Test auf Geschlechtskrankheiten-Wo eigentlich?

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      Alle größeren Städte haben Labore, in denen man oft auch anonym Sachen bestimmen lassen kann. Im Einzelnen sowas wie Hep B/C und HIV, aber auch zB so ne Grundpalette für gängige sexuell übertragbare Krankheiten. Termin kann man oft online machen. Blutentnahme bzw. Urinprobe werden vor Ort abgenommen, Ergebnisse kann man online innerhalb von kurzer Zeit abfragen mit nem Code. Einfach mal googeln (zB Labor xxStadtxx) und dann sowas wie Direktlabore, freie Labore und so anschauen.
      Hinfallen, Aufstehen, Krönchen richten, Weitergehen!
      Das Mainzer Gesundheitsamt bietet kostenlos eine wirklich umfangreiche Palette an Tests an.
      Der Clou: die Website ist Recht verwirrend und lässt nicht ganz durchblicken, was es da alles gibt. Vielleicht solltest Du also einfach mal bei Deinem Gesundheitsamt anrufen und nachfragen (mit Rufnummernunterdrückung und falschem Namen zur Not).
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      laina1 schrieb:

      Die Krankheiten entstanden, weil eben nicht monogam gelebt wurde. Krankheiten wurden durch Reisen übertragen.

      Ich finde, wer den Partner wechselt, partiell monogam oder nicht, hat selbst eine gewisse Verantwortung, die darf auch gern selbst bezahlt werden.
      Klar hat jeder die Verantwortung sich selbst und andere zu schützen. Du argumentierst aber aus deiner gesellschaftlichen Position heraus und ich würde mal unterstellen, dass es Menschen gibt, die mit weniger Ressourcen gesegnet sind als du. Menschen, die diese Verantwortung nicht übernehmen können, weil sie beispielsweise drogen- oder alkoholabhängig sind. Oder auch Menschen die von HartzIV oder Grundsicherung leben müssen. Die haben sicher nicht 130€ für das Komplettpaket Tests auf alle STDs über, was es beim Gyn gibt. Sollen die dann beim Arzt oder beim Gesundheitsamt ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen und einen Einkommensnachweis vorlegen? Damit sie noch mehr als ohnehin schon stigmatisiert werden? Und was ist mit Menschen, die der Meinung sind in einer monogamen Partnerschaft zu leben, auf das Kondom verzichten und dann von ihrem Partner / ihrer Partnerin betrogen werden? Tragen die nun die Verantwortung dafür sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen zu haben? Deshalb sich kostenlose oder kostengünstige Testangebote unglaublich wichtig. *SozialarbeiterinnenRantoff*

      myownspirit schrieb:

      Selbstverständlich ist die Prävention ansteckender Krankheiten im Sinne des Gemeinwohls. Hier einen auf persönliche Eigenverantwortung zu machen finde ich komplett fehlgeleitet. Wer sich eine Geschlechtskrankheit holt ist selber schuld oder wie?

      Weder Monogamie noch Kondome (!) können eine Ansteckung komplett verhindern. Chlamydien ist es zB komplett egal ob du ein Kondom trägst, oder nicht. Oder ob du monogam bist.
      Würde ich auch so sehen. Kostengünstige und niedrigschwellige Testmöglichkeiten tragen dazu bei, dass sich die Krankheiten weniger ausbreiten können und das ist im Sinne des Gemeinwohls und sollte also von öffentlicher Hand finanziert werden. Das Thema ist schon schambehaftet genug, weswegen sich viele Menschen nicht testen lassen, von daher wäre es ein Fortschritt wenn zumindest die finanzielle Hürde wegfallen würde.

      Dass Kondome nicht vor Chlamydien schützen ist nicht ganz richtig. Kondome senken das Ansteckungsrisiko, aber ja man kann sich auch mit Kondom anstecken.
      Ein Test auf Chlamydien wird übrigens für Frauen bis 25 einmal jährlich von der Krankenkasse übernommen. Da kann man die Frauenärztin drauf ansprechen.

      Ansonsten kommt man meines Wissens nach bei den Gesundheitsämtern günstiger weg als beim Arzt.
      Noch ein paar Hinweise: Wenn man einen sogenannten Risikokontakt hatte, ist die Krankenkasse verpflichtet einen HIV Test zu zahlen. Ob ein solcher vorlag entscheidet der Arzt oder die Ärztin je nachdem was man erzählt. Sicher als Risikokontakt gewertet würde zum Beispiel ungeschützter passiver Analsex, da hier das höchste Infektionsrisiko vorliegt. Aber ich glaube auch ungeschützter Vaginalsex zählt. Kann sein, dass manche Ärzte sich ein bisschen anstellen, da das Infektionsrisiko von HIV bei einem Mal ungeschützten Sex nur bei 1% liegt, wenn der Partner / die Partnerin positiv ist.
      Wenn man beim Arzt einen kostenlosen Test auf Chlamydien machen möchte, kann man beim Urologen oder beim Gyn angeben, dass der Partner / die Partnerin Chlamydien hat. Dann wird auch kostenlos getestet, weil das Ansteckungsrisiko groß ist.
      Für Infos über HIV und andere Geschlechtskrankheiten ist übrigens die Webseite der deutschen Aidshilfe sehr hilfreich. Die haben auch eine bundesweite Telefonberatung, wo man sich über Ansteckung und Testmöglichkeiten informieren kann. Oder einfach bei der örtlichen Aidshilfe nachfragen.
      Und ja es ist richtig, dass man HIV Selbsttests auch in der Apotheke kaufen kann (Kosten ca. 30€). Allerdings ist der Test nur sicher negativ, wenn man 3 Monate vorher kein Ansteckungsrisiko hatte. Bei einem Labortest durch Blutabnahme sind es sechs Wochen.

      Und mal ganz am Rande: Menschen sind nicht von Natur aus monogam. Die Monogamie ist erst gesellschaftlich / kulturell entstanden als unsere Vorfahren sesshaft wurden. Vorher hat der Mensch polygam gelebt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MissRiversong () aus folgendem Grund: Infos ergänzt