Fußt DS primär auf sexuelle Motive oder ist dem nicht so?

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      ich denke grundsätzlich fusst es erstmal auf dem Wunsch des einen sich unterzuordnen und des anderen zu führen. Wenn wir von einer Partnerschaft reden, dann hat das auch immer eine sexuelle Komponente egal, wie stark sie ausgelebt wird. Da fast jede Beziehung im Sinne von Lebenspartnerschaft eine sexuelle Komponente hat
      Ich bin im übrigen der Überzeugung, dass jeder Mensch entweder die eine oder andere Tendenz hat ( oder auch beide im Wechsel) und dass es bei einigen deutlicher ausgelebt werden muss als bei den anderen. Die Gestaltung einer gleichberechtigten Partnerschaft ist für mich ganz stark ein Modell das gelebt wird, in dem zwei Partner idealerweise ein fast gleiches Niveau haben im führen und geführt werden und das kleine Gap dann noch durch minimale Anstrengung im Verhalten schliessen. Ganz oft in meiner Beobachtung bei funktionierenden gleichberechtigten Partnerschaften ist es eine stärkenbasierte Verteilung von Verantwortung.
      Dominanz oder Devotion hat weder etwas mit dem Geschlecht, noch mit der sexuellen Ausrichtung noch mit der körperlichen oder mentalen Überlegenheit zu tun.
      D/S ist eine Beziehungsform...es kann so sein...ich denke aber meistens ist es eben nicht so.

      Natürlich gehört Sex auch dazu...für mich- aber- um D/S zu leben und damit zufrieden zu sein braucht es eine funktionierende Beziehung.........ich kann es mir zwar nur schwer vorstellen- aber asexuelle Menschen könnten D/S ohne Sex leben.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Spannende Frage.

      Mich kickt D/s ausschließlich auf sexueller Ebene. Interessanterweise aber sowohl Kontrolle als auch Kontrollverlust. Keine Ahnung ob es dafür eine Schublade gibt. Ambivalenter Dominanzfetisch? Gibt es sowas?

      Der Gedanke, irgendwelche Entscheidungen oder Kontrolle über andere Lebensbereiche abzugeben ist für mich gar nicht vorstellbar. Das würde bei mir sofort wie auch immer geartete Abwehrreaktionen auslösen. Umgekehrt hätte ich auch keine Lust, jemandem Entscheidungen abzunehmen. Generell würde ich meine Persönlichkeit weder als dominant noch als devot einordnen.

      Ich finde mich da irgendwie in dem Beitrag von @sklvn1411 wieder...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mike78 ()

      Mademoiselle schrieb:

      Doch wenn ich zunächst nur plump von der Begriffsbedeutung ausgehe, bedeutet es im Kern schlicht und ergreifend:

      Dominance & Submission. Herrschaft und Unterwerfung, Macht und Unterordnung. Eine erotische Komponente kann hierbei mitspielen, muss es jedoch meiner Ansicht nach nicht...


      ... kann dies auch im Rahmen einer vollkommen platonischen Freundschaft stattfinden. Eine meiner engen Vertrauten hat beispielsweise ein Rückenleiden und es fällt ihr schwer, sich zu bücken. Da gehe ich auch vor ihr auf die Knie - um ihr die Schuhe zu binden, ihre Tasche vom Boden aufzuheben, ihr vieles zu erleichtern. Man hat mich schon scherzhaft ihre "Kammerdienerin" genannt. Ich müsste es nicht tun, sie würde es selbst auch hinbekommen, wenn auch unter Schmerzen. Aber ich nehme es ihr gerne ab. Wenn man so möchte, ordne ich mich in diesem Kontext auch (mit erhobenem Haupt) unter.
      Da muss ich mal nachfragen: empfindest Du bei einem solchen "Freundschaftsdienst" wirklich Dominanz und Unterwerfung? Ist das nicht einfach nett gemeinte Fürsorge? Impliziert D/S nicht immer irgendwie ein vorhandenes Machtgefälle, auch wenn in dem Moment keine vordergründig sexuell motivierte Handlung steht? Und weiter gedacht: ist es dann nicht unterschwellig trotzdem eine sexuelle Handlung? Denn mich kickt es ja, in diesem Machtgefälle für diese Person etwas zu tun (egal ob es nun auferlegtes Boden schrubben oder nackt in devoter Haltung vor ihr knien ist). Beides triggert mich und macht diese Person durch ihr Handeln für mich (auch) sexuell attraktiv. Bei einer Freundin, der ich aus was für einem Grund auch immer helfe, würde dieses Gefühl bzw dieser Gedanke niemals aufkommen! Je mehr ich darüber nachdenke, ob D/S nicht immer sexuell motiviert ist, desto schwerer fällt mir die Antwort, sie mit "Nein" zu beantworten... :gruebel:
      Guten Morgen!

      Kurz, bevor ich zur Arbeit los haste, möchte ich antworten...
      @sklvn1411: Das ist eine gute Frage, welche ich mir beim Schreiben meines Beitrages selbst gestellt habe!
      Kann man insbesondere das Beispiel mit der Freundin noch als D/S fassen? Ich denke, es kommt tatsächlich darauf an,
      wie weit oder eng man den Begriff an sich fasst und eine kleine Mademoiselle, in diesem Fall, hat ihn sehr weit gefasst.
      Wobei hier die Abgrenzung dann so schwer fällt: Ab wann ist es D/S, ab wann nicht? Deshalb schrieb ich auch zuletzt,
      dass ich mir selbst darüber noch ein wenig Gedanken machen möchte.
      Würde man, rein hypothetisch, die Frage "Fußt D/S primär auf sexuellen Motiven?" definitorisch auffassen und die
      erotisch/sexuelle Komponente als Prämisse heranziehen, so fiele die Abgrenzung sicherlich leichter. Würde aber, meiner
      Meinung nach, doch einige Aspekte ausklammern. Das fände ich besonders schade, da ich persönlich immer noch zu der Antwort tendiere:
      Nein, D/S fußt für mich nicht primär auf sexuellen Motiven. (Dafür fasse ich persönlich das Spektrum von D/S zu weit)
      Ich stimme Dir insofern zu, als dass auch für mich für D/S ein Machtgefälle vorhanden sein muss. Dieses kann für mich aber
      auch unterschwellig bestehen und ein rein gefühltes Machtgefälle sein. Wie beschreibt eine kleine Mademoiselle am besten, was sie meint?
      Das ist gar nicht so leicht! Jedenfalls besteht für mich ein deutlich spürbarer Unterschied zwischen bloßer Fürsorge und einem gewissen Akt des Dienens. Dieser Akt des Dienens, wie ich ihn jetzt kurz betiteln möchte, triggert mich tatsächlich nicht immer sexuell. Es ist eine Position, in der ich Demut erlebe, diese Demut genieße und mich - es ist nur ein individuelles Gefühl und soll keine evolutionäre Diskussion anzetteln - in dieser Position wie ein Fisch im Wasser fühle. Aber nicht nur Demut. Es beinhaltet für mich (nur von meinem Empfinden her) Eleganz, eine stille Eleganz. Als sei es schlicht und ergreifend "passend" und "natürlich" für mich, mich hinter eine andere Person zu stellen, ihre Bedürfnisse in diesem Moment weit über die meinen zu heben. Etwas esoterisch ausgedrückt: Als habe ich dort den mir zugedachten Platz in der Welt gefunden. Und durch diese untergeordnete Position, in die ich mich begebe, entsteht in meinen Augen ein Machtgefälle.
      Fürsorge dagegen, wie ich sie verstehe, stellt mein Ich eher in den Fokus als in den Schatten. Selbstredend handle ich noch immer für einen Anderen und zu dessen Besten, aber meine Bedürfnisse und mein Ich als solches stelle ich damit nicht hinten an. Es ist nicht so demütig wie das Dienen. Wie kann man es formulieren? Beim Dienen bin ich Schatten und Arm des Anderen, bei Fürsorge erlebe ich mich als helfende Person daneben. Ist das verständlich?
      Ah, ich bin gerade alles andere als zufrieden mit meinen Beschreibungen: Sie muten zu extrem an, aber es fällt mir schwer, mein persönliches Fühlen näher an euch heranzutragen...

      Nun, eine kleine Mademoiselle muss los und wünscht euch noch einen schönen Tag!
      You think it's just a puppet
      A puppet on a string
      Loyal marionette to your will

      But beware, master, beware!
      The net you weave
      the strings you play
      may play with you as well
      Aufgrund sowohl eigener Erfahrung als auch Beobachtungen:

      Ja, ich glaube, D/s fußt primär auf sexuellen Motiven.

      Was natürlich nicht im Umkehrschluss bedeuten muss, dass der erotische Aspekt ununterbrochen spürbar sein muss.

      Wenn ich zum Beispiel bei einem Netflix-Abend zu Seinen Füssen knie, erregt mich das nicht unbedingt. Im Gegenteil. Meistens fühle ich mich einfach sicher und geborgen. Und oft schlafe ich sogar dabei ein. :saint:

      Der Punkt ist aber: Das Bedürfnis, mich in diese Position und alle anderen des Dienens zu begeben habe ich nur deswegen, weil Er für mich verdammt sexuell attraktiv ist. Und das ist Er deswegen, weil Er mich unterwirft und beherrscht.

      Fürsorge und Kümmern um Freunde siedle ich entschieden absolut außerhalb von D/s an. Sonst wäre ja alle Eltern die Sklaven ihres Kindes. :P Wenn ich vor meiner Nichte auf dem Boden herumrutsche, um ihre Schuhe auszuziehen, wenn ich ihr den Po abwische oder einen Apfel für sie schäle - dann fühlt sich das als das Gegenteil von Dienen an. Dann bin ich eindeutig in der dominanten Rolle. Nicht umsonst gibt es das Caregiver-Modell...

      Die gleichen Handlungen für Ihn...

      Oh, ganz anderes Gefühl. :love:

      Solche Gesten sorgen dann durchaus auch auf beiden Seiten für auflodernde Erotik.

      Und die erkenne ich eben in den mir bekannten D/s-Beziehungen tatsächlich als Basis.

      Nicht umsonst beginnt das Spiel von Dominanz und Submission meistens im Bett (also, metaphorisch) und breitet sich von da aus in andere Lebensbereiche aus.

      Annika7 schrieb:

      Auf erotische Motive ja, immer (Beziehung, Partnerschaft, Affäre, Onlinebeziehungen, Verliebtheit, Auf-jemanden-stehen, voneinander träumen, körperliche und mentale Attraktion, Verknalltheit, Liebe, Romantik und auch Sex).
      Ich habe ein Problem damit, die fettgeschriebenen Punkte als zwingend erotische Motive anzusehen.. :gruebel: Ich würde sie alle unter "romantisch" einsortieren, aber Romatik und Erotik sind mMn alles andere als deckungsleich..

      Viva schrieb:

      wobei man bei asexuellen Menschen halt auch in keiner Konstellation Sex als Grundlage haben wird.
      Und da ich im Bekanntenkreis mindestens eine Person habe, die (vor kurzem) entdeckt hat daß sie asexuell ist, sie aber doch eine D/s-Beziehung führt, kann man die Antwort auf Gentles Frage definitiv schonmal nicht allgemeingültig geben. Vielleicht sollte man die Frage umformulieren; "Fußt euer DS primär auf sexuellen Motive oder ist dem nicht so?" oder vielleicht "Fußt DS bei der Mehrheit primär auf sexuellen Motive oder ist dem nicht so?".

      Die erste Variante würde ich für mich ziemlich sicher mit Ja beantworten, da mein gesamtes BDSM sehr sexuell ist - zumindest solange ich entsprechenden Gestaltungsspielraum habe ^^
      Wieso der Nebensatz? Weil es Rahmenbedingungen gibt in denen "primär sexuelle" Handlungen (Manipulation primärer oder sekundärer Geschlechtsmerkmale) einfach nicht passen; zB bei einem Bondage-Workshop oder Ausflug/Urlaub mit Kindern.
      Ich hatte jetzt einfach unterstellt, dass es um D/s im BDSM Kontext geht. Im Beruf oder bei einer Polizeikontrolle muss man sich zwangsläufig unterordnen, und jemandem im Freundeskreis zu helfen bedeutet ja nicht, dass man sich ihm oder ihr unterordnet. Und ein Kellner ordnet sich mir auch nicht unter, wenn er mir Kaffee bringt. Generell gilt ja in unserer Gesellschaft "Alle Menschen sind gleich". Und da wo es Ausnahmen gibt, sind sie halt Mittel um eine Zweck zu erfüllen.

      Wie definiert man jetzt aber BDSM-Kontext. Dienen ausschließlich um des Dienens Willens? Bzw. Im Umkehrschluss Fordern um des Forderns Willen? Aber das wird jetzt fast ein bisschen zu philosophisch.

      Mitternachtsmaedchen schrieb:


      Und die erkenne ich eben in den mir bekannten D/s-Beziehungen tatsächlich als Basis.

      Nicht umsonst beginnt das Spiel von Dominanz und Submission meistens im Bett (also, metaphorisch) und breitet sich von da aus in andere Lebensbereiche aus.
      Nein, ich kann für mich behaupten, ich würde erst gar nicht im Bett landen wenn nicht mein Kopf vorher eben genau von dieser Dominaz abgeholt würde.

      Mitternachtsmaedchen schrieb:

      ...weil Er für mich verdammt sexuell attraktiv ist. Und das ist Er deswegen, weil Er mich unterwirft und beherrscht.
      @Causa11 Aber das gilt für mich offensichtlich ebenso. :D

      Mit dem Beginn von D/s im Schlafzimmer meine ich, dass meistens die ersten BDSM Handlungen zwischen zwei neuen Partnern sexuell geprägt sind, bevor es in den Alltag übergreift. Im Kontext auf das Thema dieses Threads bezogen.
      Vorweg: Ich gehe bei der Frage von DS im Rahmen einer BDSM-Beziehung aus und für mich bedeutet "auf sexuellen Motiven fußend", daß sexuelle Motive eine der Tragsäulen von DS sein müssen, sprich: Ohne sexuelle Komponente gäbe es kein DS in der Beziehung. Dabei bedeutet für mich "sexuell" nicht "nur" GV, sondern jegliche Erotik und Lust, die meine Geschlechtsorgane in irgendeiner Weise triggern, also mich "wuschig" machen.
      ( :secret: Das hier vorweg so ausführlich, weil ich das Gefühl habe, daß viele in den Beiträgen vorher vieles anders interpretieren, :sofa: )

      Für mich gesehen gebe ich dann ein klares JA.
      Denn ohne sexuelle Motivation würde ich DS nicht wollen. (aber bitte nicht vergessen, daß bedeutet für mich nicht nur GV, sondern alles, was für mich mit meiner Sexualität zu tun hat).
      Ohne sexuelle Motivation würde ich aber auch kein BDSM wollen, :pardon: .
      Es ist in meinem Fall ganz schlicht meine sexuelle Neigung und natürlich fußt dann auch DS darauf.
      Mich erregt es, wenn ich vor meinem Herrn knie, wenn er mich anschaut, während ich nackt vor ihm stehe, wenn er mir befiehlt, ihm ein Glas Wasser zu holen (und dabei die Hände gefesselt habe). Mich erregt es, wenn ich ihn nach dem Duschen abtrocknen, eincremen darf.

      Wie das jedoch bei anderen ist? Keine Ahnung.
      Ichh vermute lediglich, daß es bei den meisten auf sexuellen Motiven beruht. Es sei denn, man ist asexuell. Das ist mir jedoch so fremd, daß ich nicht verstehe, warum man dann überhaupt BDSM ausübt und was es demjenigen in dem Fall bringt. Denn einen Grund muss es auch dann geben, :gruebel: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Mein DS fußt auf sexuellen Motiven. Trotzdem prägt es meinen Alltag auf eine Weise, die auf den ersten Blick nichts mit meinem Geschlechtstrieb zu tun hat. Auch nicht auf den zweiten. Ich glaube, sehr entfernt, in einem weiten Sinn, hat es trotzdem etwas mit Sexualität zu tun. Allerdings muss ich tief graben, um diese Bezüge zu erkennen.
      Darüber hinaus erlebe ich mich und meine Partner oft als Dienende (mit allen schönen Empfindungen, die das auslösen kann), ohne darin etwas im weitesten Sinn Sexuelles / DS / etwas BDSM-Spezifisches zu sehen. Das darf anders heißen und ist mir nicht weniger wichtig als unser DS.


      Liebe @Mademoiselle,

      dem Irrlicht ist es eine Freude, zu lesen, wie du deine Gefühle erkundest und mitteilst. Das Erlebnis dieser besonderen, stillen Eleganz und Passung, die sich beim Dienen einstellen kann - vielleicht fehlen uns letztlich die Worte, um es in eine verbale, nicht-poetische Form zu gießen.
      Mir scheint, dass auch der eine oder andere Dom diese Form des Dienens umfassend zu fühlen vermag. Mitsamt der Empfindung von Ehre, der zu sein, der dem Gegenüber in diesem Moment einen Dienst erweist. Das Machtgefälle, über das wir im BDSM-Kontext sprechen, dreht sich dadurch nicht um.
      @Eiskalter Engel hat mir, bevor wir uns zum ersten Mal zusammen gebettet haben, die Schuhe ausgezogen. Achtvoll, nicht beiläufig. Meinem Respekt vor ihm als Dom hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil.
      In besonderen Empfindungen beim Dienen sehe ich nicht unbedingt Submission im BDSM-Sinn. Ich glaube, Subs, Doms, Switcher, Fetischisten, Nicht-BDSMler, schlicht: Menschen jeder Couleur sind dazu fähig.

      Beste Grüße
      Frl. Irrlicht

      Feuerpferd schrieb:


      Mich erregt es, wenn ich ihn nach dem Duschen abtrocknen, eincremen darf.
      Ich mache jetzt mal den Advocatus Diaboli, wäre genau das nicht ebenfalls eine erotische Geschichte in einer Vanillabeziehung?

      Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich tue mich einfach schwer damit dem einen das Fußen auf sexueller Motivation zu- und dem anderen abzusprechen. Eine Vanillabeziehung funzt doch unter dem Strich genauso viel oder wenig wenn die sexuelle Komponente fehlt.

      Vielleicht ist das anders wenn man es als reine Spielbeziehung auslebt aber selbst dann müsste zuerst mal die geistige Devotion bei mir geweckt werden bevor die sexuellen Begierden erwachen.

      So kann ich die Ausgangsfrage für mich nur mit nein beantworten.
      D/S ist für mich definitiv sexuell geprägt. War ich früher zu Vanillazeiten eher die dominante, bzw. richtungsweisende Person nach außen hin, so sah es damals im Bett schon ganz anders aus.
      Für Außenstehende hatte definitiv ich das letzte Wort bei wichtigen Entscheidungen, im Bett mochte ich es anders (waren zu dem Zeitpunkt ja auch schon lange, seit frühster Jugend solche Phantasien vorhanden).

      Heut zu Tage könnte ich mir 24/7 oder TPE durchaus vorstellen, nur ist meine Verlobte noch nicht so weit. Hoffentlich wird es einst anders sein.

      Also ja, D/S ist sexuell geprägt, meine Meinung.

      Causa11 schrieb:

      Ich mache jetzt mal den Advocatus Diaboli, wäre genau das nicht ebenfalls eine erotische Geschichte in einer Vanillabeziehung?
      Und? Jetzt bin ich verwirrt, X/ ?(
      Klar kann das auch ein erotischer Moment in einer Vanillabeziehung sein, ^^
      Nur ist meine Intention eine andere
      Für mich ist das dann ein Bestandteil/ein Ausdruck des Machtgefälles, in einer Vanillabeziehung hat das damit nichts zu tun, ist vielleicht zB ein Ausdruck liebevoller Zuneigung, ist also auch erotisch.
      Ich verstehe nicht, warum das dann bedeuten sollte, ich würde einer Vanillabeziehung die Erotik absprechen, :gruebel: .
      Ist für mich kein Ausschlußkriterium.
      Nur, weil es für mich als DS erotisch ist, sage ich doch damit nicht, daß dasselbe für Vanillas unerotisch ist.
      Das interpretierst Du so, war aber nicht von mir so geschrieben.
      Und ich glaube auch nicht, daß die Ausgangsfrage so gemeint war, :gruebel: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Causa11, Ich denke, eincremen war da kein glückliches Beispiel.

      So wie ich das verstehe ist "ein Glas Wasser holen" das bessere Beispiel. Ist in einer Vanilla-Beziehung eher unerotisch, fällt da aber auch nicht unter DS, weil da ein tatsächliches oder zumindest gefühltes Machtgefälle fehlt.

      Aber @Feuerpferd hatte ja geschrieben, das sowohl "Wasser holen" als auch "eincremen" einen erotischen Moment darstellt. Was also ihre Meinung unterstreichte, dass ihr DS auf sexuellen Motiven basiert.

      Letztendlich ist die Frage, wie sich irgendwas anfühlt, sowieso nicht objektiv zu beantworten. Jemand, der häusliche Gewalt erlebt, wird sich bestimmt wieder anders darüber äußern, wie es ist ein Glas Wasser für den Partner zu holen. Das hat dann zwar nichts mehr mit BDSM zu tun, da es hier ein erzwungenes Machtgefälle gibt. Objektiv geht um den gleichen Sachverhalt, aufgrund unterschiedlicher Erfahrung aber anders "bewertet".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mike78 () aus folgendem Grund: Klarer formuliert.

      Ich glaube, dass hier teilweise aneinander vorbeigeredet wird.

      Nur, weil mein DS im weitesten Sinn sexuell motiviert ist, heißt das nicht, dass mein Herr mich für sich gewonnen hat, ohne meinen Geist ins Boot zu holen. Es heißt auch nicht, dass nur niedere Instinkte eine Rolle zwischen uns spielen.

      Rudolf schrieb:

      Für mich kann ich sagen, das Sex zwar wichtig ist, aber es noch so viele ander Dinge in der Bezihung gibt, Nähe, Zärtlichkeit, Fürsorge um einige zu nennen, die genauso wichtig sind.
      Das ist bei uns auch so. Aber obwohl ich ihn 24/7 als meinen Herrn ansehe, nenne ich nicht alles, was in der Beziehung zu ihm Bedeutung hat DS. Ich sehe keinen Grund darin, neigungs-unabhängige Bedürfnisse oder Gefühle DS zu nennen, nur weil ich sie als Sub empfinde, und er mein Dom ist. Mein DS ist (nicht immer offensichtlich) sexuell motiviert, aber das bedeutet nicht, dass ich mich ihm gegenüber nur sexuell motiviert verhalte. Auch nicht, dass ich keine hehren Gefühle für meinen Herrn hege. Nur nenne ich das nicht DS. Liebe darf auch zwischen Sub und Dom einfach Liebe heißen, Zärtlichkeit darf stinknormale Zärtlichkeit sein usw. Trotz permanentem Machtgefälle muss ich nicht alles, was zwischen uns stattfindet DS nennen. Ich lieb ihn einfach. Ganz banal und un-DSig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Frl. Irrlicht () aus folgendem Grund: Wiederholung entdeckt und umformuliert.