Die Sub in mir macht mir Angst

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      dornenspiel schrieb:

      Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum Sub dann bestraft werden sollte

      Wer trägt denn die Verantwortung?
      Erkläre ich Dir gerne ;) .
      Stelle Dir vor Sub werden die Augen verbunden und Dom soll Sub mit seinen Worten durch einen Parkur führen. Anweisung des Doms : Folge meinen Anweisungen genau !
      Auf dem Weg ist eine kleine Stufe eingebaut und Dom sagt hebe deinen Fuß an.
      Sub aber meint dennoch mit den Füßen schlürfen zu müssen und fällt auf die Nase.
      Warum ist dies geschehen ? Wer trägt die Verantwortung ?

      Sicherheitsanweisungen und Erläuterungen werden nie aus Lust und Laune Domseitig heraus gegeben.
      Sondern dienen der Sicherheit. Das funktioniert aber nur, wenn sich Sub auch daran hält.
      Das hat also nicht nur etwas mit der Führung zu tun ;) !

      Wozu Glaubst Du legt man ein Safewort fest ? Für den Fall des Falles und in der Hoffnung es nie gebrauchen zu müssen !
      Wohl aber eher weniger falls der Fall eintritt das es nicht verwendet wird.

      dornenspiel schrieb:

      Allerdings bin ich ab einem bestimmten Punkt emotional auch nicht in der Lage ein Saveword zu sagen.
      Diese Situation wäre z.B. im Subspace der Fall. ab solchen Zeitpunkten wird auch anders gearbeitet ;) ! Bis hin zu na lassen Wir Subbi einfach mal genießen.
      Bei Einsätzen von Knebeln etc. werden Nonverbale Sicherheitsmechanismen eingesetzt.
      Diese bringen aber immer alle nur etwas sofern der andere Part auch willens ist diese zu nutzen.

      Domseitig bringt das beste Sicherheitsystem nichts wenn sich Sub darüber hinwegsetzt.
      Da gibt es dann Domseitig nicht mehr viele alternativen für die Zukunft.

      Eine davon ist Sub die Wichtigkeit dessen vor Augen zu führen <-- ggf. auch sofern Sie es schon wusste und damit Regeln gebrochen hat zu sanktionieren
      oder aber bei generellem grob fahrlässigem Verhalten der Sub, die wiederkehrend auftreten diverse Spielvariationen komplett nicht mehr zu bedienen da es einem unmöglich gemacht wird
      die Verantwortung dafür zu tragen. Es mag zwar unglaublich klingen, aber auch Doms sind nur zu einem gewissen Grade bereit Verantwortung für etwas zu tragen.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Tocken 1978 schrieb:

      Erkläre ich Dir gerne .
      Das ist sehr freundlich von dir ;)

      Tocken 1978 schrieb:

      Stelle Dir vor Sub werden die Augen verbunden und Dom soll Sub mit seinen Worten durch einen Parkur führen. Anweisung des Doms : Folge meinen Anweisungen genau !
      Auf dem Weg ist eine kleine Stufe eingebaut und Dom sagt hebe deinen Fuß an.
      Sub aber meint dennoch mit den Füßen schlürfen zu müssen und fällt auf die Nase.
      Warum ist dies geschehen ? Wer trägt die Verantwortung ?
      Bei deinem Beispiel geht es um Gehorsam, darum dass Sub eine Anweisung bekommt und diese ausführt.

      Du hast jetzt ein ziemlich banales Beispiel genommen, dass von den meisten auch ausgeführt werden kann. Das ist beim Saveword, und dem nicht sagen können, eine ganz andere Sache.

      Mein Verständnis von Führung sieht etwas anders aus.
      Wenn Dom seine Sub nicht gut genug kennt und nicht weiss wie sie reagiert, dann hat er damit zu rechnen das sie etwas nicht direkt umsetzen kann. Da Doms nicht zwingend hellseherische Fähigkeiten haben, macht es Sinn nachzufragen. Sich auch mal nach dem Befinden von Sub erkundigen, dann können solche Missverstänsnisse auch umschifft werden.

      Tocken 1978 schrieb:

      Wozu Glaubst Du legt man ein Safewort fest ? Für den Fall des Falles und in der Hoffnung es nie gebrauchen zu müssen !
      Wohl aber eher weniger falls der Fall eintritt das es nicht verwendet wird.
      Wozu man ein Saveword festlegt, kann ich dir nicht sagen.... im besten Fall, haben die entsprechenden Personen das vorher gut besprochen wofür sie es festlegen.

      Würde ich eines festlegen, dann im Vorfeld mit einer klaren Ansage.
      Es ist mein Saveword, es ist meine Reißleine und es dient nicht dazu Dom aus seiner Verantwortung zu nehmen.

      Das wären dann meine Spielregeln; die ich für ein Spiel mit SW hätte.

      Andere mögen es gerne anders für sich auslegen und verwenden.


      Tocken 1978 schrieb:

      Diese Situation wäre z.B. im Subspace der Fall. ab solchen Zeitpunkten wird auch anders gearbeitet
      Und der Subspace tritt wann ein? Gibt es da eine Regel nach wie vielen Schlägen? Wie viel Zeit vergangen sein muss?
      Kann es evtl. sein, das dass blosse Fixieren diesen Zustand schon zu Tage ruft? Oder einfach nur der Zustand des Ausgeliefert seins?

      Tocken 1978 schrieb:

      Da gibt es dann Domseitig nicht mehr viele alternativen für die Zukunft.

      Eine davon ist Sub die Wichtigkeit dessen vor Augen zu führen <-- ggf. auch sofern Sie es schon wusste und damit Regeln gebrochen hat zu sanktionieren
      oder aber bei generellem grob fahrlässigem Verhalten der Sub, die wiederkehrend auftreten diverse Spielvariationen komplett nicht mehr zu bedienen da es einem unmöglich gemacht wird
      die Verantwortung dafür zu tragen. Es mag zwar unglaublich klingen, aber auch Doms sind nur zu einem gewissen Grade bereit Verantwortung für etwas zu tragen
      Gehe ich recht in der Annahme, dass der letzte Absatz nicht allgemeingültig gemeint ist, sondern deine Meinung und Erfahrung widerspiegelt?

      Ich kenne es nämlich auch anders ;)
      Es gibt tatsächlich auch dominante Menschen, die es anders handhaben, die gerne mehr an Verantwortung übernehmen und die es auch Reizt dieses zu tun.

      dornenspiel schrieb:

      Es gibt tatsächlich auch dominante Menschen, die es anders handhaben, die gerne mehr an Verantwortung übernehmen und die es auch Reizt dieses zu tun.
      Dass das Mass der Verantwortung, die jemand bereit ist, zu übernehmen, individuell ist, finde ich klar. Dass es aber Grenzen geben muss, würde ich sagen, ist allgemeingültig. Verantwortung kann ja nur dann noch Verantwortung sein, wenn man sich auf realistischer Grundlage abgesichert hat, dass man sie auch tragen kann. Andernfalls ist es Leichtsinn. "Jaja, komm her, tu, was ich sage, trallala, ich übernehme die Veratwortung. Hups, Du tust, was Du willst? Kein Problem. Ich hab ja die Verantwortung übernommen." Das ist weder dominant noch verantwortungsvoll. Ich selbst bin auch schon in die Falle getappt, dass ich dachte, ich habe die Kontrolle. Sie zu verlieren, war sehr schmerzhaft, und ich bin sehr vorsichtig geworden, wem gegenüber ich welche Verantwortung übernehme. Auch zur Führung gehören zwei.

      Auf den eigentlichen Thread passt das aber gar nicht so richtig. Hier geht es ja eher um die Überraschung, wie groß die Submission sein kann, wenn man sie zulässt, und auf der anderen Seite, dass Dom damit auch überfordert ist, weil ihn die Reaktionen eben auch überraschen und alles Tun und Lassen ein anderes Gewicht bekommen. Ich glaube, das auszubalancieren ist eine Frage der Zeit und des Vertrauens. Vielleicht ist es eine Lebensaufgabe. Und, das haben einige ja hier geschrieben, ein Spiel von Dosierungen. Ich persönlich glaube, dass BDSM ein Verstärker von Lust und Leid ist, von Freude und Misserfolg, vielleicht sogar von Liebe und Gleichgültigkeit, wenn man es so tief in die Beziehung eindringen lässt. Was man sich mit dem Machtgefälle, (dass man ja nur am Anfang definiert und installiert, später geht es ja in den Alltag über, wenn man es darauf ankommen lässt), antut, merkt man erst mit der Zeit. Aber wenn es funktioniert, ist es die Anstrengung bestimmt wert.
      Das schwierigste Problem beim Machtgefälle ist vielleicht die Tatsache, dass man es nur bedingt vereinbaren kann. Wenn es widerrufbar ist, ist es eigentlich nicht da. Aber unter normalen Bedingungen muss es ja widerrufbar sein. Das ist ein Paradoxon, mit dem man irgendwie leben muss.
      It's a sad and beautiful world.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DeepSanguin ()

      @DeepSanguin sicher muss im Vorfeld ein Rahmen abgesteckt sein.
      Es muss klar sein wie viel Verantwortung Sub abgeben will und wie viel Dom übernehmen will. Denn auch da können für eine Session die Meinung wie man sieht schon sehr weit auseinander gehen. Das Sub dann innerhalb der Vereinbarungen auch folgt, sollte logisch sein.

      Nur in einer neuen Situation, kann es dann wie im EP auch dazu kommen, dass Sub nicht kann...es ging ja nicht um ein wollen/ nicht wollen, sondern können/ nicht können.

      Mir ging es lediglich darum, dass ich es als ziemlich "normal" empfinde.

      Es ist auch vollkommen legitim, wenn jemand diese Verantwortung dann nicht übernehmen will...da ist das Zauberwort dann wieder Kommunikation.

      Ist Dom bereit sich darauf einzulassen?
      Wenn nicht welche Alternativen gibt es ect...

      Aus Subsicht weiß ich, dass viele Doms damit nicht umgehen können und auch nicht umgehen wollen. Was auch in Ordnung ist...

      Es schrecken immer alle auf, sobald Dom dieser doppelte Boden genommen wird.
      Nur es gibt nun mal Subs, da funktioniert es nicht, die ticken anders.

      Das hat nichts mit ungehorsam oder widerspenstig ect... zu tun.

      dornenspiel schrieb:

      Das hat nichts mit ungehorsam oder widerspenstig ect... zu tun.
      Das verstehe ich. Es kann halt trotzdem sein, dass der Umgang damit dann unmöglich ist, weil alles plötzlich unter Vorbehalt steht. Ich sage ja nicht, dass es von irgendwem böser Wille sein muss. Aber so wie Sub Tagesform hat, hat es auch Dom, und was er am einen Tag erspürt, tut er an einem anderen nicht, weil er einfach gröber oder flacher oder sonstwie unsensibler drauf ist. Dann muss er sich darauf verlassen können, dass er sicher lesbare Zeichen bekommt. Andernfalls steht er dauerhaft vor dem Problem, dass er ihr wehtun könnte. Und wenn das dauerhaft ein Problem ist, dann ist auch dauerhaft keine Lust mehr möglich, sondern nur noch kontrolliertes Verhalten und die ständige Selbstbefragung: Darf ich das jetzt, oder gehe ich gerade zu weit? Bin ich heute sensibel genug, um sie überhaupt schlagen zu können, oder sollte ich das lieber lassen? Das ist kein guter Ausgangspunkt. Man muss sich vertrauen können, auch dass ich das vereinbarte Zeichen bekomme, wenn ich nicht selbst merke, dass es zuviel wird. Dass das oft nicht funkioniert, wurde ja hier schon gelegentlich besprochen und das ist ein ernstes Problem, finde ich. Und ich frage mich auch, ob man nicht von Sub erwarten kann, da an sich zu arbeiten. Das weiss ich aber nicht, ob das geht. Wenn ich das Problem hätte, würde ich sie das bitten.
      It's a sad and beautiful world.
      @dornenspiel

      venusfalle schrieb:

      Während dessen habe ich mich mehrfach gefragt, ob ich abbrechen sollte. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte.
      1. Sie wusste es !
      2. Sie hätte es sagen können hat sich aber dagegen entschieden ! <-- Schlecht da wie Du schon selbst sagst Dom kein Hellseher ist.

      Ein Safewort ist dazu da es zu Benutzen ;) wenn dies passiert.
      Klar gibt es Situationen bei denen dies Sub nicht kann, hier wird aber Domseitig auch anders verfahren.
      Ein Subspace egal durch was ausgelöst kann man sehen und erkennen. z.B. durch den berühmten leeren Blick ;) !
      Nur ist dies nicht der Bestandteil des EP

      Und ja Sicherheitsanweisungen folge zu leisten ist ein Bestandteil von Sicherheit. Da Ansonsten Dem Gegenpart es nicht möglich ist diese Verantwortung in seinem Rahmen zu übernehmen.
      Eine Verantwortung ohne einen Rahmen würde Elemente beinhalten die dafür Sorgen das man als Sub Narrenfreiheit hätte.
      Ich zeige Dir bewusst auf was ich meine. Sub zieht los und schädigt einen anderen. Ist ja nicht schlimm denn Konsequenzen hat Sie keine zu erwarten, der Dom trägt ja die Verantwortung.
      Ist zwar sehr überspitzt nun dargestellt zeigt aber das Problem dabei auf und warum es im Interesse von Doms liegt einen Einfluss darauf zu haben.

      Wenn Sub jemand findet dem das egal ist, dann herzlichen Glückwunsch. Als Dom sage ich Dir aber zum Glück nicht ich ;) !
      ich kann damit Dir das klar wird aber den Spieß auch mal umdrehen. Warum sich überhaupt über Sicherheit gedanken machen ich trage als Dom sowieso die Verantwortung .
      Da würde ich, aber wenn ich Sub wäre nicht spielen wollen.

      DeepSanguin schrieb:

      Und ich frage mich auch, ob man nicht von Sub erwarten kann, da an sich zu arbeiten.
      Das sollten beide Dom wie Sub. Wobei manches hierbei nicht einfach ist. Gerade als Anfänger zu Wissen wie agiere ich ab Punkt xy. Wie sieht ein Subspace aus und woran erkenne ich Ihn.
      und vieles mehr. Selbst beim SM macht manches Wissen über den Körper einfach Sinn. Beispielsweise zu wissen was bei einem Hämatom passiert. Wie es entsteht u.s.w.
      gerade wenn ich eben nicht auf Bloodgames aus bin recht hilfreich.
      Ich gehe sogar so weit zu sagen das ich dies von der Sub erwarte Ihren teil dazu beizutragen.
      Was ich nicht erwarte ist etwas was sie nicht kann in der jeweiligen Situation oder generell dazu nicht im Stande wäre.
      Ab diesen Punkten agiere ich aber auch anders. Fragen wie:
      Kann ich das Sub beibringen ?
      Gibt es Alternativen ?
      oder passe ich meine Aktion dann eben an der vorhandenen Sachlage an.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Frl. Irrlicht schrieb:

      DeepSanguin schrieb:

      kontrolliertes Verhalten und die ständige Selbstbefragung: Darf ich das jetzt, oder gehe ich gerade zu weit? Bin ich heute sensibel genug, um sie überhaupt schlagen zu können, oder sollte ich das lieber lassen? Das ist kein guter Ausgangspunkt.
      Warum nicht?
      Es mag ja sein das ich sehr anspruchsvoll bin, doch genau das sind Überlegungen auf der dominanten Seite die ich für eine Session voraussetze.
      Da will ich überhaupt nicht in die Situation gebracht werden, ein SW verwenden zu müssen.

      Tocken 1978 schrieb:

      . Sie wusste es !
      2. Sie hätte es sagen können hat sich aber dagegen entschieden !
      Es wird aber auch von einem inneren Konflikt geredet, davon dass es an der veränderten Situation mit dem Intensiverwerden der Beziehung zu tun hat.

      Das Beispiel das du nennst, ist die klassische Klischeeschublade.

      Da werden weitere Diskussionen dann immer schwierig.
      Ich hatte in diesem Thema geschrieben, weil nach Erfahrungen gefragt wurde und ich eben auch Erfahrungen dazu beitragen kann, dass es eben auch anders geht, wenn die Kommunikation stimmt.

      Nur sehr schade finde ich es, wenn dann Vergleiche gezogen werden (zu scheinbar durchgeknallten Menschen) . Das dann mit der Verantwortung die Dom übernimmt in einen Topf geworfen wird.

      dornenspiel schrieb:

      Es mag ja sein das ich sehr anspruchsvoll bin, doch genau das sind Überlegungen auf der dominanten Seite die ich für eine Session voraussetze.
      Ich auch.



      @venusfalle, ich kenne ähnliche Situationen und Gefühle, wie du sie beschreibst. Allerdings bin ich anscheinend (aus anderen Gründen) tatsächlich unfähig, im Notfall zuverlässig ein (Fantasie-)Safeword zu sagen. @Eiskalter Engel weiß Bescheid und achtet entsprechend auf mich. Wenn er das nicht will oder sich nicht dazu in der Lage fühlt, macht er nichts Riskantes mit mir und lässt mich auf andere Weise dienen. :rolleyes: Außerdem fördert er sanft und ohne Strafen, dass ich lerne, bestimmte Grenzen besser zu erkennen und zu artikulieren.

      Wir haben Safewords, weil sie trotz allem mal nützlich sein könnten: (bitte) nicht / (bitte) aufhören / es geht nicht mehr / stop und alle Ausdrücke, die sinngemäß dasselbe bedeuten. Wir verlassen uns aber nicht darauf. In meiner ersten Spielbeziehung hab ich mich aufs Safeword verlassen und das hatte unschöne Konsequenzen.

      Frl. Irrlicht schrieb:

      DeepSanguin schrieb:

      kontrolliertes Verhalten und die ständige Selbstbefragung: Darf ich das jetzt, oder gehe ich gerade zu weit? Bin ich heute sensibel genug, um sie überhaupt schlagen zu können, oder sollte ich das lieber lassen? Das ist kein guter Ausgangspunkt.
      Warum nicht?
      @Frl. Irrlicht weil ich mich geistig wie körperlich nicht frei bewegen kann, wenn ich mich unter ständige Selbstbeobachtung stellen muss. Dass ich kontrolliert handele, ist natürlich eine Grundvoraussetzung, darüber sprechen wir hier ja hoffentlich nicht. Es ging in meinem Beitrag darum, dass die Selbstbefragung ständig und ungut im Vordergrund steht, wenn sich nicht beide auf vereinbarte Rückmeldungen verlassen können.
      It's a sad and beautiful world.
      Man sollte im BDSM zumindest selbstverständlicher von Einvernehmlichkeit ausgehen können als in einer Vanillabeziehung. Sonst fehlt die Grundlage für BDSM.

      Um diese Grundlage zu schaffen, muss Sub das Safeword (oder was eben sonst als Signal für "nicht mehr einvernehmlich" vereinbart wurde) sagen, wenn was nicht stimmt.

      Und um diese Grundlage zu schaffen, muss Dom sein Interesse deutlich machen, dass dies sofort und ohne Zögern geschieht.

      So kann man zusammen die Grundlage für einvernehmliches BDSM herstellen.
      Guten Morgen @DeepSanguin, danke für die Antwort! So hatte ich deinen Beitrag auch verstanden. Viele empfinden so und das kann ich gut nachvollziehen. Unser BDSM funktioniert streckenweise ganz anders. Du kannst es dir vielleicht vorstellen wie beim Autofahren. Da muss man sich auch ständig fragen, ob man fahrtüchtig ist oder zu müde etc. Trotzdem empfindet der ein oder andere verantwortungsbewusste Fahrer Freude am Fahren. Der Vergleich hinkt und soll nur zeigen, dass sich eine gewisse Vorsicht (auch wenn sie in gewisser Weise ständig "mitläuft") und Genuss nicht unbedingt gegenseitig ausschließen. Für manche mag das extrem der Fall sein (ich kenne Menschen, die sich im Bewusstsein der Gefahren/Verantwortung jahrelang nicht hinters Steuer setzen wollten), für manche weniger oder gar nicht. Ich glaub, es ist individuell und abhängig von der jeweiligen Situation, ob einem das Bewusstsein, dass Sub womöglich das Safeword im Notfall nicht sagen kann alles verhagelt, oder ob man es als positive Herausforderung annimmt und sich guten Gewissens und lustvoll auf eine Session einlassen kann.

      Ich glaube, letztlich kann sich niemand hundertprozentig sicher sein, dass Sub im Ernstfall das Safeword tatsächlich sagt. Auch nicht, wenn das schon X Mal geklappt hat. Nicht nur im BDSM - generell kann es immer unverhofft zu Extremsituationen kommen, in denen Menschen nichtmal ihr Alter angeben können. Wer das nicht für möglich hält, nicht wahr haben will oder in dem Glauben spielt "schon möglich, aber uns wird das bestimmt nicht passieren": Viel Glück.
      @Hinnika bis dato dachte ich jeder kann sein Bdsm so individuell gestalten, wie es ihm gefällt.

      Wenn das was du schreibst seine Richtigkeit hat, lebe ich wohl kein Bdsm... ist auch nicht weiter tragisch... ich finde es nämlich gut, so wie es ist.

      Kann man all das, was man muss in einem Handbuch nachlesen? Ist das ominöse Bdsm-Buch für DAS RICHTIGE BDSM endlich aufgetaucht?
      Ich sagte: oder was immer auch sonst verabredet wurde. IRGENDWAS wurde ja verabredet, um BDSM von Gewalt, Menschenhandel oder Vergewaltigung abzugrenzen. IRGENDEIN Unterscheidungskritetium gibt es immer, sonst wäre es kein BDSM. Ja.
      @Hinnika: Sorry, aber für mich ist das Einzige, was BDSM von Gewalt etc. unterscheidet, das gegenseitige Einvernehmen, dass genau das, was da gerade passiert, nach dem Willen von beiden passieren soll :yes: . Und dieses Einvernehmen wird NICHT zwingend dadurch hergestellt, dass sub das Safeword sagen muss, wenn etwas nicht stimmt - es gibt sogar subs, die gar keins haben. Es ist auch völlig unschädlich, wenn Dom nicht deutlich macht, dass sub das sagen muss. Gibt jede Menge Paare, die völlig glücklich damit sind, miteinander ohne Safeword zu "spielen" ^^ .
      Das Gespräch entwickelt sich immer mehr zu Basis-Fragestellungen, die niemand wirklich anzweifelt. OK, DOM hat Verantwortung, weil er in der handelnden Position ist. Müssen wir das echt diskutieren? Dass er dennoch im Risiko ist, die Schwelle zur Gewalt zu überschreiten und deshalb in Einzelfällen darauf zählen muss, dass sich Sub rechtzeitig äußert, Müssen wir das echt diskutieren? Und müssen wir darüber sprechen, dass es auch schief gehen kann und dass das für beide sehr schmerzhaft und traurig ist. Und ich dachte, wir wissen alle, dass das Problem wie auch die Kunst darin liegt, sich so gut aufeinander abzustimmen, dass es keine Abstürze gibt.
      Ich dachte, es ist einfach klar, dass dafür beide die Verantwortung tragen. Wenn ich als DOM das alleine und ohne Information im Sichtflug einfach so leisten soll, bin ich draußen, sorry. Wenn andere diese Verantwortung tragen können, sollen sie es tun.
      Ursprünglich ging es in diesem Thread darum, wenn ich es Recht verstanden habe, dass Dinge, die vollkommen problemlos waren zur Überraschung beider plötzlich eine ganz andere Auswirkung hatten, wenn sie im D/s stattfinden, eine wirklich spannende Erfahrung, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Und wir machen daraus die hundertste "Kann Sub das Safewort sagen"-Diskussion.
      It's a sad and beautiful world.
      So, jetzt habe ich alles bis hierher gelesen und bin mal wieder reichlich verwirrt, was aber in meinem Alter nicht besonderes ist.


      Thema Verantwortung und Ampelcode und Safeword meine Meinung:

      Jeder der Safeword und/oder Ampelcode verwendet, hat jedes Recht, das so zu handhaben.

      Keiner, der Safeword und/oder Ampelcode verwendet hat irgendein Recht, dies anderen gegenüber als allgemeingültige richtige Handlungsweise belehrend darzustellen.

      Ich gestehe, ich bin kein Freund von derartigen, meiner Meinung nach vermeintlichen Sicherheitstechniken. Und das aus mehreren Gründen:


      Lasst mich auf der Subseite anfangen: Es gibt einfach zu viele Subs, die sehr schnell in Bereiche kommen, wo sie schlicht nicht dazu in der Lage sind, sich derart zu artikulieren. Ganz schlimm empfinde ich da den Ampelcode, wo Sub gar eine ständige Bewertung abgeben muss, in einer Situation, in der sie sich eigentlich fallen lassen will. Und wenn sich Sub wirklich fallen lässt, ist sie eh nimmer in der Lage, Safewords oder Ampelcodes zu bedienen.


      Auf der aktiven Seite mag ich es auch nicht wirklich. Da will ich mein Gegenüber spüren. @Tocken1978 Dieses Spüren hat rein Garnichts mit körperlichem Spüren zu tun. Dieses Spüren geht sehr viel tiefer.

      Außerdem gibt mir Sub mit Safeword und/oder Ampelcode eine sehr gefährliche vermeintliche Sicherheit. Letztendlich bin ich auf der aktiven Seite immer "schrecklich" alleine, weil ich ganz alleine entscheiden muss, wie weit ich gehe, was OK ist und was nicht. Da kann ich mich nicht absichern, indem ich der passiven Seite die Verantwortung übertrage und ihr gleichzeitig auch noch Strafe androhe, wenn sie nicht dazu in der Lage ist, diese Verantwortung zu übernehmen.


      Und wer auf der aktiven Seite diese Verantwortung nicht übernehmen kann oder mag, ist meiner Meinung nach da falsch aufgehoben.
      SMile
      Melac

      Melac schrieb:



      Und wer auf der aktiven Seite diese Verantwortung nicht übernehmen kann oder mag, ist meiner Meinung nach da falsch aufgehoben.
      Meine Meinung: wer glaubt, Sub in jeder Lebens-, Liebes- und Fixierungslage genauestens erspüren zu können, leider unter Hochmut und ist auf der aktiven Seite falsch aufgehoben.
      Das Wort Verantwortung ist so leicht ausgesprochen, aber was hat es denn zu bedeuten, wenn etwas schief läuft. Oh jetzt geht es Dir Scheisse und Du hast Vertrauen und Mut und Kraft verloren, aber Du hast Glück: ich hab ich ja die Verantwortung übernommen.

      Strafe für Passwort nicht genannt finde ich auch keine gute Idee, sogar eine schlechte, aber ich kann den Gedanken dahinter verstehen: sie sollte lernen, es zu sagen, wenn irgend möglich.
      It's a sad and beautiful world.
      @DeepSanguin vielen Dank für deine Posts.... ich habe schon überlegt, ob ich überhaupt noch etwas schreibe, weil meine eigentliche Fragestellung überhaupt keine Rolle mehr zu spielen schien.

      Für mich hat das Ganze zwei Ebenen:

      1. in einer sich entwickelnden D/s Beziehung hat sich für mich gezeigt, dass meine Devotion deutlich tiefer reicht, als ich es zuvor von mir kannte und auch so nicht erahnt war.

      2. Diese deutlich stärkere Devotion macht mir Angst, weil sie mich zu einem Verhalten verleitet, das meine Bedürfnisse deutlich mehr hinten an stellt und ich damit Gefahr laufe, eigene Grenzen zu überschreiten. Das tut weder mir noch meinem Mann gut.

      Es wäre für mich nach wie vor interessant, ob Andere Ähnliches kennen/erlebt haben und wenn ja, wie sie damit umgegangen sind.

      Zum Thema Machtgefälle außer Kraft setzen: ich habe das momentan getan. Man kann sicherlich darüber streiten, ob es dann wirklich noch ein Machtgefälle ist.
      Ich sehe es so, dass es ein Machtgefälle nur geben kan, wenn darüber Einvernehmlichkeit besteht. Ich kann dem momentan nicht guten Gewissens zustimmen, weil ich um meine bzw. unsere Sicherheit besorgt bin. Inwieweit das allerdings realistisch ist, erweist sich aktuell aber tatsächlich als schwierig. Ich habe in den letzten Tagen deutlich stärker als Sub agiert bzw. reagiert als ich es wollte. Offenbar habe ich Verhaltensweisen entwickelt trotz der relativ kurzen Zeit bisher, die sich nicht einfach so wieder abstellen lassen. Das macht es für uns gerade unglaublich schwierig, weil es keine wirkliche Klarheit für beide schafft. Mein Mann tut mir ehrlich gesagt gerade ziemlich leid. Er weiß was er will, nämlich ein permanentes Machtgefälle, das aber nicht alle Lebensbereiche umfasst. Ich kann ihm das so gerade nicht geben, zeige aber Verhaltensweisen, die in diese Richtung gehen.

      Es ist einfach verdammt schwierig. Ich bin verwirrt, ängstlich und kann gerade keine klaren Rahmenbedingungen aufstellen. ;(
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne