Ein bisschen bi ... ?

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      Ein bisschen bi ... ?

      ... schadet nie, lautet ja ein altbekanntes Sprichwort.

      Ich frage mich in letzter Zeit öfter mal, ob es mittlerweile immer mehr Männer gibt, die bi sind oder die es sich jetzt vermehrt eingestehen oder damit rausrücken.

      Ich komme darauf, da ich seit einigen Jahren in einer großen Dating-Community angemeldet bin. Immer mal wieder auf der Suche, ob nach Terminen, Dates oder einfach interessanten Leuten, und dann wieder mit größeren Pausen dazwischen. Nach einer längeren Pause bin ich wieder „online“ sozusagen und mir fällt auf, dass Männer bei ihrer Neigung der sexuellen Ausrichtung, vermehrt „bi“ oder „bi-interessiert“ angeklickt haben. Das war noch vor ein paar Jahren anders, da bin ich mir sicher.

      Bei Frauen empfinde ich es als häufiger, und das schon seit vielen Jahren. (Mein Eindruck dazu ist auch, dass viele Männer es durchaus antörnend finden, wenn Frau bi ist. Vielleicht mit dem Hintergrund einer klassischen FFM-Fantasie? Ist es anders herum eigentlich genauso?)

      Ist dem so, dass auch Männer sich mittlerweile „trauen“ damit offener umzugehen? Oder ist es nur mein subjektives Empfinden? Wie seht ihr das? Es würde mich mal interessieren, vor allem auch aus Sicht der Männer.

      silk_n_desire schrieb:

      Oder ist es nur mein subjektives Empfinden?
      ich empfinde das auch so. Ich denke heute trauen sich die Männer auch mehr. Die Gesellschaft ist offener geworden. Und "bi -interessiert" hört sich ja auch etwas anders an als Bi oder gar schwul.

      Auch denke ich heute ist man experementierfreudiger........warum nicht ausprobieren.
      Was ich häufig lesen ist, dass Männer gerne mal von einem Mann geblasen werden wollen...anal lese ich weniger.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Mein Ex-Mann ist bisexuell und in unserem damaligen Freundeskreis waren mehrere Personen bisexuell.
      Ich denke Bisexualität ist gar nicht so selten und es wird mittlerweile offener damit umgegangen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass durch den verstärkten medialen Austausch durchaus Interessen geweckt werden und Menschen sich als "bi-interessiert" darstellen. Einfach, weil man neugierig ist, es nicht von vorne herein ablehnt.
      Interessante Frage. Ich hätte da spontan ein paar Theorien:

      - Pure Blödheit im Sinne von "Bi sind nur Frauen und ich bin an einer Bi-Frau interessiert"
      - Die Homophobie unter Männern lässt nach. Ich denke das ist ein Punkt, der bei vielen eine Rolle spielen könnte. "Schwul" zu sein (was auch immer das in der Definition mancher sein mag) gilt / galt bei vielen Männern ja als ultimative Katastrophe. Ist wohl irgendwie so ein Du-musst-der-harte-Kerl-sein-Ding und hat irgendwas damit zu tun, dass Männer mit Gefühlen und Sexualität insgesamt anders umgehen, als Frauen es gemeinhin tun. Wenn man sich mal hinter verschlossenen Türen in einer mehr oder minder reinen Männerdomäne befindet, atmet man doch immer wieder den Geist, dass "schwul sein" ein echtes Stigma ist, was auch zur Folge hat, dass viele Homosexuelle sich damit sehr bedeckt halten. Manchmal könnte man den Eindruck haben, dass der Ein oder Andere Angst hat, dass Homosexualität ansteckend sein könnte. Und Bisexualität wird da gerne mal über einen Kamm geschoren. Allerdings denke ich auch, dass da langsam auch eine Öffnung stattfindet. Eventuell ist auch das ein Grund.
      - Vielleicht wird es bei dem Ein oder Anderen auch nur als Mittel gesehen, irgendwie offener und verständnisvoller rüberzukommen. Auch bei anderen Attributen wird ja gerne mal gemogelt.

      Ja, Bisexualität bei Frauen finde ich als Mann durchaus antörnend. Einfach,, weil Frauen einen ganz anderen sexuellen Umgang miteinander pflegen, als Männer. Die geschlechter sind eben doch verschieden und das ist auch gut so.

      Ich für meinen Teil war schon immer stockheterosexuell und sehe das weder als ein Manko, noch als Vorteil. Es ist eben so. Ich finde es nur schade, wenn ich sehe, dass viele Menschen (nicht nur, aber vor allem männlichen Geschlechts), Probleme haben, zu ihrer Sexualität zu stehen - insbesondere, wenn ich den Eindruck haben muss, dass das auf völlig irrwitzligen Stigmatisierungen basiert. Das hat in meinen Augen auch nichts mit Geschlechterrollen zu tun, wie uns irgendwelche Emanzipierer weismachen wollen, sondern schlicht mit einem Geist der Intoleranz, der unsere Gesellschaft nach wie vor durchzieht, aber auch selbst auferlegte Zwänge und Beißhemmungen; oder anders gesagt: Angst vor sich selbst.

      Es wäre für mich ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn Dein Eindruck stimmt, dass Männer zunehmend zu sich und ihrer Sexualität stehen - völlig unabhängig davon, ob bi, schwul, hetero oder wasweißichwas.

      Promise schrieb:

      newbarbie schrieb:

      Was ich häufig lesen ist, dass Männer gerne mal von einem Mann geblasen werden wollen...
      Dazu äußerte mein Ex, dass ein Mann das seiner Meinung nach besser kann, weil ein Mann sich besser in die Lust eines anderen Mannes versetzen könnte und besser die richtigen Punkte trifft.
      Das gilt aber für Frauen genauso. Wo Männer wild rumschubbern gehen Frauen mit Gefühl an die Sache und haben Erfolg.
      Bi ist eine sexuelle Richtung wie jede andere Art.

      Oder wie meine Freundin Bärbel zu sagen pflegt: Warum soll ich nur Bananen essen, wenn ich einen Obstsalat haben kann?

      Talara schrieb:

      Warum soll ich nur Bananen essen, wenn ich einen Obstsalat haben kann?
      Genau mit diesem Argument bedaure ich es sehr, nicht bi zu sein sondern nur heterosexuell (jedenfalls soweit ich das bislang weiß - angeblich entdeckt man das unter Umständen erst später).
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!