Sehnsucht. Verlangen. Ungestillt...
Kann mir dieses rote Gemüse, welches ich vorhin gewaschen, fein säuberlich in Streifen geschnitten und auf einem Teller drapiert habe, da weiterhelfen, wenn ich es esse? Wohl kaum. Aber ein bisschen Gemüse schadet nicht - esse ich ohnehin viel zu selten... Es ist kurz vor 4 Uhr, der Teller ist schon halb leer und ich stelle fest: Paprika hilft wirklich nicht. Paprika ist kein Ersatz für das, was mir fehlt. Die Tafel Schokolade davor konnte mein Verlangen auch nicht stillen.
Ich habe Sehnsucht. Sehnsucht nach Schmerz. Sehnsucht nach Dominanz. Sehnsucht nach Führung. Sehnsucht nach Ruhe.
Schmerz tut so gut... Wenn mein Herr vor mir steht, mich ganz ernst ansieht und seine Augen verraten, dass die Peitsche, die er bereits in der Hand hält, gleich zum Einsatz kommen muss, werden bereits Glücksgefühle freigesetzt. Vorfreude! Ich werde weich und lieb und folge seinen Worten, sofern denn überhaupt welche fallen. Ich bin ihm ergeben - mit Herz und Seele. Er legt mir die schönen, eleganten Handfesseln aus schwarzem Leder mit goldenen Nieten und O-Ring an, die ich selbst hergestellt habe, und lässt mich die Haltung einnehmen, die er gerade am liebsten sehen möchte. Ich soll schweigen. Ich darf schweigen! Die Peitsche, die ich ebenfalls selber gebaut habe, liegt fest in seiner rechten Hand. Während er hinter mir steht, höre ich ihn tief einatmen. Wenn ich vorhin vielleicht noch an irgendetwas anderes gedacht habe, ist spätestens jetzt Ruhe in meinem Kopf. Jetzt - das ist der Moment, in dem die Peitsche auf meinen Rücken trifft, der Schmerz sich ausbreitet und ein wärmendes Wohlgefühl durch meinen Körper strömt. Ja, es ist wärmend. Und damit meine ich nicht in erster Linie meinen Körper; vielmehr ist es meine Seele, die sich gewärmt und gut aufgehoben fühlt. Vielleicht weil ich endlich alle meine Gedanken loslassen kann und alles um mich herum vergesse. Vielleicht weil es mich entspannt und ich auf den Moment fokussiert bin. Vielleicht weil mein Herr und ich in diesem Moment zu einer Einheit verschmelzen - wie ein wohlklingendes Musikstück, in welchem alle Instrumente perfekt zueinanderpassen und ein wunderbares Ganzes ergeben. Intensive Klänge, die tief im Innern etwas berühren und bewegen. Mit jedem Schlag mehr kehrt Ruhe in unsere Seelen ein. Befreiende Gefühle, die uns beiden so gut tun. Wir sind uns unbeschreiblich nah.
Danach sehne ich mich. Um ehrlich zu sein: Ich verzehre mich regelrecht danach. Es geht mir deswegen nicht schlecht, aber es nagt doch sehr an mir und ich laufe nicht wirklich rund.
Aber ich muss warten. Dieses Bedürfnis, dieses Verlangen - sei es noch so mächtig - kann zurzeit nicht gestillt werden. Es gibt Wichtigeres. Mein Herr hat Probleme zu lösen, fühlt sich miserabel und seine Gedanken drehen sich um alles mögliche, aber ganz sicher nicht um SM und schon gar nicht um DS. Er hat kaum Zeit für mich - für uns. Auf Führung muss ich komplett verzichten, dabei bräuchte ich sie so sehr... Ja, auch nach DS sehne ich mich - vielleicht sogar noch mehr als nach dem geliebten Schmerz. Aber so ist nun mal das Leben; es kann nicht immer alles so laufen, wie man es gerne hätte, bräuchte und sich wünscht. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen andere Dinge Priorität haben. Auch Dinge, die ganz und gar nicht angenehm sind. Aber auch diese Zeiten sind wichtig. Für einen selbst, aber auch für die Beziehung. Sie zeigen, wie nah man sich eigentlich steht, ob man sich aufeinander verlassen kann und wie tief und gefestigt die Beziehung wirklich ist. Krisen können zwei Menschen zusammenschweißen. Bei uns war es bisher immer so. Und so wird es auch dieses Mal sein.
Ich bin für ihn da, höre ihm zu, gebe ihm Rat, wenn er ihn braucht. Ich mache ihm in der wenigen Zeit, die wir haben, mit kleinen Aufmerksamkeiten Freude. Ich zeige ihm, dass ich an ihn denke und lasse ihn spüren, dass ich an ihn glaube. Aber ich lasse ihm auch 'seine Ruhe', lasse ihm Zeit für sich und beklage mich nicht darüber, dass wir uns kaum sehen und weniger voneinander hören als sonst. Gestern sagte er, mein Beistand tue ihm unendlich gut und er sei dankbar für den Halt, den ich ihm gebe. Meine Haltung ihm gegenüber sei außergewöhnlich (im Sinne von: nicht selbstverständlich).
Ich werde heute keine roten Paprikastreifen und auch keine Schokolade mehr essen, sondern meine Sehnsucht hinnehmen. Jammern bringt nichts. Stattdessen werde ich mich noch mehr auf das besinnen, was im Moment wirklich von Bedeutung ist. Es ist nicht so, dass ich meine eigenen Bedürfnisse nicht wichtig genug nehme, aber für meinen geliebten Herrn stelle ich sie gern eine Weile zurück. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch. Jetzt stehen er und seine Belange ganz im Mittelpunkt - auch in meinem. Mir selbst etwas Gutes tun kann ich ja trotzdem. Es gibt keinen Ersatz und das Verlangen vergeht auch nicht einfach so, aber wie gesagt: Manchmal gibt es einfach Wichtigeres als die eigenen Wünsche und Sehnsüchte.
Das Glück ist zurzeit nicht auf seiner Seite. Aber ich bin es.
Die Liebe steht über allem - und das allein ist es, was wirklich zählt.
Danke fürs Lesen.
Kann mir dieses rote Gemüse, welches ich vorhin gewaschen, fein säuberlich in Streifen geschnitten und auf einem Teller drapiert habe, da weiterhelfen, wenn ich es esse? Wohl kaum. Aber ein bisschen Gemüse schadet nicht - esse ich ohnehin viel zu selten... Es ist kurz vor 4 Uhr, der Teller ist schon halb leer und ich stelle fest: Paprika hilft wirklich nicht. Paprika ist kein Ersatz für das, was mir fehlt. Die Tafel Schokolade davor konnte mein Verlangen auch nicht stillen.
Ich habe Sehnsucht. Sehnsucht nach Schmerz. Sehnsucht nach Dominanz. Sehnsucht nach Führung. Sehnsucht nach Ruhe.
Schmerz tut so gut... Wenn mein Herr vor mir steht, mich ganz ernst ansieht und seine Augen verraten, dass die Peitsche, die er bereits in der Hand hält, gleich zum Einsatz kommen muss, werden bereits Glücksgefühle freigesetzt. Vorfreude! Ich werde weich und lieb und folge seinen Worten, sofern denn überhaupt welche fallen. Ich bin ihm ergeben - mit Herz und Seele. Er legt mir die schönen, eleganten Handfesseln aus schwarzem Leder mit goldenen Nieten und O-Ring an, die ich selbst hergestellt habe, und lässt mich die Haltung einnehmen, die er gerade am liebsten sehen möchte. Ich soll schweigen. Ich darf schweigen! Die Peitsche, die ich ebenfalls selber gebaut habe, liegt fest in seiner rechten Hand. Während er hinter mir steht, höre ich ihn tief einatmen. Wenn ich vorhin vielleicht noch an irgendetwas anderes gedacht habe, ist spätestens jetzt Ruhe in meinem Kopf. Jetzt - das ist der Moment, in dem die Peitsche auf meinen Rücken trifft, der Schmerz sich ausbreitet und ein wärmendes Wohlgefühl durch meinen Körper strömt. Ja, es ist wärmend. Und damit meine ich nicht in erster Linie meinen Körper; vielmehr ist es meine Seele, die sich gewärmt und gut aufgehoben fühlt. Vielleicht weil ich endlich alle meine Gedanken loslassen kann und alles um mich herum vergesse. Vielleicht weil es mich entspannt und ich auf den Moment fokussiert bin. Vielleicht weil mein Herr und ich in diesem Moment zu einer Einheit verschmelzen - wie ein wohlklingendes Musikstück, in welchem alle Instrumente perfekt zueinanderpassen und ein wunderbares Ganzes ergeben. Intensive Klänge, die tief im Innern etwas berühren und bewegen. Mit jedem Schlag mehr kehrt Ruhe in unsere Seelen ein. Befreiende Gefühle, die uns beiden so gut tun. Wir sind uns unbeschreiblich nah.
Danach sehne ich mich. Um ehrlich zu sein: Ich verzehre mich regelrecht danach. Es geht mir deswegen nicht schlecht, aber es nagt doch sehr an mir und ich laufe nicht wirklich rund.
Aber ich muss warten. Dieses Bedürfnis, dieses Verlangen - sei es noch so mächtig - kann zurzeit nicht gestillt werden. Es gibt Wichtigeres. Mein Herr hat Probleme zu lösen, fühlt sich miserabel und seine Gedanken drehen sich um alles mögliche, aber ganz sicher nicht um SM und schon gar nicht um DS. Er hat kaum Zeit für mich - für uns. Auf Führung muss ich komplett verzichten, dabei bräuchte ich sie so sehr... Ja, auch nach DS sehne ich mich - vielleicht sogar noch mehr als nach dem geliebten Schmerz. Aber so ist nun mal das Leben; es kann nicht immer alles so laufen, wie man es gerne hätte, bräuchte und sich wünscht. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen andere Dinge Priorität haben. Auch Dinge, die ganz und gar nicht angenehm sind. Aber auch diese Zeiten sind wichtig. Für einen selbst, aber auch für die Beziehung. Sie zeigen, wie nah man sich eigentlich steht, ob man sich aufeinander verlassen kann und wie tief und gefestigt die Beziehung wirklich ist. Krisen können zwei Menschen zusammenschweißen. Bei uns war es bisher immer so. Und so wird es auch dieses Mal sein.
Ich bin für ihn da, höre ihm zu, gebe ihm Rat, wenn er ihn braucht. Ich mache ihm in der wenigen Zeit, die wir haben, mit kleinen Aufmerksamkeiten Freude. Ich zeige ihm, dass ich an ihn denke und lasse ihn spüren, dass ich an ihn glaube. Aber ich lasse ihm auch 'seine Ruhe', lasse ihm Zeit für sich und beklage mich nicht darüber, dass wir uns kaum sehen und weniger voneinander hören als sonst. Gestern sagte er, mein Beistand tue ihm unendlich gut und er sei dankbar für den Halt, den ich ihm gebe. Meine Haltung ihm gegenüber sei außergewöhnlich (im Sinne von: nicht selbstverständlich).
Ich werde heute keine roten Paprikastreifen und auch keine Schokolade mehr essen, sondern meine Sehnsucht hinnehmen. Jammern bringt nichts. Stattdessen werde ich mich noch mehr auf das besinnen, was im Moment wirklich von Bedeutung ist. Es ist nicht so, dass ich meine eigenen Bedürfnisse nicht wichtig genug nehme, aber für meinen geliebten Herrn stelle ich sie gern eine Weile zurück. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch. Jetzt stehen er und seine Belange ganz im Mittelpunkt - auch in meinem. Mir selbst etwas Gutes tun kann ich ja trotzdem. Es gibt keinen Ersatz und das Verlangen vergeht auch nicht einfach so, aber wie gesagt: Manchmal gibt es einfach Wichtigeres als die eigenen Wünsche und Sehnsüchte.
Das Glück ist zurzeit nicht auf seiner Seite. Aber ich bin es.
Die Liebe steht über allem - und das allein ist es, was wirklich zählt.
Danke fürs Lesen.
Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.