ist Status relevant?

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      Shayleigh schrieb:

      Wen würden wir denn jetzt nehmen? Typ 1 ohne Geld und Status? Oder den gleichen Typ 1 mit Geld und Status?
      Ich münz die Frage mal dahingehend um, wie es wäre, wenn ich die Auswahl zwischen zwei Frauen (Switcherinnen) hätte. Charakterlich gleich, aber einmal mit Geld und Status, einmal ohne.

      Ich wäre mir nicht sicher, ob ich tatsächlich derjenigen mit Geld und Status eher zugeneigt wäre. Grund: Wer Geld und Status besitzt, wird sich vermutlich in anderen Kreisen bewegen, sich anderen gesellschaftlichen Konventionen verpflichtet fühlen, sich anders kleiden usw. Ob ich mich damit immer identifizieren könnte, bin ich mir keineswegs sicher. Im Gegenteil. Ein Leben in solchen Kreisen würde sich für mich fremd und komisch anfühlen, da könnte ich nicht mehr authentisch sein:

      Shayleigh schrieb:

      mit reichem Papa, Porsche vor der Tür, Yacht im Hafen und Ferienfinka auf Malle, mit Studium und Doktortitel,
      Ich möchte zwar nicht in ärmlichen Verhältnissen leben, wo man sich nichts leisten kann, die High Society wäre aber auch nichts für mich. Dann lieber mit einer "Durchschnittsverdienerin" in einer 3-Zimmer-Mietwohnung in einem ruhigen Stadtteil, wo man in Ruhe leben und so sein kann, wie man wirklich ist, ohne sich in irgendeiner Richtung verstellen zu müssen.

      Vielleicht ist das jetzt etwas verkürzt wiedergegeben, aber ich könnte nicht in Kreisen leben, die mir von meiner Mentalität her total fremd sind. Geld und Status haben ohne Zweifel ihre Vorteile, könnte für aber auch ein Grund sein zu sagen: Das ist nicht meine Welt, damit kann ich mich nicht identifizieren, dann lieber eine Frau ohne (übermäßig viel) Geld und Status.
      Genau. Ich denke, das vergessen viele Frauen, die sich einen „Statusmann“ wünschen (egal ob im BDSM-Kontext oder nicht)... dass sie sich evtl in Kreisen bewegen müssen, in denen sie sich zumindest Anfangs sehr unsicher fühlen werden, als Außenseiterin betrachtet werden oder sich verstellen müssen und nicht mehr wirklich sie selbst sein können.

      Ich zumindest (Kind von Bildungsbürgertums-Eltern, abgeschlossenes Studium, aber etwas tollpatschig, unsicher, vielleicht auch mal unabsichtlich taktlos) würde mich in Kreisen, wo sehr viel „Haltung“ erwartet wird, fehl am Platz fühlen und ständig das Gefühl haben, unzulänglich zu sein.

      Mit ist mein nicht unbedingt reicher, aber mit Humor und Kreativität gesegneter Mann lieber als einer, der mir finanziell evtl mehr bieten kann, wo ich aber mit einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit und Unsicherheit leben würde. Und ich finde, dass bzgl. Einkommen, Lebensstil und Intelligenz eine gewisse Ausgewogenheit da sein sollte, kein zu großes Ungleichgewicht. Zumindest nicht in einer Partnerschaft.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      @Poetin, da gebe ich dir Recht.

      Das geht aber auch anders herum. Ich z.B. bin im "normalen Mittelstand" aufgewachen.


      Ich würde mich beispielsweise in einem Hartz-IV-Hochhaus mitten in der Großstadt nicht wirklich wohl fühlen und käme mir dort absolut Fehl am Platze vor, fühlte mich eingeengt und käme vermutlich nicht damit klar, dass am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig ist. Denn auch in diesen Kreisen muss man sich zu benehmen wissen, oder man eckt an.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Auch das... mir ist meine Arbeit wichtig, und mit jemandem, der da komplett anders ist (ob Harz 4 oder total alternativer Selbstversorger-Hippietyp in der Wagenburg - ich hatte früher sehr alternative Freunde, zu denen jetzt kein Kontakt mehr besteht, weil man sich so weit auseinandergelebt hat) käme ich nicht zurecht. Deshalb schrieb ich ja auch „Ausgewogenheit“.
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      Elisabeth McNeill
      Ich schreibe entgegen meiner Vernunft nun zum zweiten Mal in diesem thread.

      Zuerst, was ich persönlich unglaublich fand, war die Angabe durch einen kurzen Besuch in einem englischen Forum/Blog, herausgelesen zu haben, in wieweit 'Status" den Doms oder subs sichtbar sein könnte. Der Begriff 'Mehr Schein als Sein' kommt mir in den Sinn dabei.

      Im Unterschied zu Gentledom.de sind fast alle Webseiten (Foren gibt es kaum) auf bezahlter Basis, und nicht gerade billig. Blogs kenne ich sehr wohl, diese sind durch persönliche Empfehlung - word of mouth - bekannt gemacht. Es tümmeln sich dort viele Aspiranten/innen und es wird vieles geschrieben wobei ich die Hälfte der Angaben als fiktiv betrachte.

      Sprachlich ist hier ein grosser Unterschied zu Deutschland. Schon vom Schulalter werden 'Sir' und 'Miss' als Bestandteil der täglichen Sprache einbezogen. Respekt gegenüber den Lehrer/innen.

      Das die Anzahl von Adelstitel höher ist als in Deutschland ist wohl auch bekannt. Es kann durchaus sein, dass ein Sir oder Lord als zukünftiger Dom der Herzenswunsch einer sub ist; wie auch eine 'Zofe' oder Magd ein Ideal einer/s Doms /Domme sein könnte

      Aber wo ist dieser 'Status' online sichtbar. Wenn 'man' sich Sir oder Lord betitelt? Ist es dann glaubhaft? Messe ich dem was ich nur lese grossem Glauben bei?

      Also kurz, ich würde kein überstürztes Urteil fällen was in solchen Blogs als Tatsache steht.

      Für mich selbst zählt der Mensch, die Persönlichkeit, nicht die Herkunft, das Haus oder das Auto.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hamlet_Sir ()

      Auch wenn die Persönlichkeit bei der Partnerwahl bei den meisten im Vordergrund steht, Schecken doch viele, nach meinen Erleben, den Staus des anderen schon beim Kennenlernen ab. Das passiert, vielleicht auch ganz unbewusst, bei den ersten Gesprächen.

      Wenn ich mal das Thema BDSM außen vorlasse, welche Themen schneidet man an beim Kennenlernen an - Freizeit, Hobbys, Urlaub, Interessen, Lebensziele, Träume, Wertvorstellungen?

      Auch ohne das ich nach dem Beruf/Studium oder der Einkommensteuererklärung fragen muss, kann ich mit den Antworten, den Status meines Gegenübers, mit meinen Abgleichen, passt oder passt nicht?
      Eine gute Übereinstimmung im D/s ist eine feine Sache, aber das Leben besteht aus mehr als nur BDSM. Viele wünschen sich einen Partner mit den Sie Ihre Liebe aber auch das Leben teilen können. Gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen schonmal eine gute Basis.
      Wer mit seiner Hände Arbeit, es zu bescheiden Wohlstand gebracht hat, wird sich mit niemandem einlassen der sein Leben nicht im Griff hat. Das hat wenig mit dem Status oder Geld, sondern vielmehr mit den Wertvorstellungen zu tun, die jeder an sein Leben hat.
      Auch wenn mich jetzt einige Steinigen werden, das Leben und besonders die Partnersuche schreibt seine eigenen Geschichten und zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft dann eine große Lücke.
      Das Geheimnis ist nicht, die Schmetterlinge zu jagen, sondern den Garten zu pflegen, so dass sie von alleine kommen - Mario Quintana
      Ich denke, das ist klar. Ich meine eher sowas: ich hatte eine Bekannte, die unbedingt einen Mr. Grey wollte... einen Mann mit Geld, der ihr einen gehobenen Lebensstandard ermöglichen sollte. Danach hat sie auch selektiert. Da sie selber zwar hübsch und nett, aber weder 20-jähriges Armcandy war noch in der selben Liga spielte (sie war halt einfach eine normale Frau mit einem normalen Ausbildungsberuf) wie das Objekt der Begierde, hat es natürlich nicht besonders gut funktioniert.

      Es gibt also solche Frauen, die tatsächlich einen „reichen Mann“ wollen...

      Ps: die Freundschaft hielt nicht so lange. Auch, wenn die Frau nicht direkt oberflächlich war... auch sie und ich hatten zu unterschiedliche Ansichten.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Poetin ()

      Aus meinerSicht: Ich messe den Menschen nicht unbedingt am gesellschaftlichen Stand (Status)
      Das Leben kann den Status sehr schnell verändern, z.B. durch Schicksalsschläge.

      Kann ich jemand wirklich aufgrund seiner finanziellen Lage nach dem Stand beurteilen? Ich behaupte nein.

      Beispielsweise sagt ein Kleid eines Designers rein gar nichts über den tatsächlichen gesellschaftlichen Status aus.

      Ich will in erster Linie den Menschen kennenlernen. :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Ist Status für mein BDSM wichtig? - Jein.

      So wie viele hier, geht es mir zuerst um den Menschen, seine Persönlichkeit. Dann kommt Äußerlichkeiten und zum Schluss der soziale Status. Ich möchte nicht behaupten, dieser hätte keinen Einfluss. Er ist im Vergleich zu anderen Sachen nur nicht so wichtig. Was ihn noch lange nicht belanglos macht.
      Natürlich wäre mir eine hochgebildete, wunderschöne und reiche Frau am liebsten. Erstens hätte ich dann ausgesorgt :whistling: und zweitens dürfte der Kick, wenn Sie sich mir unterwirft noch größer sein. 8o Zumindest stell ich mir das vor. :pardon:
      Vor allem wenn es auch menschlich zwischen uns passt.
      Da ich aber eher mittlerer Mittelstand bin und devote Millionärstöchter sich selten an den Orten rumtreiben an denen ich bin. Was übrigens eine Frechheit ist. :lesen: Und ich ebenso wenig an den Türstehern vorbeikomme, um zu den Millionärinnen zu kommen. ;(
      Tja da bleibt das eher ein Wunschtraum.

      Auf was ich hinaus will ist. Jeder hat denke ich Wünsche und Hoffnungen bei der Partnerwahl. Ob es das Einfühlungsvermögen, das verschmitzte Lächeln, die braunen Haare, die dominante Art oder was auch Immer ist. Und die gebe ich in einem Blog oder Profil an. Das heißt nicht das alle die diesem Bild nicht ganz entsprechen ich nicht zum Partner nehme. Des wegen ist die Frage nach der Wichtigkeit eines gesellschaftlichen Status durchaus sinnvoll. Egal ob da für den Einzelnen herauskommt das er wichtiger als ... oder unwichtiger als … ist.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Status ist für mich insofern relevant, um herauszufinden, wie jemand tickt.
      Ob jemand damit prahlt.
      Oder damit eine Überheblichkeit an den Tag legt (ich weiß das, schließlich bin ich Arzt, Rechtsanwalt, Vollidiot von Beruf).

      Mir persönlich sind die Menschen am liebsten, die sich ihren Platz im Leben erarbeitet haben, damit aber nicht prahlen.

      Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie auch im Bdsm Sinne als dominant oder submissiv wahrnehme, hat damit aber nix zu tun, das läuft bei mir auf einer anderen Ebene.
      Viele Grüße
      safine
      Ich glaube hier mischt sich einiges etwas, Status als solches meint ja tatsächlich nur den gesellschatlichen Status.

      Ist der mir wichtig? Nein ist er mir nicht aber eben nur im gesellschaftlichen Sinne. Natürlich habe auch ich Ansprüche an meinen Partner und die fußen natürlich auch zum Teil auf dem Status quo in dem ich mich selbst befinde. Hier ist mir aber nicht der gesellschaftliche Status wichtig aber mein Partner sollte mir auf mentaler Ebene ebenbürtig sein, was wenig mit gesellschaftlichem Status für mich zu tun hat.
      Oh weh...
      Der Status bestimmt im Alltag extrem viel. Ob einem ein Platz in der überfüllten Bahn angeboten wird, man an der Supermarktkasse vorgelassen wird, man die Straße auch ohne Zebrastreifen überqueren darf oder auch die Partnerwahl:
      Das alles fußt mitunter auf unserem sozialen Status, den wir nach außen widergeben. Durch Kleidung, Frisur, Bewegungsbild und diversen anderen Dingen. Es ist uns als Menschen auch kaum möglich das nicht zu tun, denn in jedem von uns laufen ganz bestimmte Prozesse ab, die uns auf den Arterhalt hin steuern. Und die bestimmen mehr die Partnerwahl als wir es wahrhaben wollen. Auch wenn wir uns einreden, dass es nicht so ist. Als Menschen sind wir Sklaven unserer Natur.
      Männer springen unterbewusst auf eine bestimmte Relation zwischen Hüfte und Taille an, dafür haben Frauen ein Sicherheitsdenken, das den meisten Männern fast schon fehlt, und ziehen die sicherere Option der unsichereren vor. Wenn das auch nicht zu 100% auf jeden zutrifft, aber der Großteil der Menschen ist eben so.
      Und wir können nicht alle die Ausnahme von der Regel sein. Sonst gäbs ja den Regelfall nicht.
      Erst in Leid und Ekstase offenbaren Frauen ihre wahre Schönheit.

      Master Bruce II schrieb:

      Oh weh...
      Der Status bestimmt im Alltag extrem viel. Ob einem ein Platz in der überfüllten Bahn angeboten wird, man an der Supermarktkasse vorgelassen wird, man die Straße auch ohne Zebrastreifen überqueren darf oder auch die Partnerwahl
      Ich widerspreche nur ungern aber gerade Deine gewählten Beispiele aus dem Alltag haben für mich wenig mit Status im Wortsinn zu tun sondern allenfalls mit Sympathie, lasse ich den netten kleinen Jungen an der Kasse vor weil er so putzig ist ... Und die Straßenquerung haben wir wohl schon fast alle begangen. Sehen wir die Partnerwahl als Überlebensstrategie würde Frau wohl das potenteste „Männchen“ wählen. Insofern kann ich den Teil der Partnerwahl nachvollziehen, dass Frauen selten unter dem eigenen Status eine feste Partnerschaft eingehen, wobei es auch da wieder die eine oder andere gibt, die ausbricht und auf den vermeintlichen „Badboy“ steht. Ich kann mich nur wiederholen mein Partner muss mental meinem Level entsprechen, der Status im eigentlichen Sinn ist mir da herzlich egal.