„Ich wünsche mir heute, dass du dich ein bisschen wehrst“

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      „Ich wünsche mir heute, dass du dich ein bisschen wehrst“

      Guten Abend zusammen,

      Ich habe hier im Forum gestöbert und nichts zu dem Thema gefunden, welches mich gerade ein bisschen beschäftigt. Ich habe auch verzweifelt nach dem richtigen Platz für das alles hier gesucht und bin nicht wirklich fündig geworden. Zählt das zu SM? Ist das schon Roleplay? Böser Dom und sich wehrende Sub? Brat?

      Mein Partner und ich haben schon eine Weile darüber geredet, dass wir Lust haben ein bisschen zu „rangeln“ bevor es zur Sache kommt. Ein um Welten softeres Setting, aber man könnte sagen es geht gedanklich in Richtung Rapegame. Ich spüre gern seine Kraft und körperliche Überlegenheit, habe bisher aber recht wenig gegen ihn angekämpft.

      (Wobei kämpfen ein gutes Stichwort ist - er macht seit Jahren alles mögliche im Kampfsportbereich, daher weiß er unter anderem auch, mit netten Griffen zu fixieren ...)

      Heute kam dann aus dem nichts und im Eifer des Gefechts ein „Ich wünsche mir heute, dass du dich ein bisschen wehrst“ von ihm.
      Natürlich hatten wir darüber vorher schon oft geredet, aber so aus dem blauen heraus war ich dann doch leicht überfordert.

      Ich hab mein bestes gegeben, mir seine Hände vom Leib zu halten (dann erstmal Ärger bekommen, weil beißen eben doch Tabu war) und abgesehen davon dass es körperlich super anstrengend war, hat es ziemlich Spaß gemacht ...

      Nur wollte ich mich gar nicht wehren. Es hat mich eine unfassbare Überwindung gekostet ihn überhaupt erstmal von mir zu stoßen.

      Ich mochte den Kampf schon irgendwie, aber die Phasen, in denen er mich berührte waren immer schöner als jedes Aufbäumen, das für Unterbrechungen sorgte. Auch dass sein Echo auf meine Reaktionen deutlich heftiger ausfiel als sonst, habe ich genossen.

      Ich habe schon viel überlegt, was man nächstes mal besser machen kann. Eventuell eine andere, düsterere Grundstimmung erzeugen etc.

      Hatte auch mit dem Gedanken gespielt mich eventuell mehr verbal zu wehren, wobei ich befürchte, das es für ihn und mich dann doch eine Spur zu heftig ist und (auch durch beidseitige Vorbelastung in diese Richtung) eine Grenze überschreitet wenn ich tatsächlich darum flehe, das er die Finger von mir lassen soll.

      Um das Erlebnis von heute mal zusammen zu fassen:

      • Widerstand meinerseits zu spüren gibt ihm sehr sehr viel
      • Seine Überlegenheit zu spüren gibt mir ebenfalls sehr sehr viel.
      • Das eine funktioniert nicht so wirklich ohne das andere.


      Möglich, dass wir uns in dem Bereich noch etwas „einspielen“ müssen, aber ich muss für mich einen Weg finden das „Och nö, ich genieße gerade und will mich nicht wehren ...“ zu überwinden.

      Wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr Erfahrungen in diese Richtung?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Esmeralda ()

      Das was du beschreibst kenne ich unter dem Begriff "Rough Body Play"

      Wir machen das schon mal sehr gern. Da wir beide kampfsporterprobt sind gehts dann auch schon mal etwas heftiger zur Sache, aber am Ende (eigentlich von Anfang an :pardon: ) ist halt klar wer gewinnt....

      Ich liebe es einfach, seine körperliche Überlegenheit zu spüren :love:
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Esmeralda schrieb:

      Nur wollte ich mich gar nicht wehren. Es hat mich eine unfassbare Überwindung gekostet ihn überhaupt erstmal von mir zu stoßen.

      Esmeralda schrieb:

      Wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr Erfahrungen in diese Richtung?


      So würde es mir wohl auch gehen. Wahrscheinlich könnte ich es gar nicht... Es würde nicht zu mir und der Devotion passen, die ich ihm gegenüber empfinde. Ich bin eigentlich immer bestrebt, ihm seine Wünsche zu erfüllen, aber wenn er von mir verlangen würde, dass ich mich wehre, müsste ich ihn wohl enttäuschen. Oder Theater spielen - mehr als das wäre es nicht und das ist so gar nicht mein Ding. Rollenspiele gehören nicht zu meinen Vorlieben.

      Mich wehren... Für mich ist das ganz stark verknüpft mit: Er tut etwas, was ich wirklich und definitiv und absolut gar nicht will. Ansonsten würde ich mich nicht wehren wollen. Das würde ich nur, wenn er ganz heftig meine Grenzen und Ängste übergehen und ein Nein/Stopp ignorieren würde. Dann würde ich mich ernsthaft wehren, um mich vor ihm zu schützen. Gleichzeitig würde es sicher auch den Abbruch der Session bedeuten.

      So etwas passiert bei uns nicht und hätte auch nichts mehr mit Einvernehmlichkeit zu tun. Ich weiß, dass er hier in diesem Thread um eine ganz andere Art der Wehr geht! Diese gibt es für mich aber nicht. Also für mich in 'meinem' BDSM. Ich sehe keinen Grund, mich meinem Herrn zur Wehr zu setzen. Damit meine ich, dass es nicht meinen wirklichen Gefühlen entsprechen würde. BDSM bedeutet für mich vielmehr: Zuzulassen, was passiert - mich darauf einzulassen - meinen Herrn tun zu lassen, was er (mit mir) tun will. Und das genieße ich sehr, auch wenn es manchmal Überwindung kostet.

      Ich lasse mich lieber mit Worten bzw. auf der geistig-emotionalen Ebene von ihm unterwerfen. :)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich kenne diese Form des Wehrens auch gut und mir persönlich gefällt es sehr gut. Meist geht die Initiative in diesem Bereich aber von mir aus. Ich "verweigere" mich ein bisschen und je nach Situation und Stimmung und seinen "Argumenten" entwickelt sich daraus eine kleinere oder größere "Rangelei" auch unter Zuhilfenahme diverser Hilfsmittel ;).
      Ich muss hin und wieder seine körperliche Überlegenheit spüren. Und auch bei uns steht der "Sieger" vorher fest.

      Wenn ich dich richtig verstanden habe, magst du zwar seine körperliche Überlegenheit spüren, aber das inszenierte Wehren gefällt dir nicht so gut. Dein Partner hingegen zieht einen Lustgewinn daraus, gegen deinen (inszenierten) Widerstand zu agieren.
      Bis wohin ist Wehren für dich okay?
      Wie könnt ihr einen Weg finden, dass du den für dich angenehm spürbaren Körperkontakt nicht unterbrechen müsst, weil du dich wehren musst? (Ich habe es so verstanden, dass du diese Unterbrechung unangenehm empfunden hast.)
      Versucht über diese Fragen ins Gespräch zu kommen. Vielleicht findet ihr Möglichkeiten.
      Ich kann da nur aus der Theorie heraus antworten, weil ich das praktsich noch nicht kenne. :gruebel:
      Für mich ist das Thema Wehren aber eines, das ich für mich als grenzwertig betrachte. Ich fürchte, es könnte bei mir zu ernst werden. Ich lasse mich nämlich wirklich ungern "besiegen". Ich gewinne viel zu gern Staring-Contests, setze meinen Kopf durch, wenn ich von einer Sache überzeugt bin. Ich bin einfach gern überlegen. Und ich weiß, dass ich einen sehr starken Willen habe.
      Und das ginge dann vermutlich auch über alle Grenzen hinaus, bevor ich es merke und mich selbst zügeln kann. Und dann wird es bestimmt hässlich. ^^*
      Dafür mag ich es sehr die Überlegenheit, ob nun körperlich oder mental, zu spüren, bevor ich anfange dagegen zu kämpfen. Ich sehe das auch wie @Zofe: Ich will gefallen und für Dom tun, was er möchte. Also mich gegen ihn zu wehren kommt mir tatsächlich auch nicht in den Sinn. :pardon: Genau wie absichtlich Fehler zu machen oder zu provozieren.

      EDIT, weil es mir noch eingefallen ist: Mir geht es auch darum, dass man ja "zusammen" ist - und nicht "gegeneinander". Ich möchte nicht gegen Menschen kämpfen, die mir wichtig sind.
      "I aspire, Sir, to be better than I am."
      -Data-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tiffany_Aching ()

      Ich hatte mit einer vorigen Spielpartnerin ein ähnliches "Problem": ich mochte es, wenn sie sich wehrt, aber sie konnte dem nicht viel abgewinnen, weil es erstens sinnlos war und zweitens sie den folgenden Sex ja auch wollte.
      Was bei uns ganz gut funktioniert hat, war, eine Art Spiel daraus zu machen: sie sollte sich beim Sex wehren und erreichen, dass ich aus ihr rausrutsche. Wenn sie es schaffte, hatte sie gewonnen und wir konnten weiter rauhen Sex haben. Wenn sie es nicht schaffte, passierte am Ende etwas, was ihr ein bisschen unangenehm war (aber natürlich voll im abgesprochenen Rahmen). So hatte sie einen ernsthaften Sieg vor Augen, auf den sie hinarbeiten konnte, ohne fürchten zu müssen, dass es vorbei ist, wenn sie gewinnt.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Promise schrieb:


      Was ist aber, wenn Dom sich wünscht, dass du dich wehrst, weil er daraus seinen Lustgewinn zieht?
      Wie ich oben schon sagte, fürchte ich, dass das dann ein ernsthafter Kampf werden würde, den ich nicht verlieren wollen würde. Vermutlich würde das das Gefüge bis in die Grundfesten erschüttern. :pardon: Weil ich mich darin absolut unwohl fühlen würde. Außerdem entstünde dann die Zwickmühle, dass ich ja gefallen möchte, aber auch wüsste, dass ich das so nicht gut hinbekäme. Mir fehlen gerade ordentliche Wörter für das, was ich ausdrücken möchte XD
      "I aspire, Sir, to be better than I am."
      -Data-
      Ein "bisschen wehren" kann ja schon sein, dass du die Beine nicht öffnest, wenn er dazwischen will und ihn dabei frech angrinst
      oder den Kopf wegdrehst oder zurückziehst, wenn er dich küssen will, ebenfalls mit einem frechen Grinsen :engel:

      Du musst ja nicht gleich mit großen Aktionen anfangen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Praktische Erfahrung hab ich leider auch nicht viel....
      Aber mich reizt das triezen, provozieren, anstacheln auch sehr. Es muss aus meinem Gefühl heraus passieren, BEVOR ich mich unterwerfe. Ein spielerisches Wehren, ein Machtgerangel, mit Vorfreude aufs Verlieren, dass den Moment der Machtverschiebung deutlich spürbar macht!
      Wäre ich bereits in der Devotion.... würde das nicht funktionieren, es wäre eine Turnübung, ein Schauspiel ohne echte Emotion.
      Danke für all eure Antworten! Ich hätte nicht gedacht, dass so viele von euch etwas zu dem Thema zu sagen haben. :blumen:

      Also kleinere Dinge, wie mal die Beine nicht öffnen, den Kopf weg drehen oder spielerisches weglaufen habe ich bisher auch oft gemacht.

      Ich war gestern, wohl schlicht und einfach nicht in der Stimmung zu rebellieren. Vielleicht muss es nächstes mal von meiner Seite aus kommen, wenn ich in der richtigen Laune dafür bin.

      Ein guter Punkt ist auch, dass er sowieso am Ende gewinnen wird. Wobei ich das nicht sonderlich schlimm finde, ich verliere gern gegen ihn ...

      Zum Glück gibt es da draußen noch einiges mehr das uns beide kickt. ;) Da müssen wir nicht jedes Mal wenn’s zur Sache geht einen kleinen Machtkampf veranstalten.
      Hi, wie steht ihr denn allgemein zu dem Thema Rollenspiel? Man könnte es ja in eine netteSzene, welche ja nicht zwingend in Richtung Rapegame geht lenken. Beispielsweise mit Polizist oder sowas... Wir machend das so, dass ich mich einfsch, nicht fixieren lasse, ihn ein wenig provoziere, und so entsteht ein kleiner Kampf...
      Also ja ich kann das auch nicht aus der kalten heraus, aber oft "wehre" ich mich bei bestimmten Stellungen am Anfang, weil ich noch nicht locker genug bin um das so zu machen. Da hält er dann auch die Handgelenke fest nach oben, sodass ich ihn nicht wegdrücken kann.

      Ansonsten... Entsteht so eine richtige Rangelei oft wenn er was anfängt und ich einfach etwas freu drauf bin. Da kann ich ihn wegschieben oder versuchen ihn fest zu pinnen und bis zu einem gewissen Grad mein ich das auch durchaus ernst. ^^ also ich kämpfe nicht um zu verlieren sondern will gucken wer denn diesmal gewinnt oder wie weit ich ihn treiben kann, bevor er auch wirklich ernst macht. Das ist bis jetzt nicht oft vorgekommen, weil mir davor die Liste ausgegangen ist. xD aber wenn er ernst macht, ist ziemlich schnell Schluss mit wirklich wehren, da vertrag ich das Echo nicht mehr. ^^

      Also versuch in eine Stimmung zu kommen, wo du raufen magst und zwar wirklich. Einfach um zu gucken wer den gewinnt. Ich denke wenn ihm das so viel gibt, wird er darauf einsteigen.

      Wie kommt man in so eine Stimmung... Bei mir wenn ich eh verspielt bin. Vielleicht spielt tatsächlich was zusammen? Vielleicht schon etwas das euch gegeneinander "aufbringt"? Sowas wie Wahrheit Oder Pflicht? Flaschendrehen? Aufgaben die er dir stellt, die dich in einen Wettbewerbmodus schicken?
      Oh! Oder carrot on a stick! Ganz simpel das er dir etwas "weg nimmt" (bei mir Chips oder Cookies!) die er über dich hält und du musst versuchen das von ihm zu klauen? Das stell ich mir super lustig vor. ^^
      Ich kann mich Shayleigh und Promise anschließen, ich liebe Playfights und Rough Body Play, und ja, da geht die Initiative üblicherweise von mir aus, weil ich dafür in der richtigen Stimmung sein muss. Ob mein Spielpartner in dem Moment ebenfalls in der entsprechenden Stimmung ist, zeigt sich dann sehr schnell, und wenn nicht, kann er sich problemlos durchsetzen und mich immobilisieren.

      Ich kenne aber auch die Situation, dass mir gar nicht danach ist, mich zur Wehr zu setzen, weil ich in dem Moment zu hingegeben bin, er durch sein Verhalten einfach ein anderes Setting schafft, in dem Wehren nicht passen würde, oder weil ich das, was er mit mir macht, so genieße, dass ich gar nicht auf die Idee komme, dagegen anzukämpfen. In so einer Situation würde es mir wahrscheinlich auch schwerfallen, auf Aufforderung renitent zu sein, von daher kann ich die Problematik durchaus nachvollziehen. Ich bin gespannt, was noch für Anregungen kommen. ;)
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Ja, das kenne ich gut und es ist für mich eine willkommene Abwechslung ;) .

      Es gibt da zwei Möglichkeiten:
      Einmal, wenn ich wirklich nicht will.
      Und einmal, wenn es weniger ernst und mehr spielerisch angelegt ist. Wobei er nie sagt, dass ich mich wehren soll. Entweder geschieht das meinerseits intuitiv und schaukelt sich dann hoch oder es ist auch schon vorgekommen, dass ich in den Anfängen gefragt habe, ob ich mich wehren darf.

      In letzteren Fällen kommt irgendwann der Punkt, wo ich genau weiß und spüre, dass es besser ist, den Widerstand jetzt abzustellen. Das kann verschiedene Ursachen haben: Einerseits fürchte ich, dass er sich zu sehr abgestoßen vorkommt (denn das will ich ja eigentlich gar nicht, dazu begehre ich ihn viel zu sehr) und andererseits weiß ich, was von ihm kommt, wenn ich mich nicht freiwillig unterwerfe und das muss ich in diesem Fall dann auch einstecken können.

      In anderen Fällen - häufig gekoppelt an Zustände hoher Emotionalität/Impulsivität - habe ich diesen Schutzmechanismus nicht.
      Ich laufe dann quasi blindlings rein, er freut sich über diese Gelegenheit und zum Schluss freuen wir uns beide :thumbsup: .
      Letzteres ist zwar seltener als die ersten Situationen, aber dafür umso intensiver und selbst nach langer Zeit noch absolut präsent vom Erleben her.