Immer wieder blöde Kleinigkeiten...

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      HisSub schrieb:

      Aber bei ihm hab ich so das Gefühl, wenn ich eine Sache falsch mache, dann übertönt das die 10 anderen die ich richtig gut gemacht habe. Und das verletzt.
      Und genau DAS solltest du ihm unbedingt mitteilen! In der Ich-Form ;)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hallo HisSub,

      für mich klingt es bei deinem Dom schwer nach Unsicherheit. Er ist sich deiner „Unterwerfung“ nicht 100% sicher weshalb er zu solchen unsinnigen Machtspielchen greift dir Dinge zu untersagen damit du darum bittest. Auch Streit ist eher ein Zeichen von Unsicherheit. Sub darf ihre Meinung äußern und das auch wehement. Dom darf sich davon aber nicht angegriffen fühlen so das es zu einem Streit ausartet. Ihr seid noch recht jung und so fehlt deinem Dom Lebenserfahrung und Gelassenheit in solchen Situationen.
      Er beißt sich an Details fest und verliert dabei den Blick für das Gesamtkonzept. Hier hilft es, wie beim Blick auf ein Gemälde mal zwei drei Schritte zurück zu gehen und von Entfernung zu begutachten was gerade passiert. Gut Ding will Weile haben und so muss nicht jeder Konflikt sofort mit einer Entscheidung von ihm enden. Er darf sich Zeit einräumen um eine gute Entscheidung zu treffen.
      Genau so verhält es sich dann auch bei Fehlern die du machst weil die Situation nicht genau genug definiert ist. Man kann nicht alle Situationen die einem im Alltag begegnen im Vorfeld klären. Es muss eine grobe Richtung geben an der du dich entlang bewegen kannst. War dann deine Entscheidung falsch kann diese Situation von ihm im speziellen beleuchtet werden und auf ähnliche Fälle ausgeweitet werden. Solltest du dann bei einem ähnlich gelagerten Fall wieder die falsche Entscheidung treffen, können Sanktionen erfolgen. Aber definitiv kein Streit.

      Wenn dein Dom auch hier im Forum ist könnte er ja mal im Domkeller vorbei schauen und sich Rat von erfahreneren Doms holen. Und wie von einigen Vor mir schon geschrieben, findet raus wo ihr jeweils in eurer Beziehung steht. Ihr müsst euch im gleichen Tempo bewegen sonst baut das für Dom Frust auf und für dich Unsicherheit. Das Gefühl zu versagen oder keine gute sub zu sein ist kontraproduktiv.

      Da ich nur deine Sicht der Dinge kenne ist das hier natürlich auch eher einseitig. Aber ich glaube dein Dom sollte an seiner Überlegenheit und Gelassenheit arbeiten und sich mit anderen doms austauschen. Er hat die Zügel in der Hand und muss lernen damit umzugehen. Keine „Meister“ ist vom Himmel gefallen, wir alle lernen jeden Tag neues dazu.

      Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.
      Dann musst Du Dich anstrengen, nichts falsch zu machen :icon_lol: .
      Im Ernst: Wie Wölfin sagt, teile ihm das mit. Und zwar nicht "frech" ("Du hast mich wegen meines Fehlers blöd angemacht und gar nicht auf die anderen Dinge geachtet, die ich richtig gemacht habe!! Blödmann!!!!" :miffy: ), sondern in einer ruhigen Minute (Kuscheln oder so) "Herr, es verletzt mich, wenn Du wegen der einen Sache mit mir schimpfst, wo ich die anderen Sachen doch richtig gemacht habe". Denn in der ersten Alternative ist man durch das "Blödmann!!!" ganz schnell auf dem Weg zum Streit, während man bei der zweiten idealerweise ruhig miteinander reden und Probleme lösen kann :yes: .
      Gut, am Ende entscheidet eh Dom, ob sich was ändert oder nicht :pardon: .
      Warum muss es denn so ganz schnell sein - habt ihr keine Zeit mehr ?
      Was kommt danach , wenn alle Ziele endlich erreicht sind ?
      Dann ist vielleicht das Gefühl füreinander kaputt gegangen .
      Jeder Mensch entwickelt sich in seinem Leben weiter , aber das ist doch keine Berufsausbildung mit vorgegebenen Zeitrahmen .
      Die Idee einzelne Bereiche wie Beruf , Familie , Finanzen ,Hobby oder ähnliches nach Absprache auszuklammern finde ich gut, wenn es für Dich im gegenwärtigen Moment grössere Schwierigkeiten bereitet .
      Es passiert wie gesagt nicht mit Absicht so schnell. Es entwickelt sich einfach und das ist mir jetzt auch erst aufgefallen, als ich unsere Beziehung Mal von außen betrachtet hab.
      Ich denke dass es kontraproduktiv wäre ihm vorzuschlagen, sich mit anderen Doms auszutauschen. Das macht er schon zum Teil von sich aus, wir sind auch auf anderen Seiten aktiv. Aber wir haben auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, weil es einfach so viele Besserwisser Doms gibt und ihn dann viele gerade auch wegen unserem jungen Alter versuchen zu bevormunden oder etwas aufzudrängen. Das wollen wir beide nicht mehr.
      Er meistert das Dom sein wirklich gut und bietet mir eine gute Führung.
      Ich denk ich werde demnächst über den Brief ein ruhiges Gespräch mit ihm führen, in dem wir für uns klaren, wie viel Geschwindigkeit wir bewusst aus der Sache rausnehmen wollen.
      Die Richtung in die wir uns bewegen, möchte ich nicht ändern.
      Uns mit der Zeit werden wir dann denke ich auch wieder stabiler.
      Nochmal danke für alle Ratschläge und Meinungen die dazu gekommen sind.
      Mir fällt dazu Folgendes ein: Ihr seid beide ja scheinbar noch sehr jung - das soll jetzt auch kein Vorwurf oder so sein. Wir haben uns auch jung kennengelernt und die Art und Weise, wie wir früher miteinander gestritten haben ist mit heute GsD gar nicht mehr vergleichbar. Was ich eigentlich sagen will: Auch Streiten will gelernt sein :yes: . Das ist glaube ich auch nichts, was man eben mal so nebenbei mitnimmt, sondern ein langjähriger Lernprozess. Gib Euch Zeit :blumen: .

      Und natürlich hast Du auch in einer Verbindung mit deutlich ausgeprägtem Machtgefälle das Recht auf eine eigene Meinung (und die sollte auch gehört und verstanden werden - sonst kommt es nämlich genau zu dem Frust, den Du hier schilderst). Dass Du mit Deiner Meinung dann nicht immer durchkommst zeichnet dann aber eben gerade das Machtgefälle aus, wofür Ihr Euch entschieden habt. Diese Vergegenwärtigung ist für Dich vielleicht auch noch einmal wichtig.

      Da spielt auch mancher Anlass für Eure Streitereien mit hinein...in dieser sich recht kurzen Zeitspanne, in der Ihr Euch erst kennt, ist es schon recht schwer, dauerhaft im Sinne eines anderen zu entscheiden. Darum bereitet es Dir wahrscheinlich auch Probleme. Damit so etwas funktioniert, muss man den anderen nicht nur sehr gut kennen, sondern sich auch mit seiner Haltung im Gesamten identifiziert haben. Und das wiederum geht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern wächst langsam zusammen.


      Dazu passt auch, dass Du nicht weißt, was er im Streit ‚hören will‘. Darum geht es doch gar nicht. Ein dominanter Mensch zeichnet sich doch nicht dadurch aus, dass er immer das zu hören bekommt, was er hören will. Vielmehr ist es sein Umgang mit dem Gehörten, das ihn überlegen macht...zumindest meiner Meinung nach.

      Alles Gute weiterhin :) .
      Hier wurden nun schon sehr viele, so denke ich, gute Ratschläge gegeben, und ich glaube auch nicht, dass ich mit meinem Post "die Lösung" parat habe, aber dennoch, einfach weil ich es als ein interessantes Thema ansehe, will ich auch noch mal ein paar Worte verlieren, auch weil ich Situationen wie von dir beschrieben zum Teil selbst kenne bzw. meine Kleine und ich - wir kennen uns seit 6 Monaten und sind seit 2 Monaten ein Paar - immer wieder festgestellt haben, wie wichtig die klare Absprache gewisser Situationen ist und wie wichtig darüber hinaus Kommunikation grundsätzlich ist, weil nur dann ein beidseitig einvernehmliches Ding entstehen kann - und das ist insbesondere bei 24/7-Dynamiken enorm wichtig, denke ich.

      HisSub schrieb:

      Oft lösen wir es so, dass ich eine Regel für diese Situation bekomme, aus der der Streit entstanden ist. Das führe ich dann auch so durch und das passt, aber wenn die Situation abweicht, dann tu ich mir einfach schwer, einzuschätzen, wie er es jetzt haben will oder auch in Streitgesprächen, was er nun von mir hören will.
      Hier beispielsweise glaube ich, dass Kommunikation die Situation erleichtert bzw. klärt. Meine Kleine und ich haben relativ automatisch eine gewisse anfängliche 24/7-Fernbeziehung entwickelt, in welcher ich nicht alles kontrolliere bzw. vorgebe, aber in gewissen Bereichen dauerhafte Kontrolle ausüben kann, wenn ich es will. Was ich lernen musste und noch immer muss, ist, dass ich in solchen Situationen und Momenten immer eine sehr eindeutige Sprache verwende und meiner Kleinen damit die Sicherheit dafür gebe, dass sie auch sehr genau erfährt, was ich möchte. Insbesondere der Umstand Fernbeziehung macht dies zu einem wichtigen Umstand. Tue ich dies nicht bzw. ist meine Ansage nicht eindeutig, fragt sie nach, wie ich es wünsche bzw. haben möchte, was genau sie tun soll o.ä.. Am Ende muss man ja auch sehen, dass in den ersten Wochen und Monaten sehr viel ausgehandelt werden muss und man einen gemeinsamen Umgang finden muss, vor allem dann, wenn es 24/7 oder sogar TPE ist.

      HisSub schrieb:

      Ach und was ich noch hinzufügen will. Ich finde es schwierig bei einer 24/7 BDSM Beziehung zu streiten. Es fühlt sich manchmal so an, als hätte ich kein Recht dazu. Aber gerade das macht mich während des Streits noch wütender.. was ich echt nicht will.

      Hat da jemand Erfahrungen damit?
      Du hast jedes Recht dazu, deutlich zu machen, was du willst, was dir wichtig ist, was du dir wünschst oder was du nicht verstehst. Natürlich ist es nicht ganz einfach in einer solchen Dynamik zu diskutieren und ich stelle es mir vor allem für die Sub besonders schwer vor, genau aus den von dir genannten Gründen, allerdings darf man nie vergessen: Am Ende funktioniert und basiert das Ganze auf einer beidseitigen Zustimmung und auch eine 24/7- oder TPE-Beziehung braucht Raum für eine mündige Sub, die klar und deutlich ihre Wünsche äußern kann. Würde der Dom seine Sicht in vollkommener Absolutheit durchsetzen und selbst bei Gesprächen über die grundlegenden Rahmenbedingungen der Beziehung seine Macht über die Sub ausüben, ginge es für mich schon eher in die Richtung toxischer Beziehung, weil es die Einvernehmlichkeit in einer unguten Art und Weise tangiert.

      Diskutieren meine Kleine und ich über z.b. eine ihrer Regeln, hat sie natürlich den Raum ihre Sicht und ihre Gedanken, Positionen und Wünsche zu äußern, ich tue dies genauso. Dieser Raum ist vor allem, so glaube ich, dann wichtig, wenn eine Beziehung noch frisch und im Entstehen ist, aber auch langfristig muss es möglich sein sich in einen solchen diskursiven Raum zu begeben, wo die Argumente trotz aller ungleichen Macht in der Beziehung gleichberechtigt gegenüber stehen. Für mich als Dom ist das auch sehr wichtig, weil ich nur so die Sicherheit haben kann, dass meine Kleine mein Handeln als in Ordnung ansieht und es in einem gemeinsam geklärten Rahmen befindlich ist. Nur so kann ich mit einer klaren Aussage an sie herantreten, Wünsche äußern oder Strafen für Regelverstöße aussprechen. Dies herauszufinden hat uns schon viele Stunde der Kommunikation gebracht, welche ich immer als sehr hilfreich und gut für unsere Beziehung empfunden habe.

      Feuerpferd schrieb:

      Annsonsten müßt Ihr reden, reden, reden: Tauscht Eure Wünsche und Erwartungen aus! Was will er? Was möchtest Du?
      Besprecht, so Ihr das könnt, umstrittene Erlebnisse möglichst ruhig und ohne Angriffe.
      Ich weiß, das ist schwer.
      Aber nur dann wird es mMn langfristig klappen.
      Absolute Zustimmung von einem noch recht neu auf diesem Feld unterwegs seienden Dom, der mit seiner Kleinen stundenlang kommuniziert und es, wie gesagt, immer als sehr wichtig und gut für die Beziehung empfindet.

      HisSub schrieb:

      Mich nach außen hin dann für etwas rechtfertigen müsste, dass ich nicht will. Und da kommt bei mir so ein Gefühl auf, dass er sich nicht darum sorgt, wie es mir dabei geht, oder dass er es nicht wert schätzt was ich schon für ihn tue und wie sehr ich mich anstrenge.
      Ist natürlich nüchtern betrachtet total übertrieben, aber in dem Moment fühle ich mich genau so und kann dann nicht entsprechend reagieren, wie er es sich wünscht, was ihm dann wieder das Gefühl gibt, keine Macht über mich zu haben und das macht ihn dann wiederum wütend.
      Ich kann mit seiner Dominanz und vorwurfsvollen Ton bei einem Streit echt nicht wirklich was anfangen, da kommt bei mir nur Auflehnung und Ungehorsam dabei raus. Das will ich eigentlich echt nicht. Ich will ihm ja gehorchen und ich will auch dass er Macht über mich hat. Aber ich will auch, dass er auf mich eingeht und mich respektiert.

      HisSub schrieb:

      Ich will es ihm Recht machen, ich will ihm Kontrolle über mein Leben geben (tue ich auch) und gleichzeitig muss das unauffällig passieren und ich muss trotzdem Erwartungen von außen erfüllen, einfach weil es nicht anders geht und ich aber auch dieses Umfeld nicht verlieren will.
      Zu diesen beiden Sachen fällt mir etwas ein, bei dem ich nicht weiß, inwiefern es für dich bzw. euch relevant ist, aber es kam mir gerade spontan dazu in den Sinn: Für mich als Dom in einer Fernbeziehung ist es manchmal nicht so einfach das Machtgefälle in alltäglichen Situationen wahrzunehmen, weil es für mich deutlich seltener spürbar wird als für meine Kleine. Ich musste feststellen, dass ich einfach feinfühliger dafür sein sollte, das Machtgefälle wahrzunehmen, weil es faktisch ja vorhanden ist bzw. es zahlreiche Situationen am Tag gibt, an welchem sie ihr Verhalten nach den Regeln oder meinen Wünschen ausrichtet - ich natürlich als Dom, der mehrere hundert Kilometer entfernt ist, dies nicht immer so unmittelbar wahrnehme. Es gab vor allem ganz am Anfang daher Moment, in denen ich mich dieser Kontrolle vergewissern wollte und sie quasi beansprucht habe, was aber für meine Kleine dann absolut unpraktikabel war, weil es sich nicht mit ihrem gegenwärtigen Alltag vereinbaren ließ. Als Dom muss man glaube ich manchmal einsehen, dass das Wahrnehmen der Kontrolle nicht immer etwas absolut praktisches ist, sondern immer wieder auch einfach ein Gefühl des Wissens, eine Sicherheit über die Kontrolle ist, welches, wie ich feststelle, nicht weniger schön, angenehm und erfüllend ist.

      HisSub schrieb:

      Ich denke da werden wir drüber reden müssen. Wir haben nicht festgesetzt, dass wir das wollen, es hat sich einfach so entwickelt über die Zeit und die Regeln, was zugegebenermaßen ziemlich schnell passiert ist.
      Dieser Weg in diese Dynamik hinein war bei uns sehr ähnlich. Ich glaube wirklich, wie du ja auch sagst, dass hier Kommunikation enorm wichtig ist. Uns hilft es immer, wenn wir Dinge besprechen, mit viel Ruhe und Zeit. Insbesondere dann, wenn sich Sachen einfach ergeben haben, ohne, dass sie groß thematisiert wurden. Nur so kann man ermitteln, wie sich die beiden Seiten etwas konkret vorstellen - und nur mit diesem Wissen kann die Beziehung für beide erfüllend und schön sein.

      Ich hoffe meine Worte helfen dir irgendwie weiter und ich wünsche euch alles Gute für den weiteren Weg :)