Hat diese Beziehung eine Zukunft?

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      Du bist in einer enorm schwierigen Situation und ich verstehe sehr gut, was dich bei deinem Partner hält. Aber: Jetzt ist deine Chance, du hast jemanden an deiner Seite, der dich kennt, dich versteht und dir hilft deine innere Stärke zu finden. Schmeiß nicht noch 6 Jahre weg in einer gewalttätigen Beziehung, in der du Angst hast, das ist es nicht wert. Nichts ist das wert.
      Ich würde dir dringend raten dir professionelle Hilfe zu suchen und anzufangen dir eine Exit-Strategie zu überlegen, was für Ressourcen hast du, was für Unterstützung kannst du von Familie und Freunden erwarten, wie denkst du dass er auf eine eventuelle trennung reagieren würde etc.

      Ihr mögt viel durchgestanden haben, aber das heißt noch lange nicht, dass diese Beziehung gesund ist und eine Zukunft hat, und nur auf Basis von Vergangenem bei ihm zu bleiben, verhindert dass du neue Erfahrungen, bessere Erfahrungen machen kannst. Und raubt dir die Möglichkeit glücklich zu sein.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      eine Beziehung bietet dir ne gewisse Sicherheit. ES ist ungewohnt, wieder das Leben allein zu bestreiten. Vor allem nach so einer langen Zeit.
      Aber Gewalt ist definitiv nichts, was du in deiner Beziehung haben solltest.
      Und du merkst ja auch, dass du nicht mehr glücklich bist.
      Dass dir deine Spielbeziehung/Affäre das gibt, was dir fehlt.
      Ich wünsche dir, dass du siehst, dass die Beziehung ungesund ist für dich. Wünsch dir, dass du den Mut hast, aus dieser auszubrechen und dein Glück zu finden..
      @Abigail Schwierige Situationen wo er handgreiflich geworden ist sind z.B. wenn ich mich mit einem Freund, den ich seit 10 Jahren kenne wo nie etwas war, getroffen habe und ich bei seinem Kontrollanruf 2 Sekunden zu spät abgehoben habe, einfach weil ich das Handy zu spät gehört habe. Oder wenn ich mal einen anstrengenden Tag im Büro hatte und einfach nur meine Ruhe haben möchte und er das nicht akzeptieren kann und dann das eine zum anderen führt und es zum Streit kommt.
      Oder früher wenn ich ihn darauf angesprochen habe das er mit anderen Frauen in eindeutigen Situationen gesehen wurde und ich Beweise dafür hatte, er das abgestritten hat und gesagt hat ich bilde mir das alles nur ein und er dann anscheinend keinen anderen Ausweg mehr musste etc.

      SubEmily schrieb:

      @Abigail Schwierige Situationen wo er handgreiflich geworden ist sind z.B. wenn ich mich mit einem Freund, den ich seit 10 Jahren kenne wo nie etwas war, getroffen habe und ich bei seinem Kontrollanruf 2 Sekunden zu spät abgehoben habe, einfach weil ich das Handy zu spät gehört habe. Oder wenn ich mal einen anstrengenden Tag im Büro hatte und einfach nur meine Ruhe haben möchte und er das nicht akzeptieren kann und dann das eine zum anderen führt und es zum Streit kommt.
      Oder früher wenn ich ihn darauf angesprochen habe das er mit anderen Frauen in eindeutigen Situationen gesehen wurde und ich Beweise dafür hatte, er das abgestritten hat und gesagt hat ich bilde mir das alles nur ein und er dann anscheinend keinen anderen Ausweg mehr musste etc.
      Willst du dir solch eine Beziehung wirklich weiterhin antun ? Eine Beziehung in der du nicht das Recht hast, nach einem harten Arbeitstag in Ruhe runterzukommen ? Angst davor haben zu müssen das Handy zu spät aus der Tasche geholt zu haben um abzunehmen ?

      Mir fehlen gerade die Worte ... bitte pass auf dich auf und versuche dich aus dieser Beziehung, mit einem in meinen Augen Gewaltäter, zu lösen. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Das liest sich echt schlimm. Ich glaube, dass Deine Neigung das geringste Problem ist.

      Partner, die zu Gewalt neigen sind wirklich gefährlich. Es gibt mehrere Beratungsstellen zur häuslichen Gewalt. Ich empfehle Dir eine solche aufzusuchen. Diese können Dir mit Deiner eigenen emotionalen Lage helfen und wissen, wie man mit gewalttätigen Menschen umgeht, um die Gefahr für sich selbst zu minimieren.
      Ich habe eine Freundin, die erst nach schwersten Verletzungen aus einer solchen Beziehung herauskam. Mach es nicht so.
      Such Dir Hilfe, bevor es soweit kommt.

      Du liebst ihn? Das glaube ich Dir. Aber liebst Du Dich selbst auch? Du hast es verdient, Dich selbst zu lieben und auf Dich Acht zu geben. Wenn Dein Partner sich so wenig unter Kontrolle hat, dass er handgreiflich wird, dann ist das gefährlich.

      Was passiert, wenn Du das nächste Mal nicht zwei Sekunden zu spät abgebaut abhebst*, sondern wegen eines Funklochs gar nicht? Oder weil Du das Klingeln wegen Baulärm nicht gehört hast, oder..... Bringt er Dich dann um? "Natürlich nicht", denkst Du jetzt. Und natürlich will er Dich dann auch nicht umbringen. Aber kannst Du wirklich sicher sein, dass er sich gut genug unter Kontrolle hat, um das zu vermeiden? Und dann fängst Du Dir eine Strafe ein für Baulärm?

      Ich kenne weder ihn noch Dich. Was Du von ihm erzählt hast, macht mir trotzdem Angst. Da erkenne ich zu viel wieder. Mach, dass Du weg kommst.


      * Blöde Autokorrektur
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dominantseptakkord ()

      SubEmily schrieb:

      Ich denke der Grund warum ich noch bei meinem Partner bin ist Gewohnheit und Angst.
      Und der Gedanke das wir schon so vieles in der Vergangenheit durchgestanden haben.
      Und eine gewisse emotionale Abhängigkeit die er geschaffen hat.
      Das sind nicht zu unterschätzende Aussagen. Gerade die Angst und auch die emotionale Abhängigkeit bindet viele Frauen.

      Abigail schrieb:

      Warum glaubst du nicht stark genug zu sein? Was hält dich noch bei ihm? Versteh ich nicht. Es kann doch nicht mehr schlimmer kommen, oder?
      Diese Aussage hätte in meinem früheren Leben auch von mir kommen können. Ich habe nie verstanden, warum Frauen Gewalt in einer Beziehung ertragen, anstatt einfach zu gehen. Bis ich selbst in der Situation war.

      SubEmily schrieb:

      Aber nach 6 Jahren Beziehung und fast 4 Jahren Manipulation und Einschüchterung ist es nicht so einfach zu sagen, mir reicht es jetzt ich gehe.
      Das Tragische, aus meiner Sicht, ist, dass es immer schwerer wird zu gehen, je länger man wartet.
      Als ich einmal angedeutet habe, dass ich ihn verlassen werde, war seine Antwort: "Bevor das passiert, schlage ich dich tot."

      Again schrieb:

      Aber praktisch ist es so, das man das als nicht Betroffene Person nur schwer verstehen kann.
      Ja, das musste ich auch feststellen, nachdem ich es geschafft hatte, zu gehen. Erst im Nachgang wurde mir klar, dass viele Menschen mitbekommen haben, was los ist, aber einfach geschwiegen oder weg geguckt haben. Selbst Freunde von mir.

      Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich geschwiegen habe. Ich habe mich so unglaublich geschämt und dachte, es wäre meine Schuld.
      Ich bin heimlich gegangen, als er für ein paar Tage mit einem Freund im Urlaub war. Habe nur meine persönlichen Sachen mitgenommen.
      Was folgte, waren fast 2 Jahre Stalking.

      Erst, als ich zufällig meine "Nachfolgerin" kennengelernt habe, mit der er das Gleiche versucht hat, die sich aber ganz schnell getrennt hat, konnte ich offen darüber reden.
      Mit einer Betroffenen zu sprechen, hat mir sehr viel gebracht. Einiges konnte ich auch noch in meiner Therapie aufarbeiten.
      Aber diese Beziehung hat ihre Spuren hinterlassen. Das merke ich heute noch.
      Ich werde sehr schnell getriggert, was den Umgang mit mir nicht immer einfach macht.

      Von daher sehe ich deinen Thread hier als ersten großen Schritt an, @SubEmily, auch wenn deine Intention dafür eine andere war.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Liebe @SubEmily,

      fühl dich einmal fest gedrückt! Deine Situation berührt mich sehr und da sind Ratschläge aus der Ferne zwar eine gewisse Stütze, aber nicht wirklich die optimale Hilfe. Deshalb lege ich dir ans Herz dir professionelle Hilfe zu suchen. Ja, das schreckt auch erstmal ab, aber es ist nur der erste Schritt, der schwer fällt. Ich habe 13 Jahre für eine Organisation gearbeitet, die eng mit Beratungsstellen arbeitet, die Frauen aus Krisensituationen heraus helfen. Das sind wirklich tolle, engagierte und fürsorgliche Frauen, die sich ganz individuell auf deine Situation konzentrieren und mit dir gemeinsam Wege erarbeiten deine Lage klarer zu sehen und zu erkennen, Notfallpläne aufstellen und immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie wissen sehr genau, wie du dich fühlst und wie sie auf dich eingehen müssen. Der Erstkontakt ist immer der schwerste Schritt und diesen musst du alleine tun, aber danach bist du damit nicht mehr alleine. Die Angst davor diesen Berg ohne stärkende Hilfe zu bewältigen lähmt dich sicher, deshalb ist es so wichtig, dass du Unterstützung dabei hast. Du wirst dort aufgefangen und nicht losgelassen, bis du wieder stehen kannst.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut und hoffe, du wirst die richtige Entscheidung für dich treffen.
      Liebe SubEmily,
      auch wenn es für dich schwer wird:
      die 6 Jahre sind genug. Jeden Tag in einer übergriffigen und von Gewalt durchsetzten Beziehung ist ein Tag zu viel.
      Was willst du denn in deinem weiteren Leben mit ihm tun?
      Deine Neigung unterdrücken oder es ausserhalb ohne sein Wissen tun?
      Brauchst du die Angst, was dann passiert wenn er es rausbekommt?
      Lauf!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Liebe @SubEmily

      Das ist eine sehr schwierige Situation in der du dich befindest.

      Aladine schrieb:



      Ich würde dir dringend raten dir professionelle Hilfe zu suchen und anzufangen dir eine Exit-Strategie zu überlegen, was für Ressourcen hast du, was für Unterstützung kannst du von Familie und Freunden erwarten, wie denkst du dass er auf eine eventuelle trennung reagieren würde etc.

      Ihr mögt viel durchgestanden haben, aber das heißt noch lange nicht, dass diese Beziehung gesund ist und eine Zukunft hat, und nur auf Basis von Vergangenem bei ihm zu bleiben, verhindert dass du neue Erfahrungen, bessere Erfahrungen machen kannst. Und raubt dir die Möglichkeit glücklich zu sein.
      in den Posts vorher ist im Grunde alles gesagt, ich bin der Meinung, dass das was ich im obigen Zitat fett markiert habe das ist, auf das du dich konzentrieren solltest.
      Damit du auf das was (siehe kursiv unterstrichen) evtl. von seiner Seite kommt vorbereitet bist.
      Und am Ende ist dann der Weg den @topaz beschrieben hat der Beste. Einfach weg und abtauchen. Nur das Wichtigste, Papiere und dergleichen und weg.
      Es scheinen ja keine Kinder im Spiel zu sein, das vereinfacht das um ein Vielfaches.

      Ich weiß nicht wie es bei dir mit Arbeit aussieht, ob er dir dann dort auflauern könnte, dich überreden zu versuchen zu ihm zurück zukommen.
      Da würde dann nur die Flucht nach vorne helfen, den Mut fassen und Chef/Kollegen einweihen und um Beistand bitten. Denn wenn er dort auftaucht müssen die wissen, dass du zu ihm keinen Kontakt mehr wünschst. Genauso DEIN Freundeskreis und Verwandschaft.

      Sind seine Übergriffe irgendwo aktenkundig? Nein? Dann scheue dich in Zukunft nicht, die Polizei anzurufen, wenn er dir gegenüber wieder Gewalt anwendet.
      Nur so begreift er vielleicht, dass er einen neuen Gegner in dir hat, dass du dir das nicht mehr gefallen läßt.
      Glaube mir - wenn du ernst machst und bei irgendjemanden vor der Tür stehst mit deinem Köfferchen; jemand der weiß wie dein Freund dich behandelt und der/die dir evtl. schon mal Unterstützung zugesichert hat - es wird dir keiner die Tür vor der Nase zuknallen.

      Hab Mut. Du bist doch noch jung. Und du hast jemanden, der dir den Rücken stärkt. Deinen Herrn. Vertrau dich ihm an, wenn es soweit ist.
      Hallo erstmal. Es ist absolut richtig, dass du hier schreibst. Er scheint wegen Dingen auszuticken, die für einen Außenstehenden banal wirken. Wie er die Situation empfindet, kann hier keiner beurteilen. Es scheint nur, dass er mit sich selbst ein Problem hat und es an dir auslässt. DAS IST FALSCH. Du solltest niemals bei jemanden bleiben, wo du Angst haben musst. Weiß dein Dom von der Situation, dass dein Partner handgreiflich wird?falls ja, wie geht er damit um? Falls nein, versuche mit ihm zu sprechen und eine Lösung zu finden. Oder sprich mit Freunden, deinen Eltern, oder wem auch immer. Einer Person der du vertraust. Hast du die Möglichkeit bei irgendwem spontan unterzukommen?
      Wenn du Hilfe brauchen solltest, kannst du dich auch dort melden: 08000 116016 da wird dir professionell geholfen. Ich wünsche dir alles Gute.
      Werte @SubEmily,

      da ich beruflich häufig mit Fällen von Häuslicher Gewalt konfrontiert werde, wūrde mich interessieren, ob Du dir Hilfe gesucht hast oder Lösungsansätze, die Dir hier Mitglieder ans Herz gelegt haben, umsetzen konntest etc. pp..

      Wenn Du nicht antworten möchtest, respektiere ich es.
      Ich könnte mir vorstellen, dass in dir vermutlich gerade ganz viel arbeitet, zumal du mit diesen Antworten vermutlich überhaupt nicht gerechnet hast... und selbst, wenn du es vielleicht schon geahnt hast, braucht man fürs Wahrhabenwollen - und vielleicht auch den Entschluss, zu gehen - ja auch seine Zeit, denk ich.

      ich würde mich auch sehr freuen, zu hören, wie es letztlich bei dir weiterging. Wenn du dich aber dazu nicht äußern möchtest, respektiere ich das selbstverständlich.

      ich wünsche dir, dass du den für dich richtigen Weg findest (schön wäre es, wenn es ein Weg in Richtung Freiheit und Sicherheit wäre).

      Alles Gute für dich.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Ich danke euch allen für eure ehrlichen Antworten! <3

      In meinem Kopf rattert es schon ganz lange, aber ich bin noch nicht ganz bereit zu gehen. Ich weiß das es für mich besser ist und das ich es früher oder später machen muss damit es mir endlich wieder besser geht und ich meine Freiheit zurück bekomme, aber dieser Schritt wird denke ich noch etwas dauern.
      Das Herz braucht leider immer etwas um zu akzeptieren das es besser und gesünder ist wenn man geht...

      Aber mein Herr unterstützt mich Gott sei Dank sehr und versucht langsam mein altes Ich, das sich so etwas nicht gefallen lassen würde, wieder herzustellen.

      Wenn ihr möchtet halte ich euch am Laufenden wenn ich es schaffe den Schritt mich zu trennen schaffe.
      Ich finde es schön, dass du hier weiter liest und auch schreibst :blumen: . Fühl dich nicht gedrängt, etwas zu tun, zu dem du noch nicht bereit bist... aber pass gut auf dich auf. Ggf. auch mit professioneller Unterstützung.

      Ich könnte mir vorstellen, dass es auch hilft, hier zu lesen und zu schreiben, egal, zu welchen Themen.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Wenn du es beschleunigen möchtest:

      Nimm dir Zeit für dich, keine Störungen durch Telefon o.ä.
      Dann setz dich hin und spiel in Gedanken die Trennung komplett durch:
      Wer sagt was, wie fühlst du dich dabei und hinterher,
      was musst du hinterher allein wuppen, wer kann dir dabei helfen,
      welche Nachteile entstehen dir, welche Vorteile?

      Wirklich durchdenken bis zum Ende, soweit wie möglich.
      Danach weißt du, was du willst und wirst es nicht mehr groß rauszögern wollen und auch nicht können :empathy:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Liebe @SubEmily

      fühl dich gedrückt! Das ist eine sehr schwierige Situation und ich will mich nicht wiederholen, ich stimme allen meinen Vorrednern zu, das ist eine potentiell sehr gefährliche Beziehung in der du da bist.

      - Erzähle ihm bitte nichts von deinem Dom und der Affäre. So sehr ich sonst für Offenheit in einer (gesunden) Beziehung bin... deine Sicherheit steht absolut an oberster Stelle! Es werden tagtäglich Frauen für weniger von ihren Männern umgebracht. Und dein Mann wird schon handgreiflich wenn du "zu spät" ans Handy gehst! Das ist extreme Eifersucht, ich will mir nicht ausmalen, was er wohl machen würde, wenn er von einem tatsächlichen zweiten Mann erfährt!

      - Es ist sehr gut, dass du nach außen gehst mit deinen Fragen und deiner Beziehung, das ist ein erster Schritt! Du bist stark, du weißt was du willst, du wirst auch noch die anderen Schritte schaffen!

      - mein Ex war nicht direkt handgreiflich, aber auch sehr cholerisch, dass ich teilweise Angst vor ihm hatte. Was mir geholfen hat, war, mir die Frage zu stellen: Kann ich mir meine Zukunft so vorstellen? Kann ich mir vorstellen, noch in fünf Jahren mit ihm zusammen zu sein? Meine Antwort war aus dem Bauch heraus ein absolut klares NEIN. Und dann war es nur ein winziger Schritt zum: Wieso sollte ich dann jetzt noch bleiben, wenn es keine Zukunft hat?

      - Da er gewalttätig ist, musst du dir Hilfe im Außen suchen. Du musst den sichersten Weg dort hinausfinden, du musst alle, ihm unbekannten, Rückzugsmöglichkeiten schon parat haben, damit du im Falle einer heftigen Auseinandersetzung in Sicherheit bist. Es ist fantastisch, dass dein Dom dir zur Seite steht! Er stärkt dir den Rücken und das ist eine hervorragende Voraussetzung für einen Absprung.

      - All meine Argumente sind sehr sachlich und ich weiß, dass da noch Gefühle mit hineinspielen. Aber DU bist es WERT, dass dir ein Mann Respekt entgegenbringt! Als Überlebende von Gewalt ist es schwer, sich selbst zu der Überzeugung zu bringen, dass man es wert ist, gut behandelt zu werden. (Ich arbeite immer noch daran) Aber schöpfe aus deinen Erinnerungen an die Zeit, in der es noch so war. Das ist eine riesige Ressource für deinen Selbstwert!


      Ich wünsche dir alles, alles Gute und das von Herzen!
      Wie die anderen, würde es mich auch freuen, von dir zu hören und zu erfahren, wo du stehst und wie es dir geht. Das Internet ist zwar anonym, aber die Stütze, die du hier findest ist auch nicht zu verachten.
      Ich schließe mich LynnMae in allen Punkten an und möchte dich zusätzlich noch darauf hinweisen, vorsichtig mit Fotos (Gesichtsbildern) zu sein, die du hier einstellst... nicht, dass er dich durch irgendeinem blöden Zufall hier findet und komplett austickt...

      Und wenn du dich irgendwann entscheiden solltest, zu gehen, dann sag ihm nichts, sondern geh einfach. Wenn er dann von der Arbeit oder vom Sport kommt, bist du (und ggf dein Hund) einfach nicht mehr da.

      Eine Mitstudentin von mir ist im Rahmen so einer Beziehung mit mehreren Knochenbrüchen in der Unfallchirurgie gelandet.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Liebe @SubEmily,

      es gibt da so einen Spruch: "Angst essen Seele auf" - der bringt es ganz gut auf den Punkt. Wenn man so eine Art von Angst hat, wie du sie hast, kann man sich nicht vorstellen, wie es ist, keine Angst zu haben. Umgekehrt kann ein Mensch der so eine Angstlebenserfahrung nicht hat, auch fast nicht nachvollziehen, was das mit einem macht und warum man nicht einfach den offensichtlichen Auslöser für die Angst sofort versucht abzustellen. (In dem Fall, zb. die Beziehung quasi sofort beenden)

      Es ist aber möglich, ohne diese Angst zu leben - du wirst überrascht sein, wie erleichternd es sich anfühlt, überhaupt Entscheidungen ohne Angst treffen zu können. Diese Angst lässt dich nämlich ständig mit einem erhöhten Stresspegel rumlaufen und sorgt dafür, dass du dich viel stärker blockiert fühlst als ein Mensch, der so eine Art von Angst nicht hat. Und das beeinflusst ganz stark, wie du im Allgemeinen Situationen beurteilst und dich verhältst.

      Man muss diese Angst und das "Antiangstprogramm" in mehrere Schritte - Schritte, die für dich gehbar sind (=kannst du mit den Konsequenzen der einzelnen Schritte wirklich leben)- unterteilen. Angst unterteilen heißt zb.: Herausfinden, was in dir alles Angst auslöst und wie unterschiedlich stark reagierst du mit Angst? Vielleicht bist du ja manchmal beunruhigt und rutscht dadurch in ein Angstgefühl rein, das gar nicht so stark sein müsste, wenn du mit der Unruhe gut umgehen könntest? Macht dir nur dein Partner Angst? Wie diffus ist diese Angst in dir? Geht es darum, nicht zu wissen, wer den Hund versorgt? Oder einsam alt werden zu müssen? Kannst du deine Rechnungen und deinen Lebensunterhalt bezahlen ohne deinen Partner? Wie sehr kannst du deinen Freunden/deiner Familie vertrauen?

      Mach deine Ängste greifbar für dich. Das bedeutet auch, sie ernst zu nehmen und zu schauen, wieviel Raum sie einnehmen in deinem Leben. Und dann überleg dir, was du in welcher Situation gebraucht hättest, um dich sicher zu fühlen. Manchmal sind das vielleicht nur Kleinigkeiten, die du anders gewichten musst für dich selber. Hör dir selbst zu und achte auf dich. Tu dir Gutes, denn du bist es wert :)

      Offensichtlich gibt dein Dom dir Halt, das ist gut so, denn du kannst bei ihm jetzt testfühlen, wie es ist, sicher zu sein. Das ist eine Art von geborgter Selbstsicherheit, nimm dir soviel wie er dir geben kann und du brauchst, um dich zu stabilisieren - aber (das ist superwichtig) nicht zuviel, damit du nicht in die nächste Abhängigkeit rutscht. Das ist ein emotionaler Balanceakt. Für euch beide.
      Denn wenn du dich zu sehr auf die Sicherheit, die dir andere Menschen geben verlässt, belastet du 1. die Beziehung zu diesen Menschen auf Dauer und 2. bleibt die Unsicherheit in dir selbst zurück.

      Deswegen raten einem oft Menschen zu professionieller Hilfe, weil es sehr schwer ist, sein Gehirn so umzuprogrammieren und vor allem man seinen Freunde und Beziehungen sonst regelrecht Energie aussaugt.

      DU kannst dich selbst lang- bis mittelfristig selbst von innen heraus stärken und schützen, dass du aus dieser gefühlten Abhängigkeit rauskommen kannst. Indem du dich selbst distanziert beobachtest, vielleicht auch mal überlegst, was du dir als Freundin raten würdest, indem du dich bewusst anders als normalerweise verhälst in Situationen, die dir Angst machen. Du kannst auch Gefühle übertragen = überlegen, was ist in einer Situation die dir keine Angst macht, so anders gewesen und wie kannst du in einer angstbesetzten Situation etwas von dem Sicherheitsgefühl wiederaufleben lassen?

      Das solltest du aber besser in Situationen ausprobieren, die nicht direkt mit deinem Partner zu tun haben, denn der wird auf Veränderungen deinerseits reagieren, weil du dich damit seiner Kontrolle entziehst und er den Zustand wiederherstellen wollen wird, der ihm Macht über dich zurückgibt. Deswegen sind die Absprungphasen aus gewalttätigen Beziehungen so gefährlich. Deswegen ist auch die Hilfe von zb. Selbsthilfegruppen so wichtig. Denn diese Menschen wissen einfach aus Erfahrung, auf welche Warnsignale man achten muss und wie man sich einen Plan machen kann, um da rauszukommen.

      Ich wünsche dir alles Gute,
      Shera