Dominanz mit Hindernissen

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      Dominanz mit Hindernissen

      Hallo zusammen,

      bei dem Thema, das ich hier anschneiden möchte, geht es um den Begriff der Dominanz, bzw. eine Unterminierung der Dominanz.

      Sich zu unterwerfen bedeutet eine Dominanz anzuerkennen, zum dominanten Partner aufzuschauen.

      Was könnte eine Dominanz unterminieren?

      Aus dem Bauch heraus könnte man meinen, eine unterschiedliche Körpergröße zwischen dem passiven und dem aktiven Part, bei dem der aktive Part kleiner ist als der passive, wäre eine Unterminierung.

      Erfahrungswerte aus dem Umfeld zeigen aber, dass das nicht der Fall sein muss.

      Ein gemeinsames Lachen während einer Session wird sicher die momentane Atmosphäre stören, aber kaum die generelle Dominanz untergraben.

      Aber - konkretes Beispiel:

      Wie ist es, wenn der aktive Part stottert???

      Ist das eine Unterminierung der Dominanz oder vielmehr ein Problem des/der Passiven?

      Wie seht ihr das?

      Und was könnte man noch als Unterminierung der Dominanz ansehen?

      Liebe Grüße

      DominusBremen
      Zu dem Thema stottern habe ich die Frage irgendwie nicht verstanden!
      Wenn sich ein Dom und eine Sub finden, hat der Dom in der Regel bereits gestottert und die Sub dies "akzeptiert" und seine Dominanz anerkannt. Wenn das vorher ein Auschlusskriterium für die Sub war, wäre es ja gar nicht zu der Verbindung gekommen!
      Wenn ich hinke oder schiele wird mich meine Sub so akzeptieren - oder auch nicht.
      Im zweiten Falle ist diese Beziehung aber aus meiner Sicht auch zum scheitern verurteilt.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Für mich kann ich das ganz einfach beantworten.

      Ich bin nun ja niemand, der sich jedem, der sich dominant nennt, gegenüber devot verhält. Da gehört ja einiges dazu und wenn ich jemanden dann als dominant anerkenne, dann untergräbt diese Dominanz nichts, so lange der aktive Part sich nicht menschlich völlig daneben benimmt. Aber dann liegt das Problem auch tiefer.

      Wird diese Dominanz aber durch cholerisches Verhalten (als Beispiel) aufgehoben, dann ist das eine Eigenschaft mit der ich so oder so nicht kann und dann passt es zwischenmenschlich einfach nicht. :pardon:

      Cu_Roi schrieb:

      Pardon, könntest du kurz klarstellen, ob es dir um Rückmeldung zu dem genannten Beispiel (dominanter Part mit Einschränkungen des sprachlichen Ausdrucks) oder um eine Auflistung von Themenkreisen geht, die ebenfalls störend auf ein Machtgefälle wirken könnten?
      Hallo Cu-Roi

      Im Grunde geht es mir um beides.
      Also um das Stottern und um andere potenzielle Unterminierungen der Dominanz
      a) inwieweit wird Stottern als Unterminierung der Dominanz empfunden und warum?
      b) was könnte man noch als Unterminierung der Dominanz ansehen?

      Die Priorisierung würde ich mal auf Stottern legen.
      Aber dazu wäre so ein Grundsatzthema "Unterminierungen der Dominanz" nur auf ein konkretes Beispiel reduziert.

      Liebe Grüße

      DominusBremen

      DominusBremen schrieb:

      Wie ist es, wenn der aktive Part stottert???

      Dazu kann ich aus eigener Erfahrung durchaus etwas sagen. Als Switcher kenne ich beide Seiten, die aktive und die passive. In der passiven (masochistisch-devoten) Rolle stottere ich deutlich weniger als in der aktiven. Ein Grund dürfte darin liegen, dass ich meine aktive Seite erst spät entdeckt und noch wenig Erfahrung darin habe. Von daher bin ich guter Hoffnung, dass sich das noch ein wenig bessert im Laufe der Zeit.

      Ein anderer Punkt sind die gesellschaftlichen Klischees. Stottern wird im Allgemeinen eher mit Schüchternheit und Selbstunsicherheit verbunden (obwohl es das aus sprechpathologischer Sicht nicht ist) als mit Dominanz und Selbstsicherheit. Meine Vermutung wäre, dass man es einem Sub eher zugesteht zu stottern (passt ja so wunderbar ins Klischee) als einem Dom. Weiß ich aber schlussendlich nicht, da ich bisher nur mit professionellen Dienstleisterinnen zu tun hatte.

      Was es mir aber wieder ein Stück einfacher macht: Als dominant im klassischen Sinn sehe ich mich ohnehin nicht, wenn dann würde ich mich eher als sadistisch bezeichnen. Und um z.B. den Rohrstock zu holen und auch zu benutzen, dafür muss man nicht unbedingt viel sprechen, das hab ich bisher immer hinbekommen! :D
      Vorweg : Ich bin keine Sub und habe bisher auch nur bei einem Mann das Gefühl gehabt, mich seiner Dominanz absolut unterwerfen zu können .

      Zugegebermaßen macht seine Stimmlage und Betonung schon einieges aus bzw hatte eine gewisse Macht über mich.
      Insbesondere wenn ich mal nicht hören wollte , wurde mir allein durch seinen Stimmlagenwechsel schnell klar , wenn ich's überstrapaziere. :pardon:

      Zudem konnte er mir mit seiner Stimme aber auch eine unglaubliche Sicherheit vermitteln , in Situationen die fremd waren oder ich mich unsicher fühlte .

      Leider ist es (in meinem Umfeld ) auch so , das stotterer oft schlechte Erfahrungen in der Gesellschaft gemacht haben ,wenn Sie die Worte nicht über die Lippen bringen .
      Und viele werden dann in ihrer verbalen Kommunikation noch unsicherer .

      Da auf mich aufjedenfall der Spruch :

      "Unsicherheit im Befehlen , erzeugt Unsicherheit im Gehorsam" zutrifft ,
      wäre es für mich persönlich wahrscheinlich schwierig- eben weil Stimmlage und "Macht der Worte" für mich sehr viel ausmacht .

      Majasdom schrieb:

      Wenn sich ein Dom und eine Sub finden, hat der Dom in der Regel bereits gestottert und die Sub dies "akzeptiert" und seine Dominanz anerkannt. Wenn das vorher ein Auschlusskriterium für die Sub war, wäre es ja gar nicht zu der Verbindung gekommen!
      Hallo Majasdom,

      Hm….
      Stimmt…

      Dann ist es die eigene Unsicherheit des Doms, der meint, sein Stottern könnte unterminierend wirken.

      Liebe Grüße

      DominusBremen
      Dann "kennt" sich Dom doch aber auch schon als Stotterer. Wenn er sich aber trotzdem als dominant empfindet, wie kann das dann stören.
      Dann wird eben dominant gestottert. Und das meine ich nicht witzig.
      Ich kann nur wiederholen was ich hier in punkto Dominanz schon ein paar mal geschrieben haben.
      Entweder ich BIN dominant, dann ist alles was ich tue dominant. Bin ich NICHT dominant, helfen auf die Dauer auch keine Tricks oder Posen.
      Es wird sicher immer Subs geben, die stottern stört und es als nicht-dominant empfinden. Aber das ist wohl bei allem so, von Glatze über Brille bis zum Bierbauch oder falscher Stimmlage, irgendwer wird sich daran stören. Aber es ist eben meiner Meinung nach kein generelles Problem sondern eine Sache zwischen Dom und der/dem aktuellen Sub.

      DominusBremen schrieb:

      Was könnte eine Dominanz unterminieren?
      Alles das was der andere Part als nicht Dominant empfindet.
      Allertdings ist man auch als Dom ein mensch mit verschiedensten Eigenschaften und die sagen eben Sub zu oder nicht.


      DominusBremen schrieb:

      Wie ist es, wenn der aktive Part stottert???

      Ist das eine Unterminierung der Dominanz oder vielmehr ein Problem des/der Passiven?
      Wenn der aktive Part stottert dauert der Befehl vielleicht länger aber nicht mehr oder weniger.
      Kein Problem von beiden denn die Sub hat sich Dom genauso ausgesucht wie der Dom die Sub, also lag
      dieser Umstand vorher ja schon vor.


      DominusBremen schrieb:

      Wie seht ihr das?
      Dominanz ist für mich die Eigenschaft sich gegenüber anderen durchzusetzen egal in welcher Form letztlich.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      stottern ist ja auch sehr unterschiedlich in der Intensität. Ich denke jemand der sehr stark stottert wird andere Wege finden um schnelle Befehle zu geben ( mach ich auch ohne, dass ich stottere). grundsätzlich werden wohl alle Besonderheiten, die schon beim Kennenlernen klar waren, nicht hinderlich sein. Trotzallem kann jede neue Erkenntnis eine Dominanz konterkarieren, bei mir war es als Sub ein Dom der eine unmögliche Körperhaltung hatte zb.
      Ich empfinde kleinere Menschen oder Menschen mit körperlichen Gebrechen oder Einschränkungen nicht als weniger dominant.

      Entscheidend wäre für mich der erste Eindruck.
      Aber das ist doch grundsätzlich so. Wenn jemand zum Beispiel eine sehr unangenehme Stimme hat, fällt es mir schwer, mich auf ihn einzulassen.

      Das ist aber doch alles subjektiv.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Kurz vorab: Ich finde die Begrifflichkeit des "Unterminierens" nicht ganz glücklich gewählt. Dabei handelt es sich um einen aktiven Vorgang mit dem Ziel etwas zu untergraben. Der submissive Part könnte also z.B. ein Machtgefälle unterminieren, indem er (oder sie) bewußt Anweisungen ignoriert oder dergleichen.
      Im Gegensatz dazu sind körperliche Einschränkungen einfach vorhanden, und wie sie wahrgenommen werden, und welcher Stellenwert dem beigemessen wird, hängt in großen Teilen vom jeweiligen Gegenüber ab.

      Auch die Unterscheidung zwischen Dominanz und Machtgefälle finde ich an dem Punkt wichtig. Wie bereits angesprochen, ist "Dominanz" im sexuellen Kontext zunächst nur das subjektive Empfinden, daß mit Überlegenheit ein Lustgewinn einhergeht. Daran ändern körperliche Einschränkungen natürlich nichts.
      An der Art, wie diese Überlegenheit etabliert, ausgelebt und eingefordert werden kann schon.

      Wenn physische Überwältigung ein zentraler Bestandteil des Lustgewinns ist, hat ein dominanter Part der an einer Myopathie leidet schlechte Karten. Ganz unabhängig von der Frage, wie die Machtverhältnisse innerhalb der Beziehung geregelt sind und von der Wahrnehmung aller Beteiligten, gibt es Situationen, in denen "Einschränkung" zunächst einmal "Unvermögen" bedeutet.

      Ganz ähnlich würde ich Einschränkungen im sprachlichen Bereich einordnen. Mit dem Unterschied, daß Kommunikation nicht notwendigerweise verbal erfolgen muß, und Akzeptanz von Seiten des Partners eine ganze Reihe von Alternativen eröffnet.
      Wenn der Wille sich einzulassen gegeben ist, kann man sicher über Rituale, vorherige Absprachen, Gestik und dergleichen mehr für beide Seiten sehr erfüllende Begegnungen gestalten - ohne daß der dominante Part überhaupt viel sprechen müßte. Womöglich könnte die Notwendigkeit einen Partner zu lesen, der seine Wünsche nicht unbedingt verbal artikuliert, für den ein' oder anderen sogar ein Zugewinn sein. Ein "mehr" an Fokus auf sein Gegenüber, nicht ein "weniger" an Worten.

      Grundsätzlich bleibt unter dem Strich eben die Erkenntnis: Es ist nicht alles mit jedem möglich - und eingeschränkt zu sein bedeutet in vielen Fällen leider, daß weniger mit einer geringeren Anzahl adäquater Probanden möglich ist.
      ich denke eine Person die stottert wird viele andere Möglichkeiten finden um der Dominanz Ausdruck zu verleihen.....Handzeichen zum Beispiel.


      DominusBremen schrieb:

      Ist das eine Unterminierung der Dominanz oder vielmehr ein Problem des/der Passiven?
      für mich wäre es die Wirkung der Dominanz...wenn sie durch Handzeichen bei mir die Wirkung erzielt...alles gut.....


      DominusBremen schrieb:

      Und was könnte man noch als Unterminierung der Dominanz ansehen?
      für mich ganz klar...wenn die Dominanz nicht auf mich wirkt oder zu wenig davon da ist...alles andere...Größe, stottern...oder was auch immer läßt sich mit anderen Lösungen umgehen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo zusammen,

      ich bedanke mich bei allen die geantwortet haben (und die, die vielleicht noch antworten werden)

      Durch hilfreiche Antworten wird der eigene Horizont erweitert.

      Man selber berücksichtigt triviale Aspekte nicht, die im Grunde auf der Hand liegen oder legt den Betrachtungsfokus zu eng.

      Nochmal Danke

      Liebe Grüße

      DominusBremen
      Ich oute mich mal als jemand, dem eine Stimme für die Erotik sehr sehr wichtig ist.

      In meiner Vanillazeit, als ich noch ONS hatte, habe ich trotz Sympathie im Chat darauf bestanden,
      mit demjenigen erst zu telefonieren, bevor wir uns getroffen haben.
      Ja, ich habe einigen abgesagt, weil die Klangfarbe oder der Akzent oder Dialekt mir nicht gefallen haben.
      Und ja, ich war ehrlich, die Männer wussten ja auch, warum ich mit ihnen telefonieren möchte vorher.

      Ich meine zu wissen, dass ich auch abgesagt hätte, wenn dann jemand gestottert oder gelispelt hätte.

      Wenn ich hier mit jemandem schreiben würde und derjenige fesselt mich mit seiner Dominanz,
      könnte das wie ein Kartenhaus zusammenfallen, wenn wir telefonieren und er hat einen Sprachfehler.

      Meintest du das, @DominusBremen?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Isegrim_w_devot () aus folgendem Grund: kursiv gesetzte Worte nachträglich eingefügt

      Mir ist die Stimme auch sehr wichtig. Ich habe 'mal mit einem total sympathischen Mann geschrieben. Beim Telefonat habe ich sofort gemerkt, dass seine Stimme mich nicht packt. Aussehen ist für mich nebensächlich, wenn die Ausstrahlung stimmt. Zu dieser gehört für mich untrennbar die Stimme.
      Es kann ein Wort ausreichen, damit ich auf die Knie gehen möchte.
      Dennoch besteht eine Beziehung ja nicht nur aus Sessions und da hätte ich persönlich große Probleme, wenn der dominante Part einen starken Sprachfehler hätte.
      Das finde ich genauso legitim, als wenn ein Mann sagt, er mag nur schlanke Frauen. Unsere sexuelle Prägung haben wir uns nicht ausgesucht.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Ich stimme dir zu, @magenta...

      Die Klangfarbe der Stimme, ob sie sanft oder hart klingt, gekünstelt oder echt, spielt auch bei mir eine große Rolle. Ich glaube, ein Handicap könnte Lispeln für mich darstellen, das ist natürlich auch nicht böse gemeint und auch dafür wird's Lösungen geben.

      Stottern hingegen nimmt dem dominanten Part für mich nichts weg. Angenommen es würde stören, und ansonsten passt alles, könnte er, hart gesagt, eine Alternative zum Sprechen finden, deren Bedeutung ich eben auf "eigene Gefahr" selbst dechiffrieren müsste.
      Schließlich wäre das Problem mit SEINER Sprache ja MEINE Baustelle. Ihn müsste also nicht kümmern, wie ich Strafe einspare durch schnelles, richtiges Lesen seines Codes in Form von Handzeichen oder fieser...mit Blicken.
      :pardon:

      Wär vielleicht ein ganz reizendes Spiel.
      Guten Morgen zusammen,

      ich kann aus eigener Erfahrung sagen das stottern die Dominanz nicht untergräbt. Ich stotter auch nur selten und während der Session merkwürdigerweise nie sondern eher wenn ich mit der Sub unterwegs bin und normal rede, aber das hat bisher keine gestört und das hat auch nie etwas am Machtgefälle geändert. Es kommt eher darauf an wie du damit umgehst, macht es den Dom selbst unsicher oder sogar wütend, kann ich mit vorstellen das es als Schwäche angesehen wird.

      Also es gilt wie immer sich vorher richtig kennenlernen dann ist das Thema auch schon bekannt und sollte danach selten kein Problem sein. Außerdem sollte der Dom mit sich selbst im reinen sein was das stottern angeht und dazu stehen. Wenn es gar nicht geht, so fand ich die Vorschläge Zeichen anstatt Worte zu nutzen gar nicht schlecht. Eine Session wo kein Wort gewechselt wird, kann auch sehr spannend sein ;)

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Meintest du das, @DominusBremen?
      Liebe Isegrim-w-devot,

      Danke für Deine offene und ehrliche Meinung.

      Ja, genau DAS habe ich gemeint, dass Stottern hier die Dominanz zerstört / zerstören kann.

      Die Stimme scheint - wie formuliere ich das - generell eine gewisse priorisierte Bedeutung zu besitzen.

      Damit meine ich auch das Timbre der Stimme.
      Die Stimme kann schon die "halbe Miete" sein.

      Liebe Grüße

      DominusBremen