Liebevolle Dominanz

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Viva schrieb:

      @Lady Adriane das ist für mich die Definition eines Caregivers. Und wenn Du diese Bedürfnisse hast bist du für mein Verständnis ein little, da ich nicht zwingend infantiles Verhalten bei einem little sehe.
      Selbst wenn mein Spiel sadistisch ist und ich auf Schmerzen, Erniedrigung etc. stehe?

      Ich hab mir schon zigmal die Definition eines Littles durchgelesen, Erfahrungsberichte gelesen und so weiter und kapiere immer noch nicht wie das "funktioniert", von daher fühle ich mich sehr, sehr weit vom Little sein entfernt.

      Aber vielleicht bin ich auch Betriebsblind. :D

      Dennoch denke ich daß man das eine auch ohne das andere haben kann.

      Zumindest wäre es mein Untergang wenn der Partner nicht so wäre, ganz egal wie wild es beim Spiel wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lady Adriane ()

      die meisten Darstellungen von littles sind ja wirklich Menschen die auch infantiles Verhalten zeigen und brauchen. Für mein Verständnis ist das aber nur eine Ausprägung ( die natürlich auch ok ist). Für mich ist der kleinste gemeinsame Nenner bei littles das Grundbedürfnisse nach behütet sein, geschützt werden, Führung im Sinne von Förderung. Das ist unabhängig davon was man ansonsten noch mag, finde ich. Im Gegensatz dazu gibt es ja auch Subs für die es wichtig ist sich unterwerfen zu dürfen oder unterworfen zu werden ohne, dass sie im Leben einen Beschützer brauchen/ wollen etc. und tausend Facetten dazwischen.
      Ok...ich dachte immer, der kleinste gemeinsame Nenner bei littles wäre, dass sie sich, unabhängig davon , ob sie kindliches Verhalten an den Tag legen oder nicht, einfach eben nicht "erwachsen" im Sinne ihres realen, biologisch relevanten Lebensalters empfinden...zumindest nicht dauernd...weshalb sollten sie sich sonst "littles" oder "middles" oder so nennen?

      Beschützt fühlen oder geführt werden möchten sich viele Menschen...nicht mal nur Subs denk ich mal. Und ich persönlich finde nicht, dass einen das zur little macht.

      Izrah schrieb:




      Beschützt fühlen oder geführt werden möchten sich viele Menschen...nicht mal nur Subs denk ich mal. Und ich persönlich finde nicht, dass einen das zur little macht.
      wir reden von BDSM Kontext, oder ? regressives Verhalten würdest du bei nicht BDSMler auch nicht little nennen oder? Und hey du darfst gerne eine eigene Definition von little haben, ich hab von meiner Meinung geschrieben.
      Kurzes OT:

      Viva schrieb:

      regressives Verhalten würdest du bei nicht BDSMler auch nicht little nennen oder
      Regressives Verhalten ohne BDSM und Sex nennen einige auch CGLRe: Caregiver/LittleRegressor. Das ist eine eigene Szene und die meisten Littles dort haben psychische Probleme oder sogar Traumata. BDSM und Sex während dem LittleSpace (also währned der regressiven Zeit) verstört sie zutiefst. (Ich finde es zwar etwas fragwürdig, dann einen BDSM-Begriff zu nehmen und verändern - aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist, CGLRe grenzt sich komplett von DDLG/MDLB etc ab.)


      Zurück zum Thema liebevolle Dominanz und Caregiver: (Ich hoffe, das ist noch nah genug am Thema dran)

      Fürsorge und Geborgenheit sehe ich als ganz grundsätzliche Bedürfnisse, die jeder Mensch hat. Manche mehr, andere weniger. Das ist völlig normal. Zum Littlesein gehört meinem Verständnis nach aber auch große Portion Kindlichkeit - und weicht damit durchaus von der Norm ab. Das muss sich jetzt nicht alles explizit in kindlichem Verhalten zeigen, sondern vorrangig im Fühlen. Nur in der Regel sind kindliche Ineressen und Verhaltensweisen eben Ausdruck dieser Gefühle.

      Entsprechend sehe ich einen Caregiver ausschließlich als Gegenpart eines Menschen mit ausgeprägter kindlicher Seite. Natürlich kann man - wenn man so will - den Caregiver als eine Art Archetyp für liebevolle Dominanz sehen. Aber ich finde nicht, dass liebevolle Dominanz jemanden gleich zum Caregiver macht. Für mich gehört dazu schon ein wenig mehr. "Caregiver" ist das englische Wort für Pfleger. Für mich impliziert das auch eine gewisse (Handlungs)Unfähigkeit beim passiven Part. Ob das nun im Alltag ist, in dem dem CG einige Erwachsenen-Dinge wesentlich leichter fallen als dem Little... oder ob sich das auf den LittleSpace bezieht, in dem das Little alle Verantwortung abgibt, oft auch Impulsiv wird und da einfach jemanden braucht, der aufpasst, dass sich das Little nicht selbst schadet (zB indem es zu viel Geld ausgibt, zu viel Süßkram isst oder unvorsichtig ist und sich versehentlich verletzt)... ist dabei zweitrangig. Ein Caregiver muss nich mal unbedingt "richtig" dominant sein. Sondern er kann auch einfach eine Art "Aufpasser" sein, der dem Little einen geschützten Rahmen gibt, in dem es ganz "Kind" sein kann.

      Das geht für mich weit über "liebevolle Dominanz" hinaus oder ist sogar etwas komplett anderes. Zumal es auch "DaddyDoms" gibt, die alles andere als liebevoll sind, sondern die Naivität und Wehrlosigkit eines Littles ausnutzen. Persönlich habe ich sogar recht schlechte Erfahrung mit zwei Menschen, die sich "Caregiver" (und nicht "Daddy") nennen.

      Natürlich sind meine Erfahrungen absolut nicht allgemeingültig! Und es gibt sicher ganz wundervolle Caregiver! Aber meine Erfahrungen zeigen mir, dass Caregiver und liebevolle Dominanz nicht immer wirklich was miteinander zu tun haben:
      Das waren Männer, die es lieben, jemanden mit Fürsorglichkeit zu überhäufen. Der Drang, jemandem etwas Gutes zu tun, ist dann teils so stark ausgeprägt, dass sie gar nicht mehr richtig wahrnehmen, ob ihr Gegenüber das so wirklich möchte oder ob da gerade Grenzen überschritten wurden. Es ging nicht mehr darum, mir wirklich was Gutes zu tun, sondern darum, dass sie ihre Fürsorge-Bedürfnisse nicht ausleben konnten und mich als Ventil benutzt haben. Ich bin unglaublich schlecht darin, Grenzen zu ziehen und nein zu sagen. Ich habe mich nicht mehr wohl gefühlt, aber das schien irgendwie egal zu sein. :/ Das war meinem Empfinden nach nicht mehr liebevoll - sondern einfach unangenehm, erdrückend und letztendlich auch grenzüberschreitend.

      Liebevolle Dominanz zeichnet sich für mich vor allem dadurch aus, dass Dom sein Gegenüber wirklich sieht (!), mit Respekt behandelt, sein Wohl und seine Bedürfnisse immer im Blick hat und eben danach handelt. Gentle hat das meiner Meinung nach schon wunderschön beschrieben. Und ich denke, ein gewisses Maß an liebevoller Dominanz ist in jeder (Liebes-)Beziehung mit Machtgefälle sogar Basis, damit beide Seiten langfristig glücklich sind.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Interessant, ich verbinde mit liebevoller Dominanz überhaupt nicht den Themenbereich Caregiver/little.
      Ich liebe meine Frau sehr und wir beide haben jetzt nach Jahren entdekt das Konsequenz und liebevolle Strenge von meiner Seite uns beiden zum Glück und Harmonie in unserer Beziehung gefehlt haben. Sie hat als Mutter von drei Kindern absolut nichts von einem little, sie ist eine schöne, attraktive, selbstbewußte Frau, die aber wenn es um ihre Familie geht zur Löwin mutiert mit der man sich besser nicht anlegt.
      Trotzdem ist uns eine klassische Rollenverteilung wichtig, ich sorge dafür dass sie ein schönes und auch finanziell sorgenfreies Leben führt und vordere im Gegenzug auch bestimmte Privilegien für mich (natürlich auch sexuelle) und vor allem ein respektvolles Verhalten mir gegenüber ein. Ich halte das für liebevolle Dominanz.
      Bevor wir erkannt haben, dass dies unser weg ist, habe ich mir schon schwer getan meine Rolle zu finden.
      P.s. Ich möchte keine Diskussion über Gleichberechtigung beginnen - ich lehne die Vorstellung einer Überlegenheit des Mannes über die Frau strikt ab, und bin für Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen.
      Aber was soll man praktisch machen, eine unglückliche Beziehung führen, weil es politisch korrekter ist oder so leben wie wir das größte Glück und Harmonie dabei empfinden. Meine Frau sehnt sich nach liebevoller Dominanz und Führung und ich finde meine Erfüllung darin ihr genau das zu bieten und war noch nie in meinem Leben so im Gleichgewicht mit mir selbst.
      LG