Anfänge als Dom. Was macht einen richtigen Dom aus?

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      Jon636 schrieb:

      Könntet ihr mir allgemein Rat geben wie sich ein richtiger 24/7 Dom zu verhalten hat? Also Anregungen? Da ich noch Neuling bin bin ich mit diesen Gedanken noch zurückhaltend, ich brauche Rat der meinen Horizont erweiter

      Jon636 schrieb:

      Aber sie hatte mich angemahnt als mein Ton immer noch streng war was sie zu machen hat: Wir sind noch nicht im Spiel, ich solls nicht ausreizen.
      Bei 24/7 ist das Machtgefälle jederzeit! abrufbar und nicht nur in Sessions oder im Schlafzimmer :engel:
      Da hast du das Recht, z. B. zu bestimmen, was oder was sie nicht isst oder trinkt, wann sie ins Bett geht, ob sie sich selbst befriedigen darf/soll, was sie für Aufgaben bekommt (Erlebnisberichte, bestimmte Anrede, Bekleidungsmodifikation). Es ist wichtig, vorher zu besprechen, ob bestimmte Bereiche ausgeklammert werden sollten, z.B. Bekleidungsvorschriften im Job, Kindererziehung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten....

      Einen Vertrag finde ich persönlich am Anfang einer BDSM-Beziehung nicht so sinnvoll,
      besser ist es, zunächst mündlich den Rahmen abzustecken und später, wenn sich das Ganze gefestigt hat, es durch einen Vertrag zu verstärken.

      Als ich die ersten Male geswitcht habe, war ich mir total unsicher. Damit er mich für voll nimmt, musste ich dafür sorgen, dass er mich und mein Verlegenheitsgrinsen nicht sieht. Also zuerst telefonisch/im Chat und später real hinter seinem Rücken oder er hatte die Augenbinde auf. :pardon:

      Es wird einfacher, vor allem, wenn du an ihren Reaktionen merkst, was du richtig machst :yes:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Jon636 schrieb:

      1. Ich schreibe wohl nicht dominant genug. Was gehört dazu beim schreiben das man herrisch rüberkommt?
      Finde heraus was deine Partnerin als Dominant empfindet. Dominanz kann durch verschiedenste Sachen ausgelöst werden.
      Durch physisches wie Psychisches.


      Jon636 schrieb:

      2. sie hat mich als neuling gleich in die 24/7 Geschichte mit reingezogen. Ich war vollends überfordert damit. Wie kann ich das am besten vollziehen?
      Indem Du Ihr klarmachst das Du noch nicht soweit bist und Sie dir und deiner Entwicklung zeit geben sollte damit Du nicht überfordert bist.
      Entwicklungsschritte vollzieht man nicht mal eben nebenher.


      Jon636 schrieb:

      3. Ich war wohl nicht konsequent genug oder biete nicht genügend Aufregung, ich hab ihr ihren Tagesplan zugeschickt und das wars. Hättet ihr Anregungen was ich während das Tages noch alles mit ihr machen könnte?
      Konsequent zu sein ist eine der Eigenschaften die ein Dom inne hat. Eine andere auch Kreativität. Lass Dir also was einfallen was Du mit Ihr machen kannst in dem entsprechendem Rahmen den Ihr beide vorher festgelegt habt.


      Jon636 schrieb:

      4. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt sie richtig heftig zu Kontrollieren, weil sie hats mal durchblicken lassen das sie auf soetwas total steht sprich: Ich entscheide ob sie sich nach der Arbeit mit jemanden treffen darf also Eingriff ins Privatleben. Ist das eine gute idee?
      What you see is what you get ! Die Idee ist dann gut wenn Sie Früchte trägt, da dann wohl deine Partnerin damit klar kommt.


      Jon636 schrieb:

      5. Könntet ihr mir allgemein Rat geben wie sich ein richtiger 24/7 Dom zu verhalten hat? Also Anregungen? Da ich noch Neuling bin bin ich mit diesen Gedanken noch zurückhaltend, ich brauche Rat der meinen Horizont erweitert
      definiere Richtig ? Was Richtig ist und was Falsch bemerkt man an verschiedensten Gesprächen, Einfühlungsvermögen, Informationen über seine Sub und vielem mehr.
      Unter anderem aber auch daran wie man sich auf verschiedene Sachen die man machen möchte Vorbereitet und Informationen zur Durchführung sammelt.


      Jon636 schrieb:

      6. Ich bin wohl auch noch etwas zu weich wenn ich ihr Aufgaben stelle weil ich Rücksicht auf sie nehme. Soll ich das Anhand des erlaubten Rahmen komplett ausblenden? Sprich also: Mir egal wie du es hinkriegst...mach es!
      Dazu ein guter Rat den ich früher auch bekam. Egal was Du machst, habe immer im Hinterkopf das es sich dabei um ein menschliches Wesen mit Gefühlen handelt.
      Zwischen Fordern und überfordern kann oftmals ein schmaler Grad liegen. Hierzu solltest Du dich damit auseinander setzen Schrittweise
      welche Fahigkeiten dein Gegenpart hat. Manche lassen sich auch durch gezieltes Training verbessern sofern von beiden gewollt.


      Majasdom schrieb:

      Und wenn sie 24/7 haben will , aber das Heft in der Hand haben will, läuft es mit Verlaub gesagt, etwas unrund.
      Und da stimme ich Majasdom zu.
      Lese dazu:
      Was ist ein Machtgefälle im Kontext BDSM?
      und
      Was bedeutet dominant im Kontext BDSM?


      Der Vollständigkeit halber auch noch dazu Submission = Unterwerfung:

      Sich dem Willen einer Person zu beugen.

      ;)
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Ich bin auch noch nicht ewig dabei, ein Jahr nun. Also erste Erfahrungen gibt es schon :)

      Mein Herr und ich haben gemeinsam BDSM entdeckt und wir haben ein fast gleiches Tempo, was ich als sehr angenehm empfinde.
      Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es anstrengender ist das Dominante zu "lernen" und umzusetzen, vor allem wenn der/die Sub erfahrener ist.
      Als Sub führt man ja eher aus und als Dom gibt man Aufgaben, muss sich durchsetzen, darf nicht zu viel Verlangen und auch nicht zu wenig, das Ganze auszuloten bedarf einiges an Zeit und man muss sich gut kennen. Vor allem wenn man neu in diesem Gebiet ist. Also mein Respekt an die tollen Doms (bzw. an meinen Herrn <3 ).

      Ich kann Dir nur zu Punkt 1 was schreiben, ich mag es auch sehr wenn ich unser Machtgefälle über einen Messenger "merke", da wir eine Fernbeziehung führen und ich mich ihm so näher fühle und die Zeit dann schneller umgeht, bis wir uns wiedersehen. Es ist gar nicht so einfach in Worte zu fassen, was ich als dominant empfinde wenn er mir schreibt.

      Z.B. gefallen mir Aufgaben, die ich per Foto belegen muss (seit Neustem werden sogar Videos verlangt :rot: ). Oder die Nachfrage ob ich meine Aufgabe für heute schon erledigt habe. Ehrlich gesagt lege ich es sogar manchmal darauf an, ob er fragt und mache sie nicht (da kommt die Brat durch :engel: ) und bin dann auch etwas enttäuscht, wenn keine Frage danach kommt.

      Mir gefällt es, das ich ein paar tägliche Aufgaben habe, aber ich mag es auch, wenn es andere Aufgaben gibt, die immer mal wieder auftauchen, gewechselt werden.
      Oder wenn er schreibt, das ich seine Sub bin da kribbelt es direkt bei mir und ich komme schon fast in den Sub Modus dadurch :whistling: :love:

      Zeitlimits (die im möglichen Rahmen sind) gefallen mir auch. Also wenn er schreibt: "heute machst Du XY", oder "Du machst jetzt XY!"

      Ich würde Deine Sub mal fragen, was sie denn genau mag (auch wenn ihr textet) und vielleicht lass sie aufschreiben was sie alles mag (ein Tagebuch?) und Du kannst Dir anschauen was Dir davon gefällt und es dann machen oder verlangen wenn DU Lust dazu hast. Glaube das ist eine sehr gute Art die Fantasien des Anderen kennen zulernen und Du kannst es Dir dann aussuchen. Also das würde ich so machen, wenn ich Dom wäre :thumbsup: Tickt halt auch jeder anders und empfindet etwas anderes als dominant als ein anderer. Da hilft nur der Austausch. Den finde ich aber auch immer sehr aufregend :yes:

      Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen, liebe Grüße
      In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. Mark Twain
      Guten Morgen,

      Ich bin auch ganz neu dabei, daher habe ich deine Beiträge und alle Antworten mit Neugierde gelesen.

      Aus dieser noch etwas externen Sicht fallen mir persönlich zwei Probleme ins Auge: zum einen eure Distanz, die einfach ein persönliches und echtes reinfühlen in verschiedenen Situationen schwierig macht. Und daher auch die Herausforderung für beide Seiten, kein ganz direktes Feedback zu bekommen. Es gibt immer eine Art Filter dazwischen.

      Zum anderen bekomme ich beim Lesen das Gefühl, dass sie eine ganz genaue Vorstellung hat, wie ihr Leben als Sub und deine Rolle als Dom aussehen soll. Und was sie versucht ist diese Situation herbeizuführen… Auf verschiedenen wegen.

      Wie schon mehrfach benannt und wie du ja auch schon verstanden hast, ist ein persönliches Gespräch, denke ich, die einzige wirkliche Lösung. und bevor ihr einen Vertrag aller Shades aufsetzt solltet ihr in meinen Augen über Wünsche, Sehnsüchte und eventuell Ziele sprechen. Über Erwartungshaltungen und über Vertrauen.

      Ich denke aus meiner noch recht neuen Perspektive dass das wichtigste beim BDSM das gemeinsame Verständnis ist.

      Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht und werde das gerne weiter verfolgen. Ich wünsche dir, dass ihr gemeinsam den richtigen Weg findet…
      Demut ist ein Geschenk, Dominanz die Gabe es anzunehmen.

      Feuerpferd schrieb:

      Jon636 schrieb:

      2. sie hat mich als neuling gleich in die 24/7 Geschichte mit reingezogen. Ich war vollends überfordert damit. Wie kann ich das am besten vollziehen?
      Lass Dir damit bloß Zeit, wenn Du so schon damit überfordert bist. Du bist der Dom und damit bestimmst DU das Tempo.
      Dem möchte ich ganz entschieden widersprechen: Nicht der Dom bestimmt das Tempo, sondern derjenige Partner, der mehr Zeit braucht!

      Wäre die Situation umgekehrt und Dom würde direkt 24/7 fordern und Sub sich völlig überfordert fühlen, würde hier doch hoffentlich niemand sagen: Pech gehabt, der Dom bestimmt das Tempo. :fie: Eigentlich glaube ich auch nicht, dass du, @Feuerpferd, das wirklich so gemeint hast, aber in dieser Absolutheit konnte ich das nicht so stehenlassen.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde

      B'Elanna schrieb:

      Nicht der Dom bestimmt das Tempo, sondern derjenige Partner, der mehr Zeit braucht!
      Hmmm.... sagen wir mal so (ich hatte es tatsächlich mißverständlich ausgedrückt, danke Dir für den Hinweis, :huggy: ) : Im Grunde bestimmt mMn schon Dom, aber er sollte sich dabei an demjenigen orientieren, der mehr Zeit braucht, sei er es oder Sub.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Was ich gerade in der Konstellation vom Bauchgefühl her auch wichtig fände: ich würde erstmal nicht switchen, weil ich denke, dass sie ihn erstmal als dominanten Part akzeptieren und das verinnerlichen sollte. Ich befürchte, dass es bei dieser Sub, die für mich recht brattig wirkt, sonst zu einem ewigen Machtkampf kommt. Ich denke, dass in dieser Kobstellation zum aktuellen Zeitpunkt Konsequenz sehr wichtig ist.

      Wenn sie dominieren will, dann zumindest vorerst nicht den TE.

      Ich habe bei ihr immer das Bild eines eigenwilligen Ponies vor Augen, das nur auf ein Zeichen von „Schwäche“ wartet, um augenblicklich die Führung zu übernehmen und den eigenen Kopf durchzusetzen... was dann dazu führen würde, dass der TE wieder komplett von vorne anfängt.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Feuerpferd schrieb:

      B'Elanna schrieb:

      Nicht der Dom bestimmt das Tempo, sondern derjenige Partner, der mehr Zeit braucht!
      Hmmm.... sagen wir mal so (ich hatte es tatsächlich mißverständlich ausgedrückt, danke Dir für den Hinweis, :huggy: ) : Im Grunde bestimmt mMn schon Dom, aber er sollte sich dabei an demjenigen orientieren, der mehr Zeit braucht, sei er es oder Sub.
      Da es nicht das eigentliche Thema des Threads ist, habe ich eine Weile überlegt, ob ich es einfach auf sich beruhen lassen soll, aber dafür erscheint es mir zu grundsätzlich: Ich sehe das anders und habe es genauso gemeint, wie ich es geschrieben habe. Ich bin nicht der Ansicht, dass Dom das Tempo bestimmt und dabei lediglich ggf. Rücksicht nehmen "sollte". Dieses Konzept legitimiert nämlich immer noch die Option, das nach eigenem Gusto nicht zu tun, und das fände ich nicht okay. Wäre es nicht optional, wären wir ja inhaltlich wieder bei meiner Aussage.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde

      B'Elanna schrieb:

      dabei lediglich ggf. Rücksicht nehmen "sollte".
      Das habe ich auch nicht geschrieben.
      Weder lediglich noch ggf.
      Das interpretierst Du in meine Aussage rein, ;( .
      Er sollte sich an demjenigen orientieren, der der langsamere Part ist. Punkt.
      Sollte nicht als Möglichkeit, sondern Sollte als höfliche Form von Muss.

      Ja, ich verstehe durchaus, was Du meinst.
      Aber wenn Dom nichts bestimmt, warum ist er dann Dom?
      Ist es nicht Sinn des Domseins, zu bestimmen (innerhalb der Grenzen, die Sub angibt)?
      Wenn dann Sub ein bestimmtes Tempo angibt, dann bestimmt Dom innerhalb dieses Tempos. Sprich: Wenn er langsamer machen möchte, macht er langsamer. Umgekehrt geht es dagegen nicht.
      Ich gehe natürlich davon aus, daß Dom sich an die Grenzen hält (das ist für mich so selbstverständich, daß ich es nicht für extra erwähnenswert gehalten habe).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Na ja, wenn "sollte" eigentlich "muss" bedeutet, dann bestimmt er ja nicht mehr das Tempo. :gruebel:

      Irgendwie wirkt es auf mich gerade, als wolltest du es unbedingt so formulieren, dass Dom bestimmt, auch wenn es inhaltlich auch bei dir im Grunde darauf hinausläuft, dass eben doch, wie ich ursprünglich geschrieben habe, in jedem Fall die langsamere Person das Tempo vorgibt. Entweder bewegt sich Dom innerhalb der von der langsameren Sub gesteckten Tempogrenzen oder nicht. Und letzteres schließt du selber aus. Also gibt sie das Tempo vor. Und ja klar, er kann auch langsamer machen, aber das wird er ja nur dann tun, wenn er es möchte, womit auch wieder die Situation eintritt, dass die Person, die langsamer vorgehen will, das Tempo bestimmt. Ich denke, wir sind inhaltlich eigentlich nah beieinander und benennen es nur unterschiedlich, weil wir uns auf verschiedene Aspekte konzentrieren. :huggy:
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Jedenfalls sollte @Jon636 sich von seiner Sub nicht zu einem höheren Tempo drängen lassen als für ihn sinnvoll erscheint.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!