Borderline und Narzissmus in der BDSM Szene

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Borderline und Narzissmus in der BDSM Szene

      Umfrage zu Borderline, Narzissmus und BDSM. Doms stimmen bitte bei Dom: ab und Subs bei Sub: 81
      1.  
        Dom: Nein, es gibt keine statistische Häufung von narzisstischen Doms (2) 2%
      2.  
        Dom: Ja, es scheint eine statistische Häufung von narzisstischen Doms zu geben (11) 14%
      3.  
        Dom: Domnarzissten, keine Ahnung oder habe ich keine Meinung zu (8) 10%
      4.  
        Sub: Nein, es gibt keine statistische Häufung von narzisstischen Doms (5) 6%
      5.  
        Sub: Ja, es scheint eine statistische Häufung von narzisstischen Doms zu geben (23) 28%
      6.  
        Sub: Domnarzissten, keine Ahnung oder habe ich keine Meinung zu (18) 22%
      7.  
        Dom: Nein, es gibt keine statistische Häufung von Subs die Borderliner sind (2) 2%
      8.  
        Dom: Ja, es gibt eine statistische Häufung von Subs die Borderliner sind (14) 17%
      9.  
        Dom: Borderlinesubs, keine Ahnung oder habe ich keine Meinung zu (5) 6%
      10.  
        Sub: Nein, es gibt keine statistische Häufung von Subs die Borderliner sind (8) 10%
      11.  
        Sub: Ja, es gibt eine statistische Häufung von Subs die Borderliner sind (27) 33%
      12.  
        Sub: Borderlinesubs, keine Ahnung oder habe ich keine Meinung zu (14) 17%
      13.  
        Dom: Nein, Bordelinesubs und Narzisstendoms ziehen sich nicht gegenseitig an (1) 1%
      14.  
        Dom: Ja, Bordelinesubs und Narzisstendoms ziehen sich gegenseitig an (9) 11%
      15.  
        Dom: Keine Ahnung ob sich Bordelinesubs und Narzisstendoms gegenseitig anziehen (12) 15%
      16.  
        Sub: Nein, Bordelinesubs und Narzisstendoms ziehen sich nicht gegenseitig an (9) 11%
      17.  
        Sub: Ja, Bordelinesubs und Narzisstendoms ziehen sich gegenseitig an (16) 20%
      18.  
        Sub: Keine Ahnung ob sich Bordelinesubs und Narzisstendoms gegenseitig anziehen (23) 28%
      Aus Umfragen aber auch Gesprächen heraus scheint es so zu sein, dass Borderliner in dem BDSM Bereich überrepräsentiert sind, vor allem auf der Subseite. Ich kenne aber keine Umfrage dazu, wie es auf der anderen Seite der Skala aussieht, nach meinem Dafürhalten gibt es nämlich auch unter den Doms eine psychische Störung die recht häufig anzutreffen ist, nämlich den Narzissten.
      Überrepräsentiert bedeutet an der Stelle übrigens keinesfalls, dass es nur Leute mit diesen Störungen gibt, aber sie eben doch sehr viel häufiger auftreten als bei einer Vergleichsgruppe die das jeweilige Merkmal (Sub, bzw Dom je nach Merkmal) aufweisen.

      Was ich interessant finde ist, dass sich beide Störungen gegenseitig anzuziehen scheinen und es daher in BDSM Partnerschaften häufiger zu der Kombination Borderline (Sub) und Narzisst (Dom) kommt. Also meine persönliche Ansicht dazu ist:

      Mit seinem selbstbewussten und charmanten Auftreten ist ein Narzisst jemand der gut in die Domrolle passt und wahrscheinlich auch genau wegen dieser Art und seinem sehr starken Selbstbewusstsein und seiner ausgestrahlten Dominanz für Subs attraktiv ist. Subs mit einer Borderlinestörung bewundern den Narzisten für dessen Zielstrebigkeit, seine Dominanz und die nach Außen hin erscheinende Zielstrebigkeit.

      Gerade wenn mir als Betreiber ganze Chatverläufe als Beschwerde per Mail geschickt werden, fällt mir durchaus typisches (zumindest interpretiere ich das so als Laie) Verhalten auf. Schon dort kann dieses Muster erkannt werden, dass der Narzisst fordert (in meinen Augen auch vollkommen unangemessene Forderungen nach Nacktbildern, Spiele ohne Safeword, usw) und der Borderliner in seine Rolle verfällt.

      Dem Borderliner wird durch den Narzissten Führung und Halt geboten, was letztlich auch eine Stabilisierung bedeutet, welche er für sich selbst eben nicht aufbauen kann.

      Demgegenüber erhält der Narzisst vom Borderliner die uneingeschränkte Bewunderung, die er für sein Selbstwertgefühl so dringend benötigt. Da Borderliner dazu neigen die Fehler zuerst bei sich zu suchen, wird der Narzisst auch erst einmal nicht kritisch hinterfragt und bleibt auf dem Sockel stehen, auf dem er sich selbst so gerne sieht. Auf die Fähigkeit des Borderliners sich anzupassen kommt dem Narzissten sehr entgegen, der sich ja bereits für so ziemlich perfekt hält und für den daher keine Anpassung, zumindest aus seiner Sicht, nötig ist. Und sollten die Stimmungsschwankungen des Borderliners doch einmal zu extrem werden, sofern er diese dem Narzissten/Dom gegenüber überhaupt dann in Gänze zeigt, dann besitzt der Narzisst meist die Fähigkeit entspannt drüber hinwegzusehen und dieses Verhalten zu ignorieren.

      Dies würde eigentlich bedeuten, dass Borderliner und Narzisst sich perfekt ergänzen. Der Borderliner erhält Sicherheit und Stabilität, dem Narzissten wird im Gegenzug fast bedingungslose Bewunderung gewährt. Eine perfekte DS Beziehung sozusagen. Da das Leben aber meist doch aus mehr als diesen beiden Polen besteht kracht es bei vielen dieser Paare irgendwann heftig, vor allem dann, wenn die Schwächen des jeweils anderen zu Tage kommen oder das schöne DS Konstrukt am Alltag scheitert.

      Was sind eure Erfahrungen mit Narzissten und Borderlinern im Bereich BDSM? Glaubt ihr es gibt für die jeweilige Gruppe prädestinierte Rollen? Meint ihr sie sind teilweise überrepräsentiert?

      Die Umfrage ist anonym und da es drei Teile gibt, hat auch jeder drei Antwortmöglichkeiten.

      Nur zur Klarstellung, eine statistische Häufung bedeutet ganz sicher nicht, dass jede/r Dom Narzisst und/oder jede/r Sub Borderliner ist, diese Krankheitsbilder aber zumindest in einem stärkeren Ausmaß vorkommen als bei dem Rest der Bevölkerung die das Merkmal Dom bzw Sub eben nicht aufweist. Bleibt bei den Fragestellungen und bringt bitte keine neuen Fragen rein, das Thema wurde klar begrenzt und in Bezug auf Borderline gab es mehrfach den Wunsch, dass im Forum über Erfahrungen diesbezüglich geschrieben werden darf, ich habe die Narzisstenfrage aufgenommen, da dieses Thema gerade von Psychologen und Medizinern immer wieder angesprochen wurde und beide Themen zudem gut zu kombinieren sind.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Aus therapeutischer sich ist ein Narzist in der DOM-Rolle nicht ^echt^,da er ja grundlegend erstmal auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse ausgelegt ist und und sich über das Verhalten der Dienenden(Ursache-Wirkung)kein Gedanken macht...er also weder Sorge ,noch Verantwortung für seine Holde tragen wird und kann.

      Es geht um ^ausnutzendes Benutzen^
      für mich fern von dem ,was eine D/s-Beziehung ausmacht.

      Leider ist bei der Borderline- Persönlichkeit oftmals auch die Fremd - und Selbstreflexion gestört,so dass sogenanntes ^Platzhalterverhalten^ oftmals von der /dem Borderliner nicht erkannt wird.

      Ich-zerstörend wirkt daher dann nicht nur das eigene Verhalten nach Wertschätzung und Eigenwahrnehmung um jeden Preis,sondern auch das Verhalten des DOM ,was dann zusätzlich noch miteinspielt...

      Ein Teufelskreis,der endet,wenn der Narzissmus kein ^Futter^ mehr findet.
      Zurück bleibt ein zusätzliches Trauma bei der Borderliner -Persönlichkeit und der Narzist sucht nach seinem nächsten
      ^ Objekt der Begierde^.
      ...
      Meine beruflichen Erfahrung hinsichtich ^zerstörerischer Beziehungskonstellationen^.
      Ich seh das so:

      Die Neigung hat überhaupt nichts mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun.
      Persönlichkeitsstörungen entstehen durch schwere psychische Probleme, die BPS oft durch Traumata wie Missbrauch.

      Wenn es unter BDSMern mehr Menschen mit PS gibt, besteht offensichtlich ein Zusammenhang. Daraus liest sich dann schließen, dass eine BDSM-Neigung durch psychische Störungen und traumatische Erlebnisse begünstigt wird. - Und da sind wir wieder an dem Punkt, dass BDSM doch irgendwo krankhaft ist. Das ist genau die Ecke, aus der wir endlich raus wollen.

      Natürlich gibt es auch psychisch Kranke im BDSM. Und natürlich gibt es viele Doms, die sich unmöglich verhalten. Aber nicht jedes A... ist gleich ein Narzisst. Dazu gehört schon ein bisschen mehr. Eine dominante Neigung begünstigt nur vielleicht solches Verhalten, weil es manche eben damit rechtfertigen, dass ein Dom sowas dürfe.

      Ich glaube, dass viel zu schnell mit Ferndiagnosen um sich geworfen wird. Und außerdem mehr über psychische Krankheiten gesprochen wird und es daher nur so scheint, als gäbe es eine Anhäufung.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Ich will nochmal betonen,dass ich für eine vermehrte Häufung dieser Krankheitsbilder keine Statistik oder Kontrollgruppen gefunden haben...

      Da BDSM für MICH in eine ^Nische der Sexualformen^gehört,denke ich allerdings ,dass es doch die ein oder andere sub gibt ,deren Ursprung zu dienen auch in ihrer entwicklungsspezifischen Sexualentwicklung liegt.

      Ich hab als Frau, die auch ^auf dieser psych. EBENE^ spielt zumeist verantwortungsvolle Herren mit Ehrencodex kennengelernt,die sich des Kontext bewusst waren.

      Ich denke ,dass man generell nicht Pauschalisieren sollte ,was Neiung-Ursache und Wirkung betrifft.

      Nicht jeder DOM ist Narzisist -auch diese Spezie findet sich unter Vanilla-Männern.
      Auch ich habe keine Daten auf die ich zurückgreifen kann, aber ich glaube vereinfacht gesagt das:

      BDSM'ler insgesamt offener mit komplexen Themen
      umgehen. Auch wenn man keine Lösungen im allgemeinen finden kann.

      In der "Standard-Sexualisierten-Gesellschaft" wird deutlich weniger offen über Narzissmus oder Borderline gesprochen. Oder findet man voll besetzte Gruppen zu diesen Themen bei FB & Co.?

      Hier bei GD sind viele Neulinge, Anfänger, Wiedereinsteiger um sich auszutauschen.
      Und eben auch zu diesen Themen.

      Solange die Gemeinschaft hier offen mit allen Themen umgeht (Ausnahmen bestätigen die Regel), können wir nur daraus lernen und wissen weitergeben.

      MfG Talon
      :dance:
      Ich weiß nicht, ob im BDSM Bereich mehr Borderliner oder mehr Narzissten unterwegs sind. Vor kurzer Zeit hätte ich bedenkenlos zugestimmt, inzwischen betrachte ich viele Aussagen kritischer. Ich denke, es ist vielmehr so, dass sich hier einfach mehr Leute darüber austauschen und im Alltag oder in einem Auto-, Pferde- oderwasauchimmer-Forum andere Themen gehäuft besprochen werden. :gruebel:

      Und ich denke auch, dass gerade hier, in einem als Anfängerforum bekannten BDSM-Forum, oft einfach aufgrund der Schilderungen einer enttäuschten Sub, oder einer Sub, die negative Erfahrungen gemacht hat (aus welchen Gründen auch immer), von anderen Usern der Begriff Narzisst ins Spiel gebracht wird, ohne zu wissen, ob dies tatsächlich der Fall ist.
      @Gentledom Deine Überlegungen, warum narzisstische Doms und Subs mit Borderline zumindest von außen betrachtet eine besondere Anziehungskraft aufeinander haben und sich gut ergänzen könnten, klingt für mich recht schlüssig. Gibt es bestimmt. Ob Menschen mit BPS bzw. einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung im BDSM-Bereich aber wirklich besonders stark vertreten sind, weiß ich nicht. Ich glaube eigentlich nicht daran.

      Mein Eindruck ist vielmehr der, dass manche Ausdrücke - und hiermit beziehe ich mich vor allem auf 'den Narzissten' - sehr sehr leichtfertig verwendet werden, ohne dass dem Verhalten der Person, über die gesprochen wird, tatsächlich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zugrunde liegt - und ohne dass jene, die darüber reden, wissen, was dies wirklich bedeutet. Da hat man vielleicht hier und da mal etwas aufgeschnappt, erkennt dies in den Schilderungen eines Users (speziell einer Sub, die von ihren schlechten Erfahrungen mit einem Dom berichtet) wieder und äußert recht unbedacht die Vermutung, dass es sich bei jenem Dom ja vielleicht (oder sogar wahrscheinlich!) um einen Narzissten handelt, weil 'die ja so sind und das ganz typisch ist'. Andere steigen darauf ein und es wird spekuliert, ohne dass jemand den erwähnten Dom jemals persönlich kennengelernt hat und fundiertes Wissen über die vermutete Erkrankung hat.

      Das soll kein Vorwurf sein, es ist nur meine Wahrnehmung. So sind Menschen nun mal. Das Thema bekommt dann viel Aufmerksamkeit, während bspw. über Depressionen bei Weitem nicht so viel geredet werden würde, wenn eine Sub von ihrem dominanten Partner erzählt, der unter Depressionen leidet. Dafür sehe ich zwei Gründe: Die meisten Beziehungspartner von jemandem mit NPS leiden irgendwann stark unter ihm (zumindest die, die sich öffentlich dazu äußern), z. B. aufgrund von manipulativem Verhalten, Ausübung von Druck, emotionaler Gewalt usw. Unter einem depressiven Partner kann man natürlich ebenfalls leiden, aber das ist meiner Meinung nach eine ganz andere Ebene und liegt nicht allzu oft daran, dass der Depressive seinem Partner aktiv schadet oder ihm bewusst etwas 'Böses' tut um Vorteile daraus zu ziehen oder ähnliches.
      Dazu kommt noch, dass die Gefahr einer 'Verwechslung' recht groß ist: Auf der einen Seite die Symptome einer NPS, auf der anderen die Verhaltensweisen/Charaktermerkmale einer dominanten Person. Ein simples Bespiel: Viele Doms haben ein starkes Selbstbewusstsein und strahlen dies auch aus, weil sie sich dementsprechend verhalten und präsentieren. Narzissten machen ebenfalls einen sehr selbstbewussten Eindruck, wobei es sich hier aber oft um eine übertrieben positive Selbstdarstellung, Überheblichkeit und eine verzerrte Selbstwahrnehmung handelt. Auf den ersten Blick erkennt man dies nicht unbedingt. Und es gibt noch viele weitere Punkte, wo es oberflächlich betrachtet Überschneidungen im Verhalten von Doms und Narzissten gibt. Vielleicht wird deshalb im BDSM-Kontext öfter mal über (vermeintliche) Narzissten gesprochen, sodass der Eindruck entsteht, diese psychische Erkrankung sei unter Doms häufig vertreten.

      In keinem anderen Forum, das ich in den letzten Jahren regelmäßig besucht habe, bin ich so oft über den Begriff 'Narzisst' gestolpert wie hier. Nicht mal in Foren, in denen auch über verschiedene psychische Erkrankungen intensiv diskutiert wird. Ich führe es auf die o. g. Gründe zurück. Aktuell hält es sich ja sehr in Grenzen, aber es gab Zeiten, in denen ich hier so oft von Vermutungen in dieser Richtung gelesen habe, dass ich mich wirklich schon gefragt habe: Meint XY das jetzt ernst oder ist 'Narzisst' mittlerweile eins dieser neumodischen Wörter, die umgangssprachlich verwendet werden, ohne dass die Leute sich der wahren Bedeutung des Begriffs bewusst sind, und soll an dieser Stelle eigentlich nur so viel ausdrücken wie 'egoistischer, rücksichtsloser Arsch'?

      Wie gesagt: Ich glaube, dass einfach zu leichtfertig mit dem Begriff umgegangen wird und unbedacht Ferndiagnosen, die meist Fehldiagnosen sind, gestellt werden.

      Was man auch bedenken sollte: So weit verbreitet ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung ja nun auch nicht. Von anderen psychischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen sind weitaus mehr Menschen betroffen - und ich gehe fest davon aus, dass es deutlich mehr Doms mit Depressionen als mit NPS gibt. Darüber wird nur einfach nicht so viel geredet, weil der Schaden, den Sub davonträgt - sofern durch die Beziehung mit dem Depressiven überhaupt einer entsteht! - längst nicht so massiv und gravierend ist. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

      Und dann gibt es ja auch noch zahlreiche BDSMler, die ihre Neigung nicht ausleben. Wisst ihr, wie viele Menschen unter Angststörungen leiden? Jetzt stellt euch mal einen Dom mit generalisierter Angststörung oder Sozialphobie vor: Die Neigung ist vorhanden, nur hat er (nur als Beispiel) vielleicht große Probleme damit, auf Menschen zuzugehen und dadurch (ja nach Schweregrad) kaum oder zumindest geringere Chancen, überhaupt eine Sub zu finden, mit der er seine Neigung ausleben kann. Das kommt sicher gar nicht mal so selten vor.

      Solche Fälle (Depressionen, Angststörungen) sollten in Überlegungen und Statistiken auch miteinbezogen werden - dann sieht das alles schon ganz anders aus und der Anteil der Narzissten unter den Doms wäre plötzlich verschwindend gering.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Gentledom schrieb:

      Was sind eure Erfahrungen mit Narzissten und Borderlinern im Bereich BDSM? Glaubt ihr es gibt für die jeweilige Gruppe prädestinierte Rollen? Meint ihr sie sind teilweise überrepräsentiert?
      Die Antwort darauf soll von mir, nach einigem hin und her überlegen, ein NEIN sein.

      Wenn ich jemanden für etwas prädestiniere, bin ich beim "Schubladen" denken angekommen.
      Ein Mensch ist ... also muss er Dom sein oder ein Mensch ist... dann ist er sub.

      Davon abgesehen würde die BPS Symptomatik auch sehr gut zu einem Dom/ Caregiver passen würde und genauso gut könnte ich mir auch einen Narzissten als sub vorstellen.
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      da die wenigsten von uns in der Lage sein dürften, eine Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren (ich kann es nicht), schlage ich die Konsultation von Pubmed vor.

      Ich habe das gestern gemacht. Wenn man „BDSM“ und „Personality disorder“ in die Suchfunktion eingibt, erscheint gleich am Anfang eine ganz neue Review zum Thema BDSM und assoziierte Faktoren, wo u.a. das Thema „psychische Faktoren“angerissen wird.

      Man kann auch kostenlos auf den Volltextartikel zugreifen. Ich hab ihn nicht gelesen, nur den Abstract überflogen, aber vielleicht ist es ja ganz interessant.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      @poetin...es gibt schon einen gewissen Fragenkatalog,der im Zusammenhang mit BDSM ^abgeklappert^ wird ..

      Ich hab das vor Jahren mal über mich ergehen lassen- aus freien Stücken in ein selbstgewählten Einheit (Pychotherapie),weil ich ahnender Weise dachte ...sowas kommt mal auf mich zu...im Zusammenhang mit Trennung ,Jugendamt und Co.

      Bis eine Diagnose in diesem Bereich im Zusammenhang mit BDSM gestellt wird...wist Du schon echt aus allen Ecken beleuchtet...

      P.s.
      Vielleicht wäre es mal interessant mit der Uni München Kontakt aufzunehmen..die hatten dort auch eine Studie zum Thema :Lust-Schmerz .(Dr Pöppel) und anzufragen,ob es zur oben genannte Fragestellung Wissenschaftliches gibt.?
      Ich denke, dass Narzissten hier einfach ein grösserer Rahmen gegeben wird, in dem sie sich ausleben können.
      Treffen sie dann auch noch auf einen "Gegenpart", wird es noch einfacher.

      WaterLily schrieb:

      Die Neigung hat überhaupt nichts mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun.
      Das vielleicht nicht, aber aus meiner Sicht wird sie dadurch begünstigt.

      WaterLily schrieb:

      Daraus liest sich dann schließen, dass eine BDSM-Neigung durch psychische Störungen und traumatische Erlebnisse begünstigt wird.
      Jep, siehe oben.

      Wenn man sich viele Threads und Beiträge hier anschaut, erkennt man schon, dass es ein Muster gibt. Nicht bei allen, aber bei vielen.
      Für mich ist es auffällig, dass viele Subs hier über traumatische Erlebnisse, Vergewaltigungen, Depressionen usw. schreiben.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      ich persönlich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen der sexuellen Orientierung und dem Auftreten von Persönlichkeitsstörungen.

      Über die aktuelle Studienlage müsste ich mir erst einen Überblick verschaffen.

      Und ich reagiere sehr allergisch darauf, wenn meine gesunde, liebe- und respektvolle, erfüllende Sexualität in die Ecke mit dem Schildchen „das is doch krank“ und „du hattest bestimmt ne schlimme Kindheit“ gedrängt wird.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      nicht jeder, der traumatische Erfahrungen gemacht hat, hat deswegen gleich eine Persönlichkeitsstörung. Es gibt ein sehr breites Spektrum, wie solche Erlebnisse verarbeitet werden, und auch verschiedene Krankheitsbilder, die dadurch ausgelöst oder begünstigt werden können. Und viele Menschen erleben Traumata und entwickeln trotzdem keine psychische Erkrankung.

      und vielleicht wird hier einfach mehr über so etwas geschrieben als in einem beliebigen Hobbyforum, weil hier einfach ein gewisser Raum dafür vorhanden ist? Ich würde über sowas auch nicht gerade im Westernreitforum berichten. Ich denke aber, dass in Foren von Frauenzeitschriften, Gesundheitsforen etc. ähnlich viel (bzw mehr) über sexuelle Traumatisierungen und Gewalterfahrungen geschrieben wird. In vielen dieser Foren gibt es sogar spezielle Unterbereiche für Themen wie Gewalt und Missbrauch.


      Und noch etwas: Gewalt gegen Frauen und sexueller Missbrauch ist nicht selten. Depressionen auch nicht. Interessant wäre, ob der Prozentsatz hier höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.
      Aber selbst wenn er hier höher wäre, könnte es dafür sehr viele Gründe geben und man könnte daraus nicht zwingend den Schluss ziehen, dass es einen wie auch immer gearteten Zusammenhang zwischen BDSM und psychischen Erlrankungen gibt.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Poetin ()

      Poetin schrieb:

      Und ich reagiere sehr allergisch darauf, wenn meine gesunde, liebe- und respektvolle, erfüllende Sexualität in die Ecke mit dem Schildchen „das is doch krank“ und „du hattest bestimmt ne schlimme Kindheit“ gedrängt wird.
      Ich denke, da muss man auch noch einmal differenzieren.
      Das, was du da sagst, ist ja keine Allgemeinaussage.
      Die Frage ist vielleicht: Was war zuerst da?
      Ist meine Neigung eine Auswirkung meiner Erlebnisse in der Vergangenheit?
      Oder habe ich manches erlebt, weil ich diese Neigung immer schon hatte, sie aber nicht benennen konnte und deshalb vielleicht an die falschen Menschen geraten bin? Nur als Beispiel.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Aber was ist mit den Menschen, die diese Neigung haben, ohne nennenswerte traumatische Erfahrungen gemacht zu haben, und die auch keinerlei Symptome einer psychischen Erkrankung aufweisen?

      und: gibt es überhaupt eine wissenschaftlich sauber nachgewiesene überzufällige Häufung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen in der BDSM-Szene?
      „Ich habe den Eindruck, dass....“ oder „mir ist xyz aufgefallen“ ist ein Einstieg in diese Fragestellung, beweist aber noch nicht, dass es auch so ist.

      Ich habe den Artikel jetzt im Volltext gelesen und kann ihn nur empfehlen, weil er mir sehr differenziert vorkommt. Und noch wichtiger: auch die Aspekte „Stigmatisierung“, „Pathologisierung“, die Abgrenzung zu Paraphilien mit tatsächlichem Krankheitswert und dass ein akzeptierendes, wertschätzendes Umfeld - wie es auch dieses Forum bieten sollte und bietet! - wichtig sind, werden diskutiert. Ein Zusammenhang zwischen einer BDSM-Neigung und der Borderline-Persönlichkeitsstörung wird in dem Paper ebenfalls diskutiert, aber verneint.

      Ich finde, wir sollten aufhören, nach einem wissenschaftlich derzeit nicht beweisbaren Zusammenhang zwischen BDSM und psychischen Krankheiten zu suchen, uns selbst bzw gegenseitig zu stigmatisieren und Schubladen zu beschriften, die einfach nur dringendst ausgeleert und durchgelüftet werden sollten. Es ist schwer genug, dass BDSM von bestimmten Teilen der Gesellschaft fälschlicherweise immer noch als krank angesehen wird, wir selbst sollten uns das ersparen.

      Und noch ein Satz zu sexuellen Traumata und BDSM: wenn jemand es schafft, sich trotz schwerer Traumatisierungen (wie Menschen mit BPS sie ja häufig erlebt haben ) eine gesunde, lustvolle und nicht-destruktive Sexualität aufzubauen, hat er den allergrößten Respekt verdient.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Poetin ()

      Ich habe mich schon häufiger mit Menschen unterhalten, die psychische Krankheiten wie o.g. mit bdsm in Verbindung bringen. Meiner Meinung wirkt es nur so als wäre es häufiger im bdsm vertreten, weil hier offener geredet wird.
      Ich muss mit Dom über "Probleme" dieser Art reden, anders kann er nicht verantwortungsvoll handeln.
      Wenn ich aber einen Partner habe mit dem bdsm keine Rolle spielt, muss ich ja nicht sowas sagen wie: "ich ertrage es nicht gefesselt zu werden, weil....".

      Meine Gedanken dazu
      Leider weiß ich nicht, wie häufig diese Erkrankungen im Durchschnitt der Gesellschaft sind.
      Ich kenne zwar eine Person, die Borderliner ist, aber ich weiß von dieser Person zB nicht, ob sie auch BDSMler ist (kann ja immer sein.)

      Ohne Wissenschaftliche Studien, die mir Zahlen liefern möchte ich einfach keine Aussage zu solchen Themen treffen.
      Ich halte sowohl mich, als auch die allermeisten anderen Menschen für zu unqualifiziert soetwas einfach einzuschätzen.

      Wenn man leichtfertig mit solchen Themen umgeht kann das sehr schnell sowohl ein negatives Licht auf Menschen mit psychischer Erkrankung, als auch auf BDSMler werfen.
      Denn sowohl als auch sollte im Idealfall nicht Stigmatisierend für die entsprechende Person sein.

      Sollte hier jemand Links zu guten Studien haben, würde ich mich freuen, wenn derjenige sie mit mir teilen könnte. ^^
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl
      Wobei es auch da sicherlich besser wäre, auf psychische Probleme hinzuweisen.




      Der Artikel:

      .pubmed.gov

      dann BDSM und Personality disorder in die Suche eingeben.

      deNeef et al, „bondage-discipline, dominante-submission and sadomasochism (BDSM) from an integrative biopsychosocial Perspektive: a Systematik Review“, Sex.med 2019.

      Dann zu „free Pmc article“
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: externen Link entfernt

      Ich habe leider mehr Erfahrung mit Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, als ich irgendwem wünschen würde, wodurch ich auf manches wahrscheinlich einen kritischeren Blick habe als andere ohne diesen Hintergrund. Mir begegnen zumindest narzisstische Verhaltensweisen und Persönlichkeitszüge in der Szene relativ häufig, und auch erschreckend oft Doms, denen diese Persönlichkeitsstörung (in unterschiedlicher Ausprägung) ärztlich diagnostiziert wurde.

      Da muss ja kein kausaler Zusammenhang vorliegen, aber es lässt sich im Grunde nicht leugnen, dass die Struktur oder Dynamik einer D/s-Beziehung quasi den Wunschtraum eines Narzissten darstellt. In einer solchen Beziehung wird eine ganze Palette an narzisstischen Bedürfnissen bedient, und das Ganze wird dann auch noch als legitim wahrgenommen und sozial akzeptiert. Das allein kann schon Leute mit einer solchen Persönlichkeit in die BDSM-Szene locken.

      Was mich hier ein wenig wundert, ist die Diskrepanz zwischen geklickten Antworten und Beiträgen. Aber das kommt wahrscheinlich zumindest zum Teil dadurch zustande, dass man sich irgendwo immer als Nestbeschmutzer fühlt, wenn man BDSM und psychische Störungen in Verbindung bringt. :(
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Ich denke, das eher Narzissten und Borderliner auffallen, weil sie eventuell ein extremeres Abhängikeitsverhältnis leben/haben wollen.
      Während bei den "normalen", ihr BDSM garnicht so für Außenstehende interessant ist und garnich wahrgenommen wird.

      Wahrscheinlich läuft man bei einer Veranstaltung, 20 "normalen" über den Weg, aber dann kommt einer von den Spezialisten, mit paar dummen Wortmeldungen und man wird sich nur daran erinnern.