Wie gut Kommuniziert ihr

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      Wie gut Kommuniziert ihr

      „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ (Paul Watzlawick)
      Ein Thema das mir beim lesen der Threads und Beiträge immer wieder einfällt.
      Auch hier im Forum kommunizieren wir miteinander, meiner Meinung nach in einer der schwersten Formen, da uns die gesamte Gestik, Mimik und die Stimme des Gegenübers fehlt. Bestimmt einer der Punkte, wieso es im Netzt immer wieder zu Shitstorms kommt, aber das ist ein anderes Thema.

      Meine Frage gilt hier eurer Selbsteinschätzung.

      Klar das gesprochene Wort, in unserem Fall besonders das Safeword ist eine klare Sache.
      Aber wie schätzt ihr euch ein dass ihr lesen könnt?

      Habt ihr die kleinen Signale eures Partners schnell im Blick und könnte diese Richtig auswerten?

      Diese Frage gilt nicht nur den Doms sondern auch den Subs, erkennt ihr die Stimmung eures Doms schnell alleine an seiner Haltung, einer kleinen Bewegung ?
      You think you want me
      I control you

      Legat schrieb:

      Habt ihr die kleinen Signale eures Partners schnell im Blick und könnte diese Richtig auswerten?

      Diese Frage gilt ... auch den Subs, erkennt ihr die Stimmung eures Doms schnell alleine an seiner Haltung, einer kleinen Bewegung ?
      Das hoffe ich.
      Ob ich damit jedoch immer richtig liege, kann ich selbst nicht sagen.
      Ich finde es einfach, das bei den Menschen, die ich gut kenne und liebe und fast jeden Tag sehe, zu merken.
      Ist das nicht selbstverständlich? Das ist doch auch ein Teil des Interesses am Gegenüber. Sehe ich jedenfalls so.
      Als Sub möchte ich zudem Dom gefallen. Das geht mMn aber nur, wenn ich mitbekomme, was seine Bedürfnisse sind.
      Je früher ich dies bemerke, sei es auch nur unterbewußt, umso besser.
      Wenn ich da oft falsch liegen würde, wäre er nicht der richtige Dom für mich, weil ich ständig ein schlechtes Gewissen hätte.
      Ob ich aber wirklich gut darin bin? :pardon:
      Ich bemühe mich jedenfalls.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:


      Ob ich damit jedoch immer richtig liege, kann ich selbst nicht sagen.
      Ich denke das siehst du ja an seiner Reaktion. Nartürlich um so besser wir unser Gegenüber kennen um so leichter ist es, das nicht gesprochene auszuwerten.

      Ich persönlich denke das eine gute Emphatie, die hier auch für mich zur Kommunakation gehört vorraussetzung für ein gutes Spiel ist.
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      Legat schrieb:

      Aber wie schätzt ihr euch ein dass ihr lesen könnt?

      Habt ihr die kleinen Signale eures Partners schnell im Blick und könnte diese Richtig auswerten?
      Ich denke, dass das nicht nur eine Frage der Kommunikation ist, sondern auch der Emotionalen Intelligenz (EQ)!

      Zitat: "Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen..."


      wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz

      Da ich über ein hohes Maß an Empathie verfüge, fällt es mir i. d. R. nicht schwer, meine sub zu lesen, ihre jeweilige Befindlichkeit zu erspüren und damit dafür zu sorgen, dass es uns beiden gut geht :yes:
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)
      @Carmantus Interessanter Ansatz, die EQ kann hier bestimmt auch eine Rolle spielen, gebe ich dir Recht. Jedoch gehört sie alleine aus dem Grund, das wenn mit ihr gearbeitet wird ein wircklich aktives Beeinflussen der Gefühle stattfindet, für mich nicht mehr in die Kommunikation. Eher kommt aus ihr die Reaktion auf das Kommunizierte.
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      Wenn ich eines wirklich gut kann, dann ist es genau das. Menschen lesen, Stimmungen fühlen, 'Unscheinbares' wahrnehmen und deuten. Ich bin hochsensibel, d. h. dass ich eine sehr starke Wahrnehmung verschiedener Reize habe, Stimmungen und Befindlichkeiten anderer sofort spüre/erkenne und alles in allem sehr empathisch bin. Auch meine eigenen Emotionen sind teilweise sehr, sehr intensiv und tiefgehend. (Bei Interesse gerne mal googlen, Stichwort 'HSP' (Hochsensible Persönlichkeit))

      Es waren schon viele Menschen verwundert, wie genau ich sie einschätzen konnte, obwohl wir uns bis dahin kaum kannten. Ich werde von vielen für mein Einfühlungsvermögen und meine Art, auf die Befindlichkeiten meiner Mitmenschen einzugehen, geschätzt.

      Einerseits sehe ich es als Gabe, andererseits ist es oft sehr anstrengend, weil mich die vielen Sinneseindrücke überfluten (Reizüberflutung). Es ist also nicht immer nur vorteilhaft. Manchmal nehme ich mehr wahr, als mir lieb ist. Ja, tatsächlich wünsche ich mir manchmal, weniger zu fühlen und zu 'sehen'. Dennoch sehe ich im Großen und Ganzen mehr Vorteile als Nachteile in meiner Hochsensibilität.

      In Bezug auf meinen Herrn ist meine Wahrnehmung besonders ausgeprägt, da ich gedanklich und emotional gewissermaßen auf ihn fixiert bin - er ist der Mittelpunkt meiner Gedanken und Gefühle. Mir fallen die winzigsten Veränderungen bei ihm auf, so merke ich z. B. dass irgendetwas nicht stimmt, wenn seine Stimme auch nur ein klitzekleines bisschen höher oder tiefer ist (selbst wenn wir nur telefonieren); merke anhand kleinster Bewegungen, dass ihn etwas belastet; sehe sofort in seinen Augen, wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt oder was er gerade gerne tun/haben möchte. Ich lese ihm oft (nicht immer) im wahrsten Sinne seine Wünsche von den Lippen ab. Er braucht vieles nicht zu sagen, weil ich es ohnehin spüre, sehe oder höre. Ich nehme Signale von ihm wahr, von denen er selber nicht mal weiß, dass er sie gesendet hat. ^^ Kürzlich sagte er, er würde sich von mir 'psychisch beobachtet' fühlen - und damit meinte er u. a. genau diese Dinge, die ich gerade beschrieben habe. Und noch ein bisschen mehr, was mir aber zu privat und intim ist, um es mit anderen zu teilen. Von 'beobachten' kann eigentlich nicht einmal die Rede sein, denn ich kann mich gegen meine intensiven Wahrnehmungen gar nicht 'wehren' - es passiert ganz automatisch, ob ich will oder nicht. In Sessions achte ich aber natürlich zusätzlich sehr bewusst auf seine Mimik, Gestik, seinen Tonfall und seine Reaktionen.

      Ich schätze mich sehr glücklich, denn mein Herr ist ebenfalls ein empathischer Mensch und so gelingt uns immer wieder eine nonverbale Kommunikation, die manchmal schon fast ein wenig 'beängstigend' ist. :D

      Für mich ist meine Hochsensibilität Fluch und Segen zugleich, in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen sehe ich es aber durchaus als etwas sehr Positives, da sich dadurch viele Menschen von mir verstanden fühlen, ich gut auf sie eingehen und ihnen helfen oder einfach nur gut tun kann.

      Ich hoffe, es ging nicht zu sehr am Thema vorbei, da ich mich nicht nur auf meine (BDSM-) Beziehung bezogen habe.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Wunderbar @Zofe - in meinen Augen bist du das Paradebeispiel für einen Menschen, der mit der Gabe der Emotionalen Intelligenz wahrhaft gesegnet ist, sodass es dir sogar möglich ist, mit deinem Herrn nonverbal zu kommunizieren! :thumbup:
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)
      Ich wage mal vielleicht eine kühne Behauptung hier reinzustellen:
      Gerade bei BDSM ist die emotionale Intelligenz für für die Kommunikation entscheidend.
      Wenn ich meine Partnerin lesen will, spielt Empathie eine große, oder die entscheidende Rolle.
      Ich lese meine Sub, merke an ihren Whatsapp wenn was nicht in Ordnung ist, spüre es an ihrer Tonlage, ihren Blicken.
      Durch das lesen, sind wir so weit gekommen.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      @Carmantus& @Majasdom ich geb euch mit der Emotionalen Intelligenz Recht.

      Eventuell habe ich hier wie ich oben schreiben eine andere Sichtweise auf die KOmmunikation im eigentlichen Sinne und die EQ.

      KOmmunikation ist immer ein Senden und Empfangen, welches ja unwirkürlich stattfindet ( kann nartürlich beeinflusst und gesteuert werden),aber ich rede hier jetzt wircklich von den Kleinigkeiten die automatisch laufen.

      Durch die Emphatie und die EQ, sende ich ja nicht nur zurück sondern reagiere ja bereits auf das Empfangene, in der definition von EQ heist es ja auch > beeinflussen<
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      Ja, ich bin sehr gut darin, seine Stimmungen oder Bedürfnisse wahrzunehmen. Das kostet mich jetzt auch keine besondere Kraft, sondern geschieht ganz automatisch. Dazu muss ich ihm nicht einmal sehen - ich ‚spüre‘ es einfach. Die Art, wie er die Tür schließt, seine Schrittfolge, die Aura, die sich verändert, wenn er hinter meinem Rücken den Raum betritt...ich spüre sofort, wie es ihm geht und was er braucht.

      Das funktioniert seltsamerweise auch auf Distanz. Wenn ich an ihn denke, weil er auswärts ist und dann auf mein Smartphone schaue, sehe ich, dass er just in diesem Moment online ist und mir schreibt. Oder einer von uns beginnt einen Satz und der andere beendet ihn.

      Ganz, ganz viel läuft dabei nonverbal ab. Es ist als wir unsichtbare Antennen haben, mit dessen Hilfe wir mit dem anderen ständig in Kontakt bleiben.

      Ähnliches passiert auch, wenn wir körperlich intim miteinander werden. Er fragt mich anschließend oft, warum ich genau in diesem Moment den Mund geöffnet habe. Oder woher ich wusste, was er genau in dieser Situation von mir erwartet.
      Selbst wenn ich mich daran erinnern könnte, gibt es darauf keine rationale Antwort. Ich verbinde mich einfach mit ihm und erspüre es - egal, ob ich das will oder nicht. Das ist auch keine Sache der Gewohnheit, die ich aufgrund der Erfahrungen mit ihm wissen kann...denn auch nach vielen gemeinsamen Jahren ist er immer noch unberechenbar, sehr überraschend und abenteuerlustig, wenn wir uns körperlich miteinander verbinden. Sprich: Auch in neuen Situationen, die wir zusammen erleben, reagiere ich entsprechend.

      Es ist wohl eher eine Kettenreaktion in Form von Aktion und Reaktion etc., die mit 1:1 übersetzt werden kann. Anders kann ich es mir nicht erklären.
      Meinen früheren Dom konnte ich lesen wie ein offenes Buch, aber mein jetziger Herr ist mir noch ein Buch mit sieben Siegeln, dass ich erst noch zu entschlüsseln lernen muss....
      Seine Mimik ist minimal und gestikulieren tut er so gut wie gar nicht.
      Aber er lacht oft, wenn ich sage, er soll sein Pokerface ablegen und tröstet mich dann, dass ich es lernen werde, zu wissen, wie er gerade gestimmt ist und was in ihm vorgeht. Ich solle weiterhin aufmerksam bleiben und ihn immer wieder fragen....
      Er macht das nicht mit Absicht... Er ist einfach so, war es schon als Kind.

      Er dagegen liest mich wie ein offenes Buch und ich habe oft das Gefühl, er sieht mir durch die Augen direkt in meine Seele... Fast unheimlich....
      Manchmal, wenn mir etwas im Kopf herumgeht, eine Frage, ein Gefühl, auch wenn es nur ein kurzer Gedanke ist, dann sieht er mich an und fragt auffordern:"Ja?" Wenn ich dann frage:"Was?" sagt er nur:"Was wolltest du mir erzählen?"

      Ich finde es einerseits manchmal frustrierend, andererseits faszinierend.
      Wir können uns gegenseitig "lesen". Die verbale und nonverbale Kommunikation funktioniert einwandfrei.
      Wir sind auch offen zueinander, es gibt kein Verstecken, keinen Schutzschild voreinander. Sie erkennt wann ich besonders zufrieden oder wann ich unzufrieden bin.
      Die Empathie und emotionale Intelligenz meiner Sub ist auch extrem hoch.
      Genau so erkenne ich ihre Stimmung und ihre Bedürfnisse. Ist schon etwas unheimlich manchmal aber sehr beglückend.
      Wir kommen aus beide aus der Seniorenpflege und haben beide auch schon Sterbebegleitung gemacht. Die Erfahrungen daraus, das erspüren von Zuständen und Stimmungen ist dabei sehr wichtig und auch wichtig für unsere Kommunikation.
      Wir können stundenlang schweigend auf dem Sofa liegen und haben doch den ganzen Abend kommuniziert.
      Hmmm ich bin ein wenig erstaunt wie gut hier alle die jeweils anderen Menschen lesen können. Ich wage mal die These, dass das Lesen des Gegeübers (nicht nur auf den BDSM-Kontext bezogen) auch sehr viel mit dem Willen sich lesen zu lassen zu tun hat.

      Kommunikation, non verbale wie verbale wird doch von uns selbst gelenkt. Sprich ich entscheide ob ich mir in die Karten (oder eben ins Gesicht) schauen lasse oder nicht.

      Ich würde die Frage also etwas differenzierter sehen wollen. Ja ich kann glaube ich (da sage ich mal, dass das mein Gegenüber sehr viel besser beantworten kann als ich selbst) die Menschen, die sich der Kommunikation offen stellen ganz gut lesen.
      Ich wage mal die These, dass ich lesbar bin wenn ich es meinem Gegenüber erlaube bzw offen präsentiere.
      Ebenso denke ich, dass jeder der aktives zuhören erlernt auch Empathie entwickeln kann.

      Ich bin in der glücklichen Lage mit meiner Partnerin und Sub auf jedem Level nonverbal kommunizieren zu können.

      Dadurch werden Alltagssituationen zu kleinen Events und über die persönlichen Momente kann man sich den Rest denken.

      Dazu muss ich nicht mit Empathie und EQ gesegnet sein sondern mich auf mein Gegenüber einlassen.

      Seit es Chats gibt, ich denke da an AOL, Knuddels usw, ist die fehlende Mimik, Gestik etc ein Problem.
      Danach kamen die Fakewellen und Secondlife junkees.

      Somit stellt sich die Frage ob ich in einem Chat Empathie entwickeln kann.
      Eigentlich kann das nur möglich sein wenn ich mein Gegenüber wahrnehmen kann.
      Könnte ja Tante Herta sein die sich als Elfenprinzessin und Sub ausgibt.

      Für mich bleiben doch sehr viele Fragen offen und Empathie lässt sich in einem Chat zu schnell und zu leicht "verkaufen".
      Ich denke da an die vielen negativen Erfahrungen einiger Subs mit den sogenannten "Dummdoms und Wortakrobaten".
      Ich kann @Zofe Post sehr gut nach vollziehen, weil auch ich eine HSPlerin bin.
      Es ist Fluch und Segen.

      Kommunikation findet für mich ganz oft zwischen den Zeilen statt.
      Meine Empfindungen und Reaktionen können nur wenige Menschen nachvollziehen, weil sie diese minimalistischen Schwingungen nicht wahrnehmen.
      Das heisst aber nicht automatisch, das ich mich mit einem Mensch, der genau wie ich, diese mini Schwingungen wahrnimmt, gut verstehe.
      Eher im Gegenteil, das verkompliziert die Kommunikation.
      Auf freundschaftlicher Ebene ist das meist noch verkraftbar, aber auf partnerschaftlicher Ebene eher nicht möglich.
      Zum einen wird es dadurch sehr feinstofflich, was bedeutet, man geht im besten Fall übervorsichtig mit einander um.
      Blockiert aber häufig mal völlig spontan, was unerwartetes oder unangesprochenes Neues auszuprobieren.
      Das endet häufig im Desaster und raubt die Freude am Gegenüber.
      Eine Schraub an der Beziehungen scheitern.

      Stark ausgeprägter EQ kann da kontraproduktiv sein.

      Nun wie geht man mit HSPler um? Sehr sehr offen und ehrlich ...denn trägt das Gegenüber eine Maske, fühlt der HSPler das ....

      Kommunikation non- und verbal, das s.g. lesen ist eine Kunst, die aber eine übereinstimmende Resonanz zwischen Zweien erzeugen muss.
      Kleiner Nachtrag:
      Ich hatte letztes Jahr eine sehr interessante Kommunikation (Konversation). Beim Treffen war das Ergebnis niederschmetternd.
      Es schien, als sässe ein anderer Mensch mir gegenüber.
      Als hätte die Mails jemand anders geschrieben.
      Neugierig war ich ja auf den Schreiberling ^^
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      Kirie Omega schrieb:

      ..... mich auf mein Gegenüber einlassen.
      ...ich bin so frei und zitiere mal nur diesen Halbsatz. Für mich beinhaltet er nämlich die Grundvoraussetzung zur Kommunikation und damit auch zum Erkennen von Empfindungen meines Gegenübers.
      Sich auf den anderen einlassen, bedeutet für mich auch, ihm die Chance zu geben sein Gegenüber überhaupt lesen zu können. Mit Emphatie und EQ hat das Lesen können in meinen Augen nicht zwingend etwas zu tun.
      Wobei beides zu haben sicher vieles erleichtert und nicht schaden kann.

      Ob ich meinen Herrn lesen kann? Seine Wünsche, Gefühle erkenne? Oft schon...würde ich mal behaupten..aber nicht immer. Zumindest nicht sofort. Manchmal dauert es etwas länger bis ich mich
      total auf ihn fokussiert habe und jede noch so kleine Reaktion in seiner Haltung oder Veränderung in der Ausstrahlung auf mich wahrnehme. Bin ich fokussiert ist es für ihn auch leichter mich zu führen. Dann geht es ohne Worte und kleine Gesten, Berührungen reichen vollkommen aus...oder ich weiß einfach dann was er in in diesem Augenblick von mir erwartet.

      Mein Lesen ist in der Hauptsache eher instinkt- beziehungsweise gefühlsgeleitet. Während es meinem Empfinden nach bei meinem Herrn nicht so ist. Er sieht hin, beobachtet sehr genau.
      Er erkennt die winzigste Veränderung in meiner Körperhaltung und kann sie richtig deuten.

      Zwischen unseren Treffen schreiben wir sehr viel über einen Messenger. Und ja, da ist es schwieriger die momentane Gefühlslage rüberzubringen. Doch es geht. Mit der Wahl der Worte, die Art des Schreibens und
      auch das benutzen von :saint: Smilies und Co. Da erkenne ich öfter sehr viel schneller seine Stimmungslage. Sehe die entsprechende Haltung genau vor mir, kann mir den Tonfall genau vorstellen.
      Stärke und Vertrauen lassen mich meinen Blick senken
      In einigen Bereichen und dazu gehört auch unser BDSM, kann ich meine Partnerin gut einschätzen. Ich bin jetzt aber nicht so vermessen zu schreiben, dass ich sie generell lesen könnte. Das an einzelnen Signalen festzumachen, ist schwierig, da ich das aus der Situation heraus interpretieren muss.

      Grundsätzlich hat meine Sub ein elektronisches Tagebuch zu führen. Das „lesen“ meiner Sub kann man dann hier wörtlich nehmen.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Disklaimer wie immer:
      Genderisierungen entfallen zu Gunsten von Lesbarkeit und es ist nur meine Meinung, mein Standpuinkt.

      Moin,

      ich muss schon sagen "Wow".
      So viele hier, die "so gut zwischen den Zeilen" lesen können.
      Ich bin schon, fast, beeindruckt.

      Aber:
      Hat es schon mal jemand mit "Ich nehme das Gehörte/Gelesene wörtlich." versucht?
      So ganz ohne Interpretationen?
      Das heere Ziel von Kommunikation ist doch "verstehen" und "verstanden werden", oder?
      Muss Kommunikation immer an Deutschunterricht erinnern?

      Körpersprache nehme ich jetzt einmal aus.
      Wenn man sich lang genug kennt, weiß man, was die eine besondere Stirnfalte, der eine Zug um die Mundwinkel, das leichte Beugen des Kopfes bedeutet.
      Da muss man nur die Vokabeln der Körpersprache des anderen auswendig lernen.
      Das hat für mich nichts mit "Interpretation" und "Zwischen des Zeilen lesen" zu tun.

      Somit bleibe ich bei der (Schrift-)Sprache:

      Ich bin ganz einfach gestrickt.
      Ich halte es mit der Bibel: "Euer 'Ja' sein ein ja und euer 'Nein' ein nein."
      Wenn ich verstanden werden will sage ich was ich denke, fühle und will.
      Manchmal zu ausführlich, manchmal zu knapp.
      Manchmal drücke ich mich ungeschickt aus, baue Endlossätze um zu erklären, was ich meine.
      Aber ich verstell mich nicht.
      Ich beherrsche die Kunst der Diplomatie wie eine Eins.
      Zumindest, wenn man einen Holzhammer als Diplomatie ansieht (Zitat meiner Sklavin).

      Interpretationen sind mir ein Graus und haben, für mich, nichts mit einer zielführenden Kommunikation zu tun.

      Und genau das ist es auch, was ich von meinem Gegenüber erwarte:
      • Sag, was du willst.
      • Drucks nicht rum.
      • Verstell und versteck dich nicht.
      Ich will nicht interpretiert werden und ich will nicht interpretieren müssen.
      Das ist mir viel zu anstrengend.

      Wer interpretiert, vulgo "zwischen den Zeilen liest", legt meiner Erfahrung nach viel (zu viel) von sich selbst in die Interpretation.
      Da kann man sein Gegenüber ein Leben lang kennen, hinter die Stirn kann man ihm trotzdem nicht sehen.

      Was mich zum Beispiel wahnsinig macht ist, wenn ich merke, das etwas nicht stimmt, ich denjenigen frage und mir dann geantwortet wird:
      "Alles in Ordnung."
      Muss ich hier jetzt ein Ratespiel spielen nur um rauszufinden was nicht in Ordnung ist oder soll ich die Lüge schlucken?

      Wenn man mir auf eine Frage nicht antworten will, kann man das sagen.

      Oder auch ausweichend antworten.
      Also z.B. einfach antworten: "Es ist soweit alles in Ordnung".
      Da muss ich nichts interpretieren.
      Da muss ich nur etwas die Sprache beherrschen.
      Ein "soweit" exkludiert einen Bereich über den man jetzt nicht sprechen will einfach.
      Man sollte nur wissen was NICHT angesprochen wird, damit man nicht ständig den wunden Punkt anspricht.
      Aber selbst wenn beim 2. Beispiel verstanden wird "Alles in Ordnung." ist das Ziel ja erreicht.
      Das eine Thema, welche gerade nicht i.O. ist, wird nicht angesprochen.
      Mein Navi würde sagen: Sie haben das Ziel "Verständigung" erreicht.

      Wenn mir jemand wichtig genug ist, dann will ich das er mich versteht.
      Da muss ich ihm nicht noch das Leben schwer machen und ihn meine Aussagen interpretieren lassen.

      Die berühmte Frage "Was will uns der Autor damit sagen?" gehört in den Deutschuntericht.
      Nicht in die zwischenmenschliche Kommunikation.
      Für mich.

      m2c

      imaginary

      Ach noch etwas:
      Ich lege auf KLARE Kommunikation Wert.
      Ich interpretiere andere nicht
      Das heißt nicht, dass ich bei anderen Menschen Gefühlsänderungen nicht wahr nehme...
      Sie interessieren mich nur nicht.
      ...
      Es sei denn, die Menschen sind mir wichtig oder stehen in Beziehung zu Menschen, die mir wichtig sind.
      Aber dann versuche ich nicht zu interpretieren.
      Ich versuche nachzufragen um eine klare Antwort zu bekommen.
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

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