Borderline und Narzissmus in der BDSM Szene

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      Mit der ärztlichen Diagnose Borderline kenne ich recht viele Menschen, dürften gut um die 20 sein von denen meines Wissens 1 Frau auf BDSM steht. Ich finde das nicht viel, 1 von etwa 20.
      Mit diagnostizierter narzißtischer Persönlichkeitsstörung kenne ich niemanden jedoch sind narzißtische Züge Teil diverser psychischer Erkrankungen. Abgesehen davon sind "echte" also klinisch relevante Narzißten eher eine seltenere Erkrankung (mein Wissensstand)und das hat mit dem was man im Allgemeinen Narzißt nennt nicht unbedingt was zu tun.
      Was ich allerdings auffallend finde ist dass ich viele ausgeprägte Egoisten kennen gelernt habe seit ich im BDSM Bereich suche. Das mag unschön und oft verletzend sein hat aber mit Narzißmus nicht unbedingt was zu tun.
      Ich kann auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen weder einen Kausalzusammenhang zwischen den Störungsbildern und der BDSM-Neigung erkennen noch ein gehäuftes Auftreten. Davon abgesehen möchte ich immer auch ganz gerne die Rohdaten von Erhebungen sehen (so es denn gezielt welche gibt), denn ich traue keiner Studie, deren Statistik ich nicht selbst manipuliert erstellt habe :P

      "Gefühlte" Zusammenhänge oder Häufungen können täuschen. Wir alle leben in unserer eigenen Bubble, die sich aufgrund unserer Erfahrungen, Einstellungen, Werte etc. entwickelt. Habe ich persönliche Erfahrungen mit gewissen Dingen, bin ich dafür wesentlich aufnahmebereiter, sehe Merkmale öfter (oder vermeintlich öfter), nehme anderes nicht wahr. Das soll um Gottes Willen niemanden persönliche Erfahrungswerte absprechen oder die Glaubwürdigkeit in Frage stellen! Aber es ist menschlich, normal. Sobald ich mir ein hellblaues Auto gekauft habe, springt mir jedes hellblaue Auto für einen gewissen Zeitraum sofort ins Auge, ganz besonders die der eigenen Marke - obwohl die garantiert nicht von einem Tag auf den anderen gehäuft auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Wahrnehmung aufgrund von Erfahrung und Aufmerksamkeitsfokus auf bestimmte Dinge, mit denen ich mich gezielt beschäftige.

      Ja, es gibt Narzisten und Borderliner in der Szene, an beiden Enden der Peitsche. Aber ich glaube nicht, dass bestimmte Störungen gehäuft auftreten. Sie sind einfach nur lauter, auffälliger. In einem Umfeld, in dem über viele Dinge wesentlich offener geredet wird als im Alltag, spricht man Themen auch häufiger einfach an.

      Und man muss sorgfältig unterscheiden zwischen einem pathologischen Bild und normalen Persönlichkeitsmerkmalen in schächerer oder stärkerer Ausprägung.

      Nicht jede/r unselbstständige und Stabilität von außen suchende/r Sub ist Borderliner.
      Und nicht jede/r Schaden anrichtende Dom ist ein Narzist, die meisten davon sind einfach nur egoistische Arschlöcher.

      Und was "narzistische Züge" angeht: Da erlebe ich auf jedem Privatschul-Elternabend eine deutlich größere Häufigkeit als bei Clubbesuchen und in Gesprächen unter BDSMlern ;)

      phoibe schrieb:

      Heißt das im Umkehrschluss, dass man jene Menschen vermehrt im TPE-Bereich findet?

      Oder wie definierst du: "die normalen"?
      mit "normal" meinte ich die Menschen ohne Persönlichkeitsstörung.

      Nein, ich meinte das die Menschen mit solchen psychischen Störungen negativ auffallen, und negative Erlebnisse prägt man sich eher ein als positive/neutrale/uninteressante.
      Dadurch kommt man vielleicht auf den Schluss, ja Narzissten und Borderliner sin überall. Obwohl sie in Wahrheit eine Minderheit sind.

      MoMo schrieb:

      phoibe schrieb:

      Heißt das im Umkehrschluss, dass man jene Menschen vermehrt im TPE-Bereich findet?

      Oder wie definierst du: "die normalen"?
      mit "normal" meinte ich die Menschen ohne Persönlichkeitsstörung.
      Nein, ich meinte das die Menschen mit solchen psychischen Störungen negativ auffallen, und negative Erlebnisse prägt man sich eher ein als positive/neutrale/uninteressante.
      Dadurch kommt man vielleicht auf den Schluss, ja Narzissten und Borderliner sin überall. Obwohl sie in Wahrheit eine Minderheit sind.
      Ich möchte mein Dislike begründen, auch wenn es vielleicht OT ist : Niemand fällt negativ dadurch auf, dass er/sie eine psychische Krankheit hat!
      Eine psychische Krankheit zu haben ist keine Entscheidung.

      Und ja, als jemand der selber krank ist (wenn auch weder an Borderline noch an narzissmus) reagiere ich darauf sehr empfindlich

      Teufelanna schrieb:

      MoMo schrieb:

      phoibe schrieb:

      Heißt das im Umkehrschluss, dass man jene Menschen vermehrt im TPE-Bereich findet?

      Oder wie definierst du: "die normalen"?
      mit "normal" meinte ich die Menschen ohne Persönlichkeitsstörung.Nein, ich meinte das die Menschen mit solchen psychischen Störungen negativ auffallen, und negative Erlebnisse prägt man sich eher ein als positive/neutrale/uninteressante.
      Dadurch kommt man vielleicht auf den Schluss, ja Narzissten und Borderliner sin überall. Obwohl sie in Wahrheit eine Minderheit sind.
      Ich möchte mein Dislike begründen, auch wenn es vielleicht OT ist : Niemand fällt negativ dadurch auf, dass er/sie eine psychische Krankheit hat!Eine psychische Krankheit zu haben ist keine Entscheidung.

      Und ja, als jemand der selber krank ist (wenn auch weder an Borderline noch an narzissmus) reagiere ich darauf sehr empfindlich
      Im Ursprungsposting hatte ich meine Aussage auch mit dem Wörtchen "eher" etwas entkräftet, hier hatte ich es vergessen.
      Ich glaube heutzutage würde sich fast jeder als psychisch krank bezeichnen.
      Negativ auffallen die, die ihr Handeln nichtmehr beeinflussen können oder die nach dem Prinzip YOLO leben, also mir is egal was andere über mich denken, ich bin halt so.
      @MoMo...das glaub ich nicht...ich glaube und weiss ,dass nur derjenige sinnig mit dieser Bezeichnung ^psychisch krank ^ umgeht,der auch Selbst -Erfahrung hat...

      und by the way...oftmals verursacht durch gesellschaftliche Normen,die nicht nach dem Inneren Erleben fragen.

      Bevor ich OT gehe...ich habe in der eigenen Geschichte Negatives durch einen Nazissten ,sowohl im geistigen &körperlichen Bereich erlebt -dies in einer ^stink normalen ^ Vanilla-Beziehung erfahren
      und Wertschätzung/Aufwertung und Positivierung für Leib und Seele meiner in meinen BDSM Beziehungen zu den ausgewählten DOM's gefunden.

      Also das ganze Ding ist keine Einbahnstrasse im Negativen. ..es gibt eben auch genügend BDSMler ,die wissen ,was sie tun.und ihren Ehrencodex leben.(Liebe&Leidenschaft)
      Und da schliesst sich dann der Kreislauf..denn ich halte diese Beziehungen für liebend,gesundend, heilend im Machtgefälle.
      Mich stört ja, dass der Ausdruck "extremeres Abhängigkeitsverhältnis" (TPE?) mit psychisch krank in einem genannt wird.

      Dann gibt es hier Themen mit dem Titel: wie erkennt man Narzissten und soweit ich mich erinnere steht dort: Nicht so leicht

      Wie erkenne ich denn im Erstkontakt einen Borderliner?

      Und wie unterscheide ich als Laie jetzt auf einer Party ein Narzissten-Borderliner-Paar von einem S-M-Paar? Oder einem Paar, das TPE lebt?

      Für sachdienliche Hinweise bin ich wirklich dankbar. :yes:
      Ich schleiche hier nun schon seit Dienstag rum Und weiß nicht genau was ich sagen soll...

      Ich hab nicht abgestimmt, da ich keine Ahnung hab, ob sich da was häuft oder nicht.

      Aber was mir immer wieder auffällt: sowohl von Borderline also auch von Narzissmus wird hier gesprochen also ob man das ist. ("Borderliner" "Der Narzisst") Hier handelt es sich, wie man ja schon so schön gesagt hat, um psychische Erkrankungen, sowas HAT man, man IST es nicht.

      "Nur" weil jemand eine Persönlichkeitsstörung (das Wort ist auch mehr als dämlich gewählt) hat, macht das nicht seine ganze Persönlichkeit aus.

      "Nur" weil jemand masochistisch veranlagt ist, liebt er ja auch nicht jede Sorte von Schmerz in jeder beliebigen Situation.

      "Nur" weil jemand in seiner Beziehung der Dom ist, muss derjenige im Alltag noch lange nicht Dommig sein.

      Ist bei psychischen Erkrankungen genau das gleiche Prinzip!

      Desweiteren wurde hier ja auch schon erwähnt daß man gerade bei diesen beiden Krankheiten gerne viel Mutmaßt, auf Grund von "typischen" Verhaltensweisen.

      Nein nicht jede Person mit Borderline verletzt sich selbst, hatte sexuelle Traumata oder ist so extrem wie man das gerne in Filmen und Büchern darstellt. Selbiges möchte ich auch für den Narzissten behaupten.

      Noch einmal, nur weil der Dom von Sub Seite aus in einer gewissen Perspektive dargestellt wird, war er kein Narzisst. Hier spielen eigene Emotionen und Perspektiven so rein, dass man das aus der Ferne nicht Mal ansatzweise beurteilen kann.

      Selbiges gilt für die "verrückte" Sub die eine Trennung nicht akzeptieren will und wohl ne Borderlinerin ist! Auch hier, nur eine Seite der Geschichte (in nur eins von 9 Symptomen beschrieben!) vorhanden und wird ein Verhalten geschildert, dass in so einer Situation auch nicht wirklich unüblich oder gar krankhaft ist!

      Sei also gesagt, solange die betreffende Person nicht vor euch steht und sagt sie haben die ein oder andere Diagnose, dann geht mit den Worten doch bitte vorsichtiger um. So eine leichtfertigen Nutzung schadet den Menschen die wirklich daran leiden und versuchen damit zu leben und es unter Kontrolle zu bekommen. Danke.

      Was die Anziehung von Narzissmus und Borderline betrifft: ja da scheint es Zusammenhänge zu geben, zumindest taucht das in den ein oder anderen Studien zu Borderline immer Mal wieder auf.

      Das Menschen mit Borderline durch gewisse Verhaltensmuster auf bestimmte Spielarten von BDSM besonders ansprechen können, kann ich mir zumindest aus persönlicher Sicht sehr gut vorstellen.
      Halt, Führung, konkrete Regeln dienen der Sicherheit und reduzieren Anspannung, wovon man mit Borderline eh schon über der Norm liegt.
      Auch starke Reize ( hier meist im Zusammenhang mit SM Schmerz) helfen um Anspannung zu reduzieren und den Kopf auszuschalten. Ähnlich wie bei Menschen die Sport machen oder eben auch bei SMlern ohne diese Diagnose.

      Ich fände es auch wünschenswert mich konstruktiv gerade mit Borderline und BDSM hier mehr austauschen zu können, da mir neue Einblicke helfen Verhalten zu hinter fragen, neue Lösungen erarbeitet werden können und gerade die Rücksprache mit "ist das Angemessen in der Situation" sehr helfen kann, seine eigenen extremen Emotionen einzuordnen. Erfahrungsaustausch kann auch das Stigma angehen, aufklären und aufzeigen, dass die Diagnose eben nicht den ganzen Menschen ausmacht.

      Ich sehe aber auch die Problematik, dass dann wieder spekuliert wird, ob der ein oder andere nicht darunter leidet, dass man evtl auch ausgegrenzt oder auf seine Diagnose reduziert wird. Ein weiteres Problem könnte Etiquette sein, wenn jemand sich so aufregt über einen Kommentar und im Impuls antwortet, kann das zu viel Krach in der Community führen.

      Edit zu "wie unterscheide in ein Narzisten/ Borderline Paar von "normalen" SMler Paar": ich hoffe aus meiner Beschreibung wird klar: gar nicht. Nicht auf den ersten, dritten oder 15 Blick. Wenn nicht einer der beiden oder besser noch beide auf dich zu kommen und sagen "so und so ist das" wirst du das nicht unterscheiden können. Selbst Therapeuten brauchen mehrere intensive Stunden um so eine Diagnose in Betracht zu ziehen und dann nochmal mehr Zeit um sie auch zu stellen. Eben weil gerade diese beiden Diagnosen so ein Stigma haben.
      Tja, wo fange ich an. Zunächst einmal: Psychische Erkrankungen in einem BDSM-Forum diskutieren :facepalm: ist meine absolute "Lieblingsbeschäftigung". Ja, das war jetzt ironisch gemeint.

      Menschliche Seelen sind verletzlich. Auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen.

      Wenn ein Mensch zu viel Leid erfahren muss, dann hat das Auswirkungen auf seine Seele, auf sein künftiges Verhalten, darauf, wie er künftig reagiert auf bestimmte Dinge, darauf, wie er bestimmte Dinge bewertet in seinem künftigen Leben. Auch darauf, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht.

      Manche Menschen brechen zusammen, wenn zu viel Leid erlebt wurde. Auf die unterschiedlichsten Arten.

      Manche erholen sich wieder davon, manche nicht.

      In unserer (Leistungs-)Gesellschaft ist es üblich, dass Menschen, die nicht wie gewünscht "funktionieren", dann eine Diagnose bekommen. Damit die Art der Auswirkungen des Zuviels an Leid sauber in eine Schublade eingeordnet und richtig behandelt werden können. Wobei man sich über die richtige Behandlung trefflich streiten kann, aber das soll hier nicht das Thema sein.

      Leider haben solche Diagnosen unangenehme Nebenwirkungen. Manche sagen sogar, psychiatrische Diagnosen seien der soziale Tod von Menschen. Diese Sichtweise halte ich für überspitzt. Aber leider sieht man auch in den Threads hier im Forum sehr schön, was mit verschiedenen psychiatrischen Diagnosen hier verbunden wird.

      Wie Menschen anhand von solchen Diagnosen be (und ent) wertet werden.

      Traurige Sache das.

      Nur mal so ein paar Gedanken von mir dazu.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ich hab mit so manchen zu tun gehabt, die teils ziemlich deutliche Zeichen einer psychischen Störung, insbesondere im Bereich Narzissmus (pathologischem) Sadismus (sprich ohne Rücksicht auf die Gesundheit des Partners) und Borderline oder Histrioniker gezeigt haben. Allerdings habe ich auch generell mit sehr vielen BDSMlern Kontakt oder Kontakt gehabt.
      Ich denke dass es in "der" BDSM-Szene durchaus ein paar mehr psychisch kranke, sprich sich oder anderen damit stark schadende Leute gibt als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Schlicht weil sie einen Deckmantel für ihr Verhalten suchen (und einfacher ein passendes Gegenüber oder z.B. naives Opfer).

      Insgesamt denke ich aber nicht, dass deutlich mehr psychisch Kranke Leute unter BDSMlern sind als generell, sie fallen nur mehr auf, wie auch die Krawallmacher in der Schule, von fünf guten Taten wird man sich an eine erinnern, von fünf schlechten an jede ;) - dazu sind die Partnerschaften meiner Erfahrung nach meist nicht allzu gesund und damit auch nicht stabil, ein Partner ist irgendwann einfach aufgebraucht (psychisch fertig oder für den anderen uninteressant, da es für den interessantere "Spielzeuge" gibt), wodurch die "kaputten" Leute häufiger suchen und mehr (aber kürzere) Beziehungen haben. Dadurch wirken sie einfach als wären sie deutlich mehr, sie sind aber nur präsenter.

      Spätzle schrieb:

      Leider haben solche Diagnosen unangenehme Nebenwirkungen. Manche sagen sogar, psychiatrische Diagnosen seien der soziale Tod von Menschen. Diese Sichtweise halte ich für überspitzt. Aber leider sieht man auch in den Threads hier im Forum sehr schön, was mit verschiedenen psychiatrischen Diagnosen hier verbunden wird.
      Ich sehe das eher neutral: eine Diagnose ist etwas, durch man weiß, woran man ist. Als diagnostizierter und als dritter.
      Die Folgen sind abhängig vom Verhalten anderer und von sich selbst: "Bleib weg von dem, der ist krank" kann dem diagnostizierten schaden, aber auch den gewarnten schützen. Andererseits kann erst nach einer Diagnose eine Behandlung stattfinden, die etwas an der Gesamtsituation bessert.
      Und ein offener Umgang damit, z.B. durch "Bei mir wurde XY diagnostiziert, achte bitte drauf, falls ich YZ mache und sags mir / reagier so und so." kann allen Beteiligten helfen. Es kann den diagnostizierten und den (potentiellen) Partner schützen, dritte ein Auge drauf werfen lassen und vielleicht sogar die Therapie unterstützen.
      Ich möchte nur mal etwas einwerfen: "Diagnostizierte Narzissten" wird man nur sehr wenige finden.
      Die meisten von ihnen halten sich nicht für behandlungsbedürftig/krank oder ähnlich, denn das Problem sind ja die anderen. Sie müssen ihr schwaches Selbstwertgefühl vor jeder Art Erschütterung beschützen, um jeden Preis, und der Weg zum Psychologen könnte es erschüttern.

      Olex schrieb:

      Ich denke dass es in "der" BDSM-Szene durchaus ein paar mehr psychisch kranke, sprich sich oder anderen damit stark schadende Leute gibt als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

      Olex schrieb:

      Insgesamt denke ich aber nicht, dass deutlich mehr psychisch Kranke Leute unter BDSMlern sind als generell,

      Gerade wollte ich schreiben, Du widersprichst Dir selbst. Aber nein, Du differenzierst zwischen "der" BDSM-Szene und BDSMlern insgesamt.

      Was ist denn die BDSM-Szene? Ab wann gehört man dazu? Warum gehst Du von einer Häufung in "der" Szene aus?

      Olex schrieb:

      Ich sehe das eher neutral: eine Diagnose ist etwas, durch man weiß, woran man ist. Als diagnostizierter und als dritter.
      Da halte ich dagegen.

      Eine Diagnose ist ein Hilfskonstrukt, mit dessen Hilfe man Symptome zuordnen kann zu einem Krankheitsbild. Man kennt dann die grobe Richtung, in die es bei der Behandlung gehen wird. Für die Behandlung selbst ist es aber unverzichtbar, auf den Menschen selbst und seine ganz speziellen Probleme und Symptome einzugehen. Ansonsten ist die Behandlung von vorneherein zum Scheitern verurteilt.

      Eine Diagnose ist etwas, durch das man weiß, woran man ist, schreibst Du, als Diagnostizierter und als Dritter. Wirklich?

      Dazu möchte ich Dich bitten, einmal die Suchfunktion des Forums zu bemühen und z.B. das Wort Narzisst dort als Suchbegriff einzugeben. Du wirst staunen, welche Eigenschaften dort einem Narzissten zugeschrieben werden. Geringes Selbstbewusstsein, überhöhtes Selbstbewusstsein und so weiter und so fort. Die Menschen sind sich uneinig, welche Eigenschaften ein Narzisst hat. Ist ein Mensch nicht vom Fach, weiß er eben meist nicht so genau, was zum Krankheitsbild Narzissmus gehört.

      Da bleibt nur als Quintessenz hängen: Ein Narzisst ist ein selbstverliebtes Arschloch, der nur den eigenen Vorteil im Sinn hat und dafür andere Menschen regelrecht zerstört.

      Die Folge daraus? Keiner will ein Narzisst sein. Und keiner will mit einem Narzissten etwas zu tun haben.

      Und Du gehst noch weiter:


      Olex schrieb:

      Die Folgen sind abhängig vom Verhalten anderer und von sich selbst: "Bleib weg von dem, der ist krank" kann dem diagnostizierten schaden, aber auch den gewarnten schützen.

      Die Folgen für einen Menschen, der als Narzisst bezeichnet wird können weitreichend sein. Denn wie gesagt, Menschen verbinden mit einem Narzissten nichts Positives und viele werden deshalb den Umgang mit ihm meiden. Wenn Menschen nun nur noch die Diagnose, aber nicht mehr den Menschen sehen, blüht diesem Menschen keine gute Zukunft mehr. Zum Glück gibt es auch Menschen, die die Diagnose zur Kenntnis nehmen, dann aber doch lieber den Menschen hinter der Diagnose kennen lernen und sich selbst ein Bild machen wollen.

      Müssen diese Menschen geschützt werden? Wovor? Wie weit dürfen diese Schutzmaßnahmen gehen?

      Wer sich an meinen Ausführungen stört, weil ich nun Narzissmus gewählt habe als Beispiel, der setze statt dessen Borderline ein. Oder eine beliebige andere psychische Erkrankung.

      Schlimm finde ich, wie schnell heute Menschen anderen Menschen eine (Fern)Diagnose verpassen. Nicht um zu helfen, sondern um andere zu "schützen". Vor dem kranken, kaputten Menschen. Deine Worte ;)


      Olex schrieb:

      wodurch die "kaputten" Leute häufiger suchen und mehr (aber kürzere) Beziehungen haben
      Wie soll sich ein Mensch fühlen, der eine psychiatrische Diagnose bekommt? :gruebel:
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ja doch, ich meine (ohne fundiertes Fachwissen und eigene Diagnosen), dass sowohl Menschen mit narzisstischen Zügen als auch mit Abstufungen der Borderline-Erkrankung überproportional häufig in dieser Szene vertreten sind.
      Den Ausführungen im Eingangstext nach ergibt das Sinn, obwohl ich jetzt nicht ausschließlich von der schwersten Form bzw. dem pathologischen Narzissmus beispielsweise spreche. Soweit ich weiß, gibt es in beiderlei Störungsbildern unterschiedliche Ausprägungen.

      Und Subkulturen mit solchen Bewegungsprofilen bieten dem zugeschnitten ja doch ein geeignetes Sammelsurium.
      Wo findet man sonst schon Menschen, die quasi erst einmal ‚blind‘ bereit sind, zu einem aufzuschauen (womit ich selbstverständlich nicht alle Subs meine ;) )?
      Wo abgrenzend zur übrigen Gesellschaft der Status nicht erarbeitet und quasi geleistet werden muss (womit ich selbstverständlich nicht alle Doms meine ;) )?
      Das scheinen ja auch die hier veröffentlichten Phrasen, z.B. aus Chatverläufen, zu bestätigen.
      Ein sehr interessantes Thema.
      Vor allem für mich als, mittlerweile gut therapierte und medikemantös eingestellte, Borderlinerin.

      Ich habe, in meinen instabilen Phasen, die Erfahrung gemacht das ich auf "dummdoms" weniger abweisend reagiert habe als ich es jetzt mache.

      Wie viele von den dummdoms jetzt Narzissten waren oder nicht, sei mal dahin gestellt.

      Ich hatte keine Tabus, habe also alles mit mir machen lassen. Habe personen in den Himmel gehoben und über alles schlechte hinwegsehen. Einige "normale" Doms, die ich heute wahrscheinlich sehr toll und sympathisch fände, habe ich damals abblitzen lassen weil sie durch freundliche Texte auf mich den Eindruck machten, zu "lasch" zu sein. Ich wollte einen der direkt sagt wo es lang geht und keinen der mir ein kottlett ans Ohr kauelt. Dies hat viele Dummdoms natürlich dazu animiert komplett heiß zu drehen und ohne Rücksicht auf Verluste drauf los zu "dommen" und ja auch oft übers Ziel hinaus zu schießen.

      Ich habe ihnen ihr Fehlverhalten aber garnicht übel genommen, weil ich mir selber zu dem Zeitpunkt nicht viel wert war und dankbar war das sich überhaupt jemand meiner erbarmt hat.

      So würde ich zum heutigen Zeitpunkt über mich und solche Situationen nicht mehr denken.

      Ich kenne viele Mädels die ebenfalls Borderliner sind, diese würden wohl auch auf den starken, selbstbewussten, zielstrebigen Typen stehen.

      Also ja ich denke es gibt eine Tendenz das Border-Subbies sich zu Narz-Doms hingezogen fühlen.
      Und Narz-Dom zu einer Border-Subbie ebenfalls nicht nein sagt
      Denn Border-Subbie stellt Narz-Dom auf ein Podest an das keiner rankommt und das ist schließlich das was er sich wünscht.


      in meinem Text sind meine Meinungen und meine Erfahrungen
      Es soll sich bitte keiner angegriffen fühlen
      Natürlich treffen meine Aussagen nicht auf jede Borderline--oder Narzisstische Person in der Bdsm Szene oder generell zu.

      Auch glaube ich nicht das es in dieser Szene mehr oder weniger BPS oder NPS erkrankte rumtreiben als in einer Strick Gruppe oder das eine Neigung aus diesem Bereich krank ist oä

      LG Cece
      kann man machen, muss man aber nicht :P :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cece97 ()

      Cece97 schrieb:

      Ich hatte keine Tabus, habe also alles mit mir machen lassen.
      [...]
      Dies hat viele Dummdoms natürlich dazu animiert komplett heiß zu drehen und ohne Rücksicht auf Verluste drauf los zu "dommen" und ja auch oft übers Ziel hinaus zu schießen.
      Fragt sich nur, ob das wirklich 'Dummdoms' waren (ich mag den Begriff nicht) oder ob sie sich einfach nur genommen haben, was du ihnen angeboten hast: Alles. Du sagst, du hättest keine Tabus gehabt, keinerlei Grenzen gesetzt und alles mit dir machen lassen - und dass du damals genau das wolltest und toll fandest. Natürlich sollte über so etwas geredet werden, die Dinge sollten hinterfragt werden usw.. Aber mangelte es vielleicht auch ein wenig an Kommunikation?

      Ich stelle mir das gerade so vor: Ein sehr direkter Dom, der genau weiß, was er will, lernt eine Sub kennen, die sich sehr unterwürfig zeigt: Sie ist bereit, sich auf alles einzulassen, was Dom möchte, ist folgsam, hat keine Tabus und scheint mit der Art, wie sie gemeinsam BDSM ausleben, glücklich und total begeistert davon zu sein. Ist es dann wirklich falsch, wenn Dom dieses große Feld nutzt, welches ihm von Sub bereitwillig angeboten wird? Ist er deshalb dann wirklich gleich ein 'Dummdom'? Wenn ihm doch vermittelt wird, dass alles ganz wundervoll ist, was er macht? Ok, ich kenne keine weiteren Hintergründe - wie gesagt hängt es natürlich stark von der Kommunikation ab und auch davon, ob er darüber informiert war, dass du Borderline hast. Denn spätestens dann hätte er dein Verhalten sehr genau hinterfragen und beobachten müssen!

      Bitte, bitte nicht missverstehen! Keineswegs möchte ich mit meinem Text sagen: 'Selber schuld'! Nein, ganz sicher nicht! Es sind nur ein paar Gedanken aus einem anderen Blickwinkel - und Fragen, die ich mir gerade stelle.

      Cece97 schrieb:

      Ich habe ihnen ihr Fehlverhalten aber garnicht übel genommen, weil ich mir selber zu dem Zeitpunkt nicht viel wert war und dankbar war das sich überhaupt jemand meiner erbarmt hat.

      So würde ich zum heutigen Zeitpunkt über mich und solche Situationen nicht mehr denken.
      Das freut mich sehr für dich, ehrlich! Ich kenne auch einige Betroffene und weiß, wie es um ihr Selbstwertgefühl steht/stand - und auch, dass es ein langer, steiniger Weg war, bis sie sich selbst akzeptieren und annehmen konnten, bis sie gelernt haben, auch mal Nein zu sagen und anderen Grenzen zu setzen (nicht im BDSM-Kontext, sondern allgemein).

      Ich danke dir für deinen Beitrag! Er hat mich zum Nachdenken angeregt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @Zofe
      Keine Sorge ich verstehe was du meinst
      Ich habe mich bloß doof ausgedrückt
      Also ich hatte natürlich Sachen die ich nicht machen oder probiere wollte.
      Ich habe mich damals aber mit Sätzen wie "wenn du das nicht willst können wir es gleich lassen und du kannst gehen" oder "eine richtige sub würde das aber machen" dazu bewegen lassen diese eben doch zu tun.
      Auch das würde ich heute nicht mehr mit mir machen lassen
      Und das unterscheidet für mich einen echten Dom von einem dummdom
      Denn wie wir wissen will ein Dom nichts durchprügeln sondern er respektiert und akzeptiert subs Grenzen.

      Ich hatte hier auch vor längerem mal einen Beitrag wo ich langsam verstanden habe das eine richtige sub eben nicht alles mit sich machen lassen muss, habe mich aber dennoch Wegen Sätzen wie "wenn Dom das will musst du es machen" verunsichern lassen. Zudem Zeitpunkt war ich zwar recht stabil aber eben noch lange nicht soweit wie jetzt

      Diese Zeit ist aber Gott sei Dank vorbei

      Ich meine ich muss und werde natürlich noch viel an mir arbeiten
      Aber mein jetziger Dom unterstützt mich dabei.


      Anfangs habe ich den "Doms" mit denen ich online oder auch realen Kontakt hatte von meinem "extra" erzählt, 90 % von ihnen sind aber nicht darauf eingegangen oder haben sogar spässe daraus gemacht. Weswegen ich es irgendwann weggelassen habe
      kann man machen, muss man aber nicht :P :D
      Danke, dass du es noch näher beschrieben hast - jetzt sehe ich deinen Beitrag von vorhin anders!

      Und ja, solche Sätze ('eine richtige Sub...bla bla bla...') sind in der Tat manipulativ und setzen Sub enorm unter Druck, vor allem wenn sie noch neu im BDSM-Bereich ist und/oder ein geringes Selbstwertgefühl hat. :(
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich spreche hier einfach mal von meinen Erfahrungen aus meinem bekanntenkreis, der irgendwie aus einer Häufung an psychisch erkrankten Menschen besteht. (Die größtenteils auch alle Diagnostiziert wurde, wie ich selbst)

      In meinem Freundeskreis befinden sich einige Borderliner, wobei diese auch durchaus auf BDSM stehen. Jedoch sowohl auf der Dom- als auch auf der Subseite. Ich selbst, mit meiner Tendenz zu Borderline, würde mich auch als leichten Switch bezeichnen (abhängig des aktuellen Gemützustandes).
      Ein Freund von mir hat eine Tendenz zur narzistischen Persönlichkeitsstörung und keinerlei Interesse an BDSM Praktiken, eher sogar das Gegenteil.

      Was mir jedoch auffällt ist, dass gerade die depressiven Personen in meinem Umfeld häufig intensive Beziehungen zu ihren Partnern führen. Ähnlich wie im BDSM Kontext, durch das spezielle Stützen etc oder auch diverse Vorlieben im Bett, umsorgen- was weiß ich.

      Kurz gesagt: In MEINEM Umfeld, tritt diese Häufung durchaus auf.