Absturz in einer Session

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      Absturz in einer Session

      Hey, ich bin neu in diesem Forum angemeldet und freue mich hier zu sein.
      Ich (w) habe mich erst vor einem Jahr in die Welt des BDSM vorgewagt :)
      Ich bin seit genau dieser Zeit mit einer Dom zusammen und es läuft sagen wir mal gut und mal weniger gut. Da eben auch Gefühle eine große Rolle spielen, versuchen wir uns immer wieder neu aufzuraffen.
      Nun bin ich mir aber ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob da noch etwas zu retten ist, da ich nach der letzten Session psychisch nicht mehr viel auf die Reihe bekomme.
      Wir haben im S/M Bereich gespielt und es ging ziemlich in die Hose. Ein Safeword haben wir nicht, bis jetzt hat alles gut geklappt, da sie mich, so dachte ich zumindest, einschätzen und meine Körpersprache deuten kann. Kurzum: Wir haben das erste mal an recht empfindlichen Körperstellen gespielt, ich hatte durch die Teils heftigen Schmerzen einen Absturz und habe versucht mich mit den Händen zu schützen, die sie dann weggedrückt hat. Ich konnte nichts sagen, ich war irgendwie wie weggetreten und habe "nur" körperlich versucht mich aus der Situation herauszuwinden. Davon hat sie nichts mitbekommen, erst als ich danach nur am heulen war, ist ihr aufgefallen dass was schiefgelaufen ist. Für sie war es fehlgeschlagene Kommunikation, sie hatte sich darauf verlassen, dass ich etwas sage, was ich aber in der Situation einfach nicht konnte. Das Wehren hielt sie für Spaß.
      Naja, ich habe seit her abwechselnd Wut- und Schuldgefühle, da ich mich anders hätte verhalten müssen. Das Schlimme ist, dass ich mich mal einigermaßen habe fallen lassen können und das Vertrauen jetzt weg ist und ich die Beziehung stark anzweifle.
      Könntet Ihr Euch in einer vergleichbaren Situation so zusammenreißen noch ein Safeword oder ähnliches auszusprechen? Ich weiß, das klingt eigentlich wie das natürlichste auf der Welt. Ich weiß nur nicht genau wie ich mich fallen lassen soll und gleichzeitig darauf achten muss, dass mir nichts passiert.

      Fary schrieb:

      Könntet Ihr Euch in einer vergleichbaren Situation so zusammenreißen noch ein Safeword oder ähnliches auszusprechen?
      Es gibt eine Menge Subs, die in bestimmten Situationen so weggetreten sind, daß sie nicht mehr in der Lage sind, ein Safeword auszusprechen.
      Ich selbst halte genau aus dem Gruund nichts von einem Safeword.
      Allerdings bin ich auch eine Sub, die, wenn sie irgendetwas in Richtung Abbruch äußert, auch wirklich einen Abbruch will. Würde nie nur so tun als ob oder aus Spaß mich wehren.
      Im Endeffekt hilft da hinterher nur reden, reden, reden und Dom muss Sub auffangen, Zeit geben zum Verarbeiten und sie müssen miteinander besprechen, wie man so eine Situation zukünftig verhindern kann.
      Möglich ist zB auch, einen kleinen Ball oä in die Hand zu nehmen und diesen dann fallen zu lassen.
      100%ig kann man mMn so eine Situation jedoch nicht verhindern, :pardon: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo Fary,

      Ich hoffe das du deine Probleme und negativen Gefühle mit ganz viel Kommunikation und Nähe aus dem Weg räumen kannst. Wenn es zu solchen unbekannten Abwehrgesten kommt sollte auf alle Fälle die aktive Seite kurz unterbrechen und hinterfragen bzw. komplett abbrechen.

      Wenn ihr ohne Safeword spielen wollt nutzt einen Klicker wie es sie für Kinder bzw. Hundetraining gibt. Selbst im übelsten Moment lässt der sich ohne Probleme auslösen und ist laut genug.
      Hallo @Fary. Zuerstmal herzlich willkommen hier!

      Ich habe das Bedürfnis, dir zu sagen dass genau gar nichts falsch gemacht hast. Und deine Partnerin auch nicht. Wenn ihr vorher noch nie in solch einer Situation wart und bisher ohne Safewort oder ähnliches klar gekommen seid, woher hättet ihr denn dann wissen sollen wie bei sowas zu reagieren ist?
      Im Idealfall lernt ihr beide was draus. Sie, deine Signale besser zu deuten und Du wie du dich in Zukunft dann eben bemerkbar machst. Wenns verbal nicht geht, vielleicht was in der Hand halten was man dann fallen lassen kann? Da gibt es sehr viele Möglichkeiten. Les Dich hier mal quer, ich bin sicher Du wirst was finden das auf eure Art zu spielen passt.

      Das Vertrauen ist jetzt natürlich erst mal futsch. Ich finde aber, dass Vertrauen nichts ist, was man mit der Zeit aufbaut, sonder etwas wofür man sich immer wieder neu Entscheidet. Reden hilft da gut. Sehr viel Reden. Und wenns jemanden zu den Ohren rausläuft mindestens noch einmal.
      Grad wenn man noch frisch ist will man schnell mal zu viel. Aber das ist eher ein Marathon als ein Sprint, um mal das alte Zitat zu bemühen.

      Ich hoffe ihr bekommt das hin.

      Sorin,
      der auch schon seinen Teil zu manchem Absturz beigetragen hat
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      Hallo, Fary, willkommen hier ^^
      Vielen subs ist es leider schon so ergangen - sowas kann dummerweise passieren :( .Auch Dom kann einen Absturz erleiden :yes: .
      Aus meiner Erfahrung heraus hilft da nur, zur Not auf nonverbale Kommunikation zu setzen, um den möglichst zu vermeiden, und im Fall, dass der dropsdem passiert, ihn hinterher mit Dom zusammen zu verarbeiten, eben damit das Vertrauen in Dom nicht leidet.
      Wir hatten kein bestimmtes Handzeichen vereinbart, normalerweise sollte ich die Hand heben, wenn etwas nicht stimmt, das ging aber nicht wegen der Art der Fesselung. Daher ging ich wahrscheinlich irgendwie davon aus, dass wenn ich meine Hände schützend davorlege oder mich wegdrehe, es ein ähnliches Zeichen ist. Beim RP wehre ich mich etwas (und da wirklich aus Spaß), das ist aber für mich ein komplett anderes Szenario als eine reine S/M Session, da ich nur bedingt masochistisch veranlagt bin. Sie meinte sie hätte es damit verwechselt und ich würde mich daher auch nur zum Spaß wehren. Der Gedankengang ist auch irgendwie nachvollziehbar für mich, bin aber trotzdem sehr enttäuscht, dass sie mich nach einem Jahr nicht besser kennt.

      Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr so wirklich was ich bereden soll. Für sie ist die Sache abgehakt und beim nächsten mal soll es besser laufen. Wenn ich es anspreche, hat sie das Gefühl, dass ich Ihr allein die Schuld gebe und alles nur negativ sehe. Es ist für sie nicht wirklich gravierendes vorgefallen und aus Erfahrungen wird man ja schlau. Letzteres ist theoretisch richtig, aber ich schleppe es jetzt halt trotzdem mit mir rum und zum Spielen ist mir überhaupt nicht mehr zu mute.

      Aber zurück zum Thema: Wahrscheinlich ist es besser vor jeder Session ein situationsbedingtes Zeichen zu vereinbaren, die Zeit sollte man sich nehmen. Mit Reden ist bei mir zumindest nicht mehr viel, das weiß ich jetzt.
      Oh @Fary ich kann dich so gut verstehen. Uns ist vor einiger Zeit etwas sehr ähnliches passiert. Mein Mann hat mir den Hintern versohlt, aber sowas von heftig, dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr mitgehen konnte. Ich habe nur noch heulend und schluchzend über dem Tisch gelegen und wusste nicht mehr wie mir geschieht. Ich dachte er müsse doch merken, dass es mir nicht mehr gut geht. Und obwohl wir mit safeword agieren, habe ich es nicht mehr sagen können.

      Ich kam mir nur brutal verprügelt vor. Ich war so unglaublich wütend auf ihn. Das habe ich ihm auch alles um die Ohren gehauen. Er hatte die Situation komplett anders eingeschätzt und völlig missinterpretiert.

      Ich wusste zunächst gar nicht mehr wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Mein Vertrauen war im Eimer.
      Bis mir ein paar Tage später eine Freundin die Augen geöffnet hat, dass wir letztendlich beide an der Situation „schuld“ hatten. Sie hat mir geholfen zu sehen, wie er sich wohl fühlen muss nachdem er dachte, das was er da tat, wäre alles im grünen Bereich und danach zu hören bekommt „du hast mich brutal verprügelt“

      Das hat mir geholfen, wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen und nicht nur meine eigene Verletztheit zu sehen. Ich habe allerdings das permanente Machtgefälle, dass wir zu diesem Zeitpunkt hatten außer Kraft gesetzt, da mir mein Vertrauen in ihn abhanden gekommen war. Ihm ging es allerdings nicht viel anders, da auch er mir nicht mehr vertrauen konnte, dass ich im Notfall das safeword benutze.

      Wir haben seitdem viel miteinander geredet und irgendwann angefangen, wieder sehr vorsichtig miteinander zu spielen. So nach und nach ist unser Vertrauen ineinander wieder gewachsen bis dahin, dass wir nun unser permanentes Machtgefälle wieder aufgenommen haben. Das hat allerdings sehr viel gegenseitiger Reflexion bedurft und fast ein halbes Jahr gedauert.

      Wir haben für uns u.a. anderem daraus gelernt, dass wir auch während einer Session sehr viel mehr miteinander kommunizieren müssen und es nicht ausreicht, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Ich versuche mittlerweile mich deutlich mehr proaktiv zu äußern, wie es mir geht und auch er hakt während dessen immer mal wieder bei mir nach. Wir benutzen dafür auch oft das Ampel System. Und es hat meinem Mann nochmals vor Augen geführt, wie immens groß seine Verantwortung für mich ist.

      Ich wünsche dir, dass ihr miteinander reden könnt. Wenn ihr es schafft euch gegenseitig zu verstehen und einen gemeinsamen Weg findet, das erlebte aufzuarbeiten habt ihr eine gute Chance dass die Wunde heilen kann. Ich drück dir die Daumen dafür

      Liebe Grüße von der venus
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      Uiui. Ich finde reden sollte schon drin sein wenn man eine Beziehung führt, egal welcher Art.

      Womöglich ist ihr nicht so ganz klar, dass es für Dich eben keine so kleine Kleinigkeit darstellt und dich am Spielen hindert.
      Vielleicht setz Du ihr mal diesen Thread hier vor die Nase. Oder noch besser Sie meldet sich auch hier an. Dom sein ist auch ein Ausbildungsberuf ;)
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      @venusfalle Ja, das Gefühl brutal verprügelt worden zu sein trifft es ganz gut (auch wenn ich weiß, dass sie es nicht vorhatte). Wenn dann noch Liebe mit im Spiel ist, ist es deutlich schmerzhafter, da ich danach auch die Gefühle meiner Partnerin für mich in Frage gestellt habe. Die konkrete Vereinbarung von Zeichen vor jeder Session ist wohl am hilfreichsten.
      Ich freue mich, dass Ihr es geschafft habt darüber hinwegzukommen :)

      Fary schrieb:

      ich war irgendwie wie weggetreten und habe "nur" körperlich versucht mich aus der Situation herauszuwinden. Davon hat sie nichts mitbekommen

      Liebe Fary,

      Kommunikation, Feedback in einer Session sind immens wichtig. Anhand der Reaktion der Passiven kann man versuchen, die aktuelle Situation einzuschätzen, den passiven Part zu "lesen". Das Problem ist, dass auch ein noch so achtsamer Dom in Situationen kommen kann, in der diese anders eingeschätzt wird, als sie real ist.

      Dagegen ist niemand gefeit!

      Azrael hat vollkommen Recht, wenn er schreibt, dass auch Doms einen Absturz haben können.

      Ein Absturz bei einem Dom kann dazu führen, dass sich sein Absturz auf die menschliche Ebene ausdehnt. Das gesamte Thema BDSM kann hinterfragt werden. Das eigene Ich wird hinterfragt.
      Dasselbe kann dem passiven Part passieren.
      Es kann - wenn ich das richtig recherchiert habe - sogar dazu führen, dass im Extremfall das Thema BDSM an den Nagel gehängt wird.

      Redet miteinander
      Redet mit anderen über das, was geschehen ist.
      Fasse Vertrauen in Deinen Partner. Weder Du noch Dein Partner (Partnerin) sind schuld an der Situation. Solche Dinge können passieren.

      Findet für Euch einen Weg des Miteinanders.

      Zu mir:
      Ich oute mich mal als jemand, bei dem das Thema Sicherheit ganz oben steht.

      Ich arbeite nie ohne Safeword, setze parallel die Ampel ein und ggf. ein Zahlensystem.

      Die Idee von Voodoobear halte ich für recht gut, einen Klicker einzusetzen

      In Spielen mit Knebel könnte der passive Part ein Tuch in die Hand bekommen, das bei dann fallengelassen werden kann.

      Liebe Grüße

      verbero
      Hi @verbero, ja, ich denke das mit der Kommunikation ist das was bei uns am meisten schiefgelaufen ist. Das liegt aber auch an mir, da es mir sehr schwer fällt zu beschreiben was gerade in mir vorgeht und ich direkt nach dem Absturz erstmal dicht gemacht habe. Wenn ich es jetzt anspreche nimmt es meine Partnerin als Vorwurf auf. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie man da "richtig" Feedback gibt, ohne dass jemand dabei verletzt wird, ich bin da auch etwas emotional.
      Mein Absturz hat dann jetzt sozusagen Ihren Absturz verursacht.

      Fary schrieb:

      Mein Absturz hat dann jetzt sozusagen Ihren Absturz verursacht.

      Liebe Fary,

      niemand ist schuld.

      Und redet, redet, redet, redet. Sonst ist der nächste Absturz vorprogrammiert.

      Nochmal: niemand ist schuld.

      Wie man "richtig" Feedback gibt, ist individuell verschieden und streich das "richtig" raus!

      Was mir so spontan in den Kopf kommt, ist ein Zahlensystem für jedes Spiel.
      Zahlensystem: von 0 bis 10. 10 definiert das Maximum.

      Du könntest bei jeder Aktion Deines Gegenübers eine Zahl nennen.

      Unterbleibt die Nennung, ist es Signal für den aktiven Part: Achtung, da stimmt etwas nicht.

      Gewissermaßen die Falsifizierung eines Codewortes. Wenn etwas NICHT gesagt wird, stimmt etwas nicht

      Wäre das etwas für Euch?

      Liebe Grüße

      verbero
      Vielleicht hilft dir das mit ihr ins Gespräch zu kommen:

      1. Bleib mit deinen Äußerungen bei dir und sende Ich Botschaften z.B. Ich habe mich so und so gefühlt

      2. Versuche herauszufinden was du selbst hättest anders machen können und sage ihr das. Verantwortung tragen immer beide Partner

      3. Frage sie, wie sie sich fühlt

      Als uns das passiert ist, habe ich mich zunächst sehr anklagend meinem Mann gegenüber verhalten. Wer angeklagt wird geht fast automatisch in eine Abwehrhaltung. Das ist keine Basis für ein konstruktives Gespräch.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne

      verbero schrieb:

      Was mir so spontan in den Kopf kommt, ist ein Zahlensystem für jedes Spiel.
      Zahlensystem: von 0 bis 10. 10 definiert das Maximum.

      Du könntest bei jeder Aktion Deines Gegenübers eine Zahl nennen.

      Unterbleibt die Nennung, ist es Signal für den aktiven Part: Achtung, da stimmt etwas nicht.

      Mir würde es enorm schwerfallen, mich so auf die Session einzulassen. Es wäre mir nicht möglich, mich wirklich fallen zu lassen, wenn ich auf jede Aktion meines Herrn aktiv reagieren müsste, denn das würde bedeuten, dass ich die ganze Zeit aufmerksam und konzentriert bleiben müsste. Und wenn ich dann auch noch eine so große 'Auswahl' hätte (0 bis 10), müsste ich zudem auch noch nachdenken, damit die gesagte Zahl auch wirklich meinem Empfinden entspricht. ^^ Ich könnte mich dem Schmerz, der mir zugefügt wird, nicht hingeben und jedes positive Gefühl, welches ich sonst daraus ziehen könnte, würde ausbleiben. Für mich ist es vergleichbar mit dem Mitzählen der Schläge während einer Session. Wobei ich das bloße Mitzählen noch einfacher fände, als jede Aktion auch noch hinsichtlich meines Empfindens/Befindens bewerten zu müssen. So oder so würde beides voraussetzen, dass ich klar und konzentriert bleiben müsste und das würde, wie gesagt, verhindern, dass ich mich in den Schmerz und überhaupt in die gesamte Situation hineinfallen lassen könnte. Gerade das ist hier aber entscheidend, finde ich: Mein Schmerzempfinden und meine Wahrnehmung der Situation sind nämlich völlig anders, wenn ich mich dem Geschehen wirklich öffnen und hingeben kann. Zudem sind meine Grenzen dann deutlich weiter entfernt.

      Von daher wäre eine solche Bewertung bei mir nicht sonderlich aufschlussreich für meinen Herrn. Wie bei allem anderen ist aber auch das nicht bei jedem gleich; für einige ist diese Methode vielleicht genau die richtige! Der letzte Satz von @Farys erstem Posting deutet allerdings darauf hin, dass es bei ihr wohl in eine ähnliche Richtung ginge wie bei mir.

      --


      @Fary Vielleicht war deine Dom in dieser Situation auch selber wie im 'Rausch'? Ich kenne es von meinem Herrn, dass er sich manchmal regelrecht darin verliert, im positiven Sinne. Er sagt, er müsse manchmal aufpassen, dass er die Kontrolle nicht verliert. Er geht dann meistens einen Schritt zurück und atmet kurz durch, bevor es weitergeht; oder er trinkt einen Schluck oder macht anderweitig eine kurze Pause. Das ist keineswegs störend und fühlt sich nicht wie eine Unterbrechung an. Vielmehr fühle ich mich in solchen Momenten sehr geborgen und sicher, weil sein Verhalten zeigt, dass er sich seiner Verantwortung bewusst ist und keinesfalls das Risiko eingehen will, mir zugunsten seiner eigenen Lust zu schaden.

      Die Situation, die du hier beschrieben hast: War das vielleicht eine solche, in der sie lieber eine kurze Pause hätte machen sollen (rechtzeitig natürlich)? Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie dadurch 'klarer' geblieben/geworden wäre und deine Zeichen (wieder) deutlicher wahrgenommen und entsprechend darauf reagiert hätte. Vielleicht hat sie die Kontrolle verloren, ohne es zu merken. Das wäre jedenfalls eine Erklärung dafür, warum sie nicht genug auf Dich geachtet und Deine Reaktionen nicht gesehen bzw. missinterpretiert hat.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.