ich letztens bemerkte liegt es nicht mal daran das er mein Sklave ist - ich kann es mir auch bei anderen Männern nicht unbedingt vorstellen. Auch da ist mir die Position der Macht und das Füttern des Sadistischen Tiers lieber.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      Dionaea schrieb:

      Meine sexuellen Fantasien waren schon immer eher dominant. Aber als linkerökogutmensch (und gut erzogenes Mädchen, das immer für Gleichberechtigung für jeden und in allen Lebenslagen ist) kommt man irgendwie nur schwer auf die Idee das es Menschen geben könnte die sich gern in Hierarchien begeben.
      Ich finde, man sollte die Ebenen nicht miteinander vermischen. BDSM ist kein „sich in Hierarchien begeben“, wie es für den »linkeökogutmensch« problematisch wäre. Ganz im Gegenteil: Es ist ein aufgeklärt-emanzipatorischer Umgang mit der eigenen Sexualität. Die Hierarchien entstehen aus einer Meta-Ebene der Gleichberechtigung heraus, also der Einvernehmlichkeit. Es sind also keine Hierarchien, wie sie im politisch-gesellschafltichen Kontext kritisch thematisiert werden müssten.


      Dionaea schrieb:

      Ich kann den Reiz verstehen der darin steckt die Kontrolle und die Entscheidungen des Lebens abzugeben, aber diese Hingabe und der Wunsch zur Unterordnung sind für mich immer noch schwer nachvollziehbar.

      Naja, so richtig nachvollziehen im engen Sinn wirst du das wohl auch nicht können, wenn du die Neigung dazu nicht hast. Im Grunde genommen ist das, als würdest du fragen, warum jemand Zitroneneis am liebsten mag und nicht Erdbeereis. ;)
      Das ist zumindest meine Sichtweise darauf: Es gibt keinen Grund, keine Erklärung – es ist einfach nur da. Es reizt und erregt, es kickt und kann sich gut und schön anfühlen, diese Unterordnung.


      Dionaea schrieb:

      Die devoten Männer scheinen mir da leider auch nicht so einfach. Ich hab beim rumstöbern im Netz schon gelesen das die Suchenden durchaus zum extremen (damit meine ich jetzt nicht bzw nicht nur ihre Fetische) neigen. Leider blieb es nicht beim Rechercheergebnis auch die eigenen Erfahrungen gingen in die Richtung. Da kommt die erste Kontaktaufnahme schon mit siezen (Herrin, Göttin, oder ganz Zahme mit Lady), es gibt komplette Wunschlisten, oder aber Vorschläge als was Frau sie so den lieben langen Tag nutzen kann. Das geht von Leibeigenschaft mit Käfighaltung über den bereits vorhandenen Keuschheitsgürtel, bis zum Angebot das ich denjenigen gern 24/7 als Volltoilette nutzen kann. Ich gebe zu das Überfordert mich.

      Ich würde sagen, dass kommt auch stark (allerdings wohl leider auch nicht zu stark) darauf an, wo du rumstöberst. Das Netz eignet sich nun einmal gut dazu, die eigenen Fantasien, auch mit einem Gegenüber, bis ins Extreme weiterzuspinnen – und es gibt durchaus auch Frauen, die genau das mögen und wollen. Wobei es daneben dann wohl leider auch viele Malesubs gibt, die das nicht so sehr interessiert, was ihr Gegenüber will und die sich eben damit berauschen. Wobei man sagen muss, dass das eben auch viel zu einfach geht mit dem Berauschen: Schon so eine Anrede wie Herrin/Göttin/Lady kann ein bisschen kicken und berauschen, weshalb es auch so rasch und oft kommt. Da wurden dann natürlich bereits einige Ebenen übersprungen. Allerdings: Es gibt auch Femdoms, die das genau so verlangen. Das macht es dann auch nicht einfacher.

      Davon abgesehen ist es wohl so, dass viele devote Männer durch die Diskrepanz ihrer devoten Neigung (insbesondere, wenn diese devot im engeren Sinne ist) und dem gesellschaftlichen Rollenbild vom Mann, das nicht per Knopfdruck aus den Knochen gezogen werden kann, erhebliche Akzeptanzschwierigkeiten mit der Neigung (und sich selbst) haben.
      Das führt dazu, dass viele sich anonym im Netz mit ihrer Neigung überhaupt befassen sowie sie „ausleben“. Das Netz ist nun aber zum einen stark kommerzialisiert, was eine ganze Menge Verzerrungen mit sich bringt und zum anderen enthemmen Anonymität und Unverbindlichkeit naturgemäß und die Fantasien können rasch ins Extreme wuchern. Beide Punkte scheinen mir Gründe dafür zu sein, dass es so viele „Tastenwichser“ gibt und auch für das Extreme, was ja gerade in der Fantasie und im Kopfkino seine Heimat hat.

      Wie damit umgehen? Hm … klare Kommunikation würde ich sagen. Was ja nun schon schwierig genug ist. :D

      Ein Problem ist gewissermaßen auch, dass die unerfüllte Sexualität immer ein bisschen in einem lodert und auch die eigenen reflektierten Wünsche immer ein bisschen höher treibt, als man sie „nüchtern“ festlegen würde. Da können auch eigentlich anständige Malesubs mir ehernen Absichten sich verrennen oder vom berauschten Mut überflügeln lassen, der nur allzu rasch wieder verpuffen kann.

      Was den Punkt mit der Penetration angeht: Ich glaube, es gibt gar nicht so wenige Malesubs, die das nicht unbedingt brauchen. Gerade die devoten, die viel Lust aus dem Untergeben-sein und dem Dienen ziehen.
      Dieser Verzicht kann sogar selbst lustvoll und reizvoll sein … auch dann, wenn er nicht als Demütigung inszeniert wird. Zumal es auch die devote Ader triggern kann, auf Penetration zu verzichten, weil sie das nicht mag. ;)
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      Guten Abend

      und danke euch 3 für die Antworten. Ich muß mal sehen ob ich das jetzt alles mit dem Zitieren so in einen Beitrag bekomme. Ich mag Foren, aber das Letzte ist schon ne Weile her und die Technik entwickelt sich weiter.

      Aber erstmal allgemein, weil es anscheinend wohl doch am Ende meines ersten Postes etwas "komisch" geschrieben ist (aber hee es wurde wirklich spät beim schreiben) ... Ich bin niemand der grundsätzlich ablehnt was nie probiert wurde ( bei niedriger Fensterhöhe würde ich sogar nicht ausschließen, das ich mal einen Fenstersprung wagen würde). Ich hatte noch nie Sex mit nem Mann darum weiß ich nicht ob ich es nicht mag. Was ich nicht will ist es nur tun um es getan zu haben und auch nicht wenn mir die Umstände nicht passen. Die für mich passenden Umstände wären, wenn klar ist das ich Bestimmer bin und ich den anderen weit genug kenne und mag. ;0)

      @Spätzle danke für den Tipp und die Ermutigung :0) ... Werd mal schauen das ich mich die Tage dort auch noch registriere und erstmal umschauen.

      @M.J. Craw-Corteaz

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      Du hast sehr klare Vorstellungen, das finde ich super.
      Sicherlich wird nicht jeder diese Vorstellung teilen, aber das macht ja nix.
      Wow, das Gefühl habe ich gerade nicht so recht. Meine Vorstellungen bzw das was ich mir vorstellen kann ändern sich gerade regelmäßig mit dem was ich lese und erfahre. Ich weiß was ich nicht will, das ist in einigen Dingen recht strikt, aber ich muss sagen ich hätte nie gedacht das ich absichtlich Gewalt anwenden könnte. Ich hatte früher selbst ne Schlaghemmung beim spießigen Handkantenschlag aufs Sofakissen. Je länger ich hier und anderswo rum lese desto mehr erkenne ich in mir durchaus auch sadistische Tendenzen. Ich denke nicht das ich irgendwann mal so weit käme die raus zu lassen, aber wie oben schon geschrieben schließe ich eigentlich selten was kategorisch aus.
      Das meine Vorstellungen evtl. nicht geteilt werden war noch nie mein Problem. Bin schon lange für "leben und leben lassen". ;0)


      M.J. Craw-Corteaz schrieb:


      Wenn du dir keinen Akt als solchen vorstellen kannst bist du eventuell in der "Szene " der Keuschhaltung ganz gut beraten als Ersten Anlaufpunkt oder auch in der Richtung Cuckhold ( was zwar eigentlich heißt das Er der Betrogene ist und der Sex mit anderen Stattfindet, aber im Prinzip sind die Kerle da schon mal zum eigenen Verzicht bereit )
      Cuckhold wäre schon auch in meinen Vorstellungen drin, allerdings eher MM ... da sehe ich mich dann nicht als betrogen und interessanter find ichs auch.

      Und M.J. danke für den letzten Absatz. Meist hört man immer nur das für die Meisten 1 Monat ohne Sex schon unvorstellbar ist.


      @Dreaming Chimp


      Dreaming Chimp schrieb:

      Dionaea schrieb:

      Meine sexuellen Fantasien waren schon immer eher dominant. Aber als linkerökogutmensch (und gut erzogenes Mädchen, das immer für Gleichberechtigung für jeden und in allen Lebenslagen ist) kommt man irgendwie nur schwer auf die Idee das es Menschen geben könnte die sich gern in Hierarchien begeben.
      Ich finde, man sollte die Ebenen nicht miteinander vermischen. BDSM ist kein „sich in Hierarchien begeben“, wie es für den »linkeökogutmensch« problematisch wäre. Ganz im Gegenteil: Es ist ein aufgeklärt-emanzipatorischer Umgang mit der eigenen Sexualität. Die Hierarchien entstehen aus einer Meta-Ebene der Gleichberechtigung heraus, also der Einvernehmlichkeit. Es sind also keine Hierarchien, wie sie im politisch-gesellschafltichen Kontext kritisch thematisiert werden müssten.
      Du hast grundsätzlich schon verstanden was ich meinte damit. Eben um den Erkenntnisprozeß dessen was du schreibst ging es mir mit dem Absatz ;0)


      Dreaming Chimp schrieb:


      Dionaea schrieb:

      Ich kann den Reiz verstehen der darin steckt die Kontrolle und die Entscheidungen des Lebens abzugeben, aber diese Hingabe und der Wunsch zur Unterordnung sind für mich immer noch schwer nachvollziehbar.
      Naja, so richtig nachvollziehen im engen Sinn wirst du das wohl auch nicht können, wenn du die Neigung dazu nicht hast. Im Grunde genommen ist das, als würdest du fragen, warum jemand Zitroneneis am liebsten mag und nicht Erdbeereis. ;)
      Das ist zumindest meine Sichtweise darauf: Es gibt keinen Grund, keine Erklärung – es ist einfach nur da. Es reizt und erregt, es kickt und kann sich gut und schön anfühlen, diese Unterordnung.
      Das ist mir natürlich klar. Aber ich bin ein neugieriger Mensch. Ich konnte zum Beispiel noch nie gut mit Erniedrigungen umgehen, vor einiger Zeit zu lesen das es Menschen gibt die Erniedrigungen suchen, denen es irgendetwas gibt ... das weckt meine Neugierde ich will darüber reden ... ich will mehr erfahren ... ich werde nie Erniedrigungen suchen, aber hee vielleicht gibt es mir eine neue Sicht und die hilft mir mit den nächsten besser umzugehen ... oder ich ziehe nur daraus das ich mitbekomme das jemand drauf steht und verliere meine Hemmungen andere zu erniedrigen (natürlich nicht so weit das ich wild durch Berlin ziehe und damit um mich werfe).


      Danke für die ausführliche Erklärung. Abschreckend bleibt es trotzdem zu mal deine Beschreibung des umwerfens der gängigen Rollenbilder ja in dieser Konstellation nicht nur für Malesub, sondern auch für Femdom gilt. Dazu kommt, wenn ich mich unterwerfen will kann ich Tabus setzen, aber keine Wünsche stellen was ich haben will - ich unterwerfe mich den Wünschen des Anderen in den Grenzen meiner Tabus. Den Erstkontakt dann schon mit festen Wünschen zu gestalten, weißt für mich dann eher darauf hin das betreffende Personen eher an das Dienstleistungsgewerbe gewöhnt sind und sich nicht wirklich unterwerfen wollen.

      Glaub mir ich hab Verständnis dafür das es für Malesub auch nicht einfach ist. Ich hab auch kein Problem gesiezt zu werden, oder mit Herrin angesprochen zu werden, wenn ich noch nicht kommuniziert habe das ich das (noch) nicht will, aber wenn ich es kommuniziert habe ist es eine Respektlosigkeit gegenüber meinen Wünschen es trotzdem zu tun (und ich sehe in diesem Zusammenhang durchaus über gelegentliches siezen hinweg, wenn ansonsten beim du geblieben wird).
      Aber langer Rede kurzer Sinn ... du brauchst die jenigen nicht erklären @Dreaming Chimp im Gegensatz zu anderen Dingen machen mich dort die Motive und Empfindungen in keinster Weise neugierig.

      nochmal vielen Dank für eure Antworten

      Dionaea schrieb:

      Aber erstmal allgemein, weil es anscheinend wohl doch am Ende meines ersten Postes etwas "komisch" geschrieben ist (aber hee es wurde wirklich spät beim schreiben) ... Ich bin niemand der grundsätzlich ablehnt was nie probiert wurde ( bei niedriger Fensterhöhe würde ich sogar nicht ausschließen, das ich mal einen Fenstersprung wagen würde).
      Ich finde das keineswegs komisch. Solche extremen (Kopfkino) Sachen können einen ganz gut abschrecken. Ich schätze, das ist sowohl "normal" als auch legitim. ;)

      Dionaea schrieb:

      Ich hatte noch nie Sex mit nem Mann darum weiß ich nicht ob ich es nicht mag. Was ich nicht will ist es nur tun um es getan zu haben und auch nicht wenn mir die Umstände nicht passen. Die für mich passenden Umstände wären, wenn klar ist das ich Bestimmer bin und ich den anderen weit genug kenne und mag. ;0)

      Ich denke, das ist gar nicht sooo schwierig zu finden. Mit jemandem schlafen zu wollen, den mag kennt und mag ist jetzt nicht so exotisch und mit einem devoten Mann wäre es auch nicht ganz so abwegig, dass du die Bestimmerin wärest. ;)

      Dionaea schrieb:

      Das ist mir natürlich klar. Aber ich bin ein neugieriger Mensch. Ich konnte zum Beispiel noch nie gut mit Erniedrigungen umgehen, vor einiger Zeit zu lesen das es Menschen gibt die Erniedrigungen suchen, denen es irgendetwas gibt ... das weckt meine Neugierde ich will darüber reden ... ich will mehr erfahren ... ich werde nie Erniedrigungen suchen, aber hee vielleicht gibt es mir eine neue Sicht und die hilft mir mit den nächsten besser umzugehen ... oder ich ziehe nur daraus das ich mitbekomme das jemand drauf steht und verliere meine Hemmungen andere zu erniedrigen (natürlich nicht so weit das ich wild durch Berlin ziehe und damit um mich werfe).
      Also meinerseits, ganz stumpf, entzaubernd und den Kern auf den Punkt gebracht: Es erregt. Das ist der ganze Zauber. :pardon:

      Sicher, ich könnte das auch in malerischeren Worten kleiden, aber das ist nun einmal die Essenz davon. Ich kann mir auch vorstellen, dass Erniedrigung als Betonung des Machtgefälles in eher liebevoller Form auch sehr schön und romantisch sein kann, aber ich mache mir keine Illusionen über der Ursprung dieser Empfindungen (wobei man natürlich schon sagen muss, dass die sexuelle Erregung dabei eine sehr … umfassende? extreme, weitreichende? ist, die durchaus nicht einfach mit "ist gerade geil" erschöpfend beschrieben werden kann. Klar, da hängt dann eine ganze Menge dran, aber der Kern und Ursprung ist sexuelle Erregung).


      Dionaea schrieb:

      Dazu kommt, wenn ich mich unterwerfen will kann ich Tabus setzen, aber keine Wünsche stellen was ich haben will - ich unterwerfe mich den Wünschen des Anderen in den Grenzen meiner Tabus.


      Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Ich will mich ja nicht einfach ganz allgemein und unterbestimmt unterwerfen, sondern habe ein Geflecht von Fantasien, Wünschen und Vorstellungen, die man dann vielleicht mit „will sich unterwerfen“ zusammenfassen könnte. Man(n) hat ja weniger den allgemeinen Wunsch sich zu unterwerfen, als viel mehr spezielle Praktiken, in denen dieses "sich unterwerfen" dann zum Ausdruck kommt. Und das sage ich als eher devoter Sub, den vor allem das Machtgefälle reizt, das nicht unbedingt an spezifische Praktiken gekoppelt sein muss. Ich finde es tatsächlich lustvoll, einfach Dinge für sie zu tun; mich nach ihren Bedürfnissen und Wünschen zu richten ist lustvoll und auch schön, es fühlt sich gut an und auch völlig banale oder alltägliche Handlungen können dadurch für mich interessant werden, weil sie das möchte.
      Und dennoch: Ich habe einen ganzen Haufen Wünsche und eine Femdom, die sich da überhaupt nicht für interessiert, käme halt nicht in Frage für mich.

      (Ich vermute, dass du vor allem auf die vielen Subs anspielst mit deinen Worten, die sich tatsächlich primär oder fast nur um ihre eigenen Fantasien scheren und ich weiß, dass es davon viele gibt und dass es anstrengend und frustrierend sein kann. ;) )

      Dionaea schrieb:

      Den Erstkontakt dann schon mit festen Wünschen zu gestalten, weißt für mich dann eher darauf hin das betreffende Personen eher an das Dienstleistungsgewerbe gewöhnt sind und sich nicht wirklich unterwerfen wollen.

      Da würde ich eben zur Vorsicht raten. :)
      Also sicher – es gibt genug, bei denen du damit wohl recht haben wirst. Man kann das ja auch immer wieder quasi überall lesen, wie Malesubs eine Femdom mit einer Domina verwechseln. Und da mag es tatsächlich viele geben, die das tun und die möchte ich auch gar nicht in Schutz nehmen.
      Mir scheint aber, dass das oftmals dazu führt, dass auf Malesubs mit Wünschen fast schon allergisch reagiert wird (man habe keine Wünsche zu haben). Das vergisst aber eben, dass selbst Malesubs noch Menschen mit Empfindungen, Wünschen und Ängsten sind.

      Ein anderes Problem scheinen mir hier Tendenzen von geschlechtsspezifischer Kommunikation zu sein. Wir hatten dazu mal ein paar schöne Threads hier. Männer neigen eben eher dazu, konkreter und auch aktiver zu formulieren und auch zu agieren. Aber eine Palette von konkreten Praktiken muss nicht unbedingt ein Forderungskatalog sein, sondern es kann eben auch einfach die Art und Weise sein, wie die eigene Neigung erfahren und kommuniziert wird. Nämlich eher vom Konkreten ins Allgemeine, während Frauen das tatsächlich oftmals andersherum zu machen scheinen. Ich glaube, dass dies ein sehr, sehr großer Punkt ist, der viele Missverständnisse und Schwierigkeiten bedingt.


      Dionaea schrieb:

      Glaub mir ich hab Verständnis dafür das es für Malesub auch nicht einfach ist. Ich hab auch kein Problem gesiezt zu werden, oder mit Herrin angesprochen zu werden, wenn ich noch nicht kommuniziert habe das ich das (noch) nicht will, aber wenn ich es kommuniziert habe ist es eine Respektlosigkeit gegenüber meinen Wünschen es trotzdem zu tun (und ich sehe in diesem Zusammenhang durchaus über gelegentliches siezen hinweg, wenn ansonsten beim du geblieben wird).
      Aber langer Rede kurzer Sinn ... du brauchst die jenigen nicht erklären @Dreaming Chimp im Gegensatz zu anderen Dingen machen mich dort die Motive und Empfindungen in keinster Weise neugierig.
      Okay.
      Ich wollte nur versuchen, ein wenig zu skizzieren wie und warum es zu solchen Erfahrungen kommen kann.

      Mein ganzer Beitrag (also auch dieser hier), versucht auch diese ganzen Themen und Schwierigkeiten allgemein zu behandeln, sodass du auch nicht unbedingt alles auf dich persönlich beziehen musst. Also sprich: Ich möchte dir keineswegs unterstellen, dass dir die Wünsche des Subs komplett egal sind oder so etwas (das entspräche auch absolut nicht meinem Eindruck). Ich versuche nur das, was ich selbst so mitbekommen habe zu dem, was du schreibst, inklusive meiner Reflexion desselben, ein wenig darzulegen und hoffe, dass es dir und/oder anderen weiterhelfen kann.

      (Davon abgesehen hilft es natürlich auch mir selbst weiter – in Foren schreiben ist schließlich immer auch ein Stück weit Dialog mit sich selbst. ;) )
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      @Dreaming Chimp

      Entschuldige, aber du zerpflückst meine Antwort zu sehr in deiner Antwort.
      Mit deinem unteren Absatz erklärst du es zwar und das ist auch legitim und ich nehme es nicht persönlich. Aber die Sätze sind durchaus auch im Zusammenhang zu sehen, denn Andere die hier lesen, könnten sich deiner Reflektion anschließen und dann ist es für denjenigen evtl. nicht mehr allgemein gehalten sondern ich steh als ignorante Egoistin da.

      Darum nochmal es geht um den bzw. die Erstkontakte ... mir sind die Wünsche des Anderen keinesfalls egal und sie werden zu gegebener Zeit auch Raum bekommen und dann zeigt sich ob man auch auf dieser Ebene kompatibel ist. Aber als aller erstes möchte ich den Menschen kennen lernen und nicht all seine sexuellen Präferenzen. Ich denke auch das es ein Problem der "Tendenzen von geschlechtsspezifischer Kommunikation" ist, wenn es hier ein paar interessante Threads dazu gibt werde ich die mal auch noch suchen.
      Ich hab vor ein paar Wochen einen interessanten Vergleich gelesen, leider habe ich den Artikel nicht gespeichert. Die Schreiberin meinte, dass wenn sich Mann und Frau an der Bar begegnen ihr dort noch kein Mann als aller erstes all seine sexuellen Wünsche mit dazu gehörigen Praktiken erläutert hat, sondern da eher versucht wird zu flirten, zu beeindrucken und sich kennen zu lernen. (Die Schreiberin hat es besser und bildlicher geschrieben, aber der Sinn sollte ersichtlich sein)
      Natürlich wird im virtuellen Raum anders agiert als im realen, aber ich denke viele sollten sich bevor sie Online etwas schreiben viel häufiger fragen würde ich DAS auch im RL so sagen, mein gegenüber so behandeln (und ich denke gerade wenn man einen Partner, oder Freundschaft sucht sollte diese Frage an erster Stelle stehen).
      (Noch zur Klarstellung ... natürlich, wenn man lediglich einen ONS sucht mag es okay sein ausschließlich die sexuellen Vorlieben zu debatieren, aber darum ging und geht es nicht)

      Ich finde es gut das du schreibst und hoffe das du es auch weiter tust.
      Gut ... Ich glaube meine Eingangsfrage habe ich für mich beantwortet.

      Ich habe hier gestern noch in einigen Themen gelesen und mich in der COM angemeldet und mich dort umgeschaut. Dabei habe ich für mich einige Sachen erkannt. Die COM dürfte nix für mich sein und wahrscheinlich auch die Männer nicht.

      Ich bleibe weiter neugierig und interessiert und werde auch weiter hier bleiben und lesen evtl. auch was schreiben.

      Gegen die Einsamkeit die in mir in den letzten Jahren zunehmend aufgekommen ist werde ich wohl andere Modelle von Zwischenmenschlichenbeziehungen suchen müssen. Vielleicht eine freundschaftliche WG (egal ob mit Mann, oder Frau), wenn mein Haus mal fertig ist - irgendsowas.
      Meine Fantasien werde ich wie all die Jahre zuvor Hand haben und sie bleiben Fantasien.

      Ich danke Euch ... also allen die im Forum schreiben und bisher geschrieben haben.

      Dionaea schrieb:

      Ich habe hier gestern noch in einigen Themen gelesen und mich in der COM angemeldet und mich dort umgeschaut. Dabei habe ich für mich einige Sachen erkannt. Die COM dürfte nix für mich sein und wahrscheinlich auch die Männer nicht.
      Ist das nicht etwas früh? Also nach noch nicht einmal einem Tag zu dieser Erkenntnis zu kommen? :rot: :gruebel:
      Bei der Suche sollte man mMn auch etwas Geduld mitbringen.
      Das ist nicht böse gemeint, aber ich habe zB meinen Herrn ein Jahr lang immer wieder wegen eines Treffens vertröstet :rot: , weil ich dachte, wir sind nicht besonders kompatibel... und jetzt ist er das Beste, das mir passieren konnte und ich bin sehr froh, daß er so hartnäckig war (ohne jemals zu stalken).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud