Toleranz, Skepsis und was dazwischen liegt beim BDSM

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      Ich muss zugeben das ich bei dem Wort Rasse zuerst selbige Gedankengänge aufkommen sah.
      Im Hinblick schwarzer Frau dies aber nicht so empfunden hatte. Aber interessant das auch manche Wörter bei mir Implizierungen hervorrufen.
      Letztlich waren meine Gedankengänge aber recht ähnlich. Menschen unterscheiden sich in manchen Aspekten.
      Aber warum sollte dies ein Grund dafür sein sich nicht ausleben zu können ?
      Was ich hingegen nicht so sehe, bzw. mein Weltbild ein anderes ist:
      absolute Gleichheit der Menschen

      Für mich unterscheiden sich Menschen. In männlich und weiblich, groß und klein. dick und dünn u.s.w.
      Kurzum kein Mensch gleicht zu 100% einem anderen. Sind sich aber beide Seiten einig sehe ich da keine Probleme.
      Ich stellte mir dann eher die Frage, eignet sich nicht gerade BDSM besonders gut dafür wo Sybiose, sich ergänzen
      einen besonderen Stellenwert inne hat. Somit das anders seins des Partners sogar gewollt ist und eben keiner
      Ideologie gleichkommt ?

      Wobei ich auch noch eine andere Definition von Rassist habe.
      Ein Rassist stellt bei mir einen Menschen dar, der aufgrund des anders sein der Person deren Existenzberechtigung infrage stellt.

      Irgendwie fühlte ich mich in die Schulzeit mit den Schriften von Hannah Arendt versetzt.
      Von "erschreckend normal" bis hin zu dämonischen und sadistischen Zügen des Bösen das man allzugerne dort hineininterpretiert.
      Oft auch viel zu leichtfertig. Wobei aber ein differnzierter Blick manchmal helfen kann.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Gentledom schrieb:

      Ich schreibe selber in den Fällen „Sklavin“, in denen es um ein extremes Machtgefälle geht und siehe da ich ertappe mich selbst dabei, dass ich bei weißem Herrn und schwarzer Sklavin direkt weitaus kritischer bin als in anderen Fällen, einfach weil im Hinterkopf die Geschichte mitschwingt

      Mir würde es in so einer Konstellation auch schwerfallen, die Geschichte gänzlich auszublenden. Trotzdem will ich dem anonymen Fragesteller nicht unterstellen, dass bei ihm ein rassistisches Motiv mitschwingt. Vielleicht ist es wirklich nur eine Zufallskombination, dass hier jemand eine Vorliebe für dunkelhäutige Frauen hat und gleichzeitig auch sadistisch-dominant veranlagt ist.

      Diese Kombination führt im Ergebnis logischerweise dazu, dass sich jemand eine dunkelhäutige "Sklavin" wünscht. Das weckt unangenehme historische Assoziationen, muss aber nicht zwangsläufig rassistisch sein. Zumal der Begriff "Sklave/Sklavin" m BDSM-Kontext sowieso etwas anderes bedeutet als im historischen Zusammenhang, auch da darf man sich nichts vormachen.

      Im Ergebnis würde ich so eine besondere Vorliebe auch kritisch hinterfragen, gleichzeitig aber versuchen, so vorurteilsfrei und taktvoll wie möglich damit umzugehen. Wenn der Fragesteller tatsächlich eine dunkelhäutige Frau findet, die aus freier Entscheidung seine "Sklavin" sein möchte, das sehe ich darin nichts, was man ihm oder seiner Partnerin zum Vorwurf machen könnte.

      Was man auch bedenken muss: Wer dunkelhäutigen Menschen (egal ob Mann oder Frau) das Recht abspielt, ihre BDSM-Neigungen so auszuleben, wie sie es möchten (und sich gegebenenfalls auch einem weißen "Herrn, einer weißen "Herrin" zu unterwerfen) der diskriminiert sie damit schlussendlich auch!

      Ich persönlich habe keine besondere Vorliebe für dunkelhäutige Frauen. Hätte aber trotzdem kein Problem damit, auch eine dunkelhäutige Partnerin beispielsweise mit dem Rohrstock zu strafen, wenn es sich mal ergeben sollte. Aber niemals (!), weil sie dunkelhäutig ist (das wäre für mich Rassismus), sondern weil sie z.B. Scheiße gebaut hat und es deshalb mal verdient hat. Das ist für mich ein riesengroßer Unterschied.