24/7 = stetiges Machtgefälle ??

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      24/7 = stetiges Machtgefälle ??

      Hallo Zusammen, :hi:

      Ich verfasse kurz meinen ersten Beitrag.... ein Thema, was mich doch sehr interessiert.
      Ich beschäftige mich mit der Konstellation von 24/7, würde gerne einige Erfahrungen von euch hören, wie es denn so bei euch ist, ist ein ständiges Machtgefälle vorhanden ?
      Wie sieht es aus, wenn ihr arbeiten seid oder im Kreise der ( meist unwissenden ) Familie ?
      Wie geht ihr miteinander um, bei alltäglichen Dingen, wie gemeinsam einkaufen oder tanzen und, und und.... eben "normale"Aktivitäten ?

      Während einer Session oder Club-Besuche ist das Machtgefälle ja vorhanden, aber wie schaffe ich dieses "Knistern" :gruebel: , quasi in einem stetigen Submodus zu sein, bzw zu bleiben ?

      Ist es überhaupt möglich, wirklich an 24 Stunden ---an 7 Tagen die Woche diese Form von D/s zu leben ?
      Ist es besser zu leben, wenn beide zusammen wohnen oder jeder seine eigene Wohnung hat ?

      Puh.... Fragen über Fragen ?( ?(

      Ich selbst lebe mit meinem Dom und Partner noch nicht zusammen. Sehen uns regelmässig und reden sehr viel miteinander.
      Ich fühle, dass ich "seine" Sub bin aus tiefstem Herzen. Ich habe Achtung und Respekt vor ihm.

      Herzliche Grüsse, Sandy
      Wir leben auch nicht zusammen.
      24/7 haben wir nicht explizit vereinbart, leben es aber.
      Das Ist nicht so, ständig mit der Gerte hinter ihr zu stehen, weil ich das nicht brauche und sie die Gelegenheit nicht bietet sie an das Machtgefälle zu errinnern. Es hat sich für uns als selbtsverständlich in unser Leben eingeschlichen.
      Wenn wir zusammen sind und einkaufen, habe ich auch da ganz eindeutig das letzte Wort. Allerdings drücke ich auch gern mal ein Auge zu, wenn sie etwas in den Wagen legt,was wir/ich eigentlich nicht wollen. Sie hat in unserer Anfangszeit mal ein massives Faible für Fanta (!) gehabt. Geht inzwischen gegen null, aber manchmal... :D
      Sie geht im übertragenen Sinne in dieser Beziehung einen Schritt hinter mir. Sie liebt es, geht darin auf und kann sich nichts anderes mehr vorstellen.
      24/7 Ist für uns eindeutig, ein Aussenstehender muss aber schon sehr genau hinsehen, um es zu bemerken.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Hmm. Das ist eine komplexe Frage, die bei uns in aller Regel nach Bauchgefühl gehandhabt wird. Wir sind selten mal alleine. Wenn nicht gerade einer arbeiten geht, sind Kinder um uns herum. Was wir leben fühlt sich für mich schon irgendwie wie 24/7 an, aber auf einer eher subtilen Ebene. Das ganze funktioniert mit einer Menge gesundem Menschenverstand und aufeinander Rücksicht nehmen.

      Ich glaube, wenn ich meine Macht einfordern würde, während gerade ein Kind weint, würde die Blase schnell platzen. Von daher vermute ich fast, dass getrennte Wohnungen etwas einfacher sind. Man kann viele Notwendigkeiten wie Einkauf und Putzen ausblenden und sich mehr auf die Beziehung konzentrieren wenn man sich sieht.

      Auf der anderen Seite klappt es auch so wie wir es leben. Beide berufstätig, Kinder, ich studiere noch. Das kann man alles irgendwie unter einen Hut bringen, auch wenn alles sorgfältig austariert sein will. Dabei helfen kleine Gesten, von denen nur wir wissen, was sie bedeuten ungemein. Genau so wie Regeln, die man auch in der Öffentlichkeit umsetzen kann. Niemand denkt sich was dabei, wenn ich ihr ein Getränk hinstelle. Zwischen uns setze ich damit aber die "trink ausreichend" Regel durch. Das fühlt sich dann durchaus gut an :)
      "And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head."
      -Terry Pratchett, Masquerade

      SandySub schrieb:


      Während einer Session oder Club-Besuche ist das Machtgefälle ja vorhanden, aber wie schaffe ich dieses "Knistern" :gruebel: , quasi in einem stetigen Submodus zu sein, bzw zu bleiben ?
      Wenn Du einen Menschen liebst, hast Du ja auch nicht rund um die Uhr Schmetterlinge im Bauch, oder? Trotzdem liebst Du diesen Menschen rund um die Uhr, sogar im Streit.
      24/7 bedeutet keine nie endende Session, dazu ist niemand imstande.
      24/7 ist vielmehr zunächst nur eine Zeitangabe, nämlich dass irgendetwas ununterbrochen gilt. Das kann sich auf eine einzige oder ein paar wenige Regeln beschränken oder ein inhaltlich unbeschränktes Machtgefälle umfassen. Ein ständig abrufbares Machtgefälle ist aber eben kein ständig abgerufenes.
      Im Familienkreis kann man sehr viele Anweisungen als Vorschläge oder Bitten tarnen. Wenn ich meine Partnerin zum Kuscheln auf meinen Schoß ziehe, wissen die Umstehenden ja nicht, dass sie nicht ablehnen darf. ;)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ich bin mir sicher, dass jedes Paar ein anderes Verständnis von 24/7 hat. Wurde ein Machtgefälle für eine BDSM Beziehung vereinbart, ist dieses immer latent vorhanden, auch wenn es für den Alltag oder teile davon explizit ausgeschlossen wurde, bzw. man nicht zusammenwohnt.


      Wir verbringen viel Zeit miteinander, wohnen aber auch nicht zusammen. Ist aber mehr der Tatsache geschuldet, dass wir erst seit kurzem (17 Monate) eine BDSM Beziehung führen. Diese Option lassen wir uns einfach offen.

      Wir leben als Paar unsere BDSM Neigungen aus. Unsere Einvernehmlichkeit über das Machtgefälle bezieht sich dabei auf unsere Sexualität. Da ich als Top jederzeit frei über unsere Sexualität verfügen kann, ist das für uns 24/7 bzw. EPE 24/7.


      Im Gegensatz zu einer „klassischen“ D/s Beziehung ist die Rollenverteilung Dom/Sub bei uns auf unserer BDSM begrenzt. Im Alltag sind wir ein Paar wie viele andere auch. Entscheidungen werden nach der Alltagskompetenz, dem besseren Argumenten oder durch einen Kompromiss getroffen. Wichtig ist nicht in erster Linie, wer entscheidet: Wichtig für uns ist, wer darüber entscheidet, wer entscheidet ;)


      Eine D/s Beziehung fängt für uns dort an, wo die Rollenverteilung Dom/Sub auch Einfluss im Beziehungsalltag hat, z.B.


      Aufgaben mit oder ohne Strafen

      Rituale die das Mächtefälle unterstreichen

      Public Disgrace

      Kleiderordnungen

      Entscheidungshoheit


      Wir beide finden D/s oder TPE spannend und interessant, es passt aber nicht in allen Punkten zu unseren Lebensumständen, gibt uns aber auch den Raum zu experimentieren.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Wir leben auch 24/7 und -fast- TPE. Das bedeutet einfach, das wir immer Dom und Sub sind. Diese Rollen werden nicht verlassen. Natürlich schwankt die Intensität, aber das Machtgefälle ist immer vorhanden und auch gewünscht.
      Ich vergleiche D/S 24/7 gerne mit einer mechanischen Uhr. Das Ticken ist im Alltag nicht immer zu hören. Aber es ist immer da, vorausgesetzt man kümmert sich darum.
      Hält man kurz inne und lauscht, hört man es aber jederzeit.
      Hin und wieder kommt der Stundenschlag und die Uhr bringt sich wieder in den Vordergrund. Das sind bei uns z.b. Rituale, bei anderen könnten das auch eine Session sein.
      Das war auch schon so, als wir noch 500 Km von einander entfernt gelebt haben. Ist meiner Meinung nach keine Frage der Entfernung. Wir haben aber auch keine Sessions, da SM bei uns keine Rolle spielt. Bei D/S mit SM ist es sicher einfacher, sich regelmäßig treffen zu können.
      Wir gehen auch recht offen damit um, meine Frau und Sub nennt mich immer und überall Herr, auch in der Öffentlichkeit. Auch tragen wir beie immer unseren O-Ring. Unsere Familien wissen auch bescheid, in sofern sie sich dafür interessieren. Wir drängen es niemanden auf aber wir verbergen es auch nicht.
      Auch das hilft natürlich, 24/7 zu leben, wenn man es nicht verstecken muss.

      SandySub schrieb:

      Ich beschäftige mich mit der Konstellation von 24/7, würde gerne einige Erfahrungen von euch hören, wie es denn so bei euch ist, ist ein ständiges Machtgefälle vorhanden ?
      24/7 ist nicht gleich ein ständiges ausgeübtes Machtgefälle. Also kein TPE. siehe hierzu: Was bedeutet 24/7?
      Auch kommt es mitunter auf den Abgesprochenen Rahmen an wo dies überall greift.


      SandySub schrieb:

      Wie sieht es aus, wenn ihr arbeiten seid oder im Kreise der ( meist unwissenden ) Familie ?
      Bei uns wird klar differenziert zwischen öffentlich im BDSM Kreis und Allgemeiner Öffentlichkeit.
      Wobei das ausleben von BDSM in moderater Form durchaus auch da machbar ist. Da es Formen gibt die für Aussenstehende nicht zwangsläufig erkennbar sind.


      SandySub schrieb:

      Wie geht ihr miteinander um, bei alltäglichen Dingen, wie gemeinsam einkaufen oder tanzen und, und und.... eben "normale"Aktivitäten ?
      Wie alle anderen Menschen in Beziehungen auch.

      SandySub schrieb:

      Während einer Session oder Club-Besuche ist das Machtgefälle ja vorhanden, aber wie schaffe ich dieses "Knistern" , quasi in einem stetigen Submodus zu sein, bzw zu bleiben ?
      Gibt es viele Ansätze die von Person zu Person unterschiedlich sind. Was genau da funktionieren wird, solltet Ihr austesten.
      Manche benötigen einen Einstimmungsfaktor, da kann ein Protokoll hilfreich sein. Also bestimmte Abläufe die durch die Ausführung
      Sub in den jeweiligen Modus versetzen.
      Manche benötigen nur den jeweiligen Namen (also z.B. Name der Sub der nicht = Realname ist oder Name der Hauskatze beim Petplay etc. )
      Wobei die Form meist erst nach längerer Gewöhnungszeit greift. Ähnlich wie bei einem Spitznamen auf den man reagiert ;)

      "Knistern" :gruebel: Also eine Person die man nicht mag da knisterst es wohl weniger. Bei anderen Sachen kann da Übung und Training helfen gewisse Faktoren
      zu verbessern. Zum Beispiel die Mimik, Ausstrahlung, Körpersprache etc. um das jeweilige Spiel noch besser und intensiver zu gestalten.


      SandySub schrieb:

      Ist es überhaupt möglich, wirklich an 24 Stunden ---an 7 Tagen die Woche diese Form von D/s zu leben ?
      Sicherlich. Bei TPE kam mir dies bisher zwar noch nicht unter, aber es gänzlich ausschließen würde ich es nicht.


      SandySub schrieb:

      Ist es besser zu leben, wenn beide zusammen wohnen oder jeder seine eigene Wohnung hat ?
      Eine Geschmacksfrage. Beides hat Vor- und Nachteile.Dabei spielen aber auch andere Einflüsse eine Rolle ob sich das ein oder andere Umsetzen lässt.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Ich glaube, 24/7 wird total unterschiedlich gelebt und kann fast alles mögliche bedeuten. :yes:

      Wir halten das Machtgefälle im Alltag sehr präsent.

      Besonders schön finde ich in dem Zusammenhang z.B. die Reglementierung meiner Sprech- und Ausdrucksweise ihm gegenüber. Mit wenigen Ausnahmen habe ich mich ständig daran zu halten. Auf manches, was @Eiskalter Engel sagt und in bestimmten Situationen habe ich ritualisiert zu antworten. Ich spreche ihn nie direkt mit Vornamen an, sage nicht du zu ihm, soll nicht nein oder ungern sagen und spreche von mir selbst oft in der dritten Person mit ihm. Ein Dreivierteljahr habe ich im Kontakt mit ihm das Wort ich ganz vermieden, aber das hat mir in der Konsequenz nicht gut getan. Ansonsten bin sehr dankbar für die Sprachregeln. Sie sind eine praktikable Möglichkeit, unserem DS im Alltag Ausdruck zu verleihen. Wenn wir nicht unter uns sind, unterhalten wir uns so angepasst wie nötig, um Dritte nicht mit unserem DS zu behelligen.
      Ein Ausdruck unseres Machtgefälles ist auch, dass er mein Konsum-, Freizeit-, Ess- und berufliches Verhalten durch Vorgaben und Regeln deutlich geprägt hat. Jetzt zeigt es seine Handschrift. Auch die Piercings, die er mir machen ließ, sind für mich ein starkes und ständig präsentes Symbol unseres DS.

      Mit meinem Leben als gleichbereichtigte Ehefrau von Herrn Irrlicht (nicht hier angemeldet, kein Dom) greift meine DS-Beziehung ineinander. Z.B. wenn ich meinen Mann frage, ob es für ihn in Ordnung ist, wenn ich etwas bestimmtes mache, von dem @Eiskalter Engel gerne hätte, dass ich es mache. Oder anders herum.
      Ich könnte es verstehen, wenn jemand sagt, das Machtgefälle könne bei uns nicht permanent sein, weil mir meine Identität als Nicht-Sub meines Mannes genauso wichtig und bewusst ist wie die als @Eiskalter Engels Dienende. Wenn ich mich z.B. mit meinem Mann unterhalte, bewundere, was er macht, denke ich nicht jede Sekunde bewusst daran, dass ich gleichzeitig @Eiskalter Engels Sub bin. Das läuft dann eher im Standby-Modus mit. Aber wenn ich an den Engel denke, dann immer als seine Untergebene. Ob unser Machtgefälle vor diesem Hintergrund als permanent präsent zu benennen ist oder nicht... Ich weiß es nicht. Vielleicht ja, vielleicht nein. Ich weiß also nicht, ob ich in einer DS-Beziehung mit permanentem Machtgefälle lebe oder nicht. 8o
      Ist mir aber auch relativ egal. :D Hauptsache es fühlt sich gut an, ist praktikabel und passt zu allen direkt und indirekt Beteiligten.
      Für mich und meine sub @Petite Ange ist 24/7 eine langsame, dafür aber stetige Entwicklung.
      Das Machtgefälle besteht grundsätzlich immer, auch wenn es nach außen nicht immer offensichtlich ist.
      Es sollte auch nicht für Dritte erkennbar sein.
      Sie hat Regeln, nach denen sie sich richtig. Rituale. Regelmäßige Aufgaben.
      Ich übernehme im Gegenzug immer größere Verantwortung. Führe sie, leite sie an. Unterstütze sie zum Beispiel bei der Überwindung „schlechter Gewohnheiten“. Nehme ihr Entscheidungen ab, zum Beispiel wenn es um Bestellungen im Restaurant geht. Das geht auch, wenn Vanilla-Freunde oder Familie dabei ist. Vielleicht erregt es kurze Verwunderung, wir stehen darüber. Es ist für Außenstehende nicht einzuschätzen, wenn sie keine Idee von D/s haben.
      All das geht weit über das sexuelle hinaus, wobei ich in diesem Bereich bereits die weitestgehende Macht habe.

      Wichtig bleibt aber: all das ist eine Entwicklung, nichts was für uns von Anfang an so da war. Immer wieder offene Kommunikation miteinander. Auch Rückschläge, externe Probleme, die in die Beziehung einstrahlen. Dann gibt es banalen Alltagskram, den man vernünftigerweise nur auf Augenhöhe oder alleine mit seinem Verstand lösen kann. Wir führen eine Fernbeziehung, wir sind beide berufstätig, beides setzt naturgemäß praktische Grenzen. Mittlerweile ist das Machtgefälle im Hintergrund jedoch ständig präsent und das gibt uns beiden Sicherheit und ein gutes Gefühl.
      für uns beinhaltet unser 24/7 klar auch tpe bzw cnc aber das ist ja bei jedem anders. ich denke man sollte dann auch nicht mehr von rollen sprechen sondern wir sind einfach seine sklavinen und er unser herr und brauch man weder eine rolle annehmen noch verlassen weil man es ja einfach ist. mit der zeit weiß man einfach bei kleinen dingen wo er nicht dabei ist wie er es sich wünschen würde wie man sich verhalten muss. ansonsten fragt man nach und bekommt für evtl. fehlverhalten seine strafe und weiß es dann besser , )
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)

      SandySub schrieb:

      Ich beschäftige mich mit der Konstellation von 24/7, würde gerne einige Erfahrungen von euch hören, wie es denn so bei euch ist, ist ein ständiges Machtgefälle vorhanden ?


      Ja, bei uns ist permanent ein Machtgefälle vorhanden. Das ist teilweise aber nur für uns ersichtlich und spürbar. Außenstehende bekommen dies meist gar nicht mit. Es äußert sich in Kleinigkeiten, häufig auch nonverbal, durch Blicke, kleine Gesten, die nur ich deuten kann, etc.




      Wie sieht es aus, wenn ihr arbeiten seid oder im Kreise der ( meist unwissenden ) Familie ?


      Er hat einen Früh-Spät-Rhythmus, ich arbeite nur Früh. Das bedeutet, dass wir uns eine Woche lang täglich nach der Arbeit sehen, die andere Woche sehen wir uns nur ganz kurz wenn er nach Hause kommt (dann bin ich meist schon im Bett). In der Woche, wo wir uns nicht wirklich sehen, kommunizieren wir sehr viel über WhatsApp. Aber auch hier ist das Machtgefälle jederzeit vorhanden und latent spürbar.






      Wie geht ihr miteinander um, bei alltäglichen Dingen, wie gemeinsam einkaufen oder tanzen und, und und.... eben "normale"Aktivitäten ?


      Ich würde jetzt sagen "völlig normal", denn für mich ist es das mittlerweile. Er entscheidet, ob, wann und wo wir einkaufen gehen, auf Parties gehen, essen gehen, etc. Ich mache gerne schon mal Vorschläge, auch was das Abendessen zu Hause angeht. Abe die endgültige Entscheidungsgewalt hat er.



      Während einer Session oder Club-Besuche ist das Machtgefälle ja vorhanden, aber wie schaffe ich dieses "Knistern" :gruebel: , quasi in einem stetigen Submodus zu sein, bzw zu bleiben ?


      Es ist bei uns gewachsen. 24/7 oder TPE ist eigentlich nichts, was man von heut auf morgen beschließt. Es mag Paare geben, bei denen das funktioniert (hat). Aber bei uns ist es gewachsen. Angefangen haben wir mit SM-Anteilen während des Sex. Das wurde dann mehr, als er seinen Sadisten und ich meine Masochistin entdeckten. Mit DS hatten wir anfangs überhaupt nichts zu tun. Es gibt diverse Beiträge von mir hier im Forum, wo ich mich als überhaupt nicht devot bezeichne und uns beide als reines SM-Paar..... :icon_lol: Wie sich das Leben doch ändern kann...


      Heute sage ich, dass dieses permanente Machtgefälle teil meiner Persönlichkeit ist und eigentlich schon immer war. Es war nur tief in mir vergraben. Von daher ist es für mich überhaupt kein Problem, im Submodus zu bleiben, denn so bin ich.




      Was mich direkt zu deiner nächsten Frage führt

      Ist es überhaupt möglich, wirklich an 24 Stunden ---an 7 Tagen die Woche diese Form von D/s zu leben ?


      Ja, ist es. Es gibt sicherlich einige Hindernisse zu überwinden, insbesondere am Anfang. Aber es hat sich bei uns mittlerweile so eingespielt, dass es mir unmöglich wäre, anders zu leben.


      Ist es besser zu leben, wenn beide zusammen wohnen oder jeder seine eigene Wohnung hat ?


      Wir sind verheiratet und leben zusammen. Ich könnte es mir anders nicht vorstellen.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shayleigh ()

      Gordon schrieb:

      Das Machtgefälle besteht grundsätzlich immer, auch wenn es nach außen nicht immer offensichtlich ist.
      Es sollte auch nicht für Dritte erkennbar sein.
      Sie hat Regeln, nach denen sie sich richtig. Rituale. Regelmäßige Aufgaben.
      Ich übernehme im Gegenzug immer größere Verantwortung. Führe sie, leite sie an. Unterstütze sie zum Beispiel bei der Überwindung „schlechter Gewohnheiten“.
      So ist es bei uns auch. :yes: Seine Führung gibt mir die Sicherheit, die ich brauche . Rituale und Aufgaben
      Hallo,

      ich habe gerade diesen Thread entdeckt und möchte ihn mal ein wenig entstauben...

      24/7 ist sicherlich ein Begriff, um den viel diskutiert werden kann, da wird die Konstellation in jeder Beziehung anders sein. Entscheidend ist auch, welchen Teilaspekt man betrachtet, wenn man von 24/7 redet.

      Wir leben zum Beispiel EPE 24/7. Ich bin verschlossen und meine Frau hat den Schlüssel. Sie schließt stundenweise nach eigenem Gutdünken auf, in diesem Teilbereich bedeutet 24/7 auch 24 Stunden und 7 Tage.

      In Bezug auf die Machtposition bei D/s in unserem Alltag sehe ich die Zahlen bestenfalls symbolisch, denn wir leben zwar zusammen, trotzdem sind wir ja nicht 24/7 beisammen – tagsüber ist jeder von uns auf der Arbeit. Da fallen schon mal viele Stunden von 24/7 weg. Und in der restlichen Zeit leben wir keinen TPE, sondern einen großen Teil unserer gemeinsamen Zeit verbringen wie jede andere Familie auch – insbesondere, weil wir unseren Kindern ein neutrales Rollenbild vorleben wollen. Da fallen weitere Stunden weg. Trotzdem würde ich unsere D/s-Beziehung als 24/7 bezeichnen wollen, denn meine Frau kann jederzeit ihre Führungsrolle einfordern und dann nehme ich die submissive Rolle an. Und diese Momente können über den ganzen Tag verteilt und für Außenstehende oder auch unsere Kinder kaum wahrnehmbar eintreten: Eine SMS, die ich zum Feierabend erhalte, eine Andeutung am Essenstisch, die ganz klar einen Auftrag für mich enthält oder auch ein direkt ausgesprochener Befehl. Manchmal nur einmal am Tag, manchmal jede Stunde. Es kann eben jederzeit passieren – also 24/7.

      Ich finde diesbezüglich den Vergleich mit der freiwilligen Feuerwehr auf dem Dorf passend: Wer sich dort als Mitglied verpflichtet hat, ist auch 24/7 in Bereitschaft. Trotzdem ist er nicht die ganze Zeit auf dem Feuerwehrwagen mit Brandlöschen beschäftigt. Aber er kann jederzeit von einer Sekunde auf die andere aktiviert werden und wechselt dann von der Privatperson zum Feuerwehrmann. Genauso ist es mit dem Wechsel in den D/s-Modus. Nicht immer aktiviert, aber jederzeit abrufbar.

      Darüber hinaus gibt es auch Aspekte, wo wir unseren D/s im Alltag 24/7 erleben können. Kleine Rituale oder auch festgelegte Aufgaben. Wie ist es z.B. bei Euch, wenn der eine von dem anderen etwas will? Wer kommt zu wem? Bei uns ist es z.B. klar, dass ich zu meiner Frau hingehe, wenn ich etwas mit ihr besprechen möchte. Und umgekehrt ruft meine Frau mich oder schickt mir, falls ich nicht schnell genug reagiere, eine SMS, dass ich jetzt bitte zu ihr kommen möge. Gerade solche versteckten, kaum wahrnehmbaren Unterschiede lassen D/s für uns 24/7 erlebbar werden.

      Dieses als kleinen Einblick, wie ich 24/7 sehe.
      Wiking
      Bei uns ist es auch gewachsen ich wurde immer unterwürfiger und sie immer dominanter habe Respekt vor ihr und das merkt man auch im Alltag egal wo und wann habe sie zu siezen und wenn Entscheidungen anstehen hat sie immer das letzte Wort darf zwar meine Meinung dazu sagen wenn sie was von mir möchte habe ich direkt zu gehorchen und wenn ich was von ihr möchte Frage ich sie um Erlaubnis da wir beide berufstätig sind geht es oft über WhatsApp das macht Gefälle ist immer und überall spürbar werde auch von ihr keusch gehalten was am Anfang sehr schwer war für mich heute ganz normal geworden und was 3. Denken ist uns egal wir müssen zusammen klar kommen und uns Muss es gefallen wir leben ja in nem freien Staat
      Ich würde es bei mir und meiner Sub/Partnerin eine Art "natürliches 24/7" nennen.

      Was kann man das erklären? Nun, wir haben ein dauerhaftes, sehr deutliches Machtgefälle. Bedeutet für den Alltag dass meine Partnerin sich mir in jeglicher Hinsicht unterordnet, ich grundsätzlich das letzte Wort und die Entscheidungsgewalt habe. Dies äußert sich aber nicht über eine gezückte Gerte oder einen Griff in ihren Nacken, sondern ist bei uns mehr ein natürliches Verhalten, welches in Grundsätzen schon von Anfang an da war.
      Man könnte vereinfacht sagen "ich habe die Hosen an", oder, wie ein anderer Post es hier sehr schön formuliert hat, meine Partnerin geht in unserer Beziehung sinnbildlich einen Schritt hinter mir.

      Die Öffentlichkeit, Verwandte und Bekannte bekommen dieses Machtgefälle unweigerlich von Zeit und Zeit mit, bringen es aber, so denke ich, kaum mit BDSM in Verbindung. Eher wird es unserer "altmodischen Einstellung und Rollenverteilung" zugeschrieben und akzeptiert. Da ich von Natur aus sehr dominant und meine Partnerin ebenso von Natur aus sehr devot ist, hat sich diese Lebensweise ganz natürlich entwickelt, schon bevor ihr von mir das erste Mal das Halsband umgeschnallt wurde oder die Peitsche ihr Ziel fand.

      Ganz vereinfacht könnte man unsere Beziehung von außen betrachtet als ein Relikt der 50-60er-Jahre sehen aber wir sind glücklich und haben beide gefunden, was wir bei anderen lange vergeblich gesucht haben.
      Früher - vor 10 Jahren oder so - war ich mir sicher 24/7 ist in einer Spielbeziehung überhaupt nicht möglich, schliesslich ist man ja nicht tagtäglich 24 Stunden zusammen.

      Nach meiner letzten langjährigen Spielbeziehung sehe ich das jedoch komplett anders. 24/7 bedeutet ja nicht das Sub ununterbrochen am knien ist und Dom dauernd mit der Peitsche in der Hand durch die Gegend läuft. Für mich bedeutet 24/7 in erster Linie, dass das Machtgefälle immer da ist, resp. jederzeit abrufbar ist. Da meine Spielbeziehung auch in den gewöhnlichen Alltag hinein ging - mit Regeln und Aufgaben für die Zeit in der wir uns nicht sahen - und auch die täglichen Mails betraf, sehe ich es heute auch so, das eben auch eine Spielbeziehung 24/7 gelebt werden kann.

      Yona schrieb:

      ...schliesslich ist man ja nicht tagtäglich 24 Stunden zusammen.
      Ich hab es auch so gesehen!
      Das ständige Machtgefälle läuft absolut problemlos in unserer Fernbeziehung .
      Natürlich sind wir nicht immer am Telefon im Sub/Dom Modus!
      Es gibt ja noch banale Dinge, wie Einkaufen und ähnliches.
      Aber auch hier funktioniert es: ich weiß, wie gern sie beim einkaufen auch noch hier und da guckt und ihr fehlt dann für irgendwas die Zeit.
      Kurz erwähnt, das sie nur die geplanten Besorgungen macht, und das ist selbstverständlich und gibt null Kommentar.
      Das Machtgefälle ist bei uns inzwischen selbstverständlich und ich muss sogar manchmal von ihr in Diskussionen errinnert werden, das ich der Chef im Ring bin... 8)
      Ich sehe gerade, das wird nix mit der Mitgliedschaft in dem elitären Zirkel..
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !