Frage an alle mit einer BDSM Liebesbeziehung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Frage an alle mit einer BDSM Liebesbeziehung

      Mich interessiert, wann ihr nicht mehr von Verliebtheit, sondern von Liebe gesprochen habt, wie sich diese äußert.
      • Gibt es auch Kopfmenschen unter euch, die zuerst nicht begreifen konnten, evtl. durch Erfahrungen in der Vergangenheit, dass das was zu schön scheint, um real zu sein, wirklich real ist?
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Wir haben beide relativ schnell von Liebe geredet.

      Was zumindest für mich sehr untypisch ist, da ich eher ein Skeptiker bin was die Liebe angeht.
      Offiziell waren wir da noch gar nicht zusammen, sondern noch am beschnuppern, ob wir kompatibel sind.

      Wie sich das geäußert hat?

      Ich hatte und habe das Gefühl, als wären wir eine Person, das beschreibt es am ehsten.
      Ich weiß genau wie es ihm geht, was er fühlt, auch ohne ihn zu sehen.
      Er ist mir mindestens genauso wichtig, wie meine Familie.
      Mag theatralisch klingen aber ich würde fast!!! alles für ihn tun. (Ich weiß aber auch das er das nicht ausnutzen würde.)

      Und ja es hat eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich kapiert habe, das es nicht nur ein schöner Traum ist.

      Manchmal werden Träume eben doch war und meistens dann, wenn man nicht mehr dran glaubt. ;)

      Ich freu mich sehr für dich @magenta genieß es.

      Liebe Grüße Again
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Ohja, ich oute mich mal als Kopfmensch, der lange glaubte, es sei zu schön um wahr zu sein.
      Als er relativ früh sagt, er liebt mich, habe ich ihm erst mal den Kopf gewaschen. Er solle sich so etwas aufheben, bis er es wirklich meint. :dash:
      Ich habe ihn vor unserer Beziehungspause mit Zweifeln gequält und nachher auch. Bis ich mich am Riemen riss, um nicht an einem zweiten, vielleicht endgültigen Ende schuld zu sein. Das geschah langsam und schleichend, er reagierte auf meine Zweifel nicht mehr entnervt, sondern geduldig. Das öffnete mein Herz wieder. Und ich konnte langsam das Gefühl zulassen, daß er es ernst meint und das zwischen uns etwas Wunderbares ist. :love:
      @LadySarah Das kommt mir sehr bekannt vor. Bei uns ist es fast genauso abgelaufen, nur das ich ebenfalls ein sehr verkopfter Mensch bin und mich Zeit meines Lebens sehr schwer getan habe das Wort "Liebe" in den Mund zu nehmen. Wenn ich es denn doch mal getan habe dann hatte ich immer das Gefühl das dieses Wort viel zu mächtig und unangemessen für die Situation ist, oder für die betreffende Person.
      Es hat viele Monate und Krisen voller Zweifel gedauert, die wir überstanden haben, bis ich dieses große Wort für angemessen hielt. :love:
      Auch ich bin ein absoluter Kopfmensch und kam am Anfang mit dieser völligen Reizüberflutung nur schwer klar. Erschwerend kam noch hinzu dass ich in der Vergangenheit gelernt habe am besten alles mit mir alleine im Kopf auszumachen, ich hatte niemanden dem ich mich hätte anvertrauen können, keinen dem ich so vertrauen konnte.
      Die Liebe wuchs jedoch verdammt schnell, und mein Kopf wollte es einfach nicht akzeptieren. Ich habe sehr dagegen angekämpft, mich vehement gegen meine Gefühle gewehrt. Ich habe so viele Enttäuschungen erlebt und dann kam jemand daher der mich nicht trotz meiner Neigung- für die ich so massiv beschimpft wurde- wollte sondern diese ganz im Gegenteil sogar sehr schätzte, der mich einerseits auf Händen trug, mich verwöhnte und mich dann im Bett einfach benutzte, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.... Das konnte selbstverständlich nicht wahr sein, dafür war es viel zu schön... Mein Herr hat mir letztlich geholfen meine Neigung und damit auch ihn anzunehmen und mich mit diesem Teil von mir auszusöhnen. Hat aber auch eine Weile gedauert bis ich das geschafft hatte. Aber es hat sich absolut gelohnt, ich ruhe in mir selbst, bin völlig angekommen und kann unsere Liebe so richtig genießen.
      Teamwork makes the dream work :love:
      Bei mir war es nie Verliebtheit mit Subby. Es war erst freundliches Interesse -auf beiden Seiten. Nach der 3. Mail wusste ich, genau so sollte meine Sub sein und nach der 5. Mail wusste ich, das ich sie liebe. <3
      Beim ersten realen Treffen hatten wir beide das Gefühl gehabt uns schon ein Leben lang zu kennen.
      Wir können manchmal noch immer nicht fassen, das wir so perfekt zueinander passen und uns wirklich gefunden haben. Aber das es von Anfang an Liebe war ist für uns beide eine feststehende Tatsache.
      Verliebtheit ist für eine kleine Mademoiselle ein Funkenflug, Liebe ein Feuer. Es beginnt als Flamme und wächst vielleicht mit der Zeit. Nicht unbedingt stetig – es kann Stürme geben, die ihr zusetzen, es kann Regen fallen. Im besten Falle übersteht sie diese Zeiten, dann leuchtet sie von Neuem auf oder vielleicht wurde die Flamme sogar von heftigen Winden angefacht. Das Feuer von gestern ist selten dasselbe wie das Feuer von heute. Wie bei vielen Dingen von großer Bedeutsamkeit und großer Intensität zieht das Feuer Einiges an: Gedanken tanzen drum herum, Gefühle drängen sich dicht an dicht. Eine kleine Mademoiselle wird beizeiten den Eindruck nicht los, diese Motten kämen meistens als Zwillingspaare: Ein heller und ein dunkler Zwilling. Haltlose Freude und bodenlose Angst.

      Viele von euch haben es miterlebt, als eine kleine Mademoiselle ihre Liebes-Flamme von einem Unwetter bedroht sah. Und sie ist euch noch immer dankbar, für eure vielen Nachrichten und eure tatkräftige Unterstützung von einst. Einige haben angeraten, eine Trennung in Erwägung zu ziehen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe.
      Ich liebe Maitre heute mehr als einst und mein Feuer verschlingt inzwischen getrost einige der bösen Zwillinge. Wir passen nicht perfekt zusammen – ich bin eifersüchtig, er nicht ein bisschen. Ich drücke Zuneigung vor allem verbal aus, er durch Gesten. Ich könnte jede freie Sekunde mit ihm verbringen, er braucht ein paar mehr Freiräume. Das wird sich nicht ändern und das ist vollkommen in Ordnung. Liebe bedeutet manchmal auch Lernen, so unromantisch es sich auch anhört. Und ich habe gelernt, dass diese Unterschiede nicht bedeuten, dass seine Gefühle für mich weniger wiegen als meine für ihn. Womöglich könnte eine kleine Mademoiselle einfach weiterziehen, in der Hoffnung jemand zu finden, bei dem die perfekte Passung gegeben ist. Aber was ist schon Perfektion? Der springende Punkt ist: Ich könnte sie suchen, aber ich möchte es nicht. Weil Liebe für mich auch bedeutet, den Anderen mit all seinen Macken zu lieben, trotz und wegen diesen. Das klingt abstrakt, aber auch noch etwas schon hundertmal gehörtem und gelesenen...praktisch unterscheidet es jedoch meine Beziehung zu Maitre mit den Meisten meiner Beziehungen vor ihm. Aus dem Nähkästchen geplaudert: Da gab es den einen, eigentlich ein echter Schönling, aber er hatte furchtbar seltsame Füße mit ganz weit auseinanderstehenden Zehen – und ich hab versucht, es zu übersehen, es zu ignorieren, es mir gleichgültig sein zu lassen. Füße fallen für eine Nicht-Fußfetischistin in einer Partnerschaft auch nicht grandios ins Gewicht. Und dennoch war es Tatsache, dass es mich nun mal gestört hat, dass ich sie seltsam fand. An Maitre finde ich nichts seltsam. Es gibt einen kleinen Punkt in meinem Hinterkopf, der sich objektiv bewusst ist, dass ich ein solches oder ein jenes Merkmal eigentlich nicht sonderlich schön finde…aber bei Maitre fühle ich das nicht. Für mich ist alles an ihm schön und selbst wenn ich den gleichen Mann ohne die „objektiv eigenartigen“ Merkmale bestellen könnte, möchte ich es nicht, denn sie machen Maitre aus. Und auch das gehört für eine kleine Mademoiselle ganz essentiell zur Liebe dazu, die absolute Annahme des Anderen, so wie er ist.

      Um deine Fragen jedoch in aller Klarheit nochmals aufzugreifen: Wann habe ich gemerkt, dass es Liebe ist? Dass kann ich so nicht mehr sagen. Die Grenze zwischen Verliebtheit und Liebe ist so fließend für mich, eben ein Funke, der immer mehr und mehr an Leuchtkraft gewinnt. Es war ein Gefühl der Zugehörigkeit, der Dankbarkeit, der innigen Nähe und Verbundenheit. Ich dachte, ich könnte platzen vor Glück, als ich in seinen Armen lag. In einem solchen Moment hab ich es Maitre zum ersten Mal gesagt, die berühmten drei Worte.
      Gab es Momente, wo man kaum glauben konnte, dass es real ist? Und ob! Manchmal denke ich das noch immer und diese Gedanken sind eng verknüpft mit meiner Angst: Ich habe schreckliche Verlustangst und diese führte auch oft dazu, dass ich die Beziehung angezweifelt habe. Maitre hat mir wirklich selten Anlass gegeben und doch habe ich wiederholt hinterfragt, ob er mich liebt? Ob er es nur so dahinsagt? Kurzum: Ich hab an allen Ecken und Enden den Hacken, die Monster gesucht, hab sie in den Schatten gefunden, die die bösen Mottenzwillinge an den Boden geworfen haben, hab mich an sie geklammert, statt sie zu verscheuchen. Es fiel mir so viel leichter dem giftigen Zischen der Zweifel zu vertrauen als liebevollem Flüstern. Ich konnte an mein Glück nicht glauben, hielt das Unglück für wahrscheinlicher und hätte es dadurch beinahe selbst heraufbeschworen. Als ich das gemerkt hatte, gemerkt habe, dass ich meinen Monstern mehr Glauben schenke als Maitres eigenen Worten, habe ich die Reißleine gezogen. Mich nicht auf die Schatten konzentriert, sondern auf die Dinge an sich. Ich arbeite sehr daran und mit der Zeit habe ich mehr Sicherheit in der Beziehung entwickelt, Gott sei Dank. Das Glück hat sich selbst bewiesen und ich geb mir Mühe die Motten in Schach zu halten, Maitre hilft mir dabei.

      So! Und nun klopfe ich dreimal auf Holz, dass das so bleibt und hoffe, ich konnte mit diesem Roman behilflich sein.

      Liebe Grüße,

      eine kleine Mademoiselle. :blumen:
      You think it's just a puppet
      A puppet on a string
      Loyal marionette to your will

      But beware, master, beware!
      The net you weave
      the strings you play
      may play with you as well