Ab wann flirtet man(n)?

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      Orchid schrieb:

      Ich fände es interessant, wenn hier etwas mehr auf die Frage "Wann flirtet Man(n)" (Oder auch Frau) eingegangen werden würde, denn anscheinend sind die Unterschiede in der Wahrnehmung eines Flirts total unterschiedlich.
      Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ich jemanden schon näher kenne oder frisch kennengelernt habe.

      Jemand, der mich schon länger kennt (auch "nur" online) und mir im Überschwang ein Küsschen auf die Wange drückt oder eine Umarmung länger als die übliche Sekunde genießt, darf das. Auch über zotige Witze oder liebevolle Hänseleien würde ich grinsen. Bei jemandem, den ich erst kurz kenne, würde ich schon etwas irritiert gucken und mich fragen, was er jetzt damit bezweckt (flirtet er oder ist er einfach nur distanzlos?).

      Bei Komplimenten kommt es darauf an, um was es sich handelt. Komplimente zu Kleidung oder anderen Äußerlichkeiten oder zu Meinungsäußerungen von mir
      sind eine Sache, die ich auch einer neuen Bekanntschaft vorbehaltslos glauben würde.
      Bei Komplimenten zu (angeblichen, da noch nicht erlebten) Charaktereigenschaften würde ich jemandem die Ehrlichkeit absprechen,
      da er mich ja noch nicht so genau kennt und das eher als Flirtversuch o.ä. einstufen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich finde diesen Thread sehr interessant.

      Für mich ist zwischen "flirten" und "Freundschaft" keine große Barrikade, und für mich schließt enger Körperkontakt, oder auch Sex, "nur Freunde sein" eigentlich nicht aus.

      Ich sehe die Grenze zwischen nur freundschaftlichem Interesse und sexuellem Interesse irgend wo in der Reaktion auf Berührungen. Muss vielleicht dazu sagen das mein Freundeskreis in Deutschland generell sehr körperlich ist, woran das liegt weis ich auch nicht. Wir umarmen uns viel beim kommen und gehen, wenn wir zusammen sitzen haben wir oft die Hände um Schultern, etc.

      Für mich ist dann die Grenze zwischen rein freundschaftlichem und sexuellem Interesse irgend wo in der Reaktion (Blicke, Stimmlage, Wortwahl, etc.) darauf zu sehen.

      Sowas wie Gefälligkeiten, Zuhören, Höflichkeit, Charme, etc. würde ich jetzt gar nicht in die Kategorie "sexuelles Interesse" einordnen.

      Lg
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.

      LordMarlboro schrieb:

      Ich finde diesen Thread sehr interessant.

      Für mich ist zwischen "flirten" und "Freundschaft" keine große Barrikade, und für mich schließt enger Körperkontakt, oder auch Sex, "nur Freunde sein" eigentlich nicht aus.
      Da fällt mir nur ein Zitat des großartigen Bjarne Mädel in seiner Rolle als "Tatortreiniger ein: "Wah?"
      Also, ich hab´mit meinen Freunden keinen Sex!!Mit meinen Freunden flirte ich auch nicht. ?( Das finde ich auch nicht altmodisch.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      @magenta

      Können andere natürlich anders machen/anders empfinden. Für mich gibt es einfach drei Ebenen, sexuelles Interesse, freundschaftliches Interesse, romantische Interesse.

      Sex hängt für mich nicht mit dem Wunsch nach einer Beziehung zusammen, wirklich null. Ich kann eine Frau sexy finden mit der ich mir im Leben nie vorstellen könnte eine Beziehung zu führen.

      Dementsprechend sehe ich Sex (unter gewissen Umständen, und ja in einer langfristigen Beziehung kann Sex wesentlich mehr sein als "nur" das) zwischen Freunden als Zeitvertreib.

      Ob das jetzt "modern" ist weis ich nicht, so empfinde ich es eben.

      Weis nicht wieso das so ist, aber für mich ist Sex nicht sonderlich "kompliziert". Man findet sich gegenseitig anziehend, ist vielleicht sexuell "geladen" und hat dann eben Sex.

      Aber für wen das anders funktioniert, oder für wen Sex untrennbar an romantischen Gefühlen sitzt, ich bin mir sicher das wird es geben auch wenn es für mich gar nicht so ist, von mir aus gern, jedem das seine :)
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.

      LordMarlboro schrieb:

      Für mich ist zwischen "flirten" und "Freundschaft" keine große Barrikade, und für mich schließt enger Körperkontakt, oder auch Sex, "nur Freunde sein" eigentlich nicht aus.

      Ich sehe die Grenze zwischen nur freundschaftlichem Interesse und sexuellem Interesse irgend wo in der Reaktion auf Berührungen. Muss vielleicht dazu sagen das mein Freundeskreis in Deutschland generell sehr körperlich ist, woran das liegt weis ich auch nicht. Wir umarmen uns viel beim kommen und gehen, wenn wir zusammen sitzen haben wir oft die Hände um Schultern, etc.
      OK für mich ist da ein deutlicher Unterschied und ja ich käme im Leben nicht auf die Idee auf Freundschaft, sprich also mit einem Freund Sex zu haben, sollte das dennoch so sein kann ich zumindest für mich behaupten, dass da mehr als rein freundschaftliche Gefühle mitspielen. Natürlich habe ich auch köperlichen Kontakt zu meinen Freunden, sei es, dass ich sie in den Arm nehme oder auch zur Begrüßung küsse - allerdings offenbar auf ganz anderer Gefühlsebene als das bei Dir der Fall zu sein scheint. Btw. das bezieht sich auf meinen generellen Freundeskreis und der ist durchaus als international zu bezeichenen - warum betonst oder beziehst Du das nur auf Deinen deutschen Freundeskreis? Handhabst Du das mit anderen Freunden anders?

      LordMarlboro schrieb:

      Dementsprechend sehe ich Sex (unter gewissen Umständen, und ja in einer langfristigen Beziehung kann Sex wesentlich mehr sein als "nur" das) zwischen Freunden als Zeitvertreib.

      Ob das jetzt "modern" ist weis ich nicht, so empfinde ich es eben.

      Weis nicht wieso das so ist, aber für mich ist Sex nicht sonderlich "kompliziert". Man findet sich gegenseitig anziehend, ist vielleicht sexuell "geladen" und hat dann eben Sex.
      Ohne Dir jetzt des Alters wegen auf die Füße treten zu wollen (jupp, habe Dich mal eben auf Deinem Profil gestalkt :D ) aber wenn Du von langfristigen Beziehungen sprichst, mit Verlaub bei 18 Jahren und wie ich hin und wieder lese sehr philosophischen und theoretischen Ansätzen einiger Themen, was heißt dann erlebt für Dich langfristig?

      Ich weiß nun nicht ob Du modern bist und ich konservativ aber ich weiß, dass Sex vielleicht nicht besonders kompliziert ist die menschlichen Emotionen, die daraus resultieren es aber durchaus sein können.
      @Causa11

      "Deutschen Freundeskreis" betone ich nur weil ich seit einer Weile in den USA bin und mir hier auffällt das der Umgang miteinander unter Freunden wesentlich förmlicher und mit wesentlich weniger Körperkontakt ist als ich das gewohnt war.

      Ich sehe "langfristige Beziehung" als eine Beziehung romantischer Art die nicht nur auf Freundschaft basiert.

      Ich kann von mir selbst behaupten das ich genau so funktioniere. Ich habe eine weibliche Freundin, mit der hatte ich mit 15 Sex als wir auf Klassenfahrt waren, keine Beziehung, kein Interesse an einer Beziehung. Dann irgend wann mit 16 nochmal, einfach aus gegenseitiger Langweile als auf einer Party alle anderen geschlafen haben. Das nur als Beispiel. Ich wollte keine Beziehung mit ihr, sie auch nicht mit mir. Kompliziert war das nie, wurde es nie, die Stimmung der Freundschaft hat sich dadurch nicht verändert.

      Kann vielleicht sein das ich dabei irgend wie komisch ticke, langsam wird das Thema in dem Thread aber glaub ich sowieso OT

      Lg
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.
      Zum Thema Sex und Freundschaft: Vielleicht ist das tatsächlich eine Art Generaationenfrage zwischen @LordMarlboro und einigen anderen Usern, die sich hier gerade widerspiegelt.

      Auch wenn ich deutlich älter bin als LordMarlboro, kann ich ihn aber durchaus verstehen. Sexuelle Anziehung muss nicht zwangsläufig an Liebe und Romantik gekoppelt sein, dass hab ich auch schon erlebt. Im Veri-Bereich gibt einen Thread, wo ich aktuell genau diese Frage für mich reflektiere.

      Wie auch immer: Jeder muss das Recht haben, ganz für sich allein nach eigenem Ermessen zu entscheiden, ob er sich Sex auch auf rein freundschaftlicher Basis, ohne Liebe und Romantik, vorstellen kann. Wertungen oder gar Urteile finde ich da fehl am Platz, egal in welche Richtung.
      Wenn man in einem Milieu lebt, in dem ein eher derber Umgangston üblich ist, dann sind Höflichkeiten, Freundlichkeiten, interessiertes Zuhören schon ein Flirten. Oder wenn jemand einfach *liebesbedürftig* in irgendeiner Art und Weise ist. Gerade in einem tiefen Loch steckt, ...
      Man kann fast alles mißinterpretieren.
      Und umgekehrt, wenn man sich dann zurücknimmt, kann das wieder als Unhöflichkeit und mangelndes Einfühlungsvermögen interpretiert werden. Ach, es gibt so viele Fallstricke im Umgang mit anderen Menschen, daß es nicht ausbleiben kann über einen davon zu stolpern.
      @Kirie Omega
      Ich persönlich freue mich über so einen netten Umgang. Es ist doch schön, wenn jemand zuhören kann und höflich ist. Laß dir das nicht vermiesen.

      LordMarlboro schrieb:

      Ich finde diesen Thread sehr interessant.

      Für mich ist zwischen "flirten" und "Freundschaft" keine große Barrikade, und für mich schließt enger Körperkontakt, oder auch Sex, "nur Freunde sein" eigentlich nicht aus.

      Ich sehe die Grenze zwischen nur freundschaftlichem Interesse und sexuellem Interesse irgend wo in der Reaktion auf Berührungen. Muss vielleicht dazu sagen das mein Freundeskreis in Deutschland generell sehr körperlich ist, woran das liegt weis ich auch nicht. Wir umarmen uns viel beim kommen und gehen, wenn wir zusammen sitzen haben wir oft die Hände um Schultern, etc.

      Für mich ist dann die Grenze zwischen rein freundschaftlichem und sexuellem Interesse irgend wo in der Reaktion (Blicke, Stimmlage, Wortwahl, etc.) darauf zu sehen.

      Sowas wie Gefälligkeiten, Zuhören, Höflichkeit, Charme, etc. würde ich jetzt gar nicht in die Kategorie "sexuelles Interesse" einordnen.

      Lg
      Ich gehöre zu jenen Menschen, die flirten selbst mit dem Vorschlaghammer nicht zwingend erkennen würden.

      Da gibt es Menschen in meiner "Friend zone", die wohl häufiger versucht haben, mich zu Daten, und ich checkte es nicht. Andersrum geh ich mit Menschen dann weg, und Monate später fällt mir dann auf, dass dies durchaus ein Flirten gewesen sein sollte.

      Ich selbst bin recht "touchy", finde Nähe, Umarmen, Kuscheln, umziehen vorm weggehen auch mit andersgeschlechtlichen Freunden in der Zwischenzeit völlig normal und denke da kaum drüber nach.

      Und ja, das "mehr" wird sich dann daraus entwickeln.
      Viele Grüße
      safine
      Ich habe jetzt nicht alle Antworten genau durchgelesen, versuche aber mal zu antworten, wie ich es empfinde.

      Ich bin durchaus in der Lage, mit männlichen Zeitgenossen Kontakt zu pflegen, ohne sofort zu denken "Oh mein Gott, der baggert mich an!". Zu einem für mich rein freundschaftlichen Kontakt gehören durchaus auch mal Kaffee trinken, gegenseitiges Zuhören und auch mal rumalbern. Wenn der Kontakt aus meinem BDSM-Umfeld stammt, dann kann auch mal die Neigung Gesprächsthema sein, sowohl vor einem ernsthaften Hintergrund, wie auch mal flapsige Sprüche darüber. Das empfinde ich alles nicht als Flirten...
      Flirten würde für mich da beginnen, wenn bestimmte Aufmerksamkeiten kämen ... wobei das vermutlich auch wieder von Situation und Person abhängig wäre. Ich glaube so eine ganz starre Grenze, wo für mich Flirten beginnt, kann ich gar nicht ziehen...

      Und dann ist es mir auch schon passiert, dass ich es gar nicht gemerkt habe, es für mich alles noch rein freundschaftlich war, das Gegenüber aber andere Interessen hatte. Die mir aber nicht bewusst waren.

      Von daher @Kirie Omega kann ich deine Irritation verstehen, denke aber, dass das halt Missverständnisse waren, wie sie einfach vorkommen können. Jeder interpretiert Verhalten anders. Bleib einfach so wie du bist. Das ist bestimmt okay so.
      Die angesprochene Generationenfrage kann ich für mich persönlich aus eigenen Erfahrungen bestätigen.
      Früher gab es ja auch noch kein Freundschaft+. Als unsere Kinder mir davon zum ersten Mal erzählten, bin ich aus allen Wolken gefallen :pardon: . Einige unserer Kinder befinden sich ja um die Volljährigkeit herum und da werden Sachen schon als ‚normal‘ empfunden, die ich früher nicht so kennengelernt und wahrgenommen habe. Komme ich dann mit Warnungen und Erläuterungen, heißt es erst einmal nur: „Ach Mama, das ist heute nun mal so. Du bist echt oldschool.“ :S

      Aber ja, bei Sexualität enden dann einfach auch Erziehung und Einflussnahme ab einem gewissen Alter. Obwohl ich schon sagen muss, dass sie da jetzt keinen wahnsinnigen Verschleiß haben. Langfristig scheinen sie sich nach einer dauerhaften Beziehung zu sehnen, wie sie es bei ihren Eltern sehen. Nur die Suche danach gestaltet sich einfach schwierig - vielleicht auch, weil sich zwischenzeitlich gesellschaftliche Normen und Werte verändert haben...und wir ihnen ja ein eher ‚aussterbendes Modell‘ vorleben.
      Warum es bei mir damals geklappt hat, ich auf den Richtigen gewartet habe und ihn auch fand, weiß ich nicht. Vielleicht war ich einfach ein wenig naiv und hatte Glück :icon_lol: .

      Zur eigentlichen Frage: Flirten entsteht für mich persönlich durch den Aufbau von Nähe - und da bin ich verdammt fix drin.
      Mir nähern sich Menschen gefühlt oft unangemessen schnell. Ich weiß bis heute nicht, woran es liegt. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dass mir die Wahrung von Distanz hilft, diese Nähe von Anfang an abzuwehren.
      Das mag für einige arrogant erscheinen, ist aber in Wirklichkeit ein Selbstschutz. Das hilft mir und ermöglicht im Berufsleben beispielsweise Professionalität.

      Also wenn mein Mann sich mit anderen Frauen im außerberuflichen Kontext auf einen Kaffee treffen würde, würde ich das schon als Flirt verstehen. Es würde für mich um den privaten Aufbau von Nähe zu einer anderen Frau gehen. Und warum sollte das passieren, wenn man nicht in einem besonderen Maße an dieser Person interessiert ist? Dass sich daraus Sexualität entwickeln kann, ist für mich die logische Folge.

      kara schrieb:

      Es würde für mich um den privaten Aufbau von Nähe zu einer anderen Frau gehen. Und warum sollte das passieren, wenn man nicht in einem besonderen Maße an dieser Person interessiert ist?
      Freundschaft? :pardon:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ich weiß nicht, wie alt du bist @kara, aber auch mit meinem knapp U50 sehe in einem kaffeetrinken mit einem Mann keinen Flirt. Den Ausdruck Freundschaft+ hab es zu meiner Sturm- und Drangzeit nicht, was aber nicht heisst, dass es das nicht gab. Ich hatte auch einen guten Freund mit dem immer mal wieder was lief. Ohne Folgen für die Freundschaft. Es hatte lediglich keinen Namen.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Also ich habe "Freundschaft+" Anfang der 90er kennen gelernt. Solche Begriffe (und der Zugang dazu) hängt ja sehr stark davon ab, in welchem Umfeld man sich bewegt. Insofern kann das sehr unterschiedlich sein.

      Was das "Kaffetrinken als Flirt" ansehen betrifft: das findet man bei sehr vielen Frauen.

      P.s:
      Was ich eigentlich sagen wollte: Es gibt inzwischen Clubs/Veranstaltungen, da wird das ansprechen einer Frau durch einen Mann prinzipiell untersagt und kann zu einem rauswurf führen. Und das sind keine "spezial Veranstaltungen", wo es thematisch dazugehören würde...
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)
      sich mit einer Arbeitskollegin treffen... nunja ich würde mich vmtl wundern, aber gut. Im öffentlichen Raum und nicht regelmäßig, zB wenn ein Hobby geteilt wird, mit dem ich nichts anfangen kann, ok, würde ich mich vmtl mit arrangieren.
      Aber wie in dem Beispiel, nach dem Lokal noch zu ihr nach Hause? Da hätte ich auch ein Problem mit. Warum muss man sich so intim treffen und kann das nicht in der Öffentlichkeit? Hm.
      Allerdings bin ich mir grad nicht sicher, ob das eher MEIN Problem wäre - ich bin eher der eifersüchtige Typ, das rührt natürlich aus eigener Unzufriedenheit, also kann nur ich was daran ändern. Das machts nicht besser ;)

      Ok - normale Höflichkeiten sind für mich kein Flirten, Tür aufhalten tu ich eigentlich immer, egal wer hinter mir ist.
      Flirten ist gezielter, treffender, spitzfindiger, persönlicher, es spricht eine andere Ebene an. Und die ist bei Jedem etwas anders, darum wundert man sich eben manchmal über angebliche Signale, die doch gar nicht so gemeint waren.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Männer sind doch genauso wie Frauen in erster Linie Menschen, Menschen die Rat und Trost geben können, Freundschaft, uvm. und eben nicht nur potentielles Sexobjekt.
      Ich möchte nicht so betrachtet werden und die andere Hälfte der Menschheit auch nicht darauf reduzieren. Dann würde ich mich vieler schöner freundschaftlicher Erfahrungen berauben.

      @Kirie Omega, Du bist genau richtig! Weiter so!

      Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich schon allein (!) mit einem Mann Kaffee, Wein, Schnaps oder was auch immer getrunken habe und ich habe mir meistens nichts, aber auch gar nichts dabei gedacht.
      Und das ist auch gut so.

      Ergänzung: Wann wird's ein Flirt?

      Wenn die Kommunikation doppeldeutig wird, wenn da was "schwingt", von beiden Seiten!
      Ich wollte mich neulich mit einer guten Freundin zum Quatschen treffen. Mehr sollte nicht passieren und mehr wird auch nie passieren zwischen uns.
      Sie schlug eine Uhrzeit vor und fragte, ob ich auch früher könnte. Meine Antwort (ganz erwachsen): "Klar, Baby, ich kann früh, spät, wann immer Du willst. Auch mehrmals hintereinander."
      War das doppeldeutig? Naja, fast schon nicht mehr :D
      War das geflirtet? Aber hallo.
      War das ein Anbahnungsversuch? Keineswegs.

      Ich finde es schwierig, dass das Wort "flirten" mehrere Bedeutungen hat: nämlich einmal das scherzhafte Geplänkel wie in meinem soeben geschilderten Reifezeugnis, aber eben auch die Anbahnung, das Baggern. Deshalb bezeichne ich persönlich das Forum auch lieber als baggerfreie Zone, weil das ein eindeutiges Wort ist.

      Ab wann flirte ich also? Immer, wenn ich absichtlich etwas sage, was eine sexuelle Bedeutung haben könnte - ich liebe Doppeldeutigkeit.
      Wann aber baggere ich, also wann meine ich es ernst? Offen gestanden: keine Ahnung. Ich versuche dann, beim Flirten nicht ganz so dreist zu sein, nicht ganz so offensiv. Wenn ich einen Spruch wie den eingangs zitierten bringe, glaubt mir ja eh niemand mehr mein ernstes Interesse.
      Allerdings war ich nie gut im Baggern. Die allermeisten Kontakte, die ich bisher hatte, gingen von ihr aus. Das bedeutet zwar, dass ich irgendwas richtig gemacht haben muss (sonst wäre sie ja nicht an mir interessiert gewesen), aber da es nicht gezielt passiert ist, könnte ich es auch nicht gezielt reproduzieren. Wann immer ich bewusst versucht habe, etwas anzubahnen, ging es bisher schief :pardon: :D
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ein guter Freund, Flirt aus dem keine Liebe sondern Freundschaft wurde, und ich flirten per WA ganz gerne miteinander. Teilweise auch recht heftig und BDSM-mässig. Wenn das wer lesen würde, könnt er meinen, wir könnten es kaum abwarten einander in die Finger zu kriegen.
      Vorige Woche, Stammibesuch in Wien. Er stellte mir seine Wohnung zur Verfügung, kam selber erst am nächsten Abend nach Wien. Wir saßen in seiner Wohnung bei Wein und Bier, unterhielten uns stundenlang. Gute Gespräche, aber kein Flirtversuch.
      Wenn man nachts nebeneinander schlafen will ohne in Versuchung zu kommen, mehr draus zu machen, flirtet man vorher nicht. Freundschaft zu wichtig, Treue zum Partner ebenso.
      Ich bin wieder daheim, aus sicherer Entfernung kokettieren wir wieder mit dem, was möglich sein könnte wenn wir wollten.
      Wenn man sich gut versteht, kann man auch dieses Knistern genießen. Und von anderen Menschen kann schon eine viel harmloseren Bemerkung als Aufforderung missverstanden werden.
      C'est la vie.