ist Status relevant?

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      Mitternachtsmaedchen schrieb:

      Im Gegenzug: Ein Mann, der all diese Statussymbole gern hätte, diesen Status aufgrund irgendwelcher Defizite nicht erreicht, jemand der also potentiell unzufrieden ist mit seinem Leben ohne die Kraft zu haben, das zu ändern, der kommt für mich als Dom nicht in Frage. Da kann ich ihn menschlich noch so mögen und Verständnis haben - es fehlen die Charaktereigenschaften, denen ich mich vertrauensvoll unterordnen kann.
      Ich stimme againstallodds voll zu, dass ist ein Kernpunkt. Die Frage ist nur, ob das "Dominanz spezifisch" ist. Ich zum Beispiel würde das für eine Sub genau so sehen, und zu einem gewissen Punkt auch bei gar nicht sexuellen Beziehungen, also zum Beispiel bei Freunden, oder wenn ich über Werte nachdenke die ich eventuell Kindern vermitteln wollte. Ist die innere Stärke zu finden das Leben so zu leben wie man will, und seine Ziele zu erreichen (sofern möglich natürlich), für euch besonders für eine/n Dom wichtig?

      Tocken1978 schrieb:

      Das geht schon damit einher das eben dort wo mehr Geld ansässig ist, sich mehr Möglichkeiten bieten.
      Ich denke das du damit vor 100 Jahren zu 100% recht gehabt hättest, aber im heutigen Westen nicht mehr unbedingt. Ich glaube wenn man in Deutschland aufwächst und genug Geld hat das die eigenen Kinder halbwegs guten Zugang zum Internet und die Möglichkeit für ein paar Hobbys in Vereinen haben sind (fast) alle Möglichkeiten offen.

      Vor 100 Jahren hat es noch einen riesigen Unterschied gemacht ob man zum Beispiel Zugang zu Büchern hatte oder nicht, aber heute hat (fast) jeder Zugang zum Internet und damit bei genug Eigeninteresse Zugang zu allem.

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      Mir gefällt die Diskussion in dem Thread hier sehr gut :)

      Ich will von meiner Seite auch noch ein paar Dinge sagen, nachdem ich nochmal über die Frage geschlafen habe, und mir gerade den Thread durchgelesen habe.

      1. Geld

      Für mich ist Geld=Sicherheit und Geld=Zeit. Wäre leicht mich hier falsch zu verstehen, denn ich denke nicht das Zeit=Geld ist, sondern nur anders herum. Für mich ist der Zweck von Geld sich Sicherheit zu kaufen, sei es in Form einer sicheren Wohngegend, eines sicheren Autos, gesunden Essens, etc. Und zweitens ist Geld dafür dar sich Zeit zu kaufen, also andere Leute dafür zu bezahlen die Dinge zu machen die man nicht machen will.

      Sobald ich also genug Geld hätte um halbwegs Sicher zu leben, und nicht an einer Last von unangenehmen Aufgaben ersticke ist in meinen Augen genug Geld vorhanden. (Mit Geld ist hier eigentlich eher Ressourcen abstrakt gemeint).

      An Luxus habe ich wirklich keinerlei Interesse. Wenn andere Menschen das anders sehen, von mir aus, die können mit ihrem Leben natürlich machen was sie gerne wollen, aber ich denke besonders anziehend fände ich eine Frau die stark auf Luxus und dementsprechend auf "Anzeichen" von Reichtum wie Autos und dergleichen achtet wohl eher nicht.

      2. Stellung

      Ich denke hier muss man unterscheiden (zumindest zu einem gewissen Punkt) in empfundene und funktionale Stellung.

      Mit empfundener Stellung meine ich die implizite Rangordnung einer Gruppe, zum Beispiel wenn ein Fußball Team zusammen ausgeht und der Anführer des Fußball Teams auch dort vorgibt wo man hin geht, was man macht, etc. Also eine implizite Position in einer Gruppe die von außenstehenden (durch Körpersprache etc.) so wahrgenommen wird.

      Ich denke das diese empfundene Stellung einen sehr großen Einfluss darauf hat wie man andere Menschen (unter-)bewusst wahrnimmt.

      Mit funktionaler Stellung meine ich das in unserer modernen und komplexen Gesellschaft die empfundenen, impliziten Rangordnung wie zum Beispiel in einem Sportverein vorhanden oft nicht mit der echten funktionalen Macht verknüpft sind (manchmal natürlich schon). Ich denke funktionaler Einfluss in dem Sinne hat wesentlich weniger Einfluss auf die Wahrnehmung eines Menschen als die Stellung die man beobachtet wenn die Person mit dem Freundeskreis zusammen unterwegs ist.

      Ich für meinen Teil kann dazu wenig sagen, weil ich nicht wirklich viel Interesse an stark hierarchisch organisierten Gruppen hatte.

      Lg
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.
      Für mich persönlich bedeutet Status:

      Hat derjenige etwas aus seinem Leben gemacht?
      Hat er sich weiterentwickelt? Auch aus schwierigen Startsituationen oder Zwischenstationen heraus?
      Ist er beliebt, gesellschaftlich angesehen? Hat er Freunde?

      Status bezieht sich in meiner Definition also auf das Ansehen und ja, das ist mir wichtig.
      Ich könnte mit niemandem zusammensein, der nicht mit beiden Beinen fest im Leben steht
      oder der überwiegend schief angeguckt wird wegen seines Verhaltens/Charakters
      oder auf Kosten anderer lebt, obwohl es im Rahmen seiner Möglichkeiten läge, dies zu ändern.

      Materielles kann ganz nett sein, Hauptsache beide können zusammen ihr Leben genießen,
      dazu müssen es jedoch keine mehrstelligen Summen oder irgendwelche Besitztümer sein. :hubschrauber:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      LaermMachtSpass schrieb:

      Mitternachtsmaedchen schrieb:

      .....
      Einen Doktortitel zum Beispiel bekommt man nicht geschenkt, dafür ist erst mal eine bewusste Entscheidung zugunsten der eigenen Karriere nötig und dann jahrelange konsequente Arbeit und auch die Aneignung von Spezialwissen.
      Nun ja....ich kenne mindestens 2 Subs mit Doktortitel (einmal Führungsposition und einmal Selbstständig) aber nicht einen Dom.
      1.) Mitternachtsmädchen hat in keinster Weise angedeutet, dass Subs keine Doktortitel haben kônnten (eine solche Behauptung wäre auch selten dämlich). Was genau möchtest Du mit Deinem Post ausdrücken?

      2.) Ich finde Frauen mit Status super - am liebsten als sub.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gentleFrederick ()

      gentleFrederick schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:

      1.) Mitternachtsmädchen hat in keinster Weise angedeutet, dass Subs keine Doktortitel haben kônnten (eine solche Behauptung wäre auch selten dämlich). Was genau möchtest Du mit Deinem Post ausdrücken?
      2.) Ich finde Frauen mit Status super - am liebsten als sub.
      1. Sie sagte das gerade ein Doktortitel und das erlangen Selbigen eine "gewisse Dominanz bejaht". Dominanz <-> Sub ???
      Ich bezog mich darauf was sie geschrieben hat und nicht darauf was sie nicht geschrieben hat.

      2. dein persönlicher Geschmack........man kann auch einen Anderen haben......
      @LordMarlboro

      LordMarlboro schrieb:

      Ich denke das du damit vor 100 Jahren zu 100% recht gehabt hättest, aber im heutigen Westen nicht mehr unbedingt. Ich glaube wenn man in Deutschland aufwächst und genug Geld hat das die eigenen Kinder halbwegs guten Zugang zum Internet und die Möglichkeit für ein paar Hobbys in Vereinen haben sind (fast) alle Möglichkeiten offen.

      Vor 100 Jahren hat es noch einen riesigen Unterschied gemacht ob man zum Beispiel Zugang zu Büchern hatte oder nicht, aber heute hat (fast) jeder Zugang zum Internet und damit bei genug Eigeninteresse Zugang zu allem.
      Ich gebe Dir mal den Hinweis dazu den Du selbst schon mit reingeschrieben hast ;) .
      genug Geld

      Sofern das der Fall ist ja :yes: ! Ob eine alleinerziehende Mutter mit Hartz 4 das allerdings auch so sehen würde :gruebel: .
      Da hadere ich dann doch ein wenig das generell so zu sehen.

      Zu Punkt 2 sehr spannend

      LordMarlboro schrieb:

      Mit funktionaler Stellung meine ich das in unserer modernen und komplexen Gesellschaft die empfundenen, impliziten Rangordnung wie zum Beispiel in einem Sportverein vorhanden oft nicht mit der echten funktionalen Macht verknüpft sind (manchmal natürlich schon). Ich denke funktionaler Einfluss in dem Sinne hat wesentlich weniger Einfluss auf die Wahrnehmung eines Menschen als die Stellung die man beobachtet wenn die Person mit dem Freundeskreis zusammen unterwegs ist.
      Das manchmal hat dich gerade gerettet :D . Beispiel da ich Spielmacher war. Eine Position die diverse Eigenschaften verlangt. Du leitest das Team auf dem Platz, dass ist aber nur eine dieser Aufgaben die dazu gehört.
      Das Leiten setzt allerdings voraus das die anderen Willens sind auch auf Dich zu hören. Hier sind wir bei den Empfindungen angelangt. Empfindet der andere nicht das ist der der Chef auf dem Platz, auf diesen habe ich zu hören, kann hier der Spielmacher soviele Anweisungen geben wie er will. Die Position ist mit Macht verknüpft die Ausführung dieser aber letztlich nicht, bzw. erst dann sofern der andere den Anweisungen folge leistet.

      Die empfundene Stellung kann in der Tat dafür sorgen das man sich herablassend Verhält. Das ist dann aber auf die Person selbst bezogen. Bei einer Gruppe oder einem Team
      setzt dies erst mal voraus das die anderen Willens sind auf die Person zu hören. Wobei dieser Aspekt oft auch mit Arroganz verwechselt wird.
      Wenn man von unten nach oben Blickt wirkt vieles Arrogant, was es nicht zwangsläufig ist. Auch Autoritäres wird häufig damit verwechselt.

      Eine weitere Form gibt es auch noch. Wie ist es denn mit der Dominanz des Stärkeren ? Durch Angst kann auch letztlich Dominanz entstehen wenn auch im eher schlechtem Sinne.
      Hier ist das hören und folgen des anderen Partes durch Angst getrieben. Die Stasi hatte dies in nahezu Perfektion ausgeübt.
      Letzteres wäre allerdings nicht mehr BDSM Konform da die Freiwilligkeit nicht vorhanden wäre.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      @Tocken1978
      1.

      Ich geb dir voll recht, die alleinerziehende Harz 4 Empfängerin hat, natürlich, nicht genug Geld, deswegen ist sie in meiner Aussage ja auch nicht angesprochen.

      Ich meinte nur, man muss im heutigen Westen wirklich nicht "reich" in dem Sinn sein, um seinen Kindern fast (!) alle Möglichkeiten was Wissen, Bildung, Hobby Findung, etc. zu eröffnen. Die Einstellung der Eltern ist da viel relevanter.

      2.

      Mit meinem Punkt zum Unterschied zwischen "empfundener und funktionaler Macht" meine ich etwas sehr spezifisches, ich probiere es an einem Beispiel klar zu machen.

      Nehmen wir mal den "empfunden dominantesten" Typ den man sich vorstellen kann. Der Mann ist ein netter Kerl, wohnt in einer kleinen Stadt irgend wo in Deutschland. Er ist körperlich stark und attraktiv, ist in vielen verschiedenen Gruppensportarten aktiv und ist dort immer in der führenden Rolle. Er macht Kampfsport und ist wirklich gut darin, sagen wir mal der mit dem höchsten Rang in der Stadt. Er arbeitet selbstständig und kontrolliert ein Unternehmen mit 30-40 Leuten, er hat seine privaten Angelegenheiten fest im Griff, ist dominant im Auftreten, hat in der Gegend mit am meisten Geld, schönes Haus und Auto, etc.

      Diese Person ist das was ich als "empfundene Macht" beschreiben würde, wenn jetzt eine Frau die dominante Typen mag in eine Bar geht und den da mit seinen Freunden sieht, ihn weil man ihn in der Stadt kennt ein bisschen kennt, fände sie ihn wahrscheinlich attraktiv.

      Auf der anderen Seite eine Person die wirkliche Macht hat. Sagen wir mal ein völlig unsportlicher, sozial völlig unfähiger Typ, unattraktiv, mit diversen persönlichen, psychischen und familiären Problem. Weder hat er einen funktionalen Freundeskreis der ihm Wertschätzung entgegen bringt, noch kann er gut mit Frauen umgehen. Jetzt hat dieser Mann aber vielleicht Mathematik und Politik studiert, und sitzt irgend wo in einer wichtigen Rolle in einem Keller des amerikanischen Außenministeriums und ist dort dafür verantwortlich die Planung der amerikanischen Pläne für Südamerika bis 2050 zu koordinieren. Dieser Mann hat im Vergleich zu dem ersten Kerl wesentlich mehr funktionale Macht, aber das sieht man ihm eben nicht an.

      Funktionale Macht ist eben eine abstrakte Größe, während die "empfundene Macht" in meinen Augen aus der Körpersprache/Tonlage des direkten sozialen Umfelds ausgeht.

      Wie gesagt kann sich das natürlich überlappen, tut es aber oft nicht.

      3.

      Ich unterscheide in Macht durch Kraft, also reine körperliche Überlegenheit (Vergewaltigung), in Macht durch Angst, oder wie ich es nennen würde Tyrannis (Diktator lässt irgend eine Frau auf sein Zimmer bringen, die wahrscheinlich aus Angst so oder so machen wird was er sagt, aus Angst), und zuletzt Macht durch Zuneigung/Liebe/Devotion (in meinen Augen DS aber auch gesunde Dominanz Rangordnungen wie zum Beispiel im Sport, oder zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern).

      Mir ist natürlich klar das bei jeder dieser Formen auch ein Teil der anderen mitschwingen kann (Subs die körperliche Überlegenheit mögen, "Liebe" in Form eines Personenkults für den Diktator, eine Gewisse "gesunde" Angst z.B. vor Strafen durch Eltern), es ist also keine scharfe sondern eine weiche Grenze die ich trotzdem wichtig finde.

      Lg

      PS: Macht durch Liebe/Zuneigung/Devotion nenne ich "Autorität"
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.

      gentleFrederick schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:

      Nun ja....ich kenne mindestens 2 Subs mit Doktortitel (einmal Führungsposition und einmal Selbstständig) aber nicht einen Dom.
      1.) Mitternachtsmädchen hat in keinster Weise angedeutet, dass Subs keine Doktortitel haben kônnten (eine solche Behauptung wäre auch selten dämlich).
      In absolut keinster Weise würde sie so etwas andeuten, danke @gentleFrederick ! :D

      Es ist nur so: Immer wenn es um Status geht, kommen ganz schnell die Stimmen, die es als oberflächlich abwerten, wenn jemand Wert darauf legt.
      Dabei finde ich das wiederum ziemlich oberflächlich gedacht, weil eben oft genau die Eigenschaften nötig sind, um sich diesen Status zu erarbeiten, die auch die Grundlagen einer Führungspersönlichkeit sind.

      Deswegen der selbst erworbene Doktortitel als Beispiel und nicht der ererbte Adelstitel.

      Und sogar wenn die Villa, die Yacht und das Faible für massgeschneiderte Anzüge jemandem von Geburt an zuteil wurden: Reichtum bedeutet Macht. Macht ist offenkundig attraktiv.
      Warum ist es so verwunderlich, wenn viele Subs von ihrem Prinzen träumen, der ihnen die absolute Überlegenheit bietet?

      @Orchid war es glaube ich, die weiter oben vom Aschenputteleffekt gesprochen hat. Das trifft es ganz gut.

      Damit will ich nur reflektieren, warum diese Sehnsucht nicht grundlos doch so weit verbreitet ist.
      Ich selbst habe mich in allen möglichen Kreisen bewegt und die Erfahrung gemacht, dass es sowohl unter Grafen als auch unter Handwerkern Idioten und Gentlemen gibt. Aber das wissen wir alle längst und darum geht es hier ja auch nicht. ;)
      Vorweg: Ich spreche nur für mich.

      Mitternachtsmaedchen schrieb:

      weil eben oft genau die Eigenschaften nötig sind, um sich diesen Status zu erarbeiten, die auch die Grundlagen einer Führungspersönlichkeit sind.
      Mir ist es nicht wichtig, ob mein Herr in der Lage ist, z. B. in einer Führungsposition zu arbeiten und anderen dort Anweisungen zu geben, damit im Betrieb alles läuft. Mir ist wichtig, dass er mich führen kann. Und meiner Meinung nach setzt dies nicht voraus, dass er das auch bei/mit anderen kann - deshalb ist es mir egal.


      Mitternachtsmaedchen schrieb:

      Reichtum bedeutet Macht. Macht ist offenkundig attraktiv.
      Ja, es nehmen wohl wirklich viele so wahr - was ja auch ok ist. Auf mich trifft das irgendwie nicht zu. Jemand, der 'etwas zu sagen' hat (im Beruf oder wo auch immer), hat so erstmal keine attraktive Wirkung auf mich - jedenfalls nicht deswegen. Vielleicht aus anderen Gründen, aber nicht, weil er Macht hat. Ich weiß auch nicht, warum, aber es spricht mich nicht an. Natürlich ist es toll, wenn jemand fleißig und engagiert ist, viel Zeit und Arbeit in etwas investiert und erfolgreich ist. Das kann ich u. U. auch bewundern, aber es macht ihn für mich noch lange nicht in dem Sinne attraktiv, dass ich weitergehendes Interesse an ihm habe. Das ergibt sich für mich viel mehr aus emotionalen Dingen wie seinem Einfühlungsvermögen und zwischenmenschlichen Belangen wie Loyalität, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Aufrichtigkeit im Umgang mit anderen.

      Auf BDSM bezogen: Für mich ist das Wichtigste, dass er mich 'im Griff' hat, also so mit mir umzugehen weiß, dass ich ihm gerne (und aus Liebe) folgen und dienen möchte.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Alles sehr sympathisch und nachvollziehbar, was du schreibst, liebe @Zofe ! <3

      Ich wollte nie verneinen, dass die Gesetze von Anziehung und Liebe, auch und vielleicht besonders im BDSM-Kontext, ganz eigenen Parametern unterworfen sind, die höchst individuell sind.

      In Bezug auf das Thema habe ich nur versucht, relativ sachlich herauszufinden, warum Status eben doch nicht grundlos so attraktiv ist.

      In Bezug auf meine eigene Beziehung: Der erste und einzige Mann, der bei mir den Wunsch auslöst, mich wie ein Hündchen zu seinen Füssen zusammenzurollen, dem sind Statussymbole extrem egal, der zeigt im Job nur mäßigen Ehrgeiz und der wird niemals eine Yacht haben.

      Aber da steht eben eine Lebensphilosophie dahinter, die ich respektieren kann. Sein Ehrgeiz kommt in seinem Kampfsport zum Vorschein, wo er es durchaus zu einer Art Meisterschaft gebracht hat. Das verleiht ihm schon eine Art Macht ( da hatte @LordMarlboro einige interessante Gedanken dazu) und diese in Kombination mit der körperlichen Überlegenheit mir gegenüber... macht ihn so was von sexy für mich! Sorry, bevor ich jetzt extrem ins Schwärmen gerate: Ja, ich bin eben verliebt. :love:

      Also ja, ich spreche auf Macht an. Auf Status durchaus auch irgendwie. Es gibt mir immerhin ein Gefühl von Sicherheit, dass er mich auch materiell versorgen könnte, wenn er das so entscheiden würde.

      Aber warum jetzt genau dieser Mann meine Sub herausgekitzelt hat - das verstehe ich rational auch nicht. :pardon:
      Für mich spielt gesellschaftlicher Status im Prinzip keine Rolle, sofern der Charakter stimmt, sofern wahre Liebe bzw. wahre Sympathie und gegenseitiger Respekt vorhanden sind.

      Ich sehe höchstens die Gefahr, dass es bei sehr gravierenden großen Statusunterscheiden (wenn einer z.B. über sehr viel mehr Geld verfügt als der andere) zu einem subtilen Abhängigkeitsverhältnis kommen kann, das im schlimmsten Fall sogar das Einvernehmlichkeitsgebot beim BDSM konterkarieren kann. Muss natürlich nicht zwangsläufig passieren.
      Also, ich hab täglich die Wahl zwischen dem freundlich flirtenden Kassierer, den kaum jemand richtig anguckt, und dem flirtenden Kollegen, vor dem täglich hundert Leute zuerst den metaphorischen Hut ziehen. Man hat durchaus die Wahl, nach oben oder nach unten zu gucken bei der Domwahl, @Dalina

      LordMarlboro schrieb:

      PS: Macht durch Liebe/Zuneigung/Devotion nenne ich "Autorität"

      Nennt man eigentlich Macht durch Ermöglichung

      Die Machtverhältnisse werden ohne Machtkämpfe einvernehmlich verschoben. Für welche Bereiche des Beziehungsalltag das zutrifft, bleibt jeden Paar selbst überlassen.


      Formen von Macht in der (Vanilla) Partnerschaft
      • Macht durch Zugriff auf bestimmte Mittel
      • Macht durch Geld
      • Macht durch Wissen, Fähigkeiten
      • Macht durch Information
      • Macht durch Beziehung
      • Macht durch den beruflichen oder gesellschaftlichen Status
      • Macht durch physische Aspekte
      • Macht durch persönliche Ausstrahlung, Charisma
      Wer Macht besitzt oder zugesprochen bekommt und sie ausübt, kann das auf unterschiedliche Weise tun
      • Macht durch Belohnung, beispielsweise über materielle oder finanzielle Belohnung, durch die Gewährung von Aufmerksamkeit, Zuwendung oder Lob.
      • Macht durch Bestrafung oder Zwang, beispielsweise über körperliche Gewalt, die Zurückhaltung von Belohnung oder durch Ignorieren.
      • Macht durch Passivität. Diese Macht wird beispielsweise ausgeübt, wenn ein Partner schweigt oder nicht reagiert. Ein anderes Beispiel dafür ist, wenn ein Partner dem anderen ein Verletzung oder Verfehlung nicht verzeiht.
      • Macht durch Begrenzung, beispielsweise wenn sich ein Partner vor Übergriffen durch den anderen Partner schützt.
      • Macht durch Behinderung, beispielsweise in dem ein Partner den anderen daran hindert, sich zu entfalten
      Zu deinem Thema:

      Ich würde gerne was anderes schreiben, aber der Status meines Partners spielt auch indirekt eine Rolle bei meiner Partnerwahl. Das hat wenig mit den Reichtümern, sondern vielmehr mit den Möglichkeiten sein Leben aktiv zu gestalten zu tun.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Ich verfolge diesen Thread schon einige Zeit und habe jetzt mal allen Mut zusammen genommen, um zu antworten.
      Ich bin auf meiner Suche auf einige Sub-Anwärter gestolpert, die ich im Nachhinein lieber nicht kennengelernt hätte. Neigungen passen einigermassen, man schreibt hin und her, versteht sich. Und dann entweder beim Fotoaustausch oder beim Kennenlerntreffen: Oh, die Dame ist nicht meine Klasse. Eine einfache Arbeiterin. Das geht ja gar nicht. Und das wurde mir 3 oder 4 Mal auch auf eine sehr direkte, verletzende Art vermittelt.
      Echt zum Kotzen, wenn solche Typen von ihrer Dom *Niveau* verlangen, aber selbst nicht einmal das Niveau haben, jemandem menschlich zu erklären, dass man nicht den Vorstellungen entspricht.

      LadySarah schrieb:

      Und dann entweder beim Fotoaustausch oder beim Kennenlerntreffen: Oh, die Dame ist nicht meine Klasse. Eine einfache Arbeiterin. Das geht ja gar nicht. Und das wurde mir 3 oder 4 Mal auch auf eine sehr direkte, verletzende Art vermittelt.
      Echt zum Kotzen, wenn solche Typen von ihrer Dom *Niveau* verlangen, aber selbst nicht einmal das Niveau haben, jemandem menschlich zu erklären, dass man nicht den Vorstellungen entspricht.
      Liebe @LadySarah danke dass du das erzählst. Auch, weil wir so auch die andere Geschlechterkonstellation lesen, aber vor allem, weil es mutig und berührend ist.

      Umso schwerer ist es, jetzt nachzuhaken. Ich versuche es und es tut mir jetzt schon leid, wenn ich was aufwühle

      Er sieht ein Foto und spricht von "Klasse"? Mag er deine Kleidung, deinen Stil und dein Makeup nicht? Ist natürlich verletztend, aber... Aber... Ist das wirklich "Status"? Hat das was mit deinem Job und deinem Fame zu tun, wie du auf einem Foto wirkst? Oder wirkt dein Blick unterwürfiger als in seinem Kopf, weil du die Kamera höher hältst, als er es von Femdoms gewöhnt ist, o ä? Der Zusammenhang, wie man vom Foto auf Status kommt, ist mir unklar.

      Und beim Kennenlernen, du sprichst von "einfache Arbeiterin". Das betrifft evtl nicht den Status, sondern die Interessen und Bildung und Sprache, was passen sollte, damit man sich blind versteht. Meinen sie vielleicht, dass ihr zu verschiedene Themen hattet und nicht den Status?
      Aus Fotos kann man eine Menge schliessen. Kleidung, die von keiner Edelmarke kommt. Hausbackene Möbel, die ein Stück ins Bild rücken. Und, und, und.
      Und Beruf hat nicht immer mit Bildung zu tun. Ich verfüge über Matura und Teilstudium, weiß mich also sehr wohl angemessen und kultiviert zu unterhalten. Manche Menschen wirft das Leben halt aus der Bahn. Das waren keine verschiedenen Themen, wenn man sich gut unterhält bis zum Zeitpunkt des Kennenlernens bzw. Bildertauschs. Solche Menschen fällen ihr Urteil eben aufgrund von eher elitären Details und sind gegenüber anderen, die ihren Ansprüchen nicht entsprechen, sehr überheblich.
      liebe @LadySarah danke für deine offene Antwort. Jetzt kann ich das besser einschätzen.

      Ja, das ist echt ätzend und krass dann... Tut mir leid. Wenn jemand solche Details mit Klasse verwechselt, haben die eh nur ein Showgirl gesucht und keinen Partner für D/s...

      Line_Sub schrieb:

      Man hat durchaus die Wahl, nach oben oder nach unten zu gucken bei der Domwahl, @Dalina
      Auf einen Menschen nach unten zu schauen wegen seines Berufstandes und überhaupt auf einen Menschen herunterzuschauen ... finde ich menschlich schon sehr daneben. :thumbdown:

      Sorry, aber das musste jetzt aus mir raus.
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Hmmm, ich habe hier nun so viel gelesen und ich denke, dass gerade dieser Thread sehr viel streitbares Potential enthält.

      Sich einen Status zu erarbeiten, sei es in Form von finanziellen Mitteln oder aber Bildung, zeugt für mich von Ehrgeizigkeit.
      Ich selbst bin ein sehr ehrgeiziger Mensch, der wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, es auch durchzieht.
      Ehrgeizige Menschen haben auf mich eine besondere Wirkung, das ist einfach so.

      Jetzt kann aber auch ein Mensch sehr ehrgeizig sein, der keine Matura hat, sondern einen einfachen Hauptschulabschluss.
      Sich in der Gesellschaft zu behaupten und sich durchsetzen, wenn man von ganz "Unten" kommt, zeigt einen anderen Biss, als wenn man das bereits in die Wiege gelegt bekommen hat.

      Menschlich gesehen, finde ich es schwierig einen Partner (mal egal in welchem Kontext) nach dem Status auszusuchen. Ich glaube im Großen und Ganzen sind sich alle einig, dass der Mensch zuerst zählt, bevor es um den Status geht.

      Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass es mir leid tut, wenn man Menschen rein nach dem Status, der Lebensform oder aber dem finanziellen Background beurteilt.
      Dabei geht meines Erachtens die Menschlichkeit verloren.
      Das ist genauso wie wenn man Menschen rein nach der Optik/Alter sortiert und doch passiert das ständig!

      Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, nicht schlau genug, zu schlau- man könnte das endlos weiterführen.

      Ich habe die Begegnung mit dem Mann, der mir das Gefühl gab "Aschenputtel" zu sein, nicht geplant. Als ich ihn kennen lernte war er für mich erstmal Mensch!
      Ein Mensch der lustig war, der eine interessante Lebensgeschichte mit sich brachte und der mich über seinen Stand erstmal im Unklaren lies- da war nix prahlerisches oder überhebliches.
      Diesen Aschenputteleffekt habe ich genossen, ob er für mich allerdings relevant ist bei der Verbindung mit D/s steht auf einem anderen Zettel.
      Wie bereits gesagt, es war der Unterstrich oder das Ausrufezeichen.

      Für mich gilt, zuerst der Mensch, dann der Mensch und zum Schluss nochmal der Mensch, denn wenn man alles andere mal herausstreicht sind wir alle nur Menschen und das Leben kann geben und nehmen, ganz egal wie arm, reich, schlau, dick oder dünn man ist.
      Es sind immer nur Aufnahmen des Momentes und das allerwichtigste ist doch, das man sich mit dem Gegenüber wohl fühlt.
      Wenn man fragt, ob der Status relevant ist, dann sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

      Wenn ich auf der einen Seite ein Dom habe, nett, attraktiv, freunlich, mit den gleichen Neigungen wie man selbst, sympatisch, alles passt super zusammen, aber aus sozial schlechter gestellten Verhältnissen, vielleicht Hartz IV, Hauptschulabschluss, keine Berufsausbildung, aber BDSM- und auch Beziehungstechnisch total auf der gleichen Welle - und auf der anderen Seite habe ich einen oberflächlichen arroganten Schnösel-Dom, mit reichem Papa, Porsche vor der Tür, Yacht im Hafen und Ferienfinka auf Malle, mit Studium und Doktortitel, BDSM-Technisch ein totaler Arsch und nicht beziehungsfähig....

      Dann ist klar, dass die Mehrheit vermutlich sagt: Typ 1. Lieber kein Geld, keinen Status, dafür zwischenmenschlich alles toll.


      Jetzt nehmen wir aber mal Typ 1, bei dem zwischenmenschlich alles super läuft und geben ihm auch mal Geld und Status.

      Wen würden wir denn jetzt nehmen? Typ 1 ohne Geld und Status? Oder den gleichen Typ 1 mit Geld und Status?
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light