Was ist BDSM und wo wirds "Unsinn"?

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      Was ist BDSM und wo wirds "Unsinn"?

      Hallo zusammen,

      bin recht neu. Musste über die letzten zwei Tage feststellen, dass ich immer mehr BDSM irgendwie fühle... nachvollziehe... ja gerade wie in einem Rausch bin...

      Das Bild dass ich vorher von "SM" (für mich gabs nur den Begriff "SM") hatte... war sehr heftig....

      Irgendwie scheine ich einem Bild auf dem Leim gegangen zu sein... welches anscheinend durch "Schund" Pornos gestärkt wurde und durch Videos/Szenen die vielleicht irgendwo am extremen äusseren Ende von BDSM angesiedelt sind.

      Als ich das erste mal vor 9 Jahren mit einer Frau in Kontakt kam die von mir "Brutal" behandelt werden wollte.... wurde mir von ihr ein Video gezeigt... wie mehrere Männer mit brutalstem agressivstem Gesichtsausdruck eine Frau an den Haaren vom Garten ins Haus ziehen und schlagen und "misbrauchen"... da ich völlig neu war und ohnehin voreingenommen ... hat mir das den Rest gegeben damals...

      Nun bin ich gerade so auf Erkundungs- und Faszinationstrip... dass ich mir dachte "suche doch mal nach BDSM Pornos" (aktuell eher lieber Femdom)... und wieder begegnet mir das selbe in manchen Videos...

      Und wieder verdrehts mir den Magen... das sind wohl Extrembeispiele oder? Wieder sehe ich nur in der Vorschau einen Mann der agressiv kuckt und sich verhält als würde er auf der Straße jemanden verprügeln- in dem Falle eine Frau..

      Das ist doch sicher nicht typisches BDSM?! Das schaut aus wie erzwungene gelebte Gewalt. Da ist nicht dieser Spannungskick dabei... nicht dieses "ich fühl es"...

      Ist das auch BDSM... oder sind solche "Gewaltvideos"... 1. von Leuten die keine Ahnung von BDSM haben... oder eine 2. extreme Randgruppe ?

      Sicher könnte man fragen... wozu den Fokus drauf setzen wenn es mir nicht gefällt?!

      Nun da ich mich gerade erst damit anfreunde... würde ich gerne mal beruhigende Worte hören irgendwie :whistling:


      Da fehlt das ... entspannte ... ruhige... als würden die Leute etwas anderes ausleben... was eigentlich mit dem was ich grad sowohl devot als auch dominant fühle... einfach nicht fühlen kann...



      Gruß


      Lion
      Moin Lion :)

      Ich bin hier sicherlich alles andere als einer der Erfahrenen, will aber dennoch meinen Blick als relativer Neuling auf dem Feld des BDSM mit dir teilen - vielleicht "beruhigt" es dich ja etwas.

      Meine Kleine und ich haben uns vor rund 8 Monaten kennengelernt und haben dann zusammen die Welt des BDSM entdeckt, finden uns seit dem immer mehr zurecht und probieren uns aus. Früher kannte ich BDSM in ähnlicher Form wie du es beschreibst: Extrem hart und krass, in Form von Pornos, aber ohne realen Kontakt damit. Wenn du eine Weile im Forum verbracht hast, etwas gelesen hast und einen Eindruck von den Menschen hier bekommst, wirst du merken, dass BDSM weit mehr ist, als das, was man in den extremen Pornos sieht.

      Wir haben uns auch am Anfang auch häufig gefragt: Ist das, was wir machen BDSM? Ist es 24/7? Ist es dies oder jenes? Die Antwort ist doch: Es ist das, wonach es sich anfühlt, was es mit dir / euch macht. D/s braucht halt eine Form von Machtgefälle, wie dieses konkret aussieht, muss jede*r selbst gestalten und für sich feststellen. Da gibt es ebenso wenig ein Regelbuch, wie es das bei Vanillas gibt. Etwas, was ich hier im Forum, aber auch in Podcasts o. ä. immer wieder erlebe: Die Offenheit für die Vorlieben anderer, die man selbst nicht teilt. Eben das ist es auch, was BDSM so vielfältig macht.

      Du sagst ja, du bist gerade in einer Art "Rausch" - ich kenne dieses Gefühl, glaube ich. Lass es sacken und denk in Ruhe über all das nach. Manches, was man als Vorliebe vermutet, bleibt dann aber doch Fantasie, weil es sich beim Umsetzen dann doch nicht für einen selbst passend erweist. Probier dich aus, wenn denn möglich und finde dein BDSM, dein D/s oder was auch immer :)

      Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß dabei! :)
      Du willst ein Beispiel für ein "richtiges" BDSM haben?
      ich fürchte, das wird so nichts!

      Lion schrieb:

      Und wieder verdrehts mir den Magen... das sind wohl Extrembeispiele oder?
      Nö. Das ist kein Extrembeispiel. Meines ist das auch nicht, aber ein ziemlich großer Teil der der Liebhaber von BDSM steht gerade darauf.

      Lion schrieb:

      Da fehlt das ... entspannte ... ruhige... als würden die Leute etwas anderes ausleben... was eigentlich mit dem was ich grad sowohl devot als auch dominant fühle... einfach nicht fühlen kann...
      Du hast doch schon eine Richtung deiner Gefühle! Du versuchst dein BDSM irgendwie zu katalogisieren. Warum? Jedes BDSM ist anders. Es braucht dafür keine Vorlage. Wenn für jemand ein kleiner Flogger und keinesfalls danach lang anhaltende Rötungen das höchste der Gefühle sind, oder ein anderer, wo die Striemen einer Single Tail gerne auch etwas blutig sind, haben beide "ihr" BDSM gefunden.
      Geh das mal ein wenig locker an und mache nur das, was dir im Moment Freude zu machen scheint. Ich versichere dir, es wird im laufe der Zeit eh etwas anders. Einige Dinge, die ich spannend fand, waren doch nicht so spannend. Einige Dinge, die ich ablehnte, machen mir heute Spass.
      Wie sagt man in Köln so schön: Jeder Jeck ist anders!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Majasdom schrieb:

      Du willst ein Beispiel für ein "richtiges" BDSM haben?
      ich fürchte, das wird so nichts!
      Nö. Das ist kein Extrembeispiel. Meines ist das auch nicht, aber ein ziemlich großer Teil der der Liebhaber von BDSM steht gerade darauf.

      Kein Beispiel, ich würde nur gerne wissen ob solche Sachen auch unter der Bezeichnung laufen. Ich hab bisher keine Ahnung von BDSM gehabt...
      Ist vielleicht wie jemand der frisch mit Sex Anfängt und nicht auf Analsex steht und dann entsetzt sagt "Das ist doch kein Sex".

      Lion schrieb:

      wie mehrere Männer mit brutalstem agressivstem Gesichtsausdruck eine Frau an den Haaren vom Garten ins Haus ziehen und schlagen und "misbrauchen"... [...]

      [...] dass ich mir dachte "suche doch mal nach BDSM Pornos" (aktuell eher lieber Femdom)... und wieder begegnet mir das selbe in manchen Videos...

      Und wieder verdrehts mir den Magen... das sind wohl Extrembeispiele oder? [...]

      Das ist doch sicher nicht typisches BDSM?!
      Nein, das ist nicht 'typisches BDSM'. Es gibt kein typisches BDSM. Aber es gibt unzählige Vorlieben und Spielarten, die sich teils ähneln, teils stark voneinander abweichen. Nicht nur in der Art, sondern auch in der Intensität, wie sie ausgelebt werden. Zudem ist nicht jede Neigung gleichartig gelagert, selbst wenn sie unter denselben Oberbegriff fällt. So arbeiten manche Doms in ihrer Beziehung bspw. mit Strafen, während andere Doms dies ablehnen und lieber andere Wege wählen. Beide sind Doms, aber ihre Vorstellungen von BDSM unterscheiden sich voneinander und sie leben es ggf. völlig unterschiedlich aus. Manche Subs lieben es, kunstvoll gefesselt zu werden, während andere Subs dem überhaupt nichts abgewinnen können. Manche Paare wollen ihre Neigung nur im Bett ausleben und finden keinen Gefallen daran, sich dem anderen auch im Alltag zu unterwerfen bzw. ihn zu dominieren; bei anderen Paaren hingegen ist BDSM fester Bestandteil (fast) aller Lebensbereiche. Nur mal ein paar einfache Beispiele.

      Dazu kommt noch, dass bei Weitem nicht jeder BDSMler an jedem Bereich, den BDSM umfasst, Interesse hat. Einige beschäftigen sich ausschließlich mit Bondage, andere sehen sich als reine SMler, wieder andere sind stark auf D/s fixiert und leben dies mit oder auch komplett ohne SM aus - und die meisten, wage ich mal zu behaupten, mögen aus mehreren Bereichen etwas und haben eine bunte Mischung daraus in ihre (Spiel)Beziehung integriert.

      Das Wichtigste ist, dass sich jeder das herauspickt, was ihm wirklich gefällt.

      Ja, manche stehen auf inszenierte Vergewaltigungen. Andere ordnen das als 'extrem' ein, aber für sie selbst ist es das vielleicht gar nicht. Für sie ist es einfach eine geile Fantasie, die sie mit ihrem Partner (und ggf. weiteren Personen) in die Tat umsetzen, weil sich alle damit einverstanden erklärt haben, weil es allen Beteiligten etwas gibt, sie Befriedigung darin finden und es für alle ein tolles Erlebnis ist.

      Was BDSM-Pornos und dein Entsetzen darüber betrifft: Das, was man in einem 'normalen' Porno sieht, würdest du das als 'typischen' Vanilla-Sex bezeichnen? Wahrscheinlich nicht. Was man da sieht, sind in der Regel völlig überzogene Darstellungen, die es in der Realität - in einer ganz 'normalen' Vanilla-Beziehung zweier Durchschnittsbürger - wohl eher selten gibt, aber dennoch in ähnlicher Form in den Fantasien vieler Menschen herumschwirren. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es 'Standard' ist und allzu häufig vorkommt, dass sich perfekt gestylte Frauen mit wallendem Haar und überdimensionalen Brüsten immerzu willig auf dem Bett räkeln, weil sie es kaum erwarten können, endlich von einem Kerl mit ebenfalls überdimensionalen Schwanz durchgefickt zu werden, während noch zwei, drei andere drumherum stehen und sie von Kopf bis Fuß vollspritzen. ;) Ja, natürlich war das überspitzt formuliert, aber die Aussage dahinter sollte deutlich sein. ^^ Ich schätze, die wenigsten, die sich einen Porno anschauen, sind darauf aus, sich romantischen Blümchensex eines verliebten Pärchens anzusehen.

      Ich denke, mit BDSM-Pornos ist es nicht viel anders. Ganz sicher gibt es das, was man da zu sehen bekommt, auch in der Realität und ist dann auch genau so gewollt. Aber dass es deshalb 'typisch' für BDSMler ist und von allen oder den meisten so ausgelebt wird, ist sicher nicht der Fall. Lass dich davon also nicht verunsichern oder abschrecken!

      Wenn du, @Lion, ein realistisches Bild davon bekommen möchtest, wie BDSMler 'ticken' bzw. was BDSM bedeuten kann, solltest du dich lieber auf sachlicher Ebene darüber informieren (z. B. hier im Forum oder auf der Hauptseite, die wirklich viele gute Texte und umfassende Informationen bereitstellt), anstatt dir solche Filmchen anzusehen. Das wird dir bestimmt eher dabei helfen, dich selbst zu finden und deine Gedanken, Bedürfnisse und Fantasien für dich zu sortieren und 'einzuordnen'.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Erstmal: BDSM ist es, wenn alle(!) Beteiligten eingewilligt haben (komplexere Dinge wie Metakonsens lass ich jetzt erstmal außen vor) und für dich etwas aus der Situation ziehen.

      Für dich sollte jetzt erstmal wichtig sein, dass es einvernehmlich („consensual“) passiert.

      Auch ich schlage vor, dass du dich erstmal einliest. Dann erübrigt sich ein Teil deiner Fragen wahrscheinlich schon.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Also ich durfte BDSM durch jemanden kennenlernen, der mich ganz ganz langsam damals an SEIN BDSM herangeführt hat.
      Erst aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mir Videos dazu angeschaut und nichts, aber auch gar nichts gefunden, das uns entsprochen hätte. Alles viel zu hart, zu krass, zu distanziert. Ich habe mich immer gefragt "wo bitte ist die Sinnlichkeit die wir erleben??".
      Das mit den Filmchen habe ich dann einfach gelassen und wir haben weiter unser Ding gemacht, das so nah, eng und liebevoll, dennoch kraftvoll und tiefgehend war.
      Eben unser BDSM.

      Lass dich nicht verunsichern!
      Guten Morgen,

      ich finde, es wurde alles bereits gesagt und du merkst selbst, dass du umdenken bzw umfühlen solltest.

      Bdsm ist keine Schubladen. Es ist keine Kategorie und schon gar keine Porno Kategorie. Bdsm ist ein Gefühl, etwas das in dir wohnt - so ist es mit „meinem“ bdsm zumindest.

      Innerhalb dieses Gefühls gibt es zahlreiche Techniken, vom Klaps auf den Po bis Rapeplay und sicher darüber hinaus.

      Aber es ist wie jedes Gefühl... jeder empfindet es anders. Andere Ausprägung, andere Intensität. Für den einen ist bdsm starker körperlicher Schmerz, für den anderen die absolute psychische Kontrolle. Und so weiter. Wie @Poetin richtig schreibt, ist es immer das, dem alle Beteiligten bei vollem Bewusstsein aktiv zustimmen. Denn bdsm ist auch Verantwortung - mir selbst und dem anderen gegenüber.

      Und weißt du, was das schöne daran ist? - egal ob Klaps oder rapeplay, Käfighaltung oder Vorführung... es ist ok. Es ist einfach ok, solang es für alle passt, ebenso wie es ok ist, dass du eine devote Seite an dir entdeckst.

      Es ist ok und in der großen, bunten Welt des bdsm wird dich keiner dafür „auslachen“ oder runtermachen. Allerdings sollte man im Gegenzug auch den verschiedenen Spielarten offen begegnen und einen Menschen nicht nach seiner Vorlieben oder Fetisch beurteilen. Es ist nicht schlecht, nur weil es nicht deins ist.

      Eine ganz miese Informationsquelle sind übrigens Pornos. ;)

      Komm gut in den nächsten, spannenden Tag!

      Herzlichst,
      QoP
      Demut ist ein Geschenk, Dominanz die Gabe es anzunehmen.
      Guten Morgen, ich empfinde solche Szenen, wie du sie beschrieben hast, schon als extrem. Unser BDSM (zwischen meinem Dom und mir) ist kein blindes Draufgeprügel. Es ist ein dynamisches Zusammenspiel. Es besteht aus gegenseitigen Aufbauen, was durchaus auch auch mit viel Zärtlichkeit verbunden ist, wie beispielsweise einem sanften Griff an mein Kinn. Scherzen sind auch mit dabei, und auch Erniedrigungen. Nur in einem sehr kleinen Maß, da sowas Schäden anrichten kann... Grundsätzlich lebt jeder sein BDSM anders und inviduell. Falsch istb nur, was gegen den Willen einer Person geschieht. Sonst gibt es kein falsch...
      LG Fallen
      Ich möchte es nochmal gerne von einer anderen Seite beleuchten.
      Du wunderst Dich, dass der ‚Spannungskick‘ und das ‚Ich-fühle-es‘ Dir bei der bisherigen Recherche fehlen. Ich glaube, dass das gewählte Medium einfach nicht das Richtige ist. Wenn Du einen emotionalen Zugriff auf eine Materie wünschst, würde ich mir keine Pornos angucken, die in der Regel auf Weckung von Aufmerksamkeit mit dem Ziel von Profit oder Selbstdarstellung ausgelegt sind. Das, was Du Dir wünschst, kannst Du eigentlich nur mit einem passenden Partner erleben.
      Es sind die ‚falschen Vorlagen‘, die Dir kein passendes Bild vermitteln - nicht das Thema BDSM selbst.
      Hi Lion :)

      vielleicht hilft dir diese Perspektive deinem Magen, sich nicht mehr beim schauen solcher Dinge umzudrehen ...

      Eine kleine Erinnerung vorab: Pornos (sofern es keine Amateurpornos sind) sind Schauspielerei. Das ist alles gestellt, gespielt, gecastet und spiegelt die Nachfrage der Gesellschaft wieder. (Die aktuell meist gedrehten Pornos sind Familienthemen; Stepmom, Stepdad, Stepsister, Stepdaughter ...) Und am Ende wird jede Partei für getane Arbeit bezahlt.

      Dass “brutale” Filme sich unter der Kategorie BDSM finden lassen hat manchmal wenig mit BDSM zu tun, sondern viel eher mit den kostenfreien Plattformen auf denen man ebendiese (illegal hochgeladenen) Filme findet :)

      Die Probleme bei diesen Ausschnitten von Szenen sind:

      - es sind nur Ausschnitte
      - es ist nicht real
      - wenn es anständig gedreht wurde fehlt ein Interview VOR und NACH den Szenen mit den jeweiligen Darstellern
      - in ebendiesen Interviews (zumindest macht das eine der größten BDSM Porn Plattformen so) werden Tabus der Darsteller und das Safe Word sowie der grobe Ablauf besprochen.

      Blöderweise können diese Kurzfilmchen nicht wirklich “aufklären”, sie schrecken eher ab.

      Da mir die Pornoindustrie tatsächlich am Herzen liegt, schaue ich keine mehr. Hätte ich tatsächlich wieder Lust, dann würde ich ein Abo bei dem kleinen roten k abschliessen und dafür zahlen.

      Pornos vs. BDSM ... ich habe eine Zeit lang auch wahnsinnig viel durch Pornos geschaut, weil ich mich nicht ausleben konnte. Ich habe dann einen Darsteller gefunden der privat ebenfalls BDSMler ist - und man merkt das sofort. Klar, nach wie vor ... alles ist gespielt, aber die Art wie er mit dem Gegenpart umgeht ist definitiv bewusster, als ich das in vielen anderen Filmen (mit anderen Darstellern) beobachtet hatte.

      Falls du dich also tatsächlich mit Pornos über BDSM informieren magst würde ich dir in Zukunft empfehlen, dich etwas mehr über Pornos im allgemeinen zu informieren.

      Oft haben die Darsteller Zb. selbst keine große Lust mit dem Drehpartner zu drehen. Es ist im Grunde nur Arbeit. Arbeit mit der sie ihre Brötchen verdienen. Wir als Zuschauer nehmen das jedoch nicht wahr, wir haben Spaß, sind entsetzt, erregt, ekeln uns ...

      Daher ja, aus meiner Sicht haben viele brutale Szenen absolut nichts mit BDSM zu tun, denn die Darsteller haben es oft auch nicht ...
      @Lion...

      Mach dir nicht zuviele Gedanken darüber, was ANDERE in ihren Schlafzimmern machen. In vielen Schlafzimmern GEHT es tatsächlich zu, wie in manchen Pornos...warum auch nicht. Sex war zu allen Zeiten sehr individuell und wenn die kirchlich-moralische Verquertheit nicht gewesen wäre, würden wir nicht darüber reden müssen, was "richtig" und "falsch" ist.

      Erlaubt ist IMMER, was beiden gefällt, in ihren vier Wänden. Erst wenn Öffentlichkeit involviert ist, wird das relativ.

      Klar, es gibt viele, denen Rapegames gefallen... das ist schon ok, wenn consensual...und ebenso ok ist es, wenn du dich indigniert anwendest und für dich entscheidest, normal oder nicht, es ist nichts für mich.

      Pornos sind oft Extrembeispiele und Wunschvorstellungen, die sich eben doch viele versuchen tatsächlich zu erfüllen. Du musst keine Messlatte anlegen bei dir und deinen Wünschen...das darfst du tatsächlich ganz normfrei für dich entscheiden.
      Und wenn du es gerne BDSM nennen möchtest, darfst du das auch...dem ist ein sehr weiter Rahmen gesetzt durch die Bedeutung dieser 4 Buchstaben.
      Gut für uns :D

      Viel Spaß...Izrah

      Poetin schrieb:

      Erstmal: BDSM ist es, wenn alle(!) Beteiligten eingewilligt haben (komplexere Dinge wie Metakonsens lass ich jetzt erstmal außen vor) und für dich etwas aus der Situation ziehen.

      Für dich sollte jetzt erstmal wichtig sein, dass es einvernehmlich („consensual“) passiert.

      Auch ich schlage vor, dass du dich erstmal einliest. Dann erübrigt sich ein Teil deiner Fragen wahrscheinlich schon.
      Sorry, Tippfehler... es sollte natürlich heissen, „wenn alle Beteiligten eingewilligt haben und für Sich etwas aus der Situationn ziehen“.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Als „Kompass“ finde ich gerade bei jemandem, der erst anfängt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, das bewährte Credo „Safe, Sane, Consensual“.

      Safe bedeutet ungefähr, keine unnötigen Risiken einzugehen, sich über Risiken und Gefahren zu informieren und sie, soweit möglich, zu minimieren. Und ggf halt auch mal auf eine Praktik zu verzichten, wenn sie einem zu gefährlich erscheint.

      Sane könnte man als „auf psychisch gesunde Weise“, vielleicht auch „mit Anwendung des gesunden Menschenverstandes“ interpretieren.

      Und am wichtigsten finde ich tatsächlich den Begriff „Consensual“, also „einvernehmlich“. Erlaubt ist, was beide/alle Beteiligten möchten, was sich für sie stimmig und richtig anfühlt und womit beide einverstanden sind. Mit der Möglichkeit, ein Safeword zu nutzen und die Session/das, was gerade passiet, damit jederzeit augenblicklich unterbrechen zu können.

      Ist etwas nicht einvernehmlich (außer im Metakonsens, den Begriff finde ich in deinem Fall noch nicht so wichtig und würde nur Verwirrung stiften ), ist es auch kein BDSM mehr.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill