Trans* und BDSM - oder wie umgehen mit "Handicaps"

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      Trans* und BDSM - oder wie umgehen mit "Handicaps"

      Halle zusammen!

      Nachdem ich über die SuFu des Forums nichts zum Thema fand, leg ich hier mal los.

      Gibt es Menschen unter euch, die Erfahrung haben in Sachen BDSM (und allen Varianten hierzu) und Trans*? Also speziell jene, die evtl. selbst oder eben eine wie auch immer geartete Beziehung mit jemandem führen, dessen körperlich Äußeres nicht zum gefühlten Geschlecht passt/gepasst hat?

      Das Wort "Handicap" im Titel erkläre ich im Folgenden.

      Manche fragen sich nun sicherlich, ob das nun überhaupt in Korrelation mit BDSM zu bringen ist.

      Ich erklär es mal an einem Beispiel.
      Ich (zu 90 % Dom, 10 % Sub) bin ein Transmann, also rein genetisch gesehen weiblich, jedoch seit 2005 äußerlich (größtenteils) als auch rechtlich männlich.
      In Sachen Sex ist in meiner Beziehung nur etwas drastisch anders: der genitale Bereich. Ich hatte in alle den Jahren die genitale Angleichung nicht vornehmen lassen. Gründe mal außen vor.

      Ergo: mein Auftreten ist absolut männlich,nur sobald es ins Intimere geht, ist da natürlich Kreativität gefragt.
      Nun habe ich das große Glück eine Ehefrau zu haben, die das nie gestört hat und so haben wir schon lange viele Alternativen zu den "natürlichen 13 %" gefunden.

      Jedoch geht es ja nicht jedem so. Und ich muss zugeben, gerade seit wir unsere Dom/Sub-Ader ausleben, zeigt sich für mich doch etwas Besonderes.
      Ich bin an sich jemand, der beim Sex sehr gerne gibt (und natürlich nimmt ;) ), aber in DS-Hinsicht ist das eher "hinderlich". Mich bedienen lassen geht durchaus, aber mir fehlt tatsächlich erstmals der "animalische Trieb" sie einfach zu nehmen.
      Wie soll ich es am besten erklären?

      Biologische Männer nehmen sich eben mittels der "natürlichen Ausstattung" was sie wollen, was bei mir so nicht geht. Rein vom Kopf her ist es dann eher so, dass ich meine Sub verwöhne, indem ich z.B. einen Dildo nehme und sie mir damit vornehme. Obwohl das in gewissem Sinne durchaus etwas Dominantes hat (Stichwort Orgasmuskontrolle) und mir das auch auch Spaß macht, ist es doch ganz anders als es der allergrößte Anteil der Doms sonst macht.
      Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

      Lange Rede kurzer Sinn: Besonderheiten machen vieles ja erst richtig interessant, aber es kann einen auch in gewisser Weise behindern.
      Gibt es ähnliche Erfahrungen? Durchaus auch auf Seiten von Angleichungen von männlichem zu weiblichem Äußeren (und allen Schattierungen dazwischen)?

      Und wie denkt ihr allgemein darüber? Sie wichtig sind euch die "Normalausstattungen" eurer sexuellen BDSM-Partner*innen? Kommen solche Menschen mit "Handicaps" körperlicher Art für euch in Frage?

      Ich bin sehr gespannt. :)
      LG

      JL
      Also, das ist recht dünnes Eis, hab auch 5 Minuten drüber nachgedacht ob ich was dazu schreibe, auf die Gefahr hin, abgewatscht zu werden, aber doch ein kleiner Senf dazu.



      Ich bin keine Transperson, ich kenne (glaube ich) keine Transpersonen und habe mich nie für das Thema interessiert. Das ist keine Zurücksetzung, ich kenne auch keine Finnen und hab mich nie wirklich für Finnland interessiert, habe aber keinen Grund, Vorurteile gegen Finnen zu entwickeln.

      Es ist nun mal so, dass das Thema in meinem Leben keine Rolle spielt.


      Ein einziges Mal habe ich auf einer Party (Geschlossene Gesellschaft, Anlass war der CSD und das Publikum setzte sich deshalb hauptsächlich aus BDSM/Queer-People zusammen) mit jemanden in einem Raum befunden, der/die (? Da geht schon los) sowohl Brüste als auch einen Penis hatte. Die Person war dann auch irgendwann verschwunden und es fällt mir jetzt erst wieder ein, aber ich weiß, dass ich das interessant fand, aber wahrscheinlich auch später nie auf die Idee gekommen, von mir aus Kontakt aufzunehmen. Was tut man da?


      Eine erste interessierte Kontaktaufnahme mit jemanden liegt ja immer an der Erscheinung, der Ausstrahlung, dem äußerlichen Eindruck. Vermittle ich so dann etwa jemanden: „Du mit Dir will ich mal reden, weil Du wie ein Freak aussiehst“ ?


      Meine sozialen Kompetenzen gehen schon soweit, dass ich weiß, dass man Menschen, die eindeutig Migrationswurzeln haben, nicht fragt: „Wo kommst Du denn her?“ oder „Darf ich mal Deine Haare anfassen“ oder so einen Scheiß. („Du kannst aber gut Deutsch“) Aber wo trete ich jetzt da in ein Fettnäpchen??


      Da du ja selber von „Handicaps“ schreibst, erlaub ich mir das mal auch. Natürlich sollten alle die „keine Handicaps“ haben, sich offen zeigen und auf diejenigen, die „Handicaps“ haben zugehen, weil sie halt – dadurch dass sie der gängigen Norm entsprechen – irgendwie in einer stärkeren Position sind und dadurch die Verpflichtung zur Inklusion haben.


      Aber realistisch stehst Du dann da, zuckst mit den Schultern und sagst Dir: Bevor ich was falsch mache und eine unangenehme Situation herbeiführe, zieh ich mal lieber das Köpfchen ein. Ich hätte mich aber neugierig gefreut und der Situation gestellt (stellen müssen!), wäre die Person damals auf mich zugekommen.


      Das ist nicht zu Ende gedacht und soll jetzt nicht heißen: „Ey, Transleute, kommt mal gefälligst her und erklärt mir Eure Welt!!!“, sondern nur ein paar schnelle Gedanken, weiter bin ich da leider noch nicht.


      :sofa:

      Ich hoffe, das klingt jetzt nicht reaktionär, oder irgendwie abwertend oder arrogant oder sowas. Ich wollt nur sagen, dass ..ja was eigentlich?.. das ich irgendwie auch mal nicht weiß, wos lang geht :yes: :yes:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ich kenne in der Szene einige Menschen die trans* sind und die sich und ihre Ecke dort gefunden haben. Denn zum Glück ist BDSM ja ziemlich bunt und individuell.

      Was die "Normalausstattungen" der sexuellen Partner und deren Wichtigkeit angeht: Das spielt für mich keine besondere Rolle. Ich finde es sogar ziemlich langweilig wenn sich der Akt auf pures "ich nehme mir was ich will mittels primärem Geschlechtsorgan" reduziert. Darauf könnte ich zugunsten von kreativeren Ideen auch komplett verzichten. Für mich zählt in erster Linie der Mensch und die Persönlichkeit und nicht die biologische Ausstattung.
      Fall seven times, stand up eight
      Ein interessantes Thema, was mich auf vielen Ebenen aktuell begleitet.
      Ich habe derzeit Kontakt mit zwei potentiellen Subs, die ebenfalls trans sind.
      ( sagt man das so ? )

      Ich verstehe auch was in dir vorgeht. Das animalische, pure nehmen was ein typisch Männliches Bild ist , fehlt.
      ( würde ich auch gerne mal selber erleben ^^ )

      Für mich als Dom ist es nicht wichtig ob naturgegebene Ausstattung da ist oder etwas geschaffen wurde. Ich nehme die Person wie sie ist , mit dem was da ist.

      Wenn ich ehrlich bin finde ich den Prozess der Wandlung wahnsinnig spannend und würde auch gerne mal das Ergebnis dazu sehen und fühlen können. Ich finde es faszinierend wie da etwas geschaffen wird was vorher so nicht da war und bewundere den Mut und den Willen eines jeden der diesen langen Weg auf sich nimmt.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Lieber @JayL

      Was ich mich beim Lesen deiner Zeilen gefragt habe: stört dich das selbst?
      Also denkst du, nur weil du Dom bist müsstest du diesen (vermeintlich männlichen, aber dazu gleich mehr) animalischen Trieb haben?
      Ich denke, solange du und deine Partnerin glücklich sind, ist es doch egal was der Rest so so treibt, egal ob cis-hetero oder LGBT* 8)

      Vielleicht ist das ein Punkt? Wünscht sich das deine Partnerin? Oder glaubst du, dass sie sich das wünscht?

      Kann es sein, dass du ein Bild von natürlicher Männlichkeit im Kopf hast, dem du gerecht werden willst? Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, die Trans-Erfahrung ist keine, die ich selber gemacht habe, also kann ich es nicht nachfühlen. aber als Teil der LGBT community verfolge ich schon aktiv auch die Diskurse in der Hinsicht.

      So aus meiner Sicht gesprochen... Ich bin bisexuell und Switcher (klar, wir wollen immer den ganzen Kuchen :D )
      Ich bin eine cis-Frau, aber in meinen dominanten Fantasien habe ich dieses heftige Verlangen es (m)einem Partner*in mit dem Strap on mit animalischem Trieb so richtig zu ***, egal ob Mann oder Frau oder dazwischen.

      Und nun? Ich als Frau kenne den Trieb, du als Mann nicht. Jeder ist doch ein eigener Mensch und hat eigene Vorlieben :) Der animalische Trieb ist nicht per se männlich und macht mich nicht männlicher, weil ich ihn habe und dich nicht weniger zu einem Mann, nur weil dir andere Spielarten eher liegen. Auch Mann-Sein ist divers :)

      Und vielleicht kannst du es dir ja vorstellen, es deiner Partnerin so zu machen. Im DS kickt ja die Macht, und die kickt mich ja in dem Moment auch, auch wenn ich natürlich an einem Plastikpenis nicht "wirklich" etwas spüre. Aber DS passiert auf beiden Seiten viel im Kopf :)
      Puh, so viele Antworten schon. Ich hoffe ich werden allen gerecht beim Antworten und vergesse keinen Aspekt. :D Wenn doch: stupst mich darauf.

      @Annimax: Ich kann deine Seite völlig verstehen. Wer nie wirklich Berührung mit dem Thema hatte, der wird mit dem Einfühlen oder Reindenken in solche Thematiken Probleme haben. Das ist ja in allen Bereichen des Lebens so. Und ich nehme auch keinem krumm, wenn er nicht konkret weiß, wie man mit dem Thema umgehen soll.
      Da ich seit vielen Jahren Aufklärungsarbeit zum Thema Trans* betreibe, bin ich schon allerlei Arten begegnet, wie damit umgegangen wird. Und am besten finde ich dabei all jene, die einfach mit gesunder Neugier und Respekt begegnen.
      Schön also, dass du eine derjenigen bist, die generell Interesse daran haben, andere Menschen kennen zu lernen. Und um auf dein Beispiel einzugehen: Wenn dich ein Mensch interessiert, wieso auch immer, sprich ihn mit Respekt an, beginne eine normale Konversation und sprich auch das Thema Trans* an. Denn, wie gesagt, nichts ist besser, als wenn sich jemand ehrlich interessiert und fragt, statt Unsinn und Unwahrheiten zu verbreiten oder jemanden gar zu diskreditieren.

      @Sanah: Gute Einstellung. Was ich meinte war eben auch, dass ich die dominante Rolle ausübe, aber irgendwie das Gefühl habe - ganz für mich und nicht von außen zugetragen - dass eben etwas Elementares fehlt. Sicherlich völlig bescheuert, denn bei allem Lesen zum Thema BDSM, lese ich immer wieder, dass der sexuelle Akt für viele nicht das Wichtigste an dem Ganzen ist.
      Nun bin ich eben ein sehr sexueller Mensch und vermutlich ist es dann eben das, was mich dabei so ins Grübeln bringt.

      @M.J. Craw-Corteaz: Ja, sagt man so. Jemand ist "trans*" hat sich mittlerweile auch etabliert.
      Du hast eine tolle Einstellung, eben Menschen zu nehmen wie sie sind. Leider haben das nicht viele. Es bessert sich allmählich, ist aber noch weit ausbaufähig.

      @LynnMae: Wenn ich ehrlich darüber nachdenke, ja schon, es stört mich selbst enorm. Ich bin den letzten Schritt zu den finalen (etwa 6) OPs nicht gegangen, da der Aufwand enorm hoch ist und die Komplikationsrate ebenso. Ich hatte damals weder die Zeit noch die Kraft es durchzuziehen, sofern mich die Ergebnisse im Vergleich zum Aufwand überhaupt dazu gebracht hätten. Ich hab mich über die Jahre aber damit arrangiert.
      Aber in diesem Kontext - keine Ahnung warum konkret - stört es mich wirklich. Im Alltag kreisen die Gedanken schon auch mal darum, klassisches Beispiel: beim Gang auf die Toilette und die einzige WC-Kabine ist belegt/gesperrt, Pissoirs gehen natürlich in meinem Fall nicht.

      Der animalische Trieb (blöde Bezeichnung irgendwie, aber mir fällt nichts besseres ein) ist da - und wie. Allerdings kann ich ihn eben dann nicht so spontan ausleben wie es unter anderen Umständen wäre. Strap-Ons helfen da zwar, aber wie du schon richtig sagtest: ich selbst spüre eben klassisch nichts dabei. Es stimmt zwar, dass Sex auch eine Menge Kopfsache ist, aber oft genug ist der Kopf dann damit beschäftigt sich darüber zu stören, dass es eben nicht klassisch geht. Und wenn wir ehrlich sind: gerade wenns dann härter zur Sache geht und man eben nicht spürt, WIE hart es gerade zugange geht, ist die Gefahr dem Gegenüber Schmerz zuzufügen, den man eben nicht geplant hatte, das ist - pardon - Scheisse.
      Meine Frau ist zum Glück da ganz locker, wir reden über wirklich alles und sie weiß schon lange um meine Gedankengänge zum Thema "fehlende 13 Zentimeter". Aber sie drängt mich zu gar nichts, geht den Weg soweit wie ich das möchte und kann. Da habe ich also wirklich eine Menge Glück. Sie nimmt mir nichts übel und sie weiß auch, dass eben eine nicht unwichtigte Bandbreite an Dingen mit mir nicht machbar sind, dafür schätzt sie aber, dass ich andere Qualitäten habe. ;)


      Ich weiß nicht, ob ich meinen Standpunkt so gut rüberbringen kann.

      Ich will hier nicht rumheulen, auch wenn das nun so rüberkommen könnte. :D Ich bin mit mir soweit sehr zufrieden, nur dieser eine Teil - im wahrsten Sinne - scheint mich seit dem Entdecken von BDSM zu stören. Und ich kann mir nicht so recht erklären wieso. Deswegen mein Gedankengang:
      Männliche Doms strahlen Stärke und Macht aus. Und mir dann im heißesten Moment z.B. so ein Silikonding umzuschnallen oder zu einem Vibrator oder weiß der Geier was zu greifen, hat für mich - wenn ich darüber nachdenke - nicht den animalisch-dominanten Eindruck, den ich vermitteln wollte/wollen würde. Dabei meine ich nicht mal eine (vermeintliche) Reaktion des Gegenübers, sondern klar mein eigener Kopf, der mir dann dazwischen pfuscht. Ich hab über die Jahre gelernt mir möglichst nach außen nichts anmerken zu lassen, was unter der Zeit vor unserem Ausprobieren mit BDSM auch weitestgehend immer super funktioniert hat, aber jetzt?
      Ganz platt gefragt: Ist es dasselbe, wenn ich meine Sub mit einem "Plastikteil traktiere/dominiere" als könnte ich den natürlichen Part dazu nutzen und sie damit bis an die Spitze zu treiben und rauszuziehen ehe sie kommt? Hat das nicht auch was damit zu tun, dass man - als Dom - selbst so viel Kontrolle besitzt, dass man selbst nicht dem Drang nachgibt, die Sub kommen zu lassen und sich selbst dabei ebenso?

      Ergibt das so Sinn?
      LG

      JL
      Lieber JayL

      vielen Dank für deine Offenheit! Jetzt verstehe ich besser, was das Problem ist.

      Ich möchte nur einen Aspekt anmerken, der dir vielleicht hilft, diesen Gedanken zu relativieren "mit einem "echten" Penis wäre es besser, es würde sich machtvoller anfühlen und ich könnte vermeiden meiner Frau wehzutun"

      Ich hoffe, dass ich alles wirklich respektvoll anbringen kann, ich kann wie gesagt deine Situation nicht nachfühlen und sehe als Außenstehende natürlich auch nicht, inwieweit das Problem von der Dysphorie herrührt, die ein Transmensch verspürt. Da es ja, wie du sagst, nur im BDSM Kontext auftritt. Vielleicht konnotierst du Penis mit Macht. Und BDSM mit Macht. Und da ist im Kopf ganz schnell die Brücke hergestellt: Penis = Macht im BDSM

      Aber wie gesagt, ich hoffe, das ist nicht zu persönlich, ich will hier wirklich keine Grenze übertreten!

      Drei Punkte hätte ich noch anzumerken um den Penis zu entmystifizieren:
      - auch ein Mann mit Penis spürt unter Umständen nicht unbedingt, ob er seiner Frau wehtut. Ich muss meinen Freund immer darauf hinweisen, wenn er hinten anstößt
      - Ein Mann mit Penis hat einen entscheidenden Nachteil: Er kann unter Umständen seiner Frau nicht bis ultimo das Gehirn rausvö****, weil er irgendwann auch selber kommt!
      Seinen Orgasmus im Griff zu haben ist zwar Übungssache, aber ewig hält das auch nicht jeder aus.
      Frauen brauchen deutlich länger um bei rein penetrativem Sex zum Orgasmus zu kommen als Männer. (Wenn ich mich recht erinnere sind es durchschnittlich um die 5 Minuten heftige Penetration vs 17 Minuten heftige Penetration)
      Und die Zeit muss dann auch von einem Mann mit Penis anderweitig überbrückt werden.
      - Auch eine Femdom strahlt Macht mit einem Strapon aus. Vielleicht wäre es eine Idee dich da auszutauschen, wie diese Frauen das empfinden? Wie ist das beim Anlegen, beim Penetrieren usw. Ich kann da leider nur mit Kopfkino dienen und keinen realen Erfahrungen.

      Ich kann mir vorstellen, du überschätzt die Fähigkeiten eines dominanten Penisses. Das heißt aber nicht, dass der Wunsch nach einem Penis nicht respektiert werden muss und ich versuche auch nicht das kleinzureden. Ich meine wirklich nur, dass es möglicherweise eine Ideenkette in deinem Kopf gibt, die nach diesem Penis verlangt. und möglicherweise ist diese Ideenkette NICHT dysphorisch, weil du sonst ja kein Problem damit zu haben scheinst. Ich hoffe, ich kann verständlich machen was ich damit meine.

      Wenn es eine kulturell anerzogene Idee vom dominanten Penis ist: Ein Austausch im Forum bringt dir womöglich einen Perspektivenwechsel, der dir die Last abnimmt, diese Macht mit dem Penis zu verbinden.

      Wenn es Dysphorie ist: dann rührt der Wunsch nach dem Penis von deinem Trans-Sein her und da weiß ich leider viel zu wenig und bin auch in keinster Weise irgendwie informiert genug um etwas dazu zu sagen.

      LynnMae schrieb:

      Drei Punkte hätte ich noch anzumerken um den Penis zu entmystifizieren:- auch ein Mann mit Penis spürt unter Umständen nicht unbedingt, ob er seiner Frau wehtut. Ich muss meinen Freund immer darauf hinweisen, wenn er hinten anstößt
      - Ein Mann mit Penis hat einen entscheidenden Nachteil: Er kann unter Umständen seiner Frau nicht bis ultimo das Gehirn rausvö****, weil er irgendwann auch selber kommt!
      Seinen Orgasmus im Griff zu haben ist zwar Übungssache, aber ewig hält das auch nicht jeder aus.
      Frauen brauchen deutlich länger um bei rein penetrativem Sex zum Orgasmus zu kommen als Männer. (Wenn ich mich recht erinnere sind es durchschnittlich um die 5 Minuten heftige Penetration vs 17 Minuten heftige Penetration)
      Und die Zeit muss dann auch von einem Mann mit Penis anderweitig überbrückt werden.
      - Auch eine Femdom strahlt Macht mit einem Strapon aus. Vielleicht wäre es eine Idee dich da auszutauschen, wie diese Frauen das empfinden? Wie ist das beim Anlegen, beim Penetrieren usw. Ich kann da leider nur mit Kopfkino dienen und keinen realen Erfahrungen.
      Dem würde ich zustimmen. Ein Dom mit einem Strapon kann für mich die gleiche Macht ausstrahlen wie einer mit erigiertem Penis.


      JayL schrieb:


      Ganz platt gefragt: Ist es dasselbe, wenn ich meine Sub mit einem "Plastikteil traktiere/dominiere" als könnte ich den natürlichen Part dazu nutzen und sie damit bis an die Spitze zu treiben und rauszuziehen ehe sie kommt? Hat das nicht auch was damit zu tun, dass man - als Dom - selbst so viel Kontrolle besitzt, dass man selbst nicht dem Drang nachgibt, die Sub kommen zu lassen und sich selbst dabei ebenso?
      Zumindest was mein Kopfkino angeht, ist der primäre Aspekt nicht, dass der dominante Part seinen Orgasmus unter Kontrolle hat. Diesbezüglich würde mich ein Strapon beispielsweise sogar eher kicken, weil der ist nicht fertig wenn die Biologie bei Mann sagt "fertig", sondern dann wenn Dom das bestimmt.
      Ist jetzt natürlich nur von meiner Seite als Sub aus gedacht, ich weiss nicht ob Dir das hilft für Deine Gedankengänge?
      Fall seven times, stand up eight
      Ich verstehe dein Anliegen, denn mir geht es bisweilen genauso. Ich würde so gerne mal spontan den Penis aus der Hose ziehen können um den jungen einfach mal gerade zu nehmen . Nur weil ich es kann.
      Oder mir einfach einen blasen lassen wenn er vor mir kniet. Einfach so , just for geil, anstatt den Dildo griffbereit zu haben und dann noch drüber nachzudenken ob er wohl auch angenehm temperiert ist.

      Ja es ist schon ein anderes Gefühl...

      Geht aber halt nicht, also muss es anders gehen.
      Ist auch meist schön, aber dieser kleine Funke ( bei dir wird er größer sein ) fehlt halt...
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Vielleicht versteifst du nich zu sehr auf den Penetrationsakt und die kulturelle Bedeutung von nehmen.
      MMn ist es das wie etwas gemacht wird und nicht das womit. Als Beispiel: Ob man die Dame über die Couch beugt und mit der angeborenen Ausstattung oder etwas Hergestelltem bearbeitet ist egal, klar, das Gefühl ist anders, der Akt des nehmens bleibt aber gleich. Auch geborene Männer brauchen manchmal Gimiks, wenn die Anatomie nicht mehr will und das 300 Viagra an dem Tag nimmer wirkt. :D

      Versteif dich nicht auf den scheinbaren Mangel, arbeite mit dem, was du hast.
      @LynnMae: Zu allererst: keine Angst, dass du in ein "Fettnäpfchen" treten oder dich falsch ausdrücken könntest. Allein aus der Tatsache, dass du mit dem Thema Trans* nicht 24/7 beschäftigt bist/sein musst, reicht schon um etwaige verbale Fehltritte zu entschuldigen. Man muss mich nicht mit Samthandschuhen anfassen und selbst ich habe oftmals in der heutigen Zeit Probleme, bei all den unterschiedlichen Geschlechtsvarianten den richtigen Terminus zu finden. ;)

      Ich denke mir schon, dass es durchaus "unsensible" Männer gibt, die nicht merken, wenn sie ihrem Gegenüber ungewollt beim Sex weh tun. Was mir scheinbar nicht bewusst war ist, dass das wohl auch mit der (geringeren) Sensibilität im Penis zusammenhängen kann. Von der Tatsache abgesehen, dass es eben auch Kerle gibt, denen die Empfindungen des Gegenübers einfach egal sind oder die absolut keine oder zu gering ausgebildete Sensoren für die Gefühlswelt des Anderen besitzen.

      Der Vorteil, dass man(n) mit Strap-On oder anderen Spielzeugen durchaus sehr viel länger kann als der Otto-Normal-Biomann ist mir klar. Und das ist durchaus sehr hilfreich. Ich kann aber auch sagen, dass nach dem Aufbau eines Penis (also der geschlechtsangleichenden OP im Genitalbereich) auch dieser Penis steht, bis man eben keinen Bock mehr hat. Blöd gesagt: Die Hydraulik machts möglich. Ob nun aber so ein "Dauerständer" so angenehm ist, wage ich zu bezweifeln. Einige Stunden ist aber wohl durchaus drin. :D

      Die Idee, mich mit all jenen auszutauschen, die für "sexuelle Machtspiele" einen Strap-On o.ä. nutzen finde ich gut. Da kam ich bisher - sinnfreierweise - gar nicht selbst drauf. ;) Also werde ich dann mal die SuFu quälen oder ein eigenes Thema öffnen, sofern ich dazu nichts passendes finde.
      Danke für den Tipp.

      Dass ich tatsächlich nun (im Rahmen BDSM) solche Probleme mit den fehlenden Zentimetern habe, ist sicherlich einerseits in der Tatsache begründet, dass ich dem zu viel Bedeutung beimesse und andererseits dem, dass ich wirklich seit einiger Zeit immer wieder an den Gedanken stoße, es besser zu finden diese Ausstattung zu besitzen. Nur eben in dem Umfang, dass es mich beim Sex neuerdings so extrem stört.
      Wieso das so ist kann ich jedoch nicht beschreiben, denn wie gesagt, seit nunmehr 15 Jahren bin ich auch offiziell dem männlichen Geschlecht zugehörig und bis auf ein paar wenige Momente hat mich das nie gestört, eben diese Zentimeter nicht zu besitzen. Zeigt sich damit wohl mal wieder, dass man mit dem Transitionprozess tatsächlich niemals richtig fertig ist, selbst wenn man alle für sich notwendigen Schritte oder eben - aus welchen Gründen auch immer - nur einen Teil aller möglichen Schritte gegangen ist.

      @Sanah: Danke, das auch mal aus der Sicht der Sub zu sagen. Da ist durchaus was dran, getreu dem Motto: "Dom's hat fertig, Dom nicht, Frust." Oder so ähnlich. :D Wenn man es jetzt mal nur auf den reinen sexuellen Akt mit Penetration beschränken würde.
      Und wenn wir ehrlich sind, Viagra ist nett, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss oder gar ungefährlich. Ich dürfte es aus gesundheitlichen Gründen nicht einmal nehmen, hätte ich es denn nötig. Das macht das Ganze dann durchaus prekärer und nerviger.
      Von daher, danke für den Blickwinkel. ^^

      @M.J. Craw-Corteaz: Genau so sieht es aus. Irgendwie ist es zum Einen immer saublöde den Dildo erstmal anzuziehen - sofern ein Strap-On genutzt wird - und diesen dann bestenfalls auf möglichst Körpertemperatur zu kriegen und dann zu benutzen. Das ist eben Zeitaufwand, bei weitem - in meinen Augen - nicht so sexy und hinterher riecht es schlimmstenfalls nach Plastik im unteren Bereich. ;) Wir hatten da also auch schon die Situation, dass meine Frau den Oralverkehr abgebrochen hat, da es zu sehr nach Kunststoff schmeckte. Alles, aber nicht geil. Und das war kein billiger Strap-On oder Dildo. :thumbdown:

      @KaesereibedesTodes: Kann sein, dass ich mich manchmal zu sehr auf den tatsächlichen Akt versteife (höhö Wortwitz), aber tatsächlich benutze ich relativ selten einen Strap-On, auch wegen o.g. Gründen. Es ist umständlich, Gefühl hat man dabei auch keins (höchstens ein wenig vom Kopf her) und je nachdem ist das Ding saukalt/kühl. Das kann zwar auch mal ganz geil sein, aber wenn dem Gegenüber der Schritt abfriert (übertrieben gesprochen), ist das auch nicht so scharf. :D
      Ich arbeite notgedrungen seit Jahren mit dem was wir haben und das sind immerhin zwei Schubladen voll mit unterschiedlichsten Spielzeugen.

      Eine Frage in die Runde, ganz allgemein gesprochen und auf den rein penetrativen Akt bezogen: Findet ihr es schärfer, wenn der/die Dom mit Spielzeug hantiert oder mit dem was eben Natur gegeben da ist? Und ein Grund für die Wahl wäre auch nett. :)

      Danke schon mal für diese rege Diskussion. Hilft mir durchaus weiter. :thumbsup:
      LG

      JL
      Lieber @JayL

      Ich lese Deinen Thread mit großem Interesse, weil Du das so klasse natürlich rüberbringst. Für mich ist die ganze Trans Welt ein Buch mit sieben Siegeln, weil es mich ganz schlicht und einfach bisher in meinem Leben nicht berührt hat.

      Also zu den transsexuellen Aspekten kann ich nichts beitragen. Aber Deine letzte Frage war ja nach dem rein penetrative Akt.

      Wir (mein Mann und ich) haben schon länger keinen Penetrationssex mehr. Nicht weil es nicht ginge, sondern weil andere Gründe (Verhütung) uns momentan davon abhalten. Dafür haben wir aber sehr befriedigenden sex, meistens als handjob. Und ehrlich gesagt komme ich dabei deutlich mehr auf meine Kosten als bei penetrationssex. Ich muss allerdings auch zugeben, dass es mir fehlt, mal von ihm genommen zu werden, aber auch da einschränkend, nicht weil ich das als dominanter empfinde oder es mich befriedigt, sondern weil das nun mal ein Teil seines Körpers ist, den ich gerne spüren würde.

      Was wäre, wenn er diesen Teil nicht hätte kann ich nur vermuten. Aber da es mir eigentlich keine Befriedigung verschafft vermute ich, dass es mir nicht wirklich fehlen würde.

      Wenn ich deine Beiträge so lese gewinne auch ich den Eindruck, dass du dich da zu sehr auf eine fixe Idee von der Wertigkeit der Penetration versteifst (sorry, das Wortspiel musste raus :D ).
      Vielleicht hat sich dein Bedürfnis nach einem penis doch verändert und zwar nicht nur im Kontext BDSM?

      Für mich klingt es so als wäre es gut Dich da nochmals zu hinterfragen.

      Liebe Grüße von der venus
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      da bin ich mit der morgendlichen Kaffeetasse und leicht (also eigtl. ziemlich verschlafen ...) in diesen Thread gestolpert ....
      vielen Dank @JayL für das Thema, und auf eine gewisse Weise ist es mir nicht Fremd, nur eben, äh, andersherum. Und darüber zu schreiben oder sich auszutauschen finde ich immer noch schwierig. Was du als Handicap umschreibst bezeichne ich gerne als Unzulänglichkeit, oder zumindest ein Gefühl davon. Es fehlen eben gewisse Teile für einen 'Normalbetrieb' oder sind ... überflüssig bzw. störend. Auch wenn ich mit meinem noch (die GaOP kommt hoffentlich im Sommer 2020) vorhandenen Extra zurechtkomme und ich unter keiner expliziten Dysphorie leide, ist es einfach hinderlich, überflüssig, usw. Und dieser 'Bruch' in der Wahrnehmung, Benutzung, Empfindung, Reaktion des Partners usw. ist einfach anstrengend. Gut, wenn die Partnerin die Fähigkeit hat, damit so gut umzugehen. Ist wohl auch eine eher bei Frauen zu findende Gabe. Leider rutschen viele Männer bei diesem Thema in sehr unterirdische Gefilde ab. In meiner Empfindung, gerade auch wenn es um die beliebten und offensichtlichen Stereotypen geht, endet es doch in einer Sackgasse. Um JayLs Thematik umzudrehen, als Transfrau ist es einfacher 'genommen' zu werden, aber eben auch nur zu 75% passend und ok, danach beginnt das Grenzgebiet, wo sich Realität, Gefühle, Wünsche und Phantasien aneinander reiben ....
      Be blessed and unstoppable!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Laurana () aus folgendem Grund: Korrektur Rechtschreibfehler

      @venusfalle: Interessanter Aspekt, auf Penetrationssex zu verzichten. Und ja, meine Frau bestätigt das auch, dass sie bei unserem Sex sehr viel mehr auf ihre Kosten kommt, da es eben nicht das alte "Reinrausspielchen" ist, sondern sehr viel mehr Gefühl nötig ist und Finger deutlich beweglicher als Penisse sind. (Zitat Ende) :D

      Und ja, je mehr ich mich mit dem Fehlen des Penisses beschäftige, umso scheint das ein generelles Problem zu sein, was nur (aus Zufall?) auch grade jetzt vermehrt auftritt. Aber auch ich kann da vermuten, da ich irgendwie keinen Zugriff auf den Teil meiner Gefühlswelt kriege um die Klarheit zu kriegen. Vielleicht perfekte Verdrängung?
      Zumal mir meine Frau niemals das Gefühl gab ihr würde was fehlen. Im Gegenteil, sagte sie eher das Gegenteil, wenn wir mal drüber gesprochen haben.

      @Laurana: Ja, dann kennst du ja zumindest teilweise das Gefühl, dass das Äußere nicht zum Inneren passt, nur eben in die andere Richtung. ;)

      Das Interessante ist, ich sehe mich als pansexuell, aber eher mit Tendenz zu den männlichen Mitbürgern. ;) Ergo schwule oder eben Männer die Sex mit Männern haben. Da ich auch viel bei CSDs unterwegs bin, wurde ich da auch ein ums andere Mal von Männern angemacht. Aber spätestens wenn sie erfuhren, dass ich keine "komplette Ausstattung" habe war ich völlig uninteressant, zumindest sexuell gesehen.
      Das war schon verletzend, auch wenn ich es mir nie anmerken lasse. Das zeigt aber eben auch, wie viele Menschen doch enorm an den Genitalien das Geschlecht festmachen.

      Wenn jemand von meiner Vorgeschichte erfährt ist auch immer eine der ersten Fragen "bist du komplett?" oder auch expliziter "hast du auch nen Schwanz?"
      Vermute mal, du hast da ähnliche Erfahrungen gemacht.
      Vielleicht hat mich auch das nachhaltiger geprägt als ich dachte? Und gerade jetzt, wo es in unserer Beziehung um Dominanz geht, verbinde ich das (unbewusst) damit?

      Ich kenne Strap-Ons mit Doppeldildofunktion (nenn ich mal so), aber ich geb du, das ist gar nichts für mich. Der Überbleibsel von damals, der da unten nunmal ist (wenngleich Dank Testosteron die Veränderung doch recht deutlich ist), ist in meinem Kopf aber definitiv nicht für eindringliche Penetration empfänglich. Hoffe das war gut umschrieben. :D
      Einen Strap-On, der für den aktiven Part nur äußerlich reizt wäre toll, ist mir leider aber noch nicht unter die Finger gekommen.

      Dir auf jeden Fall alles Gute für die OP(s) und dass alles gut geht! :thumbup:
      LG

      JL
      Hej @JayL ,

      seit über 35 Jahren habe ich Kontakte (ok, in Schweden nicht reel) zu Homosexuellen, Lesben, Travestiten, Transvestiten whatever ...

      Ich hatte Beziehungen zu heterosexuellen Männern, besonders im BDSM Kontext, die unter erektiler Disfunktion litten und niemals in der Lage waren mich zu penetrieren, aber es war verdammt geiler Sex! Finger, Mund, Strap-On usw können unendlich schöne Dinge vollbringen :love:

      Die Frage im Leben ist doch immer, nimmt man sich so an wie man ist oder nicht?
      Ist der Leidensdruck, subjektiv, zu hoch, dann ändert man es, oder auch nicht ;)

      Ich hoffe du verstehst was ich meine :blumen:
      Alles nur meine subjektive Meinung :)
      Guten Abend,
      Master und ich sind beide trans* (genderfluid und ftm, beide körperlich weiblich). Dazu kommt, dass ich asexuell bin.
      Bei uns kommt es maximal zu Oralverkehr und irgendwelche Toys auch nur anal. Es kommt auch vor, dass einer von uns oder beide während der Session ganz oder teilweise bekleidet bleiben. Für uns ist das so kein Problem, wir können es trotzdem genießen.
      Allerdings kann ich mich durchaus vorstellen, das es schwierig ist, das Erleben wir selber. Es ist einfach ein anderes Gefühl, wenn man gezwungen ist, erst die Sachen rauszusuchen und Sub nicht einfach überwältigt werden kann. Andererseits habe ich auch kein Interesse an Sex, weshalb es für mich nicht ganz so wichtig ist.
      Genauso spielt für mich, was die Person zwischen den Beinen hat, absolut keine Rolle. Als ich mit Master zusammengekommen bin, wusste ich nicht, welches Geschlecht er hat.
      MfG
      Guten Tag :)

      Ist zwar schon ein älterer Beitrag, aber als TM wollte ich gerne etwas dazu schreiben.

      Ich persönlich kenne das Problem mit dem Genitalienidentifizieren gut. Ich bin froh das ich eine Frau habe der es egal ist. Denn die Unterleibs OP habe ich nixht machen lassen und das werde ich auch nicht. (Risiken zu groß)
      Aus dem BDSM Bereich gesehen: ausser meiner Frau kenne ich niemanden der Verständnis für mein "fehlendes" Glied hat. Es existiert bei denen die ich kenne eine gewisse Ablehnung durch die mangelnde Männlichkeit, selbst wenn diese Personen sowohl Männer als auch Frauen als Subs etc haben. (Bin selbst Sub)
      So aus meiner Erfahrung...

      Das ein Strap On für den Partner was bringen kann, dir selbst nicht viel kenne ich leider auch. ausser man hat eine Menge Vorstellungskraft. Wir benutzen Strap Ons, weil ich gerne bei normalem Sex meiner Frau so Lust schenken möchte.

      Doppeldildos rutschen gerne mal weg, drücken unangenehm bei gewachsener Klitoris Und klemmen gerne was ein... eine Lösung dafür haben wir auch leider noch nicht gefunden.

      Persönlich finde ich es sehr schade das so ein Problem nach wie vor existiert. Du bist kein Mann ohne Sch....! Durfte ich mir auch anhören. Öfter. Meine Antwort ist da mittlerweile ein lächelnder Blick auf den Unterleib des sagenden und der Satz: dann bin ich mehr Mann wie du, ich hab zehn und das auch noch unterschiedlich lang und dick und die stehen immer...
      Und es sind ja nicht nur diese Fragen, es sind auch Aussagen die einem ziemlich treffen. Nix halbes, nix ganzes. Gestört im Kopf... etc blabla.
      In einem anderen Forum versuchten meine Frau und ich ein Paar zu finden für mal etwas gemeinsam zu erkunden. Während meine Frau nahezu immer bejaht wurde, fragte sogar ein Dom ob man statt mir dann wen anderes suchen sollte...

      Für mich ist es egal ob ich eine Frau, einen Mann, eine Transperson oder was weiß ich liebe. Das Geschlecht eines Menschen ist egal, sogar bis zu einem gewissen Grad das aussehen. Ich lege Wert auf Charakter und Ehrlichkeit, Verständnis und Offenheit. Es sollte (meiner Meinung nach) egal sein was der Partner für ein Geschlecht hat, wenn die Liebe nicht passt intetessiert das nämlich auch nicht mehr.

      Alles Liebe
      Gabriel
      Wer den Regen mag, dem ist es egal ob er nass wird.
      Guten Abend :)
      Als Frau mit Trans Hintergrund kenne ich diese Problematiken auch, trotz erfolgreicher Angleichung.
      Es ist irgendwie wie ein Eiertanz.
      Man möchte nicht auf das Trans Thema reduziert werden, so dass ich mich auf einigen Plattformen normal als Frau, die ich bin, registriert habe.
      Kontaktaufnahmen kein Problem, super Chemie (dachte ich), Bildertausch alles gut.
      Aus Unsicherheit und Angst vor Enttäuschung hab ich mich dann doch vor dem ersten Treffen immer dazu entschieden, reinen Tisch zu machen.
      Ganz selten kam es dann tatsächlich auch zu tollen Kontakten, die Regel war aber eher eine Absage oder schlimmer.
      Natürlich kann ich Unsicherheiten verstehen, aber vorm ersten Kaffee fand ich das immer ziemlich erniedrigend.
      Mittlerweile gibt's ja einschlägig bekannte BDSM Portale, wo man das nebenbei einfließen lassen kann.
      Wo sich der Leser einen Moment Zeit nehmen kann, darüber nachzudenken, was bestimmt hilfreich ist (denke ich zumindest).
      Natürlich ist da wieder der Punkt, dass man sich selbst auf das Trans Ding in dem Moment reduziert, könnte man sagen. Andererseits ist es nun Mal ein Teil dessen, was man tatsächlich ist, war, jeder hat da ja seine eigene Sichtweise.
      Aber seitdem kann ich von diesen Problemen nicht mehr berichten.
      Ein offener Umgang und Geduld sind da meiner Erfahrung nach der Schlüssel, auch bei "nicht erfahrenen" ;)
      Vielleicht hilft Dir das ja auch JayL oder anderen, die nach einem passenden Gegenstück oder einer Ergänzung suchen.

      PS: wer Fragen zu dem Thema hat, kann mich gerne über PN anschreiben, ich beantworte gerne alles über das Thema ohne zu sensibel auf "falsche" Formulierungen zu achten.

      Liebe Grüße Alina
      Ich grabe das alte Thema mal wieder aus, da sich nach all der Zeit doch einiges geändert hat.

      Meine Anatomie ist im Vergleich zu meinem Startbeitrag und Antworten danach gleich geblieben.
      Jedoch hat sich meine Ausrichtung stark verändert.

      War ich damals noch hauptsächlich Dom, bin ich heute zu 100 % Sub. Switchen tun wir gar nicht mehr, wir leben sogar in einer (überwiegenden) FLR.
      Und seitdem bin ich sogar zu größeren Teilen im Reinen mit mir und meinem Äußeren.
      Meine Gedanken, dass ich meine Liebste nicht "einfach so nehmen" kann, sind wie weggeblasen. Nicht nur, da es auf ihrer Seite da auch ein paar Hinderlichkeiten gibt (Stichwort Endometriose/Adenomyose), sondern weil ich mich viel besser fallen lassen kann.
      Womöglich war das Dom-Sein auch so gar nicht meins und hat das o.g. Thema somit mehr getriggert. Vielleicht hätte ich dann die berühmt-berüchtigten Zentimeter einfach "gebraucht", um meine Unsicherheit oder auch Unklarheit über meine Rolle als Dom zu überspielen.
      Da könnte man sich sicherlch auf psychologischer Seite schön austoben. ;) Spannend wäre es mit Sicherheit.

      Jedenfalls danke ich noch denen, die auch später noch auf das Startthema geantwortet hatten.
      Ich denke mal, gerade im BDSM gibt es so viele Spielarten, dass gerade die "Unzulänglichkeiten" (nicht wertend gemeint) bei Trans Personen da oftmals gar nicht so sehr ins Gewicht fallen.
      Leider ist es aber auch so, dass die Erwartungshaltung der Gesellschaft einen selbst oft auch so unsicher macht, dass man sich selbst dann hinterfragt.

      Wie so oft ist es eben wichtig, dass man mit sich selbst im Reinen ist und seit ich meine Sub-Rolle "gefunden" habe, spielt das Körperliche für mich nur noch selten eine Rolle. Und das dann in den seltensten Fällen bezogen auf das Sexuelle/Intime.
      LG

      JL