4.12. .★. Tag der Kekse

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      4.12. .★. Tag der Kekse

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      . ★ .— 4. Dezember —. ★ .

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      Tag der Kekse

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      von
      @dbondino

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      Meinen Adventskalender hat Jens in diesem Jahr wieder selbst zusammengestellt. Er treibt da einen erheblichen Aufwand. Es ist sein zweiter Kalender für mich. Und heute ist der 4.12. dran. Die allermeisten Leute werden da lediglich eine Praline auspacken, denn der 4.12. ist doch eher unspektakulär. Noch ganz am Anfang des Monats und kurz vor Nikolaus und so.
      Jedes Jahr ist am 4.12. der Tag des Kekses. Kein Witz! Aber wer weiß das denn?
      Mir können die Kekse jedenfalls gestohlen bleiben, denn für mich ist der 4.12. ein ganz besonderer Tag. Der 4.12. ist unser Jahrestag, da haben wir uns 2017 entgegen aller Wahrscheinlichkeiten kennengelernt.

      Ich erzähle es Dir gerne.

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      Als junges Mädel brauchst Du in Düsseldorf einen Nebenjob, das Leben ist teuer. Und ich hatte einen der geilsten überhaupt, nämlich Thekendienst in der größten Veranstaltungshalle der Stadt. Ich hatte in der Zeit so viele Top-Acts gesehen, zumindest 80 % ihrer Auftrittszeit. Das war so klasse!
      Aber das Konzert von Marilyn Manson war für mich der Horror. Die Musik, die Horror-Attitüde von vorgestern, die Lautstärke. In meiner Vorstellung musste das einfach schlimm werden. Es gelang mir aber nicht, den Dienst zu tauschen, also musste ich hin.

      Entsprechend war meine abendliche Laune. Ich kann echt zickig werden, wenn ich scheiße drauf bin. Und wie schlimm es war, hatte ich beim Trinkgeld gemerkt. Das war weniger als die Hälfte von sonst und vermutlich lag es nicht an den Besuchern. Die waren eher im mittleren Alter und die sind doch meistens spendabler als die Teenie-Mädels, die zu ihren Boy-Stars strömen.
      Wir hatten auch so ein paar Metal-Heads im Catering-Team. Die durften diesmal in die Halle, sobald der Andrang geringer war. Wir anderen bedienten die gelegentlichen Nachtanker.

      Plötzlich stand dieser Zombie vor mir. Schwarz gekleidet, Horrorschminke.
      „Ein Alkoholfreies, bitte.“
      „Äh … ja. Sonst noch was?“
      „Nur, wenn du auch was trinken willst.“
      „Ich hab’ Dienst.“
      „Die Schlange geht gerade voll um den Block. Purer Stress. Verstehe.“
      „Haha.“
      „Ich dachte, ich nehme mal ’ne volle Dosis von deiner offensichtlichen Scheißlaune und lade dich zum Dank auf ’nen Drink ein.“
      Er sagte das irgendwie nett, obwohl das schon ein übler Spruch war.
      „Ach so, du stehst also darauf runtergemacht zu werden“, feuerte ich grinsend zurück.
      „Nö. Aber böse Mädchen zähmen ist voll mein Ding.“
      „Du zahlst meine Cola.“ Mir war eh gerade langweilig und Wortscharmützel liebte ich!
      „Gerne. Ich bin Jens.“
      „Jana. Und du meinst also ich bin ein böses Mädchen und müsste gezähmt werden.“
      „Böse Mädchen haben Emotionen und Feuer. Das ist gut. Feuer an der falschen Stelle ist aber eher schlecht für dich und schlecht für dein Umfeld.“
      „Aha!?“
      „Scheiß Laune, scheiß Abend. Wie steht’s heute mit dem Trinkgeld?“
      „Schlecht.“
      „Siehst du? Das meine ich. Das kann man steuern oder lenken.“
      „Echt? Wie meinst’n das? Yoga oder was kommt jetzt für ein Tipp?“
      „Nö. Disziplin kann man üben. Dir fällt es gerade schwer, aber du kannst dich leiten lassen. Tiefe Befriedigung hilft auch, nicht so schnell aus dem Häuschen zu sein und das lässt sich ja auch prima kombinieren.“

      Ich verstand nur Bahnhof und so schaute ich ihn wohl auch an.
      „Pass auf. Was hast du an einem normalen Abend an Trinkgeld?“
      „An guten Abenden sind das schon gute 50 Euro.“
      „Nicht so schlecht. Und heute?“
      „Nur Kleingeld. Das werden eher nur 15 bis 20 Euro.“
      „Oh, das tut weh! Vorschlag: Ich gebe dir nachher die Differenz zu den 50 Euro, aber ich darf dich dafür über’s Knie legen und du bekommst für jeden meiner Euros einen Schlag mit der flachen Hand auf deinen nackten Po. Dein Höschen darfst du anlassen.“
      „Du spinnst wohl!“
      „Lass dich darauf ein und ich wette, dass du schon alleine deshalb mehr Trinkgeld bekommst. Die Differenz hast du dann selbst zu verantworten, aber du kommst gut aus dem Abend raus. Sieh es einfach wie eine Wette.“
      Fassungslos schaute ich ihn an. Der meinte das ernst! Das Geld konnte ich gut gebrauchen und so verrückt er mir erschien, er war irgendwie auf meiner Wellenlänge.
      Ich rief einen der Jungs rüber und erklärte ihm die Wette. Sein Blick war unbezahlbar!
      „Arne, kannst du nachher aufpassen, dass er sich nicht danebenbenimmt und alles im Rahmen bleibt?“
      „Jana – echt? Ich meine, du spinnst und der Typ auch, aber okay! Du musst es ja wissen.”

      Ich bekam wirklich von dem Moment an mehr Trinkgeld, weil ich möglichst wenig Schläge kassieren wollte. Am Ende hatte ich 37 Euro zusammen.
      „Bevor du mich schlägst, kannst du dich bitte abschminken?“
      Ich wollte ihn ernst nehmen können.
      Jens lachte, nickte und verschwand kurz auf der Toilette.
      „Besser?“
      „Besser!“
      Klar, Jens war älter als ich, vielleicht sechs oder acht Jahre? Und er sah ziemlich gut aus, wenn er nicht so lächerlich angemalt war. Er nahm sich einen Stuhl und legte mich über’s Knie.
      „Praktisch so ein Tellerrock.“ Mit diesem Satz legte er den Rocksaum nach oben um und meine Pobacken frei.
      „Das ist so in Ordnung für dich, Jana?“, fragte Arne besorgt.
      „Ja, so war die Wette.“
      „Zählst du die dreizehn mit, nur damit wir da nicht uneins sind?“
      „Gut.“

      Bis heute weiß ich nicht, was in meinem Kopf passierte, dass ich vor der Thekenmannschaft meine Strumpfhose samt Slip über den Po schob. Ich fand es richtig und wichtig, dass die Pobacken blank waren.
      „Schau an! Hübsch! Und so brav, das böse Mädchen!“, stichelte Jens und schlug zu.
      Der Schlag war hart und laut.
      Erschrocken drehten sich ein paar von der Thekencrew um.
      „Alles in Ordnung. Das ist nur eine Wettschuld!“, klärte Arne die Lage auf.
      „Ich höre!”, forderte Jens und ich merkte, dass ich aufgestöhnt und den Mund zusammengekniffen hatte.
      „Eins.“

      Etwa alle drei Sekunden folgte ein weiterer Schlag.

      „Zwölf!“ … zwo … drei ... „Dreizehn!“
      Ich hatte es geschafft!

      „Gut gemacht!“
      Seine Hand streichelte meinen roten Po und ich genoss es.
      „Danke Arne, dass du als Sekundant dabei warst.“ Jens steckte Arne fünf Euro Trinkgeld zu und der verstand, dass er nun gehen sollte.

      „Geht’s Dir gut?“, fragte Jens mich dann.
      „Ja.“
      „Sollen wir hier verschwinden?“
      „Ja, bitte.“
      Die Situation war ja schon ziemlich peinlich und ich war froh, gehen zu können.

      Jens zog meinen Slip und die Strumpfhose wieder dahin, wo man sie erwarten durfte, legte den Rock sorgfältig zurück über den Po und half mir, mich aufzurichten. Ui, summte der Hintern von den Schlägen!
      „Hol’ Deine Jacke, ich warte hier.“

      So fing das mit uns an.
      Und von da an war kein Tag langweilig oder vergeudet.
      Ich bin strukturierter, selbstbewusster und ausgeglichener geworden.
      Freunde und Familie sprechen mich darauf an und darauf, dass Jens wohl einen guten Einfluss auf mich hätte. Dem stimme ich immer gerne zu. Nur gut, dass niemand nach seinem Geheimrezept fragt, nach der Medizin, die er mir verabreicht.

      —. ★ .—
      Zurück zum Adventskalender und unserem Jahrestag.

      Im letzten Jahr war der vierte Dezember ein ganz kleines Päckchen gewesen. Ein Schlüssel. Für die gemeinsame Wohnung, die Jens für uns ausgesucht hatte. Weihnachten feierten wir dann schon zusammen.

      Und dieses Jahr?

      Das Päckchen war größer. Und schwerer. Quadratisch.

      Jens saß bereits in der Küche am Frühstückstisch und ich setzte mich zu ihm.
      „Ich bin schon so gespannt, was du da verpackt hast!“
      „Und ich bin gespannt, was du dazu sagst.“
      Klang er nervös?

      Ich öffnete die Schleife, löste vorsichtig die Klebestellen vom Geschenkpapier.
      Es kam ein Karton zum Vorschein, wie ihn Juweliere für teure Colliers verwenden.
      Ich schaute Jens fragend an. So etwas würde ich doch nie tragen!

      Er grinste und meinte: „Mach’s auf.“
      Auf einer Schaumstoffabdeckung lag eine Karte. Darauf stand:

      Ich will Dich. Für mich. Für immer. Zu Deinem Besten.
      Nimmst Du diese Ringe an?

      Ich liebe Dich
      Jens

      Ich hatte schon Tränen in den Augen, bevor ich unter den Schaumstoff schaute. Darunter lagen ein stählerner Halsreif und ein dazu passender Ring der O. Sie waren wunderschön.

      Mein Herz schlug so sehr, dass ich es in den Ohren spüren konnte.
      Das war die Frage der Fragen. Eine Entscheidung fürs Leben.
      Wie oft hatte ich davon geträumt und mir genau das herbeigewünscht? Und immer war da trotz allem diese Stimme, die mich warnte und mich zweifeln ließ, ob ich den Schritt wagen sollte.
      Jetzt, beim Anblick der Ringe, war ich mir meiner Sache sehr sicher. Keine Zweifel. Nur Schmetterlinge im Bauch.

      Ich nahm das Kästchen, stand auf, ging auf die andere Seite des Tisches und kniete mich vor Jens. Dann hob ich mit gesenktem Kopf und beiden Händen den Ring zu ihm und sagte:
      „Ja, ich will!“
      Wie sehr eine Stimme bei drei Worten zittern konnte!

      Als Jens das kühle Metall um meinen Hals legte und der Verschluss des Halsreifs einrastete, fühlte sich alles richtig an. Ich hatte meinen Platz gefunden. Ich gehörte jetzt ganz ihm.
      Und als er mir den Ring der O auf den Finger schob, sagte er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt: „Die Hochzeit ist dann am 16. Mai.“

      Ich freute mich natürlich sehr auf dieses große Fest mit all unseren Vanilla-Lebenswegbegleitern und darauf, dass er auch vor ihnen unsere Verbindung besiegeln wollte.
      Mein persönlich wichtigster Tag würde jedoch immer dieser 4. Dezember bleiben, der jetzt schon zum dritten Mal unser Schicksal enger miteinander verknüpft hatte, der von Jahr zu Jahr unsere Liebe inniger werden ließ. Der Tag, an dem ich seine Zeichen angenommen und meinen Status endgültig akzeptiert hatte.


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      Ich liebe die Geschichte. Und sehr gut geschrieben.

      @dbondino, die Gefühlswelt einer Sub kennst du aber ziemlich gut :D . Zumindest hast du sie sehr gut beschrieben, ich habe nicht auf den Autor geachtet und tatsächlich gedacht, die Geschichte habe eine Frau Anfang-Mitte 20 geschrieben.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Ich hab mir auch damit die Mittagspause versüßt, dir zu Ehren einen Keks verspeist und mir innerlich eine Notiz gemacht, dass ein gutes Konzert mal wieder ne feine Sache wäre :thumbup:
      Tolle Geschichte, vielen Dank! :blumen:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Hammergeschichte, ich war am Anfang schon irritiert, als klar war, dass es aus weiblicher SIcht geschrieben ist,
      weil ich meinte, @dbondino als Autor gelesen zu haben und musste gleich wieder hochscrollen :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -