Mehrwertsteuererhöhung bei Fleisch auf 19%, was denkt ihr über diesen Vorstoß?

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      Für mich ist es wieder eine unter einem anderen "Mäntelchen" versteckte Steuererhöhung. :pardon:

      Wie bereits in der Presse dargelegt, ist Deutschland ein "Fleischland". Das zuviel Fleisch (wie fast alles im Leben) sich gesundheitsschädigend auswirkt, ist hinreichend und seit langem bekannt. Wer sich damit auseinandergesetzt hat, wird sein Essverhalten bereits angepasst haben.

      Möchte man wirklich etwas für den Tierschutz und den Klimawandel tun, ist der beste Weg - wie bereits von @Annimax geschrieben - das Tierschutzgesetz anzupassen. Allein eine Verpflichtung, den Rindern den täglichen Weidegang von z.Bsp. mind. 4 Std. (fressen und wiederkäuen draussen) zu ermöglichen, würde den Rindern und dem Klima gut tun. Es würde bedeuten, dass die Zahl der Tiere abhängig wird vom zur Verfügung stehenden Weideland. Das Land würde so den Tierbestand begrenzen. Ja, das Fleisch würde teurer, aber unserem Gewissen ginge es besser und das Geld würde dort landen, wo es gemäss der offiziellen Aussage auch hingehört, nämlich in den Tierschutz und zur Verbesserung des Klimas.

      Das aber nützt nur beschränkt, wenn nicht gleichzeitig die Kriterien für Importfleisch angepasst werden. :gruebel: Man erinnere die Gammelfleischskandale im Billigfleischland Deutschland... :S
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      wird den Tieren nichts bringen so eine Erhöhung.
      Den Ansatz von Saubi find ich gut, artgerechtere Haltung verlangen, das senkt die Zahl der Tiere automatisch.
      Problem dabei ist dann, dass wir ja hier auch nur begrenzt Platz haben, und viele Flächen (nämlich um alle Wohngebiete) kaum nachträglich einfach als Weideland deklariert werden dürfen, wg. Geruchsemissionen etc.)
      Der Vorteil wäre dann, dass es sich für "normale" Bauern wieder lohnen könnte, Tiere zu halten. Aktuell lohnt es sich unter einer gewissen Anzahl ja wohl nicht.
      Ich sehe das aber aktuell nicht realistisch durchsetzbar.

      Was erst mal dringender ist mM nach, ist ein Verbot von Lebendtransport über 100km bzw 1-2 Stunden Fahrzeit, das bedeutet dann zB, dass es wieder mehrere kleinere Schlachtereien vor Ort gibt, und nicht mehr diese Giganten wie Tönnies bei uns, die Kapazitäten ausbauen nur für den Export, und die auch noch lebende Tiere aus Frankreich etc ankarren müssen, damit sie ausgelastet sind.

      Insgesamt sehe ich eine Steuererhöhung mal wieder als "aaaaah da können wir den Leuten noch Geld abknöpfen" und nicht als Gedanke, dass damit wirklich etwas für Umwelt und Tiere getan wird. Insofern: nein, dagegen.
      Wenn schon gehört das gane Mehrwertsteuersystem mal geprüft, da gibts ja noch mehr Posten, die sehr merkwürdig sind.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Ich denke das Fleisch nach wie vor zu den Grundnahrungsmitteln gehört und deshalb mit 7% Umsatzsteuer richtig versteuert ist.

      Das gegenwärtige "Antesten" von möglichen Steuererhöhungen oder gar Neueinführung von Steuern aus "edlen Zielen" wie Klimaschutz oder Tierschutz geht mir auf den Sender. Steuereinnahmen sind nicht zweckgebunden... aber der Staat braucht Geld. Mehr Geld.

      Wirklich etwas erreichen könnte man in Sachen Tier- und Klimaschutz durch schärfere, auch unangemeldete Kontrollen. Dafür müsste dann allerdings genügend Personal vorhanden sein. Das kostet Geld, ja. Wenn dadurch dann z.B. Fleisch teurer würde, es den Tieren dadurch aber letztlich besser ginge, wäre ich bereit, den höheren Preis zu zahlen.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ja, der Ansatz von Katharina finde ich richtig. Verbot von Lebendtransport ist ein direktes Mittel, das Tierwohl zu verbessern.

      Dagegen ist die Steigerung von USt von paar Prozent (von 7 auf 19) kaum merklich.

      Wenn 100g Schinken bei Penny jetzt 1,49 euro kosten, so betrüge der Preis bei 19% Ust ganze 1,66 euro. Differenz von 17 cent hält nun wirklich niemanden vom Fleischessen ab. Und wie bereits hingeweisen wurde, die eingenommenen USt fliesst in den Gesamthaushalt, und wird nicht zweckgebunden verwendet.

      Jane.Freigeist schrieb:

      Ja, der Ansatz von Katharina finde ich richtig. Verbot von Lebendtransport ist ein direktes Mittel, das Tierwohl zu verbessern.

      Dagegen ist die Steigerung von USt von paar Prozent (von 7 auf 19) kaum merklich.

      Wenn 100g Schinken bei Penny jetzt 1,49 euro kosten, so betrüge der Preis bei 19% Ust ganze 1,66 euro. Differenz von 17 cent hält nun wirklich niemanden vom Fleischessen ab. Und wie bereits hingeweisen wurde, die eingenommenen USt fliesst in den Gesamthaushalt, und wird nicht zweckgebunden verwendet.
      Wobei ich eher denke, der Discounter wird die Preisschraube für die Produzenten noch stärker anziehen um wenigstens auf 1,59 € zu kommen und dann kommt das schon oben genannte Dilemma,

      mehr Tiere auf kleinerer Fläche, also ist die Idee die hinter der Mehrwertsteuererhöhung steht, konterkariert worden.

      Nein, ich denke, höhere Tierwohlstandards, mehr Kontrollen und weniger "In Europa rumkutschen", ist der einzig gangbare Weg.

      und dann wird sich auch unser Fleischverbrauch verringern, schon weil weniger weggeworfen wird.
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      Moin @Majasdom und @JohnMcClane.

      Der Staat hat schon gewisse Möglichkeiten der Einflussnahme darauf wo Abgaben anfallen.
      So gibt es z.B. bei vielen Verbrauchssteuern sog. 'Steuerlager' im Sinne einer Steueraussetzung.
      Und findige Lobbyisten mit entsprechend findigen Anwälten und dienstbaren Politikern sind da doch wohl in der Lage analoges dazu in entsprechenden Gesetzen zu verankern :-).

      Aber da ich weder Politiker, noch Steuerrechtler, noch Lobbyist bin ist meine Art der Einflussnahme derzeit wohl auf Wahlen, Spenden an den Tierschutz und mein eigenes Konsumverhalten beschränkt.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Es ist sehr spannend was sich die Ministerien zur Zeit so alles einfallen lassen...
      Doch zuerst meine Meinung dazu. Ich halte von dieser Steuer nichts, aus mehrerlei Gründen.
      1. Eine Steuer kann nur eine Zweckbindung erhalten, wenn sie isoliert erhoben wird. Da dies nicht so ist, geht sie frei ins Finanzresort und kann für alles verwendet werden, was notwendig erscheint. Würde sie eine Zweckbindung erhalten, würde die Erhöhung der MwSt. einen ähnlichen Effekt wie die LKW Maut haben, dass die Mittel, die bisher aus dem Haushalt in dieses Thema fließt, um einen vergleichbare Größe gekürzt werden. Auch wenn es eine Unterstellung ist, so ist in der Vergangenheit nie ein anderes Vorgehen vollzogen worden.
      2. Da viel Fleisch exportiert wird, hat die Erhöhung keine Auswirkung, da sie Steuerfrei das Land verlassen und die Steuer im Ankunftsland zu entrichten ist, somit ist diese Wirkung nicht vorhanden.
      3. Schaut man sich die Erhebungen des Thünen-Instituts (dies ist eine Einrichtung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) an, ist die Argumentation nicht haltbar, sondern durch Jahrelange selektive Information der Allgemeinheit beeinflusst.
      Die Erhebung bezieht sch auf den Zeitraum 1997 - 2017 und pro Kopf Verbrauch innerhalb Deutschlands:
      Schweinefleisch 55kg auf 49,7kg
      Gefügelfleisch 12kg auf 21kg
      Rindfleisch 14,6kg - der Verbrauch war vor 20 Jahren dem ähnlich, was heute verbraucht wird, mit einem Einbruch in der Mitte, aufgrund von Seuchemeldungen
      Über eine andere Quelle, der Fischkonsum, um 1997 bei 14,5kg, 2017 bei rund 13,5kg, also stabil geblieben. Insgesamt wenig nennenswerte Schwankungen (Quelle Statista)

      Es wird auch die Schlachtmenge aufgeschlüsselt:
      Schweinefleisch 3,5Mio t auf 5,5Mio t, wobei 2016 noch 0,1t mehr geschlachtet wurde
      Gefügelfleisch 680tsd t auf 1,5Mio t (für den nötigen Verbrauch musste hier 0,2t an Gesamtmenge importiert werden)
      Rindfleisch 1,5Mio t auf 1,1Mio t

      Ziegen- und Schaffleisch hat eine unbedeutend große Menge in der Aufzeichnung, daher werden sie nur in Summe mit rund 100tsd. geführt, aber als sinkender Wert.

      Also worüber wird nun gesprochen.
      Vor vielen Jahren wollte man den Verbraucher dazu bringen, weniger rotes Fleisch im Sinne der Gesundheit zu verzehren. Sieht man sich die Zahlen an, hat dies ja auch geklappt. Lediglich Geflügel hat einen Zuwachs über die Jahre erlebt.
      Die Erhöhung gefährdet genau das, was immer alle propagieren.
      Es werden die wenigen Fachbetriebe ein noch schwereres Leben haben, die Discounter legen die Kosten einfach um und werden die großen Betriebe noch enger an die Leine nehmen. Wie war es damals bei der Milch nochmal? Da hat ja jede Maßnahme der Politik so richtig gut funktioniert, erst als ein Discounter Alarm gab und von sich aus mehr bereit war zu zahlen, kehrte etwas Ruhe ein und der Preis ist bis heute stabiler geworden.

      4. Es ist ein Ablenken vom Versagen der Politik. Sie haben über Jahre es nicht hinbekommen, die Rahmenbedingungen so zu erstellen, dass am Ende alle davon profitieren.

      5. Es gefährdet das Handwerk und bestraft qualitative Erzeuger

      Das sind meine 5 Argumente, die ich in die Runde werfe.
      Die Diskussion, dass ein zu hoher Fleischkonsum schädlich ist, hat hier nichts zu suchen, da ein zu hoher Anbau an Gemüse auch so seine Risiken hat, über die wird aber nur ungern diskutiert. Und auf Fisch umzusteigen, naja, dann könnte man hier auch über die Überfischung reden.
      Also, bei Thema bleiben, warum die Steuer Sinn oder Unsinn ist.


      Am Ende werden wieder genau zwei Gruppen mehr Zahlen, die Verbraucher, die sich schon nach Angeboten richten müssen, um überhaupt den Kühlschrank füllen zu können (ja, ich habe im Freundeskreis sogar solche Fälle) und die, die schon lange beim Metzger um die Ecke kaufen, damit ein Handwerk unterstützen, sogar am Leben erhalten und ggf. sogar Betriebe zur Belieferung am Leben erhalten. Von meinem Metzger weiß ich, dass es nur mit kleinen regionalen Betrieben arbeitet, was man auch an der Qualität sieht und in der Grilltheke auch nicht immer alles verfügbar ist.
      Was wäre die Folge? Die Metzgereien schließen, gehen in die Großindustrie und es wird noch mehr über den Discounter vermarktet.
      (Ja, auch hier kenne ich einen Fall, mit dem ich damals an der Tür arbeitete, er war Metzger, sein Betrieb musste schließen, weil es keinen Nachwuchs mehr gab und der Inhaber gesundheitlich nicht mehr in der Lage war - er und seine wenigen Kollegen gingen alle in die Industrie, weil niemand einen Betrieb führen wollte, obwohl er tragfähig war.)

      Es gibt aktuelle drei große Themen, bei denen viele eine große Meinung haben, ohne dabei das Ganze, die Vernetzungen wie Abhängigkeiten oder die Hintergründe zu sehen. Das erschreckt mich ein wenig, da es am Ende der Sache nicht hilft, wenn man immer der Fahne nach rennt, denn wer sagt denn, dass der Fahnenträger richtig liegt?

      Kurzer Exkurs, gestern war in einer Talkshow ein Diplom-Forstwirt, der erläuterte, was im Wald denn gerade los ist und woher das kommt.
      Er machte auch klar, dass die Aussagen, dass ein großes Waldsterben vorliegt völliger Unfug ist und es einfach Lösungen dafür gäbe, die aber nichts mit den Empfehlungen von Frau Klöckner zu tun hätte, die (lt. Aussagen des Fachmenschen) völlig quatsch wären, da diese den Boden und den Wald in Gänze stören werden.

      Irgendwie vermisse ich in letzter Zeit sowohl fachliche Kompetenz in der Politik wie den wirklichen Weitblick.

      Durch das Verhalten der Politik ist eine wichtige Branche der Wirtschaft schon geschädigt worden, soll dies nun die zweite Branche werden?
      Dann wird sich dadurch auch bald der Fachkräftemangel von selbst lösen, da weniger Fachkräfte benötigt werden.

      Warten wir ab, welche glorreiche Lösung als nächstes kommen wird.

      In diesem Sinne
      PA
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Nachdem genau diese Diskussion auch bei uns angelangt ist, gibt es auch meinen Senf dazu.

      Ich bin gegen eine Erhöhung.

      Bei den Landwirten kommt deswegen auch nicht mehr Geld an und unter dem Deckmantel der Gesundheitsförderung muss sich Vater Staat nicht wirklich die Taschen füllen.


      Es gibt bei uns ein Gütesiegel welches einem garantiert, dass Tier geboren, aufgewachsen und geschlachtet in Österreich wurde. Bei unseren strengen Vorschriften kann ich mir damit sicher sein ein ordentliches Fleisch zu kaufen.

      Wenn die Steuern erhöht werden, wird die verarbeitende Industrie wahrscheinlich auf billiges Importfleisch aus Südamerika oder USA setzen und ich will wirklich nicht wissen was dort alles erlaubt ist.

      Nur meine Meinung!
      Ich bin zu schnell, zu hoch geflogen. Meine Flügel verbrannten.
      Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
      Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.

      PA1976 schrieb:

      [...] Da viel Fleisch exportiert wird, hat die Erhöhung keine Auswirkung, da [es] steuerfrei das Land [verläßt] und die Steuer im Ankunftsland zu entrichten ist, somit ist diese Wirkung nicht vorhanden.
      Diesen Punkt finde ich besonders verstörend. Diskutiert wird eine Steuererhöhung, die zu einem insgesamt kleineren CO2-Fußabdruck durch geringeren Fleischkonsum führen soll.
      Gleichzeitig schaffen wir es als Volkswirtschaft Fleisch sowohl zu exportieren, als auch es zu importieren. Es werden also klimaschädliche Waren, die bereits vor Ort vorhanden sind, vollkommen sinnfrei -unter zusätzlicher Kühlung- rund um die Welt geschippert.

      Aber: Was ökologischer Unsinn ist, bedeutet ökonomischen Ertrag. Und daran darf man nicht rütteln. Also lieber nach "Schema F" (sprich: Fuck you!) verfahren, und die realen Kosten verallgemeinern, während Gewinne selbstverständlich an den üblichen Stellen kleben bleiben. 'funktioniert spätestens seit der Erfindung des Atommülls zuverlässig.

      Gorn schrieb:

      Es gibt bei uns ein Gütesiegel welches einem garantiert, dass Tier geboren, aufgewachsen und geschlachtet in Österreich wurde. Bei unseren strengen Vorschriften kann ich mir damit sicher sein ein ordentliches Fleisch zu kaufen.
      Das ist EU Recht. Sagt aber nichts darüber aus, wie das Tier tatsächlich aufgezogen, gehalten und geschlachtet wird.

      Gorn schrieb:

      Wenn die Steuern erhöht werden, wird die verarbeitende Industrie wahrscheinlich auf billiges Importfleisch aus Südamerika oder USA setzen und ich will wirklich nicht wissen was dort alles erlaubt ist.
      Die Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich groß.
      Als die Discounter auf die Bioschiene sprangen, fingen die Probleme der Biolandwirte an. Die Mengen, die plötzlich angefragt wurden, konnten die Einheimischen nicht befriedigen. Somit wurde die Nachfrage durch Produktion aus den Osteuropäischen Ländern, der Ukraine und umliegenden Ländern gedeckt.
      Versuch mal gutes Ackerland in diesen Ländern zu kaufen! Die Konzerne waren vor 10 Jahren schon da!
      Da die Biolandwitschaft arbeitsintensiv ist und die Löhne zum Teil ein Zehntel von hier betragen, wurden Preis gemacht, die die einheimischen Bauern zum Teil nicht mal zum Selbstkostenpreis machen konnten. Darüber hinaus, sind die Preise und die Pachten für Ackerflächen hier auch explodiert.
      Das ist genau meine Befürchtung, das dies bei einer bepreisung des einheimischen Fleisch passiert. Zumal die Tierschutzgesetze eher rudimentär sind.
      Ich würde als Staat hier sehr genau hinsehen und den Preisvorteil durch Zölle abschöpfen. Diesen für das Tierwohl ausgeben, wäre vielleicht Teil einer Lösung.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Ja, Fleisch (wie auch andere Produkte zu deren Herstellung Tiere sterben mussten) ist viel zu billig.

      Nein, die MwSt zu erhöhen wird den Tieren nichts bringen.

      Ja, der Geldbeutel des Endkunden ist der einzige wirklich wirkungsvolle Weg etwas zu tun was den Tieren hilft.

      Ich hätte eine Idee die der von @Majasdom nahekommt; eine Tierschutzabgabe auf Fleisch (und ggf. ähnliche "Tiertötende" Produkte).
      Wie das den Tieren helfen soll? Nun, sie sollte in der Höhe danach gestaffelt sein wie sehr das Tierwohl in der Produktionskette beachtet wurde, und zwar jeweils nach dem *schwächsten* Glied der Kette.

      Bei Produkten von zB Demeter-Höfen mit hauseigener Schlachtung wäre die Abgabe dann im Bereich wenige ct/Kg; bei Huhn aus Käfighaltung dann beim mehrfachen des Erzeugungspreises (kennen wir ja schon von der Tankstelle).

      Als kleine Randnotiz fällt "undokumentierte Herkunft" selbstverständlich in die höchste Preisklasse; das macht dann Billigimporten aus dem Ausland den Gar aus. Und freilich wird die Abgabe nicht nur beim Verkauf im Supermarkt fällig, sondern auch beim Handel zwischen Kaufleuten, wesewegen auch keine "Billigexporte" mehr rentabel sind.

      Auf die Art haben sowol Privat- als auch Geschäftskunden keine (preisliche) Motivation mehr zur Käfigware zu greifen und das Geschäftsmodell der Massentierhaltung implodiert.

      Da sich natürlich jeder Betrieb im In- und Ausland diskriminierungsfrei zertifizieren lassen kann stellt das auch keinen EU-verbotenen Schutzzoll dar.

      Und wie wäre es mit einem Regionalsiegel? Wenn jedes Stück Fleisch anhand seiner Datenspur zweifelsfrei bis zur (künstlichen) Befruchtung zurückverfolgt werden kann (und damit die beteiligten Betriebe bekannt sind) läßt sich auch mit einem Fingerschnippen errechnen wie weit die jeweiligen Transportwege waren; und nur was keine (Einzel-)Strecke über 50km auf dem Buckel hat bekommt "Grün"..